2013

Den Kommunismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf!

So sagte (fast) einstmals der glorreiche Dachdecker aus dem Saarland, Erich Honecker – und kurze Zeit darauf war die Täterä Geschichte.

Ich bin jetzt bald seit sechs Monaten komplett aus Slinfo.de draußen, seitdem es im Dezember 2012 diese unsägliche Komplettabschaltung des Forums gab und vermisse es auch nicht besonders. Im Gegensatz zu manch anderem vielleicht habe ich auch keinen neuen Zugang unter irgendeinem getürkten Namen, den keiner kennt – ich lese ab und an darin und das war’s gewesen. Wenn mir nach Diskussionen ist, gehe ich nach Avameet oder seltener Sluniverse.com.

Nichts desto trotz gibt es manchmal nach wie vor, wenn ich so alle paar Wochen mal Slinfo.de kurz quer lese, Diskussionen, die aus der Masse des sonstigen Hirnschlamms der Menschheit irgendwie herausstechen, sei es durch besondere Güte, Abstrusität oder ganz einfach, weil sie so anders sind.

Mein momentaner Liebling ist eine Spinoff-Diskussion zu dem Tauschbörsenthema namens „Der Kommunismus und was die Lindex damit zu tun hat, oder auch nicht.“ Drin ist irgendwie anfangs, was der Betreff sagt und dann zerläuft es sich, wie meistens üblich. Aber schon alleine das Thema – sowas schräges kann man sich gar nicht ausdenken!

Ob die Diskussion den persönlichen Horizont erweitert oder auch nicht, sei mal dahingestellt – amüsant zu lesen ist es allemal. Und schon alleine deswegen hat sie, irgendwie, ihre Berechtigung.

Katastrophentourismus

Wer ein unerschütterlicher Fan der althergebrachten Serie „Dinge, die man tunlichst besser nicht öffentlich ausdiskutieren sollte“ ist, der sollte sich mal hier im Chicago-Blog von Kenny umtun.

Kurz und gut: Kenny beschloss neulich, dass es Chicago nur noch drei bis vier Wochen aus diversen Gründen geben soll, und in dem Blogpost von ihm zu dem Thema wird dazu öffentlich die dreckige Wäsche gewaschen. Das ist, wie immer, in gewisser Weise unterhaltsam und ansonsten keine gute Idee.

Spiel und Spaß nicht im RP, aber um’s RP

Neulich war mir mal so richtig langweilig, dass ich mich nach langer, langer Zeit mal wieder in’s goreanische Rollenspiel stürzte. Ich nutzte die Gelegenheit, um mir eine bis dato unbekannte Sim anzusehen. Diese war auch sehr hübsch gebaut und ist sehenswert.

Bei den Erkundungsmärschen traf ich dabei auf eine grün bekleidete Frau, die ich mit „Tal Weib!“ anredete. Das war ein böses Aua, Fehler oder wie auch immer – zumindest ihrer Meinung nach. Denn ich hatte danach bestimmt zehn Minuten lang eine schöne OOC-Diskussion mit ihr am Laufen über genau das Thema. In character war sie schon lange weg, denn solch ein Spiel behagte ihr offenkundig nicht, OOC aber war eine gewisse Diskussionsfreude von ihrer Seite aus nicht zu leugnen.

Kurz und gut: es hat mich köstlich amüsiert. Zwar nicht das Rollenspiel an sich, denn das dauerte in dem Fall keine drei Minuten, aber das was danach unerwartet kam schon und umso mehr. Ich dachte inzwischen, dass man ein wenig weiter sei und weg von diesem Lady und Sööör-Getue, aber offensichtlich ist nach wie vor alles möglich. Ja dann. Da muss man eben durch.

Edward Snowden im Interview

Das hier ist Edward Snowden, ein wohl nun ehemaliger Mitarbeiter der National Security Agency (NSA) der Vereinigten Staaten von Amerika. Er ist der Whistleblower, dem die Öffentlichkeit die Kenntnis über das staatliche Schnüffelprogramm PRISM zu verdanken hat. Er äußert sich dazu, was er im Prinzip alles tun konnte und, keine falschen Hoffnungen, PRISM ist auch eine internationale Zusammenarbeit zwischen Geheimdiensten.

Snowden befindet sich gerade im Ausland, aber es ist davon auszugehen, dass die Geheimdienste der USA die Jagd auf ihn eröffnet haben.

http://www.youtube.com/watch?v=HPnf_od93d0

Gründe, kein WoW zu spielen: der LFR

Der LFR, also „Looking for Raid“ auf Englisch oder auf Deutsch SZB „Schlachzugsbrowser“ ist ein Tool, