Hat der eigene Avatar das Recht am eigenen Bild?

Bei Kiu gibt’s im Piratenbeitrag mal grob gesagt um das Thema, ob der eigene Avatar das Recht am eigenen Bild hat oder nicht und diese verhindern kann bzw., wenn es unerlaubt veröffentlicht worden ist, ob man dagegen Schritte welcher Art auch immer einleiten kann.

Das ist eine eigentlich eine einfache Frage, die bei näherer Betrachtung aber nicht einfach beantwortet werden kann.

Zunächst einmal ist es ja so, dass man sich mit der Benutzung von Second Life mit deren Terms of Services, also Nutzungsbedingungen einverstanden erklärt hat. In denen ist so etwas durchaus geregelt, und wenn jemand meint, es habe jemand dagegen verstoßen, so kann er eine Beschwerde bei Linden Lab in Form eines Abuse Reports einreichen und warten. Vielleicht bekommt derjenige dann einen Zwangsurlaub verpasst oder mehr, Einfluss auf irgendwelche Abbildungen im Internet kann und wird Linden Lab aber nicht nehmen.

Nun könnte man aber auch auf die Idee kommen, so etwas bei der Polizei anzeigen zu wollen, nur: welches strafrechtlich relevante Relikt soll dann da vorliegen? Das Recht am eigenen Bild gilt ausschließlich bisher für Bilder der realen Person und nicht für irgendwelche Avatare, also hier würde die Polizei sicherlich nicht tätig werden.

Die wesentliche Ausnahme dabei ist aber, wenn der Avatar der eigenen Persönlichkeit stark genug nachempfunden worden ist, dann wiederum könnte doch das Recht am eigenen Bild greifen. Andererseits gibt es dann wiederum Personen, die öffentliche Persönlichkeiten der Zeitgeschichte sind und die müssten dann mit einigem mehr leben.

Also bleibt bei solchen Angelegenheiten nur der zivilrechtliche Weg übrig, und der dauert Zeit, er kostet Geld und kann teuer werden.

Denn wenn schon das Recht am eigenen Bild für einen Avatar höchstwahrscheinlich zu verneinen ist, dann bleibt der nächstmögliche Hebel an dem man ansetzen kann eben noch das Urheberrecht.

Nun ist es so, dass kaum einer der Avatare nun wirklich Klamotten, Skin, Haare etc.pp. selbst gebaut haben dürfte, sondern gekauft haben wird. Man könnte aber das Erstellen des eigenen Avatars ähnlich einem Layoutprozess setzen, und dann argumentieren, dass dadurch die notwendige Schöpfungshöhe für einen urheberrechtlichen Schutz erreicht worden sei, denn immerhin habe man etliche Zeit in die Gestaltung genau dieses Aussehens investiert.

Natürlich aber müsste auch in einem solchen Fall sich dann das entscheidende Gericht eben der Argumentation anschließen und die Schöpfungshöhe als hoch genug ansetzen. Also gibt es da alles in allem sehr viele wenn und abers, die Entscheidung könnte im Zweifelsfalle so und so ausfallen, dass da eben absolut nichts sicher ist.

Und so sieht es dann eben aus: vor Gericht und auf hoher See befindet man sich alleine in Gottes Hand.

Frage: wo gibt es die verbesserten Avatarmodelle zum Download?

Ich habe vor kurzem etwas gelesen, wollte es nun ausprobieren und finde es nicht mehr. Das macht mich gerade fuchsig.

Daher meine Frage an alle, vielleicht weiß es ja jemand und kann mir da weiterhelfen: es hat kürzlich jemand die Avatarmodelle, welche im Client gespeichert sind, so optimiert, dass sie an gewissen Stellen besser und auch runder aussehen sollen. Diese gibt es irgendwo nun zum Download, ich weiß nur nicht genau wo.

