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Imperial Ar

Heute habe ich mir mal den Spaß gegönnt, im deutschsprachigen „Imperial Ar“ mir in Ruhe die Füße zu vertreten. Es handelt sich dabei um eine alleinstehende Homesteadsim.

Mein Eindruck war dabei soweit: besser kann man es wohl auf einer Homesteadsim kaum bauen. Es ist stimmig, wirkt römisch antik und mindestens so gigantomanisch, wie man es von der größten Stadt auf Gor erwarten kann. Riesige Mauern, Tarntürme, Straßen und Gebäude, was will man mehr und Arer, die auch tatsächlich wie Arer aussehen und nicht irgendein verirrter abgerissener schwarzer Putzfimmel.

Und die Besitzer sind weise genug, dass sie unter Hinweis auf die schiere Größe Ars nicht jeden Mist wie die Stadt im Alleingang einnehmende Pantherstämme oder Piratengrüppchen annehmen. Wunderbar.

Verschwörungen ohne Ende

Gähn. Ich habe mir heute mal den Spaß gegönnt, ein wenig Slinfo zu lesen, ganz einfach weil ich es kann, mir langweilig war und mal sehen wollte, was sich da noch tut.

Das Ergebnis: wenig, wenig, verdammt wenig, es ist ziemlich tot. Zu dem Ergebnis kamen ja auch schon andere.

Aber ein Thead im Gorforum dort ist dennoch interessant. Dort vertritt nämlich der Ersteller die These, wenn die IC-Leitung, sei es Ubar, Administrator, was auch immer jeder erlangen könnte, möglicherweise weniger andere Sims gegründet würden und mehr Dynamik entstünde. Naja. Das ist doch etwas sehr gewagt. Die Leute gehen doch nicht, weil ihnen die IC-Leitung nicht passt, sondern weil ihnen wenn gewisse Nasen oder Spielweisen nicht passen und/oder sie was eigenes ausprobieren wollen.

Und gerade in Kasra kann es ja jeder Bürger werden, und wen gab es da nicht schon alles: Teibar, die Galtier, Nasty und ich glaube einen hab ich noch vergessen, es gab auch eine Zeit anfangs, da brauchte man keinen, zwischendurch war es ja auch mal Diktatur.

Interessant fand ich dann aber diesen Satz. Ja, sehr interessant. 

Familienplanung

Der gute Caius hat ja momentan nicht allzu viel zu tun, also was liegt da näher, als ein wenig an seiner Familie zu basteln? Eine schöne Familie ist ja schließlich das allerbeste Ruhekissen und so macht er das eben einfach mal, denn so eine nette Familie wie die Munsters wäre doch recht nett.

Wie schön also, dass er neulich seinem Sohnemann Neal nach all der Zeit wieder begegnet ist. Neal, oder wie er ihn auch gerne nennt „der kleine Neal“ (in Anlehnung an den kleinen Nils, oh graus!), ist ihm dabei neulich in Sagheerah in einem Kerker wieder begegnet. Er war total zugekifft und zugedröhnt, nackt in einem Collar, also genau so, wie man sich ein dramatisches Wiedersehen nach all den Jahren nur wünschen kann. Der Grund: der Sohnemann hat im Kandarausch mal eben einfach so eine Festung der Stadt in Brand gesetzt und bis auf die Grundmauern abgefackelt.

In der festen Überzeugung, dass Neal nur all das Schlechte von seiner Mutter geerbt hat und bis auf die fesche Erscheinung nun gar nichts Gutes vom Vater, dazu kommt noch die Tatsache, dass dieser die blaue Kaste willentlich verschmäht hat, um lieber als Sklavenhändler zu arbeiten, will er fortan nun dessen Geschicke wieder stärker lenken und in die Hand nehmen.

