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Curio Skins mit League gegen Hush

Die Modewelt in Second Life ist momentan in Aufruhr: im Bereich der Skins, wo man offensichtlich noch gutes Geld verdienen kann, bekriegen sich einige etablierte Hersteller nun untereinander mit rechtlichen Mitteln im Rahmen des DMCA. Ausgang dabei: ungewiß.

Dabei geht es um folgendes: der Macherin von Curio Skins fiel auf, dass einige aktuelle Skins von Hush offensichtlich ihren älteren Skins verdammt ähnlich sehen. Das alleine kann schon einmal vorkommen und ist eine Frage, wie diese Skins entstanden sind: man kann Skins entweder einfach zeichnen, dann benötigt ein guter Grafiker etwa für einen neuen Skin mit allem Drum und Dran etwa 20 Stunden bis er fertig ist oder aber nach abfotografierten Vorlagen von wirklichen Modellen im Photoshop zusammenbauen, das dauert dann mit bis zu 80 Stunden  durchaus länger, sieht aber auch um einiges realistischer und besser aus.

Nun ist es so, dass die meisten Skinhersteller sich wohl kaum die Mühe machen, selber auf die Suche nach Modellen zu gehen und diese professionell fotografieren lassen, das kostet zu viel Mühe, Zeit und Geld. Nein, es gibt Dienstleister im WWW, die genau solche Vorlagensets gegen Zahlung gewisser Beträge für jedermann einfach anbieten und fertig. Also könnten durchaus zwei verschiedene Skinhersteller sich derselben Vorlagen bedienen und daraus ihre Skins für Second Life zusammenbauen. Diese Skins würden sich notgedrungen sehr ähnlich sehen, da die Vorlage dieselbe war, aber in Details sicher anders. Das kommt auf den Workflow des Grafikers und dessen Bearbeitung der Vorlagen an, jeder legt da ja eigene Akzente.

Es ist nun aber auch so, dass fast alle modernen Skinhersteller in ihre Skins in manchen Ebenen gut versteckt Wasserzeichen einbauen, um sich vor unerwünschten Kopien zu schützen. Taucht in einem Konkurrenzprodukt dann das eigene Wasserzeichen oder zumindest Hinweise darauf auf, dann hat man ein starkes Indiz dafür, dass dort massiv kopiert worden ist. So findet sich angeblich in einem Skin von Hush das Wasserzeichen von League in Teilen wieder (Bild hier) und angeblich findet sich auch in Skins von Hush das Wasserzeichen von Curio Skin wieder (Bilder hier).

Wenn das also treffend genug ist, dann ist das wirklich ein starkes Indiz wenn nicht gar Beweis dafür, dass da Hush munter von den anderen Skinherstellern kopiert hat und das als seine eigenen Skins verkauft. Klar, das ist eine unangenehme Sache für Curio und auch logisch, dass sie dagegen was unternommen haben.

Der Punkt ist nur dieser, welchem Ansinnen folgt nun Linden Lab und wer hat Recht? Curio Skins hat zuerst eine Beschwerde auf Grundlage des DMCA gegen Hush eingelegt und umgekehrt Hush gegen Curio, inzwischen noch League gegen Hush. Allerdings ist Linden Lab faszinierenderweise bisher nur dem Ansinnen von Hush nachgekommen, daher ist Curio Skins momentan geschlossen und nicht umgekehrt. Das Thema selber kocht auch in Sluniverse mächtig hoch, dort gibt es diesen massiven Thread dazu.

Wer am Ende Recht hat, das wird sich noch zeigen, die von der Community zusammengetragenen Indizien sprechen stark für Curio, aber das alleine mag nichts heißen. So oder so ist es für den Macher hinter Curio eine unangehme Sache, da deren Geschäft in Second Life momentan einfach nicht mehr stattfindet.

Das interessante an der Sache ist aber, dass es zuerst so aussah, als hätte sich Curio bei Hush bedient – logisch, schließlich ist das der bekannte DMCA-Takedown – aber dann durch Nachforschen der Community und die Äußerungen von der Curio-Macherin sich genau ins Gegenteil verkehrte. Wie es ausgehen wird? Keine Ahnung, es gibt jedenfalls von Gala Phoenix ein Statement, dass sie mit Curio keine Urheberrechtsverletzerin sei und das Heft haben sicherlich schon längst die Rechtsanwälte beider Seiten übernommen. Die Skin-Community in Second Life jedenfalls hat sich inzwischen ihre Meinung gebildet und Hush aus der „Skin Addiction Group“ rausgeworfen, für die ist es sonnenklar, wer da wen kopiert hat.

Wer selber sehen will, wie ähnlich Hush zu Curio-Skins ist, der möge sich einfach mal diesen Stream bei Flickr anschauen.

Hilfe – wir sterben aus!

Das Aussterben greift um sich, Leute! Dass Gor ausstirbt und schon seit Jahren dahinsiecht, das ist ja altbekannt. Damit lockt man keinen Vogel mehr vom Dach geschweige denn freiwillig in die Bratröhre, nein.

Neu ist aber, dass dieses Aussterben von Gor nun auch in andere Bereiche des Second Life übergeschwappt ist. So gibt es heute gleich zwei Fragerunden zum Thema Aussterben in Slinfo, da führt wohl jemand bald die rote Liste!

Begonnen hatte damit Susann, die offen die Frage stellt, ob deutsche Clubs denn aussterben würden. Bisher kann man sich dort durch 38 Postings wühlen, wer mag. Besonders on topic ist der ganze Thread denn nicht wirklich, aber das Credo ist ungefähr so „SL wird weniger und die Clubs damit eben auch.“

Spaßhalber schrieb dann Ysanne noch gleich einen Flame namens „Sterben die deutschen Foren aus?“, aber so oder so – schön, dass der Club der aussterbenden Arten aus Second Life endlich mal Zuwachs bekommt. Oder?

Einige Gedanken zur Asset-Datenbank und deren Kosten

Bei Maddy drüben gibt’s eine interessante Schätzung, wie groß die Assetdatenbank von Second Life wohl aktuell sei. Linden Lab hat vor kurzem eine Art Mülleimerroutine laufen lassen, die nicht mehr genutzte Objekte in einen Papierkorb verschob und so gerade mal 85% der Datenbank auf Altenteil geschickt.

Die verbliebenen 15% machten dabei noch 192 Terabyte aus, damit wird der gesamte Datenbestand auf etwa 1280 Terabyte geschätzt. Das macht Sinn und ist in der Tat eine beeindruckende Datenmenge, die zu verwalten nicht mehr alltäglich ist. Die Zugriffe sollen ja flott geschehen, dazu kommt dass man davon auch Backups benötigt und dergleichen mehr. Zum Vergleich: die Gesamtmenge aller 20 Milionen Assets vom größten Opensimgrid, Osgrid, betrug im September 2010 ca. 480 Gigabyte (leider habe ich keine aktuelleren Zahlen gefunden).

Interessanter aber ist noch die Frage: was kostet es eigentlich überhaupt, sich solch eine Datenmenge zu leisten? Also was kostet ein Petabyte? Die Bandbreite dessen, was ein Petabyte kosten kann, ist dabei beachtlich.

Wo aber kann man sich umschauen, wenn man mal als Normalsterblicher dennoch einen Eindruck gewinnen will, was so etwas kostet? Bei einem Onlinebackupanbieter, der sein Geschäft recht offen betreibt wie beispielsweise die US-Firma Backblaze. Die Firma Backblaze macht nichts anderes, als die Daten von Kunden weltweit bei sich in ihrem Rechenzentrum auf selbst gebauten Servern zu sichern. Das bedeutet, wann immer der Kunde bei sich eine neue Festplatte einbaut, müssen sie das bildlich gesprochen auch tun, also sie brauchen sehr viel Speicherkapazität zu wettbewerbsfähigen Preisen.

In diesem Blogpost aus dem Jahr 2009 nimmt Backblaze den Markt mal genauer unter die Lupe und sie zeigen auf, wieso sie dazu übergingen, ihre eigenen Server zu bauen. Ihre eigene Bastellösung liegt bei 117.000 US$ fürs Petabyte während eine fette Sun schon eine Million US$ kostet und das Speichern bei Amazon S3 damals gar 2.806.000 US$ gekostet hätte. Damit wird doch recht deutlich, in welchen Dimensionen man sich da bewegt. Linden Lab selber hatte eine fette Isilon-FS-Installation am Laufen, da geht unter einer Million US$ sicher auch nichts. Dazu kommt, dass man ja an einem anderen Ort dafür auch noch ein vollständiges Backup anlegen muss, also die Technik muss besser doppelt vorhanden sein.

Inzwischen ist man bei Backblaze und der Konkurrenz zwar weiter, aber es ist nach wie vor noch immer absolut kein billiges Vergnügen solch eine Datenmenge zu beherbergen. Bei Backblaze geht inzwischen ein Techniker mindestens einen Tag die Woche nur im Rechenzentrum herum, um alte Festplatten auszutauschen bevor sie kaputt gehen. Was sein muss, muss sein.

So oder so, bis man solche Datenmengen zu bezahlbaren Preisen zuhause beherbergen wird, wird noch einiges an Zeit vergehen.

Neu im Marketplace: die Torvald’s Forge Komplettbox für 0 L$!

Richtig gesehen: es gibt ab sofort das komplette Angebot des früheren Rollenspielgeschäfts „Torvald’s Forge“ für lumpige 0 L$ im Marketplace zu kaufen. Der Anbieter ist der ehemalige Inhaber des Ladens, Jericho Jie. Es hat damit also alles seine Richtigkeit!

In der Box befinden sich alle Objekte, die Jericho Jie von seinem inzwischen gelöschten Account noch retten konnte.

Als Grund für diesen Schritt gibt er an, dass sein Geschäft inzwischen ein gutes Jahr geschlossen sei. Ein früherer Geschäftspartner aber habe ohne Jerichos Wissen wieder damit angefangen, alte Objekte von Jericho Jie zu verkaufen, um so damit Geld zu machen. Das ist eine Sache, die Jericho Jie nicht dulden mag und deswegen verschenkt er nun all seine Objekte.

Wer also schon immer alles mögliche zum Thema Torvaldsland haben wollte – nun ist eure Chance gekommen, damit könnt ihr danach locker ein komplettes Dorf einrichten und Hunderte von Mannen einkleiden.

Hinweisgeber: Muffin Piek.

Der Einbau des Mesh-Deformers ist in Gefahr!

Wie alle wissen, die bereits mit Meshkleidung Erfahrung haben, ist das Hauptproblem daran, dass man die Kleidung nicht seinem Shape anpassen kann, sondern seien Shape bisher der Kleidung anpassen muss. Das ist für viele ein großer Hemmschuh, sich Mesh zuzulegen, da sie dazu nicht bereit sind. Seit November 2011 nun arbeitet Qarl Fizz an einem Stück Software, den sog. parametrischen Meshdeformer, dessen Programmierung von SL-Bewohnern finanziert worden ist und dass genau diesen Umstand beheben soll. Damit würde sich dann die Kleidung dem Shape anpassen und gut, die Designer würden mehr verkaufen und Linden Lab selber erklärte sich dazu bereit, das in seinen Viewer einzubauen. Inzwischen gibt es sogra einen Projektviewer von Linden Lab mit dem Feature und Qarl arbeitet wieder heftig daran, also dachten alle das wird gut. Bis heute!

Denn im zugehörigen Jira STORM-1716 schlägt nun ausgerechnet der bisher in der Community wohl geschätzte Oz Linden, der sich für die Viewerentwicklung bei Linden Lab insgesamt verantwortlich zeigt, ganz andere Töne an.

Es begann damit, dass Oz Linden am 3. Mai einen Aufruf im JIRA startete, dass Linden Lab zu Testzwecken von Designern Meshes bräuchte, um das Feature zu testen und Regressiontests zu bauen, für den Fall des Einbaus der Funktion.

