Imprudence Viewer Voice Howto auf Deutsch

Worum geht es?

Der alternative Second Life Viewer Imprudence kommt aus Lizenzgründen bis Version 1.3.0 RC1  nicht mit den benötigten Programmbibliotheken der Firma Vivox daher, die zum Betrieb von Voice in Second Life benötigt werden. Viele aber können und wollen auf Voice in SL nicht verzichten und es ist mit ein wenig Handarbeit möglich, mit Imprudence als Viewer auch Voice wie gehabt benutzen zu können.

Dieses Howto beschreibt deren nachträgliche Installation von Voice unter Windows, da der Installer von Imprudence diese Handgriffe bis zurVersion 1.3.0 RC1 nicht vornimmt; ab Version 1.3.0 RC2 ist das im Installer eingebaut!

Voraussetzungen

Zur Installation der Dateien wird ein Archiventpacker benötigt, der mit .tar.bz2 zurecht kommen kann. 7zip kann das, wer daher nicht sicher ist, bitte zuerst diese Freeware installieren, WinRAR kann es auch.

Und los geht es!

Imprudence ist installiert, 7zip oder ein Entpacker mit vergleichbarer Funktionalität ebenfalls? Gut! Als erstes müssen per Hand die Programmteile für Voice aus dem Internet heruntergeladen werden.

Für Imprudence 1.2.x lädt man sich diese Datei herunter und für Imprudence 1.3.x diese. Danach öffnet man die Datei mit dem Entpacker, bei 7zip braucht dies zweimal, da die Datei doppelt gepackt ist.

Im Verzeichnis indra/newview/vivox-runtime/i686-win32/ des Archives dann sind die benötigten Dateien. Aus diesem Ordner kopiert/extrahiert man die folgenden Dateien, und nur wirklich diese, in den Installationsordner von Imprudence:

  • ortp.dll
  • SLVoice.exe
  • vivoxsdk.dll
  • wrap_oal.dll

Dann startet man noch Voice in den Einstellungen neu, ein Relogin ist dazu unnötig und Imprudence sollte sich nun wie gewohnt mit Voice betreiben lassen. Herzlichen Glückwunsch!

Disclaimer

Für Fehler keine Gewähr sowie für durch Fehler und/oder durch Fehlbedienung entstandene Fehler keine Haftung. Diese Anleitung wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, aber auch hier gilt nach wie vor: Hirn einschalten und wenn man sich nicht sicher ist, was man tut, lieber die Finger davon lassen und sich jemanden holen, der sich damit auskennt.

Überdies: kein in world Support jedweder Art.

Form follows function oder: Bad Sim Design at its best

Gestern gab es einen Testraid auf die Sim Stones of Silver, nachdem es eine Woche zuvor einen Testraid von denen auf uns gegeben hatte. Stones of Silver ist eigentlich ein Miniverbund aus zwei Sims, die ungefähr rollenspieltechnisch dort weitermachen, wo das alte Aretai unter Chira Mills aufgehört hatte. Außerdem wohnen da inzwischen die meisten Personen dieses alten Aretais. Dementsprechend und schon dank des Namens gut ersichtbar handelt es sich dabei um eine Wüstensim und man weiß in etwa, was einen dort erwartet.

Stones of Silver ist ein Paradebeispiel außerordentlich geschmackvoll schlechten Simdesigns, eines übertriebenen Sicherheitsbedürfnisses und eines für den Gegner absolut unfairen sowie für die Bewohner hässlichen Simdesigns. Aber was ist da los? Da ein Bild mehr als tausend Worte sagt, werfen wir doch einen Blick auf die Karte, denn das schmerzt mal so richtig schön:

Das ganze Design hier ist ein gellend lauter Schrei: "Raide mich ja nicht!"

