Störungen früher und heute

Heute ist es ja mal seit langem wieder zu einer längeren, ungeplanten Störung des Second Life Grids gekommen.

Eigentlich zeigt mir das nur, wie zuverlässig und stabil inzwischen Second Life als Plattform läuft, denn die letzte derart gravierende Störung dieser Art ist Wochen, wenn nicht gar Monate her. Früher dagegen gab es so etwas mindestens einmal die Woche und zwar immer genau dann Mittwochs, wenn für den Patchday das komplette Grid runtergefahren wurde, um die neue Serverversion aufzuspielen. Und dieser Patchday dauerte oft gerne einige Stunden länger als geplant, das war völlig normal, dass man da Wetten darüber abschloss, wann das Grid denn nun wirklich wieder online ist.

Das war vor der Erfindung des Rolling Restarts. Auch wenn der manchmal etwas nervig ist, so sorgt er dennoch dafür, dass im Falle eines Updates das Grid oben bleiben kann und nur ein kleiner Teil kurzzeitig nicht erreichbar ist. Damit kann ich verdammt gut leben.

Wie man seinen Rechner unter Windows nicht verkonfiguriert

Viele von uns kennen das vielleicht, mit der Zeit wird Windows gefühlt langsamer und langsamer, und wenn man dann mal einem Freund helfen will, der darüber klagt, dass sein Rechner vom Einschalten bis zu dem Status wo er alles wirklich geladen hat und benutzbar ist, geschlagene zwei Minuten braucht, der weiß es ist mal wieder Zeit für eine Bereinigung des Rechners.

Das erste Symptom, was man dann häufig sieht: unten rechts werden mindestens zwei Dutzend mehr oder minder dienstbare Hilfsprogramme geladen, die allesamt irgendeinen Nutzen haben sollen und auf Vorrat geladen werden. Jeder dieser Ladevorgänge aber benötigt Zeit und jedes dieser Programme anschließend Hauptspeicher.

Schlimmer wird die Sache aber noch dadurch, indem sich manche dann nur allzu gerne irgendwelche Wunderutilities auf den Rechner knallen, die angeblich ja so ziemlich alles heilen können, woran angeblich ein modernes Windows 7 so leidet, als da beispielsweise wäre: fragmentierte Festplatten, zu große Registry, zu viele temporäre Dateien, und und und…

Ein kurzer Realitätsabgleich
Solche Dienstprogramme sind meist nicht das Geld wert, das sie kosten. Bestenfalls lassen sie das System in Ruhe, also verbessern es aber verschlimmern es auch nicht, wenn man aber Pech hat, können sie ein Windows so versaubeuteln, dass man wirklich gut zu tun hat.

Auch wenn viele Benutzer meinen, dass diese Programme wer weiß was für Wunder an ihrem Windows vollbringen würden, der sollte sich mal eines überlegen: diese Programme werden mit dem Argument verkauft, das selbst ein frisch installiertes Windows bereits fehlerhaft sei und den Kern der Verlangsamung in sich trage. Also ist es nur logisch, dass egal wie gut das eigene Windows in Schuss ist, diese Programme einfach Fehler melden müssen, um den Sinn ihrer Existenz zu beweisen, denn täten sie das nicht, dann bräuchte man sie ja nicht. Meistens ist aber das, was sie tun, mit Vorsicht zu genießen.

Die Registry
Die Registry unter Windows ist eine Datenbank. Windows selbst kümmert sich um die Pflege, und dabei sollte man es bewenden lassen, denn Windows ist gut genug darin, diese in Schuss zu halten.  Wichtig ist, dass es sich hierbei um eine Datenbank handelt. Das bedeutet, dass Windows die Inhalte je nach Bedarf lädt, niemals die ganze Datei im Speicher vorrätig gehalten werden muss und auch nicht mehr benötigte Schlüssel die Performance nicht spürbar verlangsamen können.

Kein Mensch schafft es, die Registry in ihrer gesamten Komplexität zu überblicken noch gar zu verstehen, und wie soll dann ein Programm, das bestenfalls mit einigen Heuristiken ausgestattet worden ist, wirklich zuverlässig erkennen können, was nun noch gebraucht wird und was nicht? Wer in der Registry etwas falsch einstellt, der läuft zudem Gefahr, sein System völlig unbrauchbar zu machen. Daher lassen wir besser die Finger weg davon, Windows verwaltet die Registry gut genug und damit lassen wir es bewenden.

