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Second Life bald auf Steam verfügbar

Heute ist der Tag der Ankündigungen… neben den diversen Mappings hat Linden Lab angekündigt, dass Second Life im nächsten Monat irgendwann auch über die Onlinedistributionsplattform Steam der Firma Valve verfügbar sein soll.

Wer Valve nicht kennen sollte, das ist der Hersteller von Half Life, Counter Strike, Left4Dead, Team Fortress 2 und anderen Spielen. Steam ist dabei eine Plattform, über die Valve und andere Hersteller gegen Entgelt ihre Spiele zur Verfügung stellen können. Man installiert sich auf seinem Rechner den Client, kann in Steam auch Spiele kaufen, diese sind dann an den Account gebunden und fertig. Will man auf einem neuen Rechner diese dann wieder nutzen und hat kein Installationsmedium – kein Problem! – lädt man es von Steams eigener Serverfarm runter.

Eine weitere Eigenheit von Steam ist, dass Spiele über die Plattform automatisch auf den neuesten Stand gehalten werden können. Sobald ein Update verfügbar ist, lädt Steam das runter und installiert es.

Wie macht das Ganze einen Sinn? Der Viewer war ohnehin schon immer kostenlos downloadbar, also daran kann es nicht liegen. Einerseits mag es der Updatemechanismus sein, durch den man sich einiges an mehr Komfort versprechen mag. Allerdings haben die 3er-Viewer ja so etwas ähnliches auch eingebaut.

Steam kommt auch mit einem eigenen Chatdienst daher, auch den kann man dann nutzen. Aber der wird sicher nicht der Grund sein, dass man es benutzt.

Ich denke, Sinn macht es folgendermaßen: Steam nutzen viele gerne, die einfach spielen wollen, aber bei der Installation eines Spiels ihre Ruhe haben wollen, man kann ein Spiel kaum einfacher als über Steam installieren. Wenn man Second Life in Steam anbietet, dann erschließt man sich einen großen Kreis neuer möglicher Benutzer, denen das bisher zu schwer war, Second Life zu installieren oder es gar nicht kannten.

Hatr.org – oder wie man mit Trollen Geld machen will

Bisher dachte ich wie viele andere Zeitgenossen auch, dass Trolle im Internet zu nichts nütze sind außer einem selber das Nervenkostüm so richtig zu zerrütten. Heute stieß ich auf eine interessante Idee, die mich eines Besseren belehrt hat.

Es gibt nämlich jetzt eine Plattform namens Hatr.org, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, anonymisiert die Kommentare von Trollen aus allen Ecken und Enden des Internets zu dokumentieren. Die eigene Webseite dient dabei als Trollhalde für diese Kommentare und dazu sollen letztendlich Werbebanner geschaltet werden.

An die Trollkommentare selber kommen die Betreiber dabei durch Einsatz eines speziellen WordPress-Plugins, welches sie kostenlos zur Verfügung stellen, aber man kann sie auch direkt über ein Webformular einreichen. Ein Redakteur schaut sich dann die eingereichten Kommentare auf ihre Eignung, also Trollgehalt, an und schaltet sie frei – oder verwirft diese einfach.

Das Geld, welches dann durch die Werbung eingenommen wird, soll dabei „coolen Projekten“ gespendet werden, die Trolle werden also „eiskalt monetarisiert.“

Momentan läuft das System noch in einer geschlossenen Beta, wer daran teilnehmen will, muss einen Einladungscode anfordern. Alles in allem aber eine äußerst interessante Idee und ich bin gespannt, was daraus noch werden wird.

Linden Lab unterbindet die Nutzung ihrer eigenen Viewer mit Opensim

Linden Lab hat letzte Woche in ihren eigenen Beta- und Entwicklungsviewern den Kommandozeilenparameter „-loginURI“ ersatzlos gestrichen, mit dem es bisher möglich gewesen ist mit Linden Labs eigenen Viewern per Hand andere Grids anzusteuern.

Dazu gibt es folgenden Chatlog mit Oz Linden, in dem er es Nebadon Izumi erklärt:

[10:07] <nebadon> OzLinden : ping
[10:09] <OzLinden> pong
[10:10] <nebadon> are you guys really removing -loginURI support from the viewer?
[10:10] <nebadon> or is that just a mistake?
[10:10] <nebadon> cause latest Dev and Beta viewers get an error if you try to use it
[10:11] <OzLinden> that was deliberate, but there is a related bug that I’m working on now
[10:12] <nebadon> ok so it will eventually be back?
[10:12] <OzLinden> no, I don’t believe so
[10:12] <nebadon> why is it being removed?
[10:13] <OzLinden> part of cleaning up grid handling – it really doesn’t serve much useful purpose
[10:13] <nebadon> sure it does
[10:13] <nebadon> it lets us connect to opensim
[10:14] <nebadon> this essentially kills all support for OpenSim
[10:14] <OzLinden> which our Havok license does not allow

Kurz und gut: der Parameter wurde aufgrund von internen Bereinigungen am Gridhandling entfernt, da er zudem nicht wirklichen Sinn gemacht hätte. Nebadon warf ein, der Parameter hätte sehr wohl Sinn gemacht, da man so mit Linden Labs Viewern zu Opensim hätte verbinden können, worauf Oz Linden einwarf, dass die Havok Lizenz, welche Linden Lab erworben hat, genau das verbietet. Zur Erinnerung: wegen der Einführung des Pathfindings hat Linden Lab dem Viewer selber Teile von Havok beilegen müssen.

