In Anlehnung an Zeusels Post über Kills habe ich gestern meine eigene Erfahrungen zum Thema Kill gemacht, indem ich meinen ersten Kill überhaupt ausgeführt habe.
Ich fragte mich vorher immer, wie fühlt sich das wohl an, wenn man so etwas emotet? Jetzt kann ich aus der eigenen Erfahrung sagen: nicht anders als anderes Rollenspiel an sich auch. Das vorbereitende RP zum Kill dauerte knapp eine Stunde, die Durchführung an sich – es war ein Schwerthieb und dann drücken des Kill-Buttons im Gorean Meter – knapp zwei Minuten. Es hatte für mich bei der Ausführung dann fast etwas klinisches an sich, es war weder besonders anregend noch blutrünstig gewesen. Die ganze emotionale Wucht eines solchen RPs entfaltet sich erst nach Beendigung der Tat, wenn dann zudem die OOC-Admins ihrer Arbeit nachgehen müssen und all die üblichen Entsetzungsstürme abkriegen, und so kam es auch. Nach einem Kill ist erst einmal auf vielen Sims das RP gelaufen und alles holt schnaufend tief Luft, um die Administrativa und den üblichen Sturm der Entrüstung abzuarbeiten.
Nun kam dazu, dass ich mich auf den Vorgang auch gründlich vorbereitete, also meine Bringschuld wahrnahm. Ich las vorher die Simregeln und achtete im RP genau darauf, dass die Mindestanforderungen sogar etwas mehr als nötig erfüllt wurden, damit letzten Endes nach dem Einsenden des Logs die ganze Geschichte nicht für Invalid erklärt werden würde.
Was braucht man neben der Einhaltung der Regeln dann für einen Kill? Natürlich ein Opfer und einen handfesten Grund. Ich bin persönlich auch kein Freund des Kills und der Meinung, man sollte seinem Opfer zuerst einmal immer Möglichkeit zur Flucht geben, die gab es auch. Es handelte sich dabei um eine fleischfressende Wilde aus dem Dschungel, diese war emotet bereits auf dem Schiff gut verstaut und gen Heimat geschickt worden, nachdem sie aber nach ein paar Minuten rumstehen auf dem Schiff immer noch dort rumstand und wüste Bedrohungen nach dem Motto „Ich komme mit meinen Kumpels zurück und reiße dir die Eingeweide raus, dann töte ich dich!“, war das Maß voll. Wozu sich auch dieser Gefahr aussetzen, wenn sie die Möglichkeit zum Entkommen dummerweise nicht nutzt und man ihr zuvorkommen kann? Eben, und so kam es auch.
Also nahm ich sie wieder mit, ab in den Kennel, Limits im Vorfeld gecheckt und dann mit ihr ein wenig gespielt, dazu noch zur Sicherheit mal IC nachgefragt, ob sie das tatsächlich noch immer vorhabe, mich zu töten – ja, hat sie, sie war sich da ganz sicher, damit hatte sie die letzte Chance vertan, noch einigermaßen unbehelligt aus der Sache wieder heraus zu kommen.
Also bekam sie, als die Zeit reif war, eine gnädige Bewusstlosigkeit verpasst und dann letzten Endes einen harten, tödlichen Schwerthieb in ein lebenswichtiges Organ. Das alles lief ohne OOC und Limitüberschreitungen ab, es kann auch sein sie rechnete letzten Endes damit nicht getötet zu werden, und so war sie dann eben tot und die Sache erledigt. Danach wurde noch von meiner Seite der RP-Log eingereicht, das RP geprüft und für valide erklärt.
Alles in allem war dies mal eine interessante und neue Erfahrung, aber es ist auch nichts wo ich sage, dass ich das nun regelmäßig bräuchte. Andererseits gehört der Tod nunmal auch zum Gor-RP dazu und wenn man ihn nie ausspielt, verlieren gewisse Rollen auch ihren Reiz, da gerade manche Spieler ja immer gerne die Gefahr spüren, und zur gesamten Bandbreite der Gefahr gehört der Tod unauslöschbar dazu.