Rumms, wer sich nur ein wenig mit Sims und deren Gestaltung auskennt, der wird um diese Sim kämpferisch einen weiten Bogen machen wollen, und das aus mehreren Gründen. Der Einfachheit halber habe ich die wichtigsten Standorte nummeriert. Das Motto der Simgestaltung war sicher „Wie baue ich die ultimative Festung“ gewesen, und genau so verkorkst sieht das alles auch aus.

Nun die Kritikpunkte:

  • Es handelt sich hier um einen kleinen Verbund von zwei Sims, Silver Desert und Stones of Silver. Silver Desert ist dabei eine Homesteadsim, d.h. das Avatarmaximum ist 20, während Stones of Silver eine Fullprimsim ist. Die gelb eingezeichnete Linie kennzeichnet dabei die Simgrenze.
  • Wer sich nach Stones of Silver begeben will, der muss nach den Regeln zuerst auf Silver Desert landen. Landepunkt ist die 1 dabei, eine kleine Insel, die mit einem langen Steg zum Festland verbunden ist. Wer nun dort einen Raid anfangen will, der muss entweder im Entengang über die Brücke oder schwimmt durch den recht tiefen See an Land, sofern da nicht irgendwelche Kampffische drin schwimmen.
  • Die Verteidigungswälle sind die Positionen 5 und 6 und bestehen aus Terrain, also Erdhügeln. Das reduziert die Möglichkeit eines Splashschaden deutlich und da sich der Wall über die ganze Simbreite hinzieht, können sich die Verteidiger sehr gut darüber verteilen. Da es keine Vegetation gibt, haben sie zudem über beide Sims freies Schussfeld.
  • Der Schutzgraben zu den Mauern ist mindestens 20m breit und entsprechend tief, hinter den Mauern gibt es bewusst keine zu hohen Gebäude als Angriffsmöglichkeit für Enterhaken, an den Mauern sind noch überall Spikes befestigt und über dem Stadttor netterweise ständig Baumstämme, die man mit Schaden auf den Gegner krachen lassen kann.
  • Spätestens wenn der Tross dann an Position 2 angelangt sein sollte, wird er bereits von den Verteidigern auf ihren Wällen aus der anderen Sim heraus massiv unter Beschuss genommen. Wer sich dabei die Entfernungen auf der Karte anschaut, dem wird dabei auch eines klar: diese Leute zoomen wie die Weltmeister und wegen der Simgrenze in der Mitte funktioniert der Beschuss auf die andere Seite auch nicht immer zuverlässig, aber das gilt dann ja für beide Seiten gleich.
  • Einzig das Gebäude an Position 3 bietet ein wenig Schutz, aber auch nur solange man nicht zu sehr aus der Deckung rausgeht und von Position 6 unter Beschuss genommen wird.
  • Wer wirklich zuverlässig kämpfen will, der muss sich zu Position 4 begeben und unterliegt dann ständig dem Kreuzfeuer. Dazu kommt dann noch die Nähe zur verfluchten Simgrenze, so dass man häufiger ungewollt immer mal wieder mit den üblichen Verzögerungen die Sims wechselt, was dem Kampf auch nicht gut tut.

Was soll man also von so etwas halten? Gar nichts! Diese Festung zu knacken ist mit großem Aufwand zwar möglich, aber dafür bedarf es wirklich einer erheblichen Übermacht auf Seiten der Angreifer, und sollte jemals wer in die Festung während des Kampfes begeben, ist das sicherlich auch eine Sache, mit der sie nicht rechnen.

So aber sind diese Sims das Ergebnis eines extrem übersteigerten Sicherheitsbedürfnisses, man sieht hier „Form follows function“ nur zu überdeutlich umgesetzt und die Leute sollten sich mal wirklich ernsthaft überlegen, warum sie auf Gor unterwegs sind, wenn sie da solch einen Mist hinstellen, der nur „Geh weg!“ aussendet. Zum kontroversen Zusammenspiel gehört eben auch, dass man sich nicht zu sehr in seine Bauten einigelt, sondern potentiellen Gegnern auch durch das Simdesign eine faire Chance gibt, dass er im Fall eines Kampfes Erfolg haben kann. Das ist hier aber absolut nicht gegeben und wer SoS angreift, der ist selber schuld.

Alles in allem sind sie da auch nicht besser als die schutzsüchtigen Piraten, die es mal auf Lydius gab, das ist genau dasselbe Mindset nur in viel größerer Dimension perfektioniert!

Llkdu, Emkdu und OpenJPEG oder: was ist was und wozu braucht man es?

In allen Diskussionen um den Emerald-Client wird auch immer wieder über die Emkdu.dll diskutiert, viele wissen nicht wirklich, wozu diese gebraucht wird noch was sich hinter diesen verschiedenen Begrifflichkeiten wie OpenJPEG und Llkdu verbirgt. Ich will hier einmal das Knäuel ein wenig aufdröseln.

Die Basis von allem: JPEG2000.

Second Life basiert auf 3D-Objekten, die mit Texturen beliebigen Inhalts überzogen werden können. Da diese Texturen viel Bandbreite bei der Übertragung und auf Seiten Linden Labs dauerhaft Speicherplatz benötigen, war beim Design von Second Life eines der Ziele gewesen, einen Standard zu wählen, der möglichst viel Information bei möglichst wenig Speicherbedarf abbilden kann.

Man kennt diese Problematik bereits aus dem WWW, dort ist JPEG das verbreitetste Kodierungsverfahren für Bilder aller Art. Wichtig dabei ist, dass JPEG Bilder verlustbehaftet komprimiert, das bedeutet, es gehen je nach Qualität mehr oder weniger gut sichtbar Informationen verloren. JPEG basiert dabei auf verschiedenen Kodierungsschritten, wobei das Herz ein aus der Mathematik bekanntes Verfahren namens diskrete Cosinus-Transformation darstellt

Nun entstand JPEG aber im Jahr 1992 und seitdem blieb die Welt nicht stehen, im Laufe der Zeit entstanden bessere Verfahren als dieses. Bei der Konzeptionierung von Second Life entschied man sich für JPEG2000 als den Standard aller Bilder. JPEG2000 ist jünger als JPEG, damit technisch weiter und komprimiert Bilder besser. JPEG2000 ist rechenintensiver im Vergleich zu JPEG und basiert auf dem Verfahren der diskreten Wavelet-Transformation, zudem ist es teilweise von Softwarepatenten geschützt.

Kurz: alle Bilder, die wir in Second Life sehen, basieren auf dem Bildstandard JPEG2000. Da dieser sich bisher bis auf einige Nischenbereiche kaum durchgesetzt hat, muss der Viewer die benötigten Grundfunktionen zum De- und Kodieren dieses Standards selber mitbringen. Dies geschieht mit Hilfe einer Programmbibliothek, die die dazu benötiigten Funktionen bereitstellt.

Auftritt: OpenJPEG!

OpenJPEG ist eine Opensource-Implementierung des JPEG2000-Standards, die unter der BSD-Lizenz steht. OpenJPEG ist dabei solide programmiert, aber was die Kodierungs- und Dekodierungsgeschwindigkeit anbelangt die langsamste Variante. Dafür ist die Benutzung von OpenJPEG kostenlos und damit ist es die Standardbibliothek aller alternativen Viewer, die diese zur Darstellung von Texturen benutzen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es mit JasPer noch eine weitere OSS-Implementierung des Standards gibt, die im Viewer aber nie Verwendung fand.

Schneller: LLkdu!

Die industriell genutzte Standardimplementierung in C++ von JPEG2000 stammt aus dem wenig bekannten Softwarehaus Kakadu Software. Der Autor ist dabei einer der Urheber dieses Standards. KDU im Dateinamen ist dabei nichts anderes als die Abkürzung für „Kakadu“ und LL steht für Linden Lab.

Diese Implementierung des JPEG2000-Standards ist dabei um Längen schneller arbeitend als OpenJPEG, dafür aber kein Opensource und zum Einsatz in Software ist eine saftige Lizenzgebühr fällig. Linden Lab liefert seinen Viewer standardmäßig mit Kakadu als Bibliothek aus, und das Ergebnis macht sich in spürbar schnelleren Ladezeiten der Texturen bemerkbar.

Noch schneller: Emkdu!

Einer der Entwickler von Emerald, Phox Modularsystems, lizenzierte bei Kakadu ebenfalls deren Bibliothek in einer neueren Variante als Linden Lab das tat und baute darum seine eigene Variante namens Emkdu.dll. Die Lizenz zur nicht kommerziellen Nutzung der Bibliothek kostet dabei im Jahr 250 US$, und es machte sich in einer nochmals leicht schnelleren Geschwindigkeit beim Laden der Texturen bemerkbar.

Er baute in die Bibliothek dann auch eine Funktion ein, die den Dateipfad samt Windows-Titel vom Emerald-Viewer in den Metadaten der Avatartextur versteckten, das ist inzwischen nicht mehr der Fall, aber war auch der Anstoß für viel Kritik.

Fazit

Emerald funktioniert bisher mit Emkdu, Llkdu und OpenJPEG, ansonsten jeder Viewer zumindest mit Llkdu oder OpenJPEG. Die Bibliotheken sind dabei beliebig austauschbar; wer z.B. im Verzeichnis von Emerald die emkdu.dll löscht und den Viewer neu startet, dann nutzt der die noch vorhandene openjpeg.dll und gut ist es.

Wer wirklich auf der sicheren Seite sein will, der sollte momentan nur OpenJPEG oder LLkdu nutzen bis die Turbulenzen um Emerald geklärt sind.

Mehr Spaß mit Emerald

Linden Lab hat sich in world mit den Entwicklern von Emerald getroffen und denen gesagt, was nun getan werden muss, damit Emerald nicht bald geblockt wird. Die Liste der Änderungswünsche von Seiten LLs scheint dabei lang zu sein und wird in Bälde veröffentlicht, sobald sie sich darüber klar sind, wie das umgesetzt werden könnte. Bisher ist Emerald nicht gesperrt, der Zugriff weiter erlaubt und Emerald hat nun zwei Wochen, daran zu arbeiten.

Einige Details am Rande sind dabei bereits interessant:

  • LL will, dass emkdu.dll nicht mehr verbreitet wird und sie geben dem als Zeichen von Good Will erst einmal nach. Ebenso hat Linden Lab etwas gegen die Benutzung von llkdu.dll im Emerald an sich. Zukünftige Versionen von Emerald werden also out of the box wohl nur noch OpenJPEG benutzen.
  • Es kann sein, dass in den nächsten Tagen der Zugriff aufs Grid mit einigen älteren Emerald-Versionen gesperrt wird. Dies würde jedoch erst dann geschehen, wenn auf der Seite von Emerald neuere Versionen als Ersatz angeboten werden.

Ich höre die nächsten Schreie und Gerüchte der Marke „Emerald ist gesperrt, waaah!“  jetzt schon, wenn diese Sperrungen älterer Versionen erst einmal aktiv sind. Wir sollten uns alle besser warm anziehen!

Emerald und der Rest

Der Emerald-Viewer hat in der recht kurzen Geschichte seiner Existenz bereits eine sehr turbulente Vergangenheit hinter sich gebracht. Er ist inzwischen der beliebteste aller alternativen Viewer geworden, inoffiziellen Schätzungen zufolge nutzt jeder dritte Avatar diesen täglich und demzufolge einfach eine Macht.

