Mein Lied zum Frühlingsanfang

Frühling ists, zumindest dieses Wochenende kamen doch schon fast hochsommerliche Gefühle hoch, man ist draußen unterwegs, kann sich endlich mal wieder von der Sonne liebkosen lassen oder hockt sich einfach nur hinter seiner Bude in den Rasen und genießt die Jahreszeit. Doch leider hat man schon fast erfolgreich verdrängt gehabt, was es in dieser Jahreszeit denn noch für spießbürgerliche Nerverscheinungen gibt, die es nur darauf abgesehen haben, einen bis in den Wahnsinn zu nerven, allen voran die werten Rasenmäher, denn es darf in teutschen Gärten nichts wachsen, was dem teutschen Gärtner an seiner Heimatfront nun nicht gefällt.

Dankenswerterweise hat Reinhard Mey diesen Frust über Rasenmäher und ähnlich nervige Geräuchskulissen in ein passendes Lied gegossen, das es genau trifft und den schönen Titel „Irgendein Depp mäht irgendwo immer“ trägt:

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Gedanken zum Bloggen an sich

Die letzten Tage war ich weniger im RP an sich unterwegs, was vor allem daran lag, dass es u.a. eine OOC-Sitzung samt davon mir gefertigten Protokoll sowie Neubau eines Herbergsgebäudes gab. Es waren sehr nette, produktive aber auch ruhige Tage, die gar nicht so schlecht noch schwer waren. Ich brauche nicht unbedingt immer nur Rollenspiel ohne Ende, sondern kann mich in SL auch ganz gut anderweitig beschäftigen.

Es war nach den Ereignissen der letzten Woche auch eine recht interessante und erkenntnisreiche Zeit gewesen. Vermeintliche Freunde haben ihre Maske fallen gelassen und meinen einem, gute Ratschläge geben zu können und wiederum fand ich dort Freunde, wo ich sie am wenigsten erwartet hätte, es war dort wirklich alles mit dabei gewesen.

Manche Leute haben auch ein Fass ohne Ende aufgemacht und sich tierisch gefreut, sollen sie, das Meiste hat sich in Wohlgefallen aufgelöst und jetzt ist wieder mehr oder minder Alltag angesagt.

In letzter Zeit gerieten ja Blogs an sich recht stark ins Fadenkreuz der Kritik. Das ist eine Erfahrung, die ich neben Georg,  Dina und Tela auch mitmachen durfte, wobei ich es bei ihnen weniger verstehen kann als bei mir, da ich auch durchaus gerne mal einiges austeile wenn mir danach ist, aber gut. Ich bin mir auch sicher dass einige Leute Kampagnen gegen Blogs fuhren oder sogar noch fahren, in einigen SL-Gruppen gingen jedenfalls definitiv Links mit Artikeln auf diversen Blogs herum, darunter auch meines.

Eine Frage, die sich mir dabei immer wieder und wieder stellt, ist ganz einfach diese: wieso ist alle Welt so furchtbar dünnhäutig und bekommt erst einmal alles, was man nur in den falschen Hals bekommen kann, auch genau da rein? Warum müsste man eigentlich fast immer noch eine Gebrauchsanleitung mitliefern, in der das ist so und nicht anders gemein drin steht, damit auch alle verstehen, wie es gemeint ist? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht.

Hängt es vielleicht damit zusammen, dass die Medienkompetenz bei manchem Zeitgenossen stark unterentwickelt ist? Oder ist es einfach ein Wesenszug mancher Menschen, erst einmal grundsätzlich alles Schlechte auf sich zu beziehen, bevor sie richtig verstehen was gemeint ist? So oder so, eine befriedigende Antwort habe ich nicht. Mir scheint vielmehr, dass es fast eine Art Urinstinkt des Menschen ist, gerade bei solch leidenschaftlichen Themen stark an die Decke zu gehen.

Dann gibt es ja die werten Mitmenschen die meinen, hier gehöre eine Art neutraler Standpunkt rein, also so etwas wie der gerne in der Wikipedia verwendete NPOV oder gar meinen mir Tipps geben zu müssen, wie ich über was oder am besten gar nicht schreiben solle.

