Sind Meshes eine Totgeburt?

Von vielen als eine Art Heilsbringer angesehen und sehnsüchtig erwartet, befindet sich die neue Wunderwaffe für Content Designer namens Meshes momentan noch in der offenen Betaphase. Meshes werden die Möglichkeit bringen, innerhalb gewisser Grenzen direkt dreidimensionale Objekte nach Second Life zu bringen und das viel einfacher als bei Sculpties. Eines der ökonomischen Probleme an Meshes ist, dass ein Mesh sehr viele Prims ersetzen könnte und somit die Balance bei den Prims flöten gehen würde. Deswegen hat sich Linden Lab eine komplizierte Formel einfallen lassen, nach der für jedes Mesh die Anzahl ein Primäquivalenten berechnet wird – ein Mesh entspricht dabei also dann einer bestimmten Anzahl an Prims. Da die Wirtschaft bisher auf Prims basiert, klingt das zunächst einmal wie ein logischer Schritt. Das Problem an der jetzigen Formel ist, dass diese ein „work in progress“ ist und längst nicht jeder Designer mit der bisherigen Formel zufrieden ist, dabei aber nach der Roadmap der Zeitpunkt für die Einführung von Meshes auf dem Maingrid immer näher rückt.

So gibt es nun einen viel beachteten Thread in den Communityforen von Second Life, den Lilith Heart gestartet hat. Lilith Heart ist eine der beiden Designerinnen von Heart’s Botanicals, einem der Premiumhersteller von Primpflanzen und seit Monaten auf dem Betagrid mit Meshes aktiv. Nach Heart gibt es bei der jetzigen Formel zur Berechnung der PEs ein ganz einfaches Problem: sie liefert viel zu hohe Werte.

Als Beispiel nennt Heart folgendes: sie habe in ihrem Portfolio einen Baum, der aus drei Sculpties besteht. Drei Sculpties, also drei Prims. Baut sie diesen nun mit einem Mesh nach, was ohne Probleme möglich ist, der sogar von der Grafikleistung her schonender für die Grafikkarte ist, schneller lädt und besser aussieht, dann entspricht dieses Mesh nach der jetzigen Formel dem Äquivalent von 500 Prims! Das ist das Problem, das Heart mit der bisherigen Formel hat: dieser Baum sieht wunderschön aus, aber keiner würde ihn kaufen was verständlich ist. Sie hält die Werte, die die Formel liefert, für viel zu hoch und ist der Meinung, daher seien Meshes in der jetzigen Form eine Totgeburt. Wirklich brauchbar wären sie so nur für Avatare und ihre Kleidung, aber nicht für Gebäude und Architektur wo man sie am meisten bräuchte. Heart schließt ihren Post mit dem dringenden Appell an Linden Lab, die Formel zu überarbeiten weil es sonst ein nettes Feature sei, das aber kaum jemand wirklich nutzen würde. Die Mehrheit im Thread jedenfalls stimmt ihr zu, was nun Linden Lab daraus machen wird bleibt abzuwarten.

5 Gedanken zu „Sind Meshes eine Totgeburt?“

  1. Was für ein Knieschuss! Wir haben auf Lydius Wood etliche Bäume von Heart, die gut aussehen und wirklich Primarm sind. Wenn nun jede dieser Kiefern statt drei Prims 500 zählen würde, sähe die Lowsim waldmäßig natürlich etwas kahl aus. Selbst ein Zehntel der Primzahl wäre zuviel!
    Ich muss mich da eh nochmal genauer damit beschäftigen, da ich immer noch nicht begriffen habe, wie ich das nun in Blender erstelle und exportiere. Findet sich alles.

  2. Tscha..die übliche Linden „Totgeburt“. Auf dem ersten Blick könnte man meinen sie würden tatsächlich etwas Gutes wollen, etwas verbessern – bei genauerer Betrachtung erkennt man dann jedoch oft das Gegenteil…….nix Neues also.

  3. In der Tat ist das, sollte es bei der jetzigen Formel bleiben, ein Knieschuss. Der Witz an der Sache ist ja, dass die Formel früher nach dem Thread Faktor drei bis vier niedrigere Werte lieferte, was immer noch viel zu hoch ist, aber immerhin.

    Was die Lindens daraus machen werden bleibt abzuwarten. Vielleicht dringt ja der Wunsch der Designer doch noch bis zu ihnen vor!

  4. Es ist sicher wichtig zu erkennen, das es MOMENTAN verlorene Liebesmüh ist, Landschafts Meshes zu bauen.
    Allerdings bleibt das Potential für Avatarkleidung und neue Avatarformen davon unangetastet- beide haben keine rigorosen Primbeschränkungen. Meshes werden wie ich vermute ein Spezialfeature für Könner werden und gewisse Nischen besetzen.

    Böse Zungen würden sagen, dieser Umstand hat den Möbelbauern das sonst übliche Geheule über diese geldgierigen Profis erspart, die von Linden mit solchen Features verwöhnt werden, weil ja alles kommerzialisiert werden muss, bis der kleine Mann mit seinem kreuzehrlichen Amateuerbusiness da untergeht!!11!11 😛

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