Monopole, Monopole…

Das wirklich Ärgerliche an der Geschichte mit dem Schließen der Tauschbörsen in Second Life ist nicht, dass es passierte, sondern wie es passierte. Das, was sich Linden Lab da ja geleistet hat, ist eine Nacht und Nebel-Aktion wie aus dem Bilderbuch.

Nun haben einige Tauschbörsen kein Geschäftsfeld mehr. Klingt unschön, ist es wohl auch für diese. Wenn man eine wirklich respektvolle Geschäftsbeziehung hat, die auf Gegenseitigkeit beruht, dann warnt man seine Geschäftspartner zumindest lange genug im Vorfeld über den Schritt vor. Die ärgern sich dann zwar auch, aber sie können wenigstens in Ruhe planen. Das ist hier ja eben nicht passiert.

Quasi über Nacht wurden die Tauschbörsen und deren Benutzer ohne jede weitere Begründung vor vollendete Tatsachen gestellt. Linden Lab haut mal kurz rein und der Rest darf’s ausbaden. So arbeitet einfach keine normale Firma. Das ist das Gebahren eines Monopolisten, der seine Konkurrenz mit einem Schlag eliminieren will, nicht mehr und nicht weniger.

Mit diesem Schritt hat Linden Lab sehr viel Porzellan zerschlagen und Vertrauen zerstört. Sicher, Second Life wird weiter existieren, nur wie bitte soll man nun Linden Lab noch als seriösen Geschäftspartner überhaupt ernst nehmen? Diese Zeiten sind erst einmal vorbei.

3 Gedanken zu „Monopole, Monopole…“

  1. Ich gebe Dir selten und ungern Recht, das weißt Du, Bart. Aber in diesem Fall hast Du es einfach mal auf ganzer Linie.

    Auch das Argument man habe nur diese Richtlinie aus dem Ministerium befolgen müssen erscheint mir wenig plausibel. Warum sind dann nicht andere Grids und andere digitale Währungen betroffen?

    Nein bei Lindenlab hat irgendein Controler gerade seine Chancen auf eine Stelle als Partner der Geschäftsführung entdeckt. Sowas nennt man schlicht Gewinnoptimierung.

    Und dass alles ohne Begrüdung passiert ist, ist logisch. Wenn man nichts sinnvolles zu seiner Verteidigung vorbringen kann, bringt man eben besser garnichts vor.

    Der Schlag ist letztlich geglückt. Virwox und Co sind defacto aus dem Rennen und alle Tauschgebüren streicht jetzt wer ein? Sicher für uns wird es nicht teuerer, nur villeicht WILL ich nicht mit Paypal arbeiten?

    Die Pyrana haben genug auf der hohen Kannte für ein halbes Jahr. Das erlaubt es mir doch sehr eingehend darüber nachzudenken ob ich nach meiner Babypause überhaupt nach Second Life zurück kehren möchte.

    Ich traue dieser LindenLab-Bande nicht mehr einen Meter über den Weg!

  2. Barth

    ich gebe dir selten UNrecht, und das weisst Du, aber in diesem Fall liegts du voll daneben.

    Die Exchangebörsen sind keine Partner von LL. Sie sind Unternehmen welche Kunden von LL einen Service anbieten, den es ohne LL gar nicht gäbe.

    Es ist völlig legitim, wenn LL derartige Geschäfte per TOS verbietet. Ob es besonders clever ist, sei mal dahingestellt aber legitim ist es allemal. Insbesondere dann wenn rechtliche Aspekte und deren potentiellen Folgen mit in die Entscheidung einfliessen (Haftung, Datenschutz etc.)

    Es wundert mich eher, dass LL da nicht viel früher einen Riegel vorgeschoben hat.

    Was definitiv nicht besonders schlau ist, ist ein Business aufzubauen, welches von einem einzigen anderen Unternehmen und dessen Client-Base abhängig ist.

    Selber Schuld bäh

    Der Sleen

    1. Sleen, du irrst dich in dem Punkte.

      Linden Lab stellte bis 7.5. das sog. RISK API bereit, eine Programmschnittstelle, die die Bonität eines Avatars zurücklieferte. Die Zielgruppe dieses APIs waren explizit „Linden Dollar Exchanges.“

      Wenn also Linden Lab diese Tauschbörsen nicht gewollt hätte, wozu haben sie dann dafür ein API gebastelt und das denen nach Registrierung auch lange bereitgestellt gehabt?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert