In einer Diskussion ob buchnah und was das zu bedeuten hat oder auch nicht entstand neulich ein neuer Begriff: der Egoplayer.
Gemeint ist mit dem Begriff jemand, der mit aller Gewalt zu seinem Spiel kommen will und zwar in der Art und Weise, wie er/sie es haben will und wenn seine Art nicht zieht sorgt er meistens dafür, dass sich seine Art irgendwie durchsetzt. Das bedeutet wenn er/sie online geht, und sei es nur für eine halbe Stunde, dann kann und will er/sie ohne RP nicht sein und schreit lautstark rum, wenn sich um ihn herum absolut nichts tut.
Dazu kommt, dass es für ihn nur eine Vorstellung von Rollenspiel gibt, nämlich die seine, alles andere ist ja nur Mumpitz. Das deckt sich dann mit buchnah, aber der Egoplayer geht ja noch darüber hinaus. Der Egoplayer an sich geht nicht unbedingt dann das wahre Gor predigend durch die Lande, aber wenn ihm etwas missfällt, dann macht er das längst nicht nur in character aus, sondern meldet sich auch oft meistens sehr schnell in IMs und teilt einem das OOC mit, was er gerne hätte. Mitunter dient er sich auch regelrecht an, was beim Spielpartner nicht unbedingt auf ungeteilte Gegenliebe stoßen mag. Es kann auch sein, dass der Egoplayer noch RPs verbiegt oder ignoriert, wenn ihm etwas nicht wirklich in den Kram passt, aber das ist nicht zwingend noch wird das jeder Egoplayer tun. Die Pflege des eigenen Egos steht dabei vielmehr wirklich im Vordergrund.
Der Egoplayer mag damit ein recht angenehmer Zeitgenosse sein, solange man auf einer Wellenlänge liegt, tut man das aber nicht, so hat man mit solch einem Genossen in seiner Gruppe wirklich ein echtes Problem. Sich von anderen etwas sagen wird der Egoplayer nämlich nur bedingt, nein er wird einfach ohne Kompromisse auch weiterhin sein Spiel so durchziehen, wie es ihm gefällt und auf mögliche Probleme nicht weiter achten noch sich darum scheren, was das innerhalb der Gruppe für Schäden bedeuten könnte. Nun ist es ja auch so, dass nur ein großes Ego zu haben aus einem noch längst keinen guten Rollenspieler macht und umgekehrt. Das bedeutet, ein Egoplayer kann ein guter Rollenspieler sein, aber er muss es nicht zwangsweise.
Die herausstechende Eigenschaft von ihm ist vielmehr wirklich, dass er zuerst und fast bis zum Ende nur sich und sein Rollenspiel ansieht, als wichtig erachtet, wo er ist, da scheint die Sonne und ansonsten ist ihm relativ viel egal. So etwas kann also einige Zeit lang in einer Gruppe mal ganz nett sein, aber er braucht natürlich wie alle anderen Spieler auch eine Bühne, auf der er/sie sich bewegen kann. Sobald man ihm diese aber nicht mehr bietet oder er/sie nicht mehr genügend Beachtung findet, ist der Egoplayer einer der ersten, die eine Gruppe verlassen, um auf zu neuen Ufern zu reisen und dort dieselbe Masche erneut durchzuziehen.
Ich denke, jeder von uns kennt solche Egoplayer und kann darüber durchaus so einige Geschichten erzählen, oder?
Nein, ich kenne keinen Einzigen Bart.Spaß bei Seite.
Ich bin ja selbst sehr davon überzeugt, nah am Buch zu sein, arbeite aber stetig an mir um anderen evolved Leuten gegenüber toleranter zu sein. Ich glaube das ist der einzige Weg:Toleranz und denen mit denen man nicht auskommt aus dem Weg gehen, anders lernen diese Leute es nicht.Erst wenn sie allein da stehen und nirgends mehr gewollt sind, dann wachen sie vieleicht auf ODER gründen einen neuen Alt. 😉
Eigentlich ist es ja kreuzlangweilig, wenn man in seinem kleinen Boot sitzt auf dem Ozean des Lebens und andere nur als Hilfsarbeiter für den eigenen Spaß sieht. Weil so der Spaß immer am Rand des eigenen Bootes endet. Doch was im Boot ist, kennt man ja eigentlich schon in- und auswendig. Man hat Angst vor dem Ozean und den anderen wild kreuzenden Booten.
Daher denke ich, und es hat sich in drei Fällen bestätigt: Solche Leute haben ein echtes Problem im realen Leben. In einem Fall war es Alkoholismus, im anderen Fall wirklich bedenkliche Spielsucht, im dritten Fall eine ganz traurig eingeklemmte Lebenssituation. So sind Rufe nach mehr Toleranz auch ganz sinnlos. z.B. ein Alki-Mitspieler kreist durch die Macht des Alkohols immer nur um sich und seine Anliegen. Ein „Eingeklemmter“ sagt: Wenigstens im zweiten Leben will ich die totale Freiheit, oder etwas Freiheit!
Ich seh auch nur wie Djady die eine Möglichkeit: Sich solchen aus dem Weg spielen, sich nie auf Diskussionen mit ihnen einlassen. Es sei denn, man hat Spaß dran, endlos in einem Strudel zu kreisen. Aber dann hat man wohl selbst ein Problem.
Naja Barth; Wenn man sich Deinen Text so durchliest, mit den vielen „es könnte sein, muss aber doch nicht unbedingt“ Beschreibungen, wenn ich mir dann so die meisten Charaktere – und zwar einschließlich meines eigenen – ansehe………..dann finde ich wird relativ schnell klar, dass wir nahezu alle Egoplayer sind. Der eine mehr, der andere weniger. Und neben dieser grundsätzlichen Abstufung ist auch jeder einzelne Spieler keinesfalls homogen. Heute mehr Ego (man könnte auch aktiver sagen), und morgen mehr passiv und gruppenuntergeordnet.
Wie Du selbst sagst hat es auch kaum etwas damit zu tun ob der Spieler nun viel Ahnung von Gor hat oder wenig, ob er btb oder evolved spielt. Natürlich gibt es extreme Beispiele für den Typ Egospieler, aber es kommt auch immer auf die Beschreibung und die Sichtweise an. Man könnte auch sagen, dass ein Spieler mit einem Plotgedanken und dem Bemühen diesen Gedanken voran zu bringen und immer wieder entsprechende Hinweise ins RP einzubinden, Mitspieler in diesem Plot zu leiten, damit erforderliche Abzweigungen genommen werden……u.s.w., u.s.f. ……….
Die Grenzen sind fliessend.
@ Tharkan
Sicher, wir sind alle insofern Egoplayer, das wir ja Spaß haben wollen und möglichst auch dann, wenn wir online gehen. Nur sollte man dabei die Gruppe nie ganz vergessen, sondern auch beachten, welchen Einfluss das eigene Handeln auf die Gruppe haben kann. Das tuen diese Leute aber gerne, sie sehen nur sich und ihre Sache, der Rest interessiert sie dann nicht mehr weiter.
Damit sind sie sehr gut für ihre Rolle geeignet, aber meistens auf einer eigenen Sim wo sie ihren Stiefel spielen können eindeutig besser aufgehoben als in einer Gruppe mit einer großen Bandbreite an Spielweisen und Meinungen.
Ich vermute mal das Bart die jenigen meint,
die auf Biegen und Brechen im Mittelpunkt eines RP´s stehen wollen.
Die Kunst des RP´s ist meiner Meinung nach,
nicht nur das man seine Rolle verstanden hat, und sich einfühlt,
sondern auch das man sich selbst zurücknehmen muss.
Immer wieder kann man es zB schön beobachten,
das wenn zb Freie untereinander ein tolles RP haben,
das dann auf einmal eine Sklavin dies nicht mitansehen kann…geht es ja nicht um sie,
und schnellstens für irgendeinen Aufstand sorgt, das man sich ja wieder mit ihr beschäftigt.
Also so habe ich es verstanden…. 🙂
@ Kessy
Genau so ist es: der Egoplayer hat seine eigene Vorstellung von Rollenspiel und setzt diese kompromisslos um, ganz egal, welchen Schaden das anrichtet oder auch nicht, wenn es seiner Spielgemeinschaft sauer aufstossen sollte, dann sind das für ihn bestenfalls lästige Mückenstiche, aber nichts ernstes und er ignoriert es einfach.