Am 8. Mai – also nicht mal fünf Tage nach dem Aufruf nur im JIRA! – dann kam von Oz folgender Kommentar, der mit Sorge aufgenommen wurde:

Perhaps this issue really isn’t all that important, or worth the trouble to integrate.

So far, only one designer has responded with one test garment.

Let me be clear – the lack of test material is a major blocker for testing, and therefor accepting, this proposed feature. If you want it, step up and do it soon.

Oz zeigt sich darüber enttäuscht, dass bisher nur ein Designer Material zur Verfügung gestellt hätte. Daher sei die Funktion vielleicht gar nicht so wichtig, wie viele tun würde oder es gar überhaupt wert, integriert zu werden. Der Mangel an Testmaterial sei ein Problem beim Testen und damit letztendlich für den Einbau dieser Funktion. Wenn man das immer noch wolle, solle man endlich seinen Arsch kriegen und Linden Lab schnell Testmaterial schicken.

Danach startete natürlich ein entsetzter Aufruhr, was denn dieser Tonfall solle und überhaupt sei JIRA dafür das falsche Medium, es seien zwar viele Designer als Abonennten des Tickets mit dabei, aber längst nicht alle würden Mesh erstellen. Also bekam Oz umgehend die Retourkutsche zu hören, das läge an schlechter Kommunikation von Seiten Linden Labs, wenn dann müsse man das an besserer Stelle kommunizieren.

Oz antwortete darauf dann damit:

Good suggestion, Sabina… done.

I don’t think it’s fair to say that no one knows.. there are 175 Watchers on this issue who got mail when I posted the request, and it did get picked up in at least one fairly popular blog.

However, the forums may reach a wider audience… let’s see.

Oz findet also die Idee gut und hat das nun bereits getan. Allerdings findet er es unfair zu sagen, keiner würde von dem Aufruf wissen, denn 175 Leute hätten das Ticket abonniert und damit den Aufruf per Email bekommen, außerdem sei er in zumindest einem populären Blog geposted worden. Allerdings könnten die Foren vielleicht ja eine bessere Reichweite haben und genau das probiere er nun aus.

Mit seinem recht harschen Tonfall sowie auf einmal der Eile, die Linden Lab nun in der Sache an den Tag legt, hat Oz viele Leute verstört. Dazu kommt, dass er von den Einsendern für Testmaterial verlangt, dass sie eine Mitwirkungserklärung unterschreiben sollten. Diese gibt es aber nicht im Wiki, sondern wohl nur bei Oz per Email und darüber, was darin steht, hüllt er sich im JIRA in Schweigen. Vermutlich geht es darum, dass Linden Lab die Teile für seine Regressionstests verwenden darf und man ihnen so dafür ein uneingeschränktes, dauerhaftes Nutzungsrecht einräumt.

Damit geht zunächst einmal der Appell an alle Designer: wenn ihr mithelfen wollt, dass der Meshdeformer kommt und ihr Mesh im Angebot habt, dann schickt doch Linden Lab Testobjekte. Letzten Endes profitieren wir dann alle davon.

Wer Objekte dafür beisteuern will, hier ist die Anleitung, wie man das mit dem Projektviewer tun kann.

Das Problem an der Sache ist: im JIRA wird man wohl kaum in der Masse an die Designer herankommen, die Oz braucht um seine Testobjekte zu bekommen. Er hat nun ebenfalls im offiziellen SL-Forum einen Aufruf gepostet, aber auch dort ist es fraglich, ob er seine Zielgruppe gut erreicht. Es ist wohl mal wieder einer derjenigen Fälle, in denen Linden Lab ein Feature fundamental anders bewertet als seine Benutzer und in der Kommunikation zu versagen droht.

Was tun? 
Nun, ganz einfach wenn ihr den Deformer wirklich haben wollt, dann sprecht alle euch bekannten Designer die in Mesh machen darauf an, dass genau dieses Feature gerade auf er Kippe steht, weil Linden Lab händeringend Testobjekte für seinen Viewer sucht und gebt ihnen den Link mit dem Aufruf, was Linden Lab genau sucht. Noch ist es nicht zu spät!