Sorry Leute, da gehört erst einmal klipp und klar gesagt: ich blogge zuerst und überhaupt nicht für euch, sondern ich blogge in erster Linie für mich. Es ist mein Blog, meine Veranstaltung und damit mein Hobby und es soll vor allem mir Spaß machen. Solange ich Spaß daran habe, wird es ihn auch in irgendeiner Form weiter geben. Dazu gehört für mich, dass ich über das, was mich interessiert und bewegt blogge wie ich es will und nicht anders. Das hier ist keine Zeitung, es ist ein Panoptikum meiner Meinungen und nichts anderes, diese müssen längst nicht immer Mainstream sein, kuschelig noch jedem gefallen. Den Blog hier gibt es schon lange, ich hatte ihn lange Zeit gepflegt und er interessierte niemanden, jetzt hat er sich eine gewisse Leserschaft erarbeitet, was mich sehr freut, aber ich werde sicherlich nicht meine grundlegenden Prinzipien nun groß deswegen ändern. Sicher ändert sich manches im Laufe der Zeit bewusst oder unbewusst, aber das Patentrezept für ein erfolgreiches Blog gibt es genau so wenig wie für einen Kassenschlager in den Kinos, sonst wären wir schon alle reich.

Ein Blog ist immer erst einmal rein subjektiv. Wer das nicht versteht oder einsehen will, der hat das Wesen des Blogs nicht verstanden. Blog an sich ist ja ein Kunstwort, das sich aus „web“ für Netz/WWW und „log“ für Tagebuch zusammensetzt, also eine Art Tagebuch im Netz, das beschreibt es auch recht gut.

Ein beliebter Vorwurf dabei lautet ja immer, Blogs seien was für Selbstdarsteller. Das lässt sich sicherlich nicht völlig von der Hand weisen, ich finde es aber auch nicht wirklich schlimm, denn für mich persönlich ist auch Rollenspiel eine Art der Selbstdarstellung, wenn auch mit anderen Mitteln. Außerdem ist ein gewisses, gesundes Maß an Selbstdarstellung bei einem Blog immer gegeben, denn schließlich lebt es davon, man sollte es nur nicht übertreiben. Es ist immer auch ein Spiegel der dahinter stehenden Persönlichkeit und daher trifft dieser Satz sicher auf die Mehrheit der Blogger zu. Im Gegenteil, ein Blog das gänzlich ohne diese Zutat auskäme wäre genau so fade zu lesen wie ein juristischer Paragraph im BGB. Nützlich, aber total uninteressant. Dabei ist es auch einfach, sollte ein Blog zu uninteressant sein, schafft es sich quasi selber ab und es wird nicht mehr gelesen.

Sicherlich können Blogs zur Meinungsbildung beitragen. Aber es wird keiner gezwungen, seine Meinung einzig und alleine auf Grund eines Blogsposts bilden zu müssen. Wer es dennoch tun sollte, bei dem ist es seine persönliche Angelegenheit und ob das immer so gut ist, sei auch mal dahingestellt. Man kann dabei auch mal den Stiefel natürlich ganz einfach umdrehen und den Leuten, die ständig nur „Meinungsmache“ schreien vorwerfen, für wie dumm sie eigentlich ihre Mitmenschen zu halten scheinen, denn schließlich nehmen sie ja an, dass eine einzelne Meinung in einem Blog bei vielen ausreiche, damit sie sofort sich dieser anschließen würden.

Schließlich und letztendlich ist ein Blog an sich weder gut noch böse, sondern es ist erst einfach nur einmal da. Es spiegelt dabei natürlich stark die Meinung seines Autors wieder. Ob er diese nun aber im WWW, Foren oder gegenüber Freunden alleine kund tut, seine Meinung wird dieselbe bleiben. Wer nicht gerade bei solchen Nischenthemen wie Second Life ohnehin danach sucht, der wird es auch nicht wirklich finden. Gleichwohl wirkt dieselbe Meinung auf viele in SL harmloser als in einem Blog oder Forum. Das mag unter anderem daran liegen, dass die potentielle Leserschaft einfach hier um einiges größer ist als in SL selber.

Der Hauptgrund, warum aber nun sich so auf die Blogs eingeschossen wird, ist einfach dieser, dass sich viele Diskussionen von den Foren in die Blogosphäre verlagert haben. Die deutschen Gorforen sind im Vergleich zu früher doch recht tot, aber inzwischen gibt es – wie man auch an meiner Blogroll sehen kann – genügend Blogs zum Thema „Gor“ und damit ist das Konfliktpotential in den Blogs ungleich größer geworden und in den Foren gleichzeitig gesunken, der Zoff selber ist quantitativ dabei gleich geblieben.

Natürlich könnte ich auch in Zukunft nur noch schöne Katzenbilder posten, Stöckchen werfen oder über Mode in Second Life bloggen, aber das ist nichts, worüber ich bloggen will, daher wird es das in der Form auch höchst unwahrscheinlich geben. Einer der wichtigsten Grundsätze beim Bloggen ist, sich selbst treu zu bleiben, und das habe ich auch weiterhin vor. Jeder definiert für sich selber, was ein Blog ist und was nicht, es gibt da keinen allgemein verbindlichen Grundsatz, und gerade davon und der Themenvielfalt lebt es erst wirklich für mich.