Was bedeutet das nun für die Zukunft? Die Mehrheit der Opensimbewohner hat ohnehin nicht Linden Labs eigenem Viewer benutzt, man bevorzugt Hippo, Imprudence und Singularity, sie wird es wohl kaum vermissen.

Für Viewerentwickler wiederum wird es nur dann interessant, wenn auch sie Pathfinding aktiv haben wollen, denn dann darf auch deren Viewer nur zu Second Life verbinden können. Firestorm hat das Problem so gelöst, indem es nun einen Firestorm für SL gibt und einen eigenen für Opensim geben soll.

Dass so etwas kommen wird, war klar. Die Auswirkungen sind aber wesentlich weniger drastisch, als mancher meinen könnte. Bei Hypergrid Business jedenfalls haben sie ein Fass aufgemacht und dabei alles zu Wort kommen lassen, was im Bereich Opensim Rang und Namen hat. Natürlich steht es jedem Entwickler von alternativen Viewern nach wie vor frei, diese Funktionalität wie auch immer geartet im eigenen Produkt zu bieten, sei es als Kommandozeilenparameter oder Gridmanager. Linden Lab jedenfalls wird das nicht mehr tun.

Promises not delivered

Die Geschichte Second Lifes&Co. ist voll von Versprechungen, die niemals wahr gemacht wurden, als da beispielsweise wären:

  • Eliminierung des Lags,
  • brauchbarer Gruppenchat,
  • Serversoftware Linden Labs als Opensource,
  • mit Mesh wird alles besser,
  • besserer Kundenservice,
  • „Fast, Easy & Fun“,
  • Opensimulator macht alles besser (tut er nicht, nur vieles anders),
  • Avination, InworldZ&Co. als neuer Hype der ewig Unzufriedenen,
  • einfaches Hypergrid,
  • ein Viewer für alle Lebenslagen,
  • Rückkehr der alten Nachnamen,
  • parametrischer Meshdeformer (dauert auch schon viel zu lange),
  • und und und…

Ein Narr, wer ein Muster darin sieht?

Blödsinns-Blabla von Varnish Tomorrow zum Fall Curio ./. Hush

Varnish Tomorrow begibt sich auf juristisches Gebiet und formuliert einen offenen Brief an alle SL-Kreativen, die Content-Designer. So weit, so gut. Worum es dabei geht, wurde hier schon genug berichtet, daher erspare ich es mir das erneut zu erzählen.

Varnish bezeichnet die Art und Weise, wie nach dem DMCA in den USA verfahren wird, als fehlerhaft. Das mag sein, ist aber für beide kein Trost noch tut es groß etwas zur Sache.

Der Brüller aber ist folgende, ernst formulierte Meinung Varnishs:

At the face of it, this is also something that happens every day in Second Life, or anywhere else on the web, and to be fair, it went both ways: Curio filed a DMCA on Hush, Hush filed a DMCA on Curio. For me, as someone who’s not on either side of the fence, and really has no clue about the Second Life skin scene, it looks like an average SL cat fight. I can’t even understand the demonization of Hush, as the comparison between her and Curio’s skins show pretty clearly that she didn’t just rip Gala off and sold her creation, but she modified and built upon them to such an extent, that the original was not even recognizable anymore. To me, that’s a pretty good example of fair use, if there ever was one.

Für alle, die mit dem Terminus Technicus „Fair Use“ nichts anfangen können: damit ist eine Sonderregelung des Urheberrechtssystems in den USA gemeint, dass man gebührenfrei geschützte Werke und ohne Genehmigung des Inhabers für gewisse Verwendungszwecke benutzen darf. Beispiele für Benutzungen, die unter „Fair Use“ fallen, sind Zitate, Parodien, Archivierung, Forschung, Bildung und einige, andere mehr.

Keinesfalls aber fällt „Ich kopiere mir ohne zu fragen das Zeug vom Konkurrenten und verkaufe es dann leicht abgeändert unter meinem Namen!“ unter dieses Gesetz. Da ist die Grenze nämlich des erlaubten eindeutig überschritten, aber genau das sieht noch Varnish Tomorrow als „Fair Use“ an.

Hätte sie besser mal vorher in die Wikipedia geschaut… und das man die Skins von Hush nicht mehr mit Curio verwechseln konnte ist auch glatt gelogen, wenn man sich mal die Beispielseiten bei Flickr ansieht. Sind das nun massive Ähnlichkeiten oder nicht? Also!