Nun hat das Team um den Viewer eine dokumentierte unrühmliche Historie verschiedener mehr oder minder grober Taten auf dem Kerbholz, die in der Summe einfach einen mehr als nur die Stirne runzeln lassen. Das beginnt mit CDS, geht weiter über die Onyx-Bots, dann die Geschichte mit Emkdu.dll und letztendich die DDoS-Attacke auf den Server von Hazim Gazov, der allerdings auch alles andere als ein Waisenknabe ist. So oder so aber, es zählt die Absicht, und diese war eindeutig, ihm zu schaden, es macht eine Sache nicht einfach entschuldbar zu sagen „Ich gab dem eine Ohrfeige, weil er mir zuerst eine gab!“

Es ist einfach eine Sache gewesen, die dem Entwicklerteam des beliebtesten alternativen Viewers nicht hätte passieren dürfen und einer LLC erst recht nicht. Das fand übrigens auch Philip Rosedale, der CEO von Linden Lab und haute mal sofort eine Mail an alle Second Life Nutzer raus, in der auch er das Treiben von Fractured Crystal eindeutig als DDoS bezeichnete. Emerald ist damit als Viewer erstmal in der Ecke des Boxrings, gerade noch so durch den Gong gerettet vor dem anzählen und tankt vielleicht Kraft.

Das Nervige an Diskussionen um Emerald und dem Verhalten dessen Entwickler ist dabei allerdings, dass es eine ganze Reihe von Fanboys gibt, denen es scheiß egal ist, welche Kacke und wie viel Mist die Entwickler sonst noch so abgezogen haben mögen, denn es ist doch alles nicht so schlimm, sie hätten doch nur Spaß gemacht, und und und… kurz: denen ist so ziemlich fast alles schnurz, Hauptsache sie haben ihr Lieblingsspielzeug Emerald auch weiterhin und wehe, Linden Lab wird mal wirklich böse und blockiert den Zugang damit.

Sollte das so kommen, was durchaus auch möglich ist, dann werden diese Mannen darüber entsetzt aufschreien, wie böse doch Linden Lab ist, den Zugang zu sperren. Dabei würde dann nur geflissentlich die Historie übersehen, überhaupt und und und…

Ich frage mich manchmal wirklich, was da eigentlich hätte noch geschehen müssen, damit so ein Fanboy wirklich mal die Taten der Entwickler kritisch bewertet. Vermutlich könnten bei den Meisten die Entwickler sogar Atommüll und dergleichen im Keller des Hauses laden, ohne dass es sie stören würde. Interessante Zeiten sind das.

Umso besser aber, das zumindest Linden Lab endlich mal wenn auch zur Unfreude der Fanboys aufgewacht ist, den Entwicklern zeigt, wer der Herr im Ring ist und diese nun an die Kantare nimmt. Es war ein Warnschuss vor den Burg der Entwickler, der in der bisherigen Deutlichkeit und Schnelligkeit einmalig in der Geschichte Second Lifes ist.  Hoffentlich trägt es Früchte in der Form, dass es einen Emerald befreit vom bisherigen Drama-Team gibt, der dann in Zukunft nur noch durch eines glänzt: Stabilität und innovative Features. Wenn ich mir aber anschaue, wer weiterhin dort mitarbeitet, dann habe ich daran meine Zweifel.

Überdies ist es eine gewaltige Lektion in Sachen Medienkompetenz, die Mehrheit der Leute scheint inzwischen unfähig zu sein, klar formulierte Mitteilungen noch richtig zu verstehen oder sich selbst darüber richtig zu informieren. Die Falschmeldungen um Emerald geistern momentan quer durch alle Gruppen in SL und es nervt einfach nur noch tierischst.

Anonyme Kommentare abgeschaltet

Eine kurze Durchsage in eigener Sache: ab sofort sind in diesem Blog anonyme Kommentare abgeschaltet, da ich nicht gerne mit Anonymussen diskutiere.