Ansonsten empfehle ich als Schlusslektüre die „15 Tipps für Blogger mit normal großem Ego“ und bastele mir mal ein Stöckchen, die Zeit ist reif dafür.

Ein Bann, zwo drei vier…

Gestern rauschte durch die diversen bekannten Gruppenkanäle eine Nachricht eines OOC-Verwalters mit dem Inhalt, dass ich ab sofort in einem gewissen Sim-Verbund gebannt sei wegen übler Nachrede, Schlechtmachen von Gruppen sowie Hetze sowie sich die Möglichkeit vorbehalten würde, die Löschung all meiner Accounts zu beantragen. Tja, hat also mal jemandem meine Meinung zu irgend etwas nicht so ganz gepasst, das soll’s ja geben.

Da ist es nun ein Anzahl von x Sims, sofern die Information stimmt, auf die ich im Moment nicht mehr kommen kann. Ich habe dort auch durchaus alte Freunde, aber es gibt genügend Mittel und Wege, auch sich mal woanders zu treffen und so zu spielen.

Von dem betreffenden OOC-Verwalter jedenfalls habe ich persönlich OOC schon – auch direkt – genügend mitbekommen, unter anderem waren wir mal im großen Forum mächtig aneinander geraten, dass ich getrost sagen kann er zählt weder zu meinen persönlichen Favoriten noch möchte ich viel mit ihm im Spiel oder überhaupt zu tun haben. Ich vermeide aus genügend Gründen zu ihm jedmöglichen Kontakt so gut es geht, am Liebsten ist mir immer noch  ich sehe ihn nur von hinten oder besser noch gar nicht, damit bin ich bisher immer prächtig gefahren und es hat immer Bestens geklappt. Umgekehrt geht es ihm ähnlich vermute ich mal.

Ungewöhnlich war das Mittel der Wahl, so etwas in GaD und anderen Gruppen direkt zu posten, entsprechend und erstaunlich flott binnen Minuten wurde diesem OOC-Verwalter in GaD das Postingrecht entzogen als auch interessanterweise in eGaD. Ungewöhnlich deswegen, da diese Mitteilung schließlich vom OOC-Verwalter selbst erzeugte Publicity in der Sache erzeugte und bei einigen sicher auch Neugierde.

„Gor Admins auf Deutsch“ ist, wenn schon, die Gruppe der Wahl dafür und als ich noch seinerzeit dieser angehörte muss ich sagen, dass es schon damals Sims gab die jeden Pupsbann kommunizierten und es interessierte keinen, andere hielten sich damit dann doch sehr zurück und brachten nur wirklich wichtige Informationen. Dennoch war und ist es sicher eine recht brauchbare, themenfokussierte Gruppe ohne viel Rauschen.

In eGaD wurde mir übrigens fairerweise angeboten, dass ich dazu noch eine öffentliche Stellungnahme halten könnte, wenn ich wollte, das werde ich nicht tun, es möge sich jeder einfach selber seine Meinung bilden und fertig, denn letztendlich würde das ein Fass ohne Boden werden, damit sinnlos,  und so wichtig ist die Sache nicht, dass man damit hunderte Avatare mit einer Mitteilung belästigen müsste.

Die Leute, die ohnehin schon eine Hasskappe auf mich haben oder haben sollten, werden sich mal wieder in ihrer Meinung bestätigt fühlen und die Leute, die mich bisher als (relativ) normal ansahen fragen sich nun, was da passiert ist und meldeten sich auch teilweise nachfragend. Denjenigen, die meinen Namen bisher nicht kannten, wurde so evtl. mein Name bekannt gemacht. Die Mehrheit dürfte es schlicht und einfach überhaupt nicht interessiert haben.

Kurz und gut: alles wie gehabt, das Runde muss nach wie vor in das Eckige und das Leben geht weiter, es ist das gute Recht eines Simeigentümers den Zugang auf seine Sim nach eigenem Gutdünken zu regulieren und damit hat es sich für mich auch schon. Es ist etwas, das nahezu täglich passiert, nur meistens wird es nicht so öffentlich publiziert wie in meinem Fall, nur war früher ich es der ggf. bannte, jetzt verlief die Sache eben mal umgekehrt und ich stehe am anderen Ende der Fahnenstange. That’s life, da muss ich eben durch. 🙂