Kurz und gut: Neal ist die größte Enttäuschung in Caius‘ Leben überhaupt. Jetzt, wo er denn noch endlich Zeit hatte, nach ihm zu forschen stellte er fest, dass er irgendwohin gen Torvaldsland geflohen zu sein scheint, um seiner gerechten Strafe zu entgehen. Macht aber nichts, denn wozu hat man Gold, kann Plakate aufhängen und so nach dem Sohnemann suchen lassen? Früher oder später wird er ihm wie ein überreifer Apfel in den väterlichen Schoss fallen und dann gibt es erst einmal eine ordentliche Portion väterliche Hiebe, die dieser Tunichgut offenkundig so dringend braucht, damit er wieder auf dem richtigen Pfad der Tugend wandeln kann.

Ja, wo so ein Sohn ist, da braucht es natürlich auch noch trotz und vor allem eine Mutterfigur, die für den Rest sorgt. Da sich der Schreiber dieser momentan verlustigt sieht, wandelt er also ein wenig auf Freiersfüßen nach einer formbaren und geeigneten Frau, die für Neal so etwas wie eine Vorbildfunktion sein könnte. Für den Rest wird schon er sorgen. Also ein einigermaßen machtgeiles,  junges Ding, das hoch hinaus will und dafür wohl hoffentlich bereit ist, so ziemlich alles zu tun. Naja, fast eben, jeder hat seinen Preis.

Und wer könnte dafür besser geeignet sein als die Lady Runkelrübe, also Isabell in Kasra? Ihm fällt da so schnell keine ein, also wirbt er momentan fleißig um sie. Isabell selber scheint dabei nicht so recht zu wissen, was sie davon nun genau halten soll, denn irgendwie scheint das auf sie eine Art morbide Faszination auszuüben, als würde man das Platzen einer großen Eiterbeule beobachten. Man will nicht hinsehen, schafft es dann vor lauter Neugierde aber doch nicht, den Blick abzuwenden und schaut also hin – irgendwie eklig ist es dann aber doch und man verzieht dabei unfreiwillig leicht das Gesicht.

Isabell selber scheint jedes Mal, wenn denn Caius bei ihr auftaucht, zwischen einem Fluchtreflex und möglichen Verhandlungen hin und her zu schwanken. So ganz geheuer ist ihr dann aber letzten Endes wohl, wenn sie sich die Reden so anhört, dann eben doch nie ganz.

Das kann ja also nur heiter werden. Gut so!

(PS: mein herzlicher Dank geht an Nasty in Kasra, die ohne zu zögern mein „Opus“ schnell an allen wesentlichen Orten in der Stadt aufgebaut hat.)

Erstarrung in Schönheit

Nichts ist schlimmer für jedwede Art von Rollenspiel, als wenn man in Schönheit erstarrt. Damit hört man auf, lebendig zu werden und fängt an, langweilig zu werden. Ein bekanntes Beispiel dafür sind die verschiedenen Karnevalsgarden in den Hochburgen wie Köln, Düsseldorf oder Mainz.

Karneval war in seinen Ursprüngen hoch politisch und eine verdeckte Form des politischen Protests. Als beispielsweise in Köln die roten Funken im 19. Jahrhundert entstanden, da waren sie eine Parodie auf die Kölner Stadtsoldaten. Und wie sieht es in solchen Garden heute oft aus? Vom ursprünglichen Gedanken inzwischen sind viele sehr weit entfernt, und sie sind militärischer als das, was sie ursprünglich als eine Art LARP parodieren wollten. Die Stadtsoldaten gibt es schon lange nicht mehr, die roten Funken aber immer noch mit allem Prunk und Protz einer Armee, inklusive einem Haufen Orden.

Wo so viel Erstarrung ist, da gibt es mitunter auch Flüchtlinge aus derselben. In Köln entstand dann irgendwann in den 80ern eine alternative Karnevalssitzung mit dem schönen Namen „Stunksitzung“, die anfangs nicht auf Kommerz ausgerichtet war, sondern Spaß haben. Inzwischen sind aber auch die im Establishment angekommen und machen damit gutes Geld, dass sie noch alternativ riechen, aber nicht mehr alternativ sind.

Da ist also eine gewisse Systematik dahinter und oft ist es im Rollenspiel dasselbe. Den Mechanismus kann man wenn etwas lange genug besteht überall beobachten.