Kennt jemand vielleicht den Downloadlink? Wenn ja, schreibt ihn bitte kurz in die Kommentare, danke sehr!

Die Invasion der kleinen Hungerhaken

Die Venus von Willendorf oder: die Blaupause des goreanischen Schönheitsideals.

Nichts unterliegt in Second Life so stark dem Wandel wie das Aussehen von Avataren. Waren früher mal Nekos supermodern und gefragt, während sie heute eine schon längst fast ausgestorbene und vergessene Gattung sind, kamen danach die Elfenohren, Na’vi aus dem Avatar-Roleplay und vieles, vieles mehr.

Die meisten Avatare sehen dabei ja auch aus wie direkt vom Laufsteg weggezerrt, es gibt kaum ältere Avatare und dergleichen, für diese wird es richtig schwer, Skins zu finden. Die Mehrheit will eben schön, jung und knackig aussehen – so ist nun mal die Welt. Eine weitere Spezies dabei, die ja ebenfalls öfters aus diversen Gründen (meistens ist es „Ich hab kein Hirn und mache gerne Hexenjagden auf alles, was anders ist!“) angefeindet wird, sind dabei Kindavatare. Junge, was kann man nur als Kindavatar in Second Life alles falsch machen.

„Your world, your imagination?“ – ja, schön wäre es, dürften sich viele Spieler hinter Kindavataren sagen. Wer mal wirklich einen so richtig dollen Spießŕutenlauf durch Second Life unternehmen will, der sollte sich als Kindavatar stylen und diverse Dissen und Clubs abklappern. Da bleibt garantiert kein Auge trocken!

Dazu kommt bei den Frauen in Second Life, dass diese oft (und wem gefällt es andererseits auch nicht, wo keine Nachfrage wäre, gäbe es das nicht) wie die sprichwörtlichen Hungerhaken durch die Gegend stapfen. Die meisten sehen aus, als wären sie direkt vom Catwalk der Show „Germany’s next top model“ entsprungen und fast meint man beim Anblick dieser Personen, noch aus dem Off eine kieksige Stimme „Aber du bist noch vieeel zu dick!“ krakeelen zu hören.

Die Hungerhaken sind schon so eine Sache für sich alleine. Frau will schön sein, Frau entspricht dabei den Erdidealen aber nicht dem, was Norman sich als Schönheitsideal ausgedacht hat. Schönheitsideale sind ja immer kulturabhängig, und mal ehrlich, die Ansichten der diversen Kulturen gehen darüber weiiit auseinander.

Normans Ideal ist simpel und massiv gegen den Schlankheitswahn unserer Tage gekämmt: die Frau als nicht zu groß, große Brüste, breite Hüften und rundliche Bäuche. Kommt euch das bekannt vor? Richtig, Venus von Willendorf, ick hör dir trapsen! Und wieso breite Hüften? Weil diese in vielen Kulturen als besonders gebärfreudig und fruchtbar angesehen werden, da flutscht es förmlich von alleine raus, so meint man dann.

Abgesehen davon haben ja viele Leute im Spiel lieber Roboter als Sklavinnen, wo Norman aber wiederum das Ideal der intelligenten Frau propagiert, von Männern, die sich gerne mit ihrem Besitz unterhalten. Nun ja.

Jedenfalls ist damit das Schönheitsideal recht deutlich umschrieben. Nicht zu klein, nicht zu groß von der Statur her und ansonsten schön füllig. Also das krasse Gegenteil von den meisten Frauen, die so im Spiel herumlaufen.

Um aber dem nun die Krönung aufzusetzen, gibt es neben der Gattung des großen Hungerhakens nun auch noch die kleinen Hungerhaken: Avatare, die meist bestenfalls eine Körperhöhe von 1.60m in SL haben, spindeldürr sind, aber dafür noch oben Rundungen bis zum dort hinaus haben. Da fragt man sich manchmal schon, wo das noch letzten Endes hinführen soll…