Wer hier einen Kommentar hinterlassen will, der muss zumindest irgendeinen Namen und eine (erfundene) Emailadresse eingeben. Die Emailadresse wird dabei nicht öffentlich angezeigt, sie muss nicht stimmen, aber es wird dabei etwas verlangt, das wie eine Emailadresse aussieht. Wem das Erfinden eines Pseudonyms zu viel Aufwand ist, dem kann ich dabei dann auch nicht helfen.

Danke für die Aufmerksamkeit.

Der Lotse geht von Bord…

Der Lotse geht von Bord.

Lydius muss seit dem 19. August ohne seinen geistigen Vater Schweini Spitteler auskommen. Dieser hat wegen interner Meinungsverschiedenheiten nach dem Motto „Ich habe ein Problem mit X, aber wenn alle anderen mit X kein Problem haben, dann kann ja nur ich das Problem sein“ folgerichtig das Handtuch geworfen, sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und befindet sich seitdem erst einmal in einer Gorpause. Natürlich ist das für seine Stadt und darüber hinaus erst einmal ein gewaltiger Schock gewesen, für Spitte selber war es eine schwerwiegende Entscheidung, die ihm weiterhin starkes Magengrummeln bereitet, weil Lydius sein Kind ist, andererseits sicher aber auch eine Erleichterung gewesen.

Nun gibt es meistens für Handlungen wie diese einen Anlass, der letztendlich zu diesem Schritt führte, aber auch einen sicherlich tiefer sitzenden Grund. Teilweise wurden diese Gründe recht gut in den Kommentaren in Zastas Blog sichtbar sowie in einem versehentlich für die Öffentlichkeit zugänglichen Diskussionsthread im eigenen Forum von Lydius. Darüber hinaus schrieb auch Spitte selbst über seine eigenen Befindlichkeiten in seinem Blog, so dass sich da doch ein recht gutes Bild zeichnen lässt, woran es denn da hapert(e).

Lydius verliert damit erstmal seinen Visionär, seinen Schöpfer, seinen Motor und auch Klebstoff, der alles zusammenhielt. Spitte war in der öffentlichen Wahrnehmung immer eine Person, die auch mal durchaus auf Konfrontation aus gewesen ist, die innerhalb wirklich kurzer Zeit sehr viel erreichte, aber auch kein Blatt vor dem Mund nahm und mal immer wieder gerne aneckte. Einigen Lydianern zur Folge war er auch niemand, der sich nur für das tägliche Klein-Klein begeistern konnte und dem das zunehmend weniger Spaß machte, sondern lieber auch weiterhin gerne dicke Bretter bohren wollte, es auch probierte, teilweise dabei selbst intern in Lydius gegen Wände anrannte und daran zunehmend verzweifelte. Auch wirkte er in letzter Zeit manchmal leider ein wenig dünnhäutig im Vergleich zu früher.

In Lydius selber war er unangefochtener Taktgeber. Wie es aber bei einem ausgesprochenen Alphatier so meistens ist, vernachlässigt dieses meistens eines fast völlig: nämlich den Aufbau eines möglichen Stellvertreters oder gar Nachfolgers, oft werden geeignete Personen ja sogar bewusst oder unbewusst dann weggebissen. Dies jedenfalls schrieben nicht wenige Bewohner von Lydius in den diversen Diskussionen selber. Das wäre kein Problem, wenn man dann noch rechtzeitig damit anfängt.

So ist aber das Problem, vor dem nun Lydius steht, dass der Chef weg ist, er ein großes Machtvakuum hinterlässt und dieses eigentlich schnellstmöglich gefüllt werden sollte. Dazu kommt in dem Fall als ein weiteres Problem das Finanzierungsmodell von Lydius. Lydius wird zu mehr oder minder gleichen Teilen von einer gewissen Anzahl an Ownern monatlich finanziert, die natürlich dann OOC erst einmal dasselbe Mitspracherecht haben wollen. Das ist auch glasklar: wer zahlt, schafft an, und selbst wenn es sich dabei IC um eine niedere Rolle handeln sollte wie Kajira, so ist das OOC etwas völlig anderes!

Nur gilt auch hier dann leider oft: ist die Katze aus dem Haus, dann tanzen die Mäuse auf dem Tisch und zu viele Köche verderben den Brei. Da es keinen designierten Nachfolger gab, wird sich früher oder später zumindest jemand finden, der den Führungsanspruch für sich erhebt. Sollte es sich dabei dann allerdings um in der Sache jemand Erfahrungslosen handeln, quasi einen Möchtegern ohne besondere Führungsqualitäten, dann hat Lydius ein gewaltiges Problem das letzten Endes bis zur Bedrohung Existenz gehen könnte.

Schlimmer ist dann in dem Fall nur noch, wenn es intern bereits zu einer gewissen Grüppchenbildung gekommen sein sollte, und statt dessen alle an einem Strang ziehen, man sich noch fröhlich intern gegenseitig bekämpft. Oft erkennt man diese Grüppchenbildung lange nicht wirklich, bis sich die Folgen dieser Gruppen einfach nicht mehr ignorieren lassen und dann ist erst einmal das Problem da. Denn solch eine Grüppchenbildung, und dafür reicht schon oft nur eine Person aus, die die Gruppe gewaltig runterziehen kann, kann schlimmstenfalls zu einer Spaltung bis hin zum Verlust der Sim führen. Ich habe das schon oft genug erlebt, wie so etwas zuerst schleichend abläuft bis dann letzten Endes das Ergebnis gerade so noch abgewandt werden konnte oder aber wirklich die Sim verloren geht. Oft folgen dabei auch die Mitbewohner dann nur zu gerne der Person, die am lautesten das Maul aufreißt anstelle der geeignetsten.

Wie auch immer, die kurzen Einblicke in die Internas Lydius, die ich erlangen konnte reichen aus um sagen zu können: die Grüppchenbildung ist bereits da. Genau ist es eine Person, an der sich die Reibereien entzündet, die geblieben ist und wie das ausgeht, wird sich erst noch zeigen müssen.

Die Führung einer Sim kann nie nur rein demokratisch funktionieren, das geht meistens schief. Besser ist dabei eine Art wohlwollender Diktator, der auch mal frühzeitig mit Augenmaß wirklich Köpfe rollen lässt, die der Sim schaden könnten. Damit ist man natürlich nicht Everybody’s Darling, aber das kann und darf man in dem Amt auch gar nicht sein. Man braucht ein verdammt hartes Rückgrat und muss auch lernen, seine Ansprüche an die Realität des Machbaren anzupassen. Visionen sind schön und gut, aber man darf auch nicht daran verzweifeln, wenn sich manche auf Dauer leider als nicht realisierbar erweisen sollten.

Wie auch immer – Lydius ist jetzt gerade in einer Selbstfindungsphase und einer Führungskrise. Jede Krise ist aber auch gleichbedeutend mit einer Chance. Wenn die Lydianer diese Chance zu ergreifen wissen, dann ist es gut. Sollten sie aber dem bereits im Gebälk der Sim nagenden Wurm des Verfaulens nicht Einhalt gebieten können, dann wird es diese Sim leider nicht mehr lange geben. Zu wünschen wäre es, das Lydius bestehen bliebe… was kommt, das wird die Zukunft zeigen.

Emerald sucks again

Well… there’s again some hiccups and discussion about an action of Modular Systems around their Second Life Viewer Emerald. One of the developers changed the login page in a kind of manner to generate quite much unnecessary traffic to a blog of a person which wrote something against Emerald some while ago. There have reportedly been many Iframes in the page to generate literally tons of traffic.

Well, the victim of that action had around 16.5 million hits so far. Otherwise there seems to be no harm done, but it is the intention that counts in my opinion.