Festplatten und Hauptspeicher
Das ist eine Sache, die mit der Zeit schleichend passiert. Allerdings wird der Einfluss einer fragmentierten Festplatte auf die Gesamtleistung eines Systems meist hoffnungslos überschätzt. Wer aber seinem System etwas Gutes tun will in Hinsicht der Festplatte, der sollte zwei, drei Faustregeln beachten:

  1. Partitionen mit Daten neigen stärker zur Fragmentierung als Partitionen mit Programmen. Das ist kein Wunder, da sich an Programmen meist weniger ändert als bei den Daten selber. Es macht also durchaus Sinn, für seine Programme und Daten jeweils eigene Partitionen anzulegen.
  2. Keine Fragmentierung der Welt schlägt wahre Geschwindigkeit. Wenn man eine Solid State Disk in seinem Rechner verbaut, dann bringt alleine das einen Geschwindigkeitsschub, den man mit selbst einer vollständig defragmentierten Festplatte niemals erreichen können wird.
  3. Wenn man in seinem Rechner mindestens zwei Festplatten eingebaut hat, dann sollte man die Auslagerungsdatei von Windows auf die Festplatte verlegen, auf der sich nicht die Systempartition befindet. Die Frage ist nicht, ob Windows den virtuellen Speicher benutzt, sondern wann – und das bringt dann einiges.
  4. Überhaupt schlägt nichts auf der Welt den Einbau von genügend Arbeitsspeicher; einem Rechner heutzutage sollte man unter Windows mindestens 4 GB gönnen wenn das möglich ist, denn das kostet ja nun wirklich nicht die Welt (ca. 20-30 €).
  5. Im Grund reicht es aus, seine Festplatte einmal im Monat zu defragmentieren, denn selbst eine komplett defragmentierte Festplatte ist noch keine Garantie dafür, dass nun Windows spürbar schneller arbeitet.
  6. Und für den Fall, dass man eine Solid State Disk benutzt, gilt: dies ist eine komplett andere Technologie als eine Festplatte, die ohne mechanische Bauteile auskommt und signifikant schneller ist. Daher ist generell eine Defragmentierung weder nötig noch sinnvoll. Mitunter kann es aber sinnvoll sein, ab und an bei seiner SSD mit Hilfe eines Utilities (sofern das nicht schon automatisch geschieht) für TRIM zu sorgen, sollte man Windows Vista oder frühere Versionen benutzen, denn nur Windows 7 und höher macht das automatisch.

Firewalls, Virenscanner und der Rest
Das ist einfach: ein gut installiertes Windows sollte über einen aktuell gehaltenen Virenscanner verfügen, sei es nun Avira, Avast, AVG und wie sie alle heißen. Von sog. Personal Firewalls aber sollte man tunlichst den Finger lassen, denn was die treiben versteht der Normalbenutzer ohnehin nicht.  Die in Windows serienmäßig eingebaute und aktive Firewall ist für den Hausgebrauch mehr als gut genug.

Autostartprogramme
Hier gilt die einfache Faustregel: was man nicht wirklich unbedingt direkt beim Login benötigt, fliegt raus, denn jeder Ladevorgang eines solchen Tools verlängert zwingenderweise die Zeit, die Windows beim Booten braucht.

Deaktivieren von Diensten
Hier gilt: Finger weg! Es gibt zwar genügend Anleitungen dazu im Internet, aber wer kann schon sagen, ob man dabei nicht dann genau etwas abschaltet, was man zwei Tage danach benötigt und dann wundert man sich nur noch, wieso Windows hier einfach den dIenst versagt, obwohl es funktionieren sollte?

Es gilt eben auch hier wie bei der Registry, dass man besser genau wissen sollte, was man tut, und wenn man es nicht tut, dann lässt man Windows einfach besser ganz in Ruhe.

Einen frisch installierten Rechner von unnötigem Ballast befreien
Leider ist es heutzutage so, dass ein vollständig neuer Rechner mit allem möglichen Schrott ausgeliefert wird, den der Hersteller einem eben mitliefert, den aber viele nicht wollen noch brauchen.

Es macht daher Sinn, diese mißliebigen Programme zu löschen. Das kann man über die Systemsteuerung vornehmen oder man nutzt dafür spezialisierte Programme wie den Decrapifier.

Auch kann es sinnvoll sein, von Zeit zu Zeit mal Crap Cleaner laufen zu lassen. Aber schon bei dem sollte man eine gewisse Vorsicht walten lassen, denn nicht alles, was er einem anbietet, macht auch unbedingt immer Sinn. Beispielsweise ist es kontraproduktiv, wenn man Firefox als Webbrowser benutzt, mit Crap Cleaner nun ausgerechnet den Cache von Firefox zu löschen, der ja genau dazu da ist, das Surferlebnis zu beschleunigen. Ebenso gilt bei den Reparaturoptionen dieses Programms, was die Registry anbelangt, der Hinweis: man sollte es besser sein lassen.