Momentan greift bei vielen deutschen Rollenspielern eine Unsitte um sich, die sie sich gedankenlos aus dem englischen Sprachraum abgeschaut haben. Es geht darum, dass sie in ihr Profil so nette Sätze wie „i will log/copy/paste convo’s – ich speichere/ kopiere / übertrage Konversationen“ reinschreiben und dann damit meinen, das alleine sei ausreichend, dass sie nun Gespräche beliebig veröffentlichen/verbreiten dürfen, denn der Betroffene hätte ja im Vorfeld im Profil des Gesprächspartners das Nachlesen können und wüsste dann Bescheid.
Im englischen Sprachraum gibt es noch eine längere Fassung, die ebenfalls per Copy&Paste stark die Runde gemacht hat, die dann in etwa so geht: „Disclaimer: Chat/IMs may be recorded & shared (stating this, releases me from liability per SL TOS)“ oder ähnlich.
Da kann ich nur sagen: Leute, schaltet endlich mal euer Hirn ein! Wer wirklich IMs veröffentlichen will, der hat nach den Regelungen von Linden Lab vorher nachzufragen, das steht dort glasklar geregelt. Dieser Disclaimer, der wohl irgendwo tief versteckt im Profil versteckt ist, und den viele für eine Art Blankoscheck halten, bewirkt in Wirklichkeit gar nichts. Spätestens dann, wenn der Betroffene über euch einen Abuse Report einreichen sollte und er Recht bekommt, werdet ihr das schmerzhaft merken. Disclaimer dieser Art sind, wenn es hart kommt, genauso nutzlos wie der berühmte Disclaimer „Urteil des Landgericht Hamburgs von 1998“ oder der Vertraulichkeit von unverschlüsselten emails.
Woran liegt das, dass dieser Disclaimer nicht die Bytes wert ist, die man für seine Übertragung braucht? Das ist doch ganz einfach: weil es dem Betroffenen nicht zumutbar ist, erst bei Anfang eines Gesprächs vorher in eurem Profil diesen Disclaimer irgendwo rauszupuhlen. Nene, diese Art von Freibrief ist nicht, wo käme man da auch hin. Ihr wollt schließlich etwas von eurem Gesprächspartner, also habt ihr ihn von selber darüber in Kenntnis zu setzen und auch nachzufragen, so sieht es aus.
Also kurz und gut: wer IMs und private Gespräche aus SL veröffentlichen will, der muss gemäss Linden Lab nachfragen, sonst haben die Lindens einen im Falle eines Falles gehörig an den Eiern und drücken da mal so richtig schön feste zu, dass es so richtig weh tut!
*lacht* Sowas pathetisches aber auch. Das Leute ernsthaft annehmen sie könnten einfach die Regeln ändern, wenn einige Sätzchen in ihrem Profil stehen. Scheint gerade unter Goreanern mit Vorliebe für Limits zu kursieren…weil is ja klar, man darf Linden TOS überschreiten wenns einen persönlich gegen den Strich geht.
Andererseits ist Logs ohne Fragen weitergeben auch ein Kavaliersdelikt das so ziemlich jeder macht, der Hinweis DAS man es macht ist unter dem Aspekt so überflüssig wie ein drittes Nasenloch. 😉
Naja, ob es ein Kavaliersdelikt ist, sei mal dahingestellt. Wenn ich im RP agiere muss ich damit aber rechnen. Ansonsten ist es in der Tat pathetisch, aber es scheint genügend zu geben, die der Meinung sind, das reiche aus, bis sie eben auf die Schnauze fallen. Shit happens.
Dieses hin und her schicken von Dialogen ist doch sowieso unnötiger Kinderkram.
Was interessieren mich Privatgespräche irgendwelcher Leute.
Dann oute ich mich als Kopierer
Manchmal gehts einfach schneller, etwas zu markieren und strg+c und strg+v zu machen, als mit eigenen Worten etwas wiederzugeben/zusammenzufassen und dann auch noch zu tippen, Nein, so nen Disclaimer hab ich nicht 😉
Openchat darf man ja sowieso kopieren… bei IMÄs find ichs nicht ok, ohne die Leute vorher zu informieren, sprich um Erlaubnis zu fragen.
Sicher, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen ist es nicht in Ordnung.
Mehr noch, es ist gegen die ToS von Linden Lab. Viele sagen dann „Nöö, kann nicht sein“, aber jeder hat denen bei der ersten Anmeldung zugestimmt und auch danach mehrfach in seinem Leben, wenn Linden Lab sie mal geändert hatte.
In Deutschland ist es so, dass es je nach Fall eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte darstellen könnte und dementsprechend zivilrechtlich verfolgt werden könnte. Nur machen sich die meisten nicht diese Mühe, aber das Recht gibt da einiges für den Fall der Fälle her. Wer Google bedient, findet dazu genügend weiterführende Artikel.