Personally I am getting more and more fed up with the attitude of Modular Systems at all. Again there’s an excuse for that behaviour, they didn’t deny that it happened, but otherwise there are no more consequences or so it seems to me. If this would have been the first incident, well, we could count it as lessons in better behaviour. But now? I am sure that this is not going to be the last startling revelation about Emerald – and it sucks, because the viewer really was once upon the competition for quite some time, but now keeps loosing ground more and more against the other third party viewers.

Personally I’ve switched long ago already to Imprudence because of that and my distrust into Modular Systems at all.

But what’s getting more and more annoying is in discussions the attitude of many Emerald fanboys. As always they keep saying and saying „Nothing bad at all has ever happened!“, and I bet they would even say that to a mobster who just smashed his fist into their face. Even if there is hard evidence, as it is now, they just keep saying that like a badly broken record.

But of course all what the other side doing is bad, even if it has not happened yet but only could happen, and oh my they think this is still an everlasting campaign against Modular Systems. Truth to be told: partly of course it is. But: no campaign would last so long if there’s not a continuing fueling for those campaigns done by Modular Systems. In other words: unlikely that Modular Systems will ever learn, instead they are going to keep their kind of whatever attitude, I doubt that any serious change is ever going to happen and surely are going to produce more incidents like that in the future.

Why, for example, has the webmaster or developer that played that kind of „prank“, not been removed from the project? This is something I am never going to understand, sorry.

Es war einmal in Lydius oder warum BtB nicht immer automatisch gutes Spiel bedeutet

Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit(© Raimond Spekking / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0).

Am letzten Montag strebte ein sich fast über zwei Monate lang hinziehendes Spiel seinem fulminanten Höhepunkt in Form eines Prozesses entgegen. Es ging darum, dass Mitte Juni ein Mitglied der Mercs, ich nenne sie nur kurz Miss S., in Lydius vom Slaver P. sowie einem Rarius in flagranti erwischt worden sein soll, wie sie mit einem etwas zu bleichen Kajirus der Stadt zu viel Spaß hatte oder haben wollte. In Lydius gibt es ein wie auch immer geartetes Beischlafgesetz das, sollte eine freie Frau zu viel Hitze zeigen, diese mit einem schönen Halsreif der Stadt samt kostenloser Unterkunft auf Lebenszeit belohnt wird. Wie auch immer, Miss S. jedenfalls hatte darauf keine allzu großen Böcke und wurde damals von ein paar nicht näher benannten Gestalten direkt freigekämpft. Sie tat dann genau das, was jeder tun würde: sie flüchtete und ward nicht mehr gesehen.

Pech nur, dass sie sich dann letzte Woche doch wieder in Lydius blicken ließ nach Zs Blog zu urteilen und noch größeres Pech, dass sie sich in Lydius immer noch nur allzu gut an die flüchtige Miss S. erinnern konnten. Bei so etwas fackelt man nicht lange, man behält die gute Frau gleich als Gast der Stadt dort und fertig, so geschah es auch. Irgendwie kam es dann allerdings dazu, dass man in der Sache einen Prozess anstrengen wollte. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass das Slaver P. OOC absolut nicht schmeckte, de hätte am liebsten gleich kurz standrechtlich ein Collar gezückt und gut ist es, daher kann ich nur vermuten, man wollte eben auch mal ein richtig schönes Prozess-RP in Lydius haben. Und warum auch nicht, so ein RP ist etwas tolles, wenn man es richtig aufzieht und da haben sehr viele Leute etwas davon, es ist aber auch eines der anstrengendsten Plays, die es überhaupt gibt, weil man zum einen während des Prozesses dann ständig der Gegenseite folgen muss und sich besser darauf gute Antworten und Fragen zurecht legt, zum anderen, weil meistens das Rauschen im Gerichtssaal den Schwierigkeitsgrad fast immer gehörig verschärft. Es kam also, wie es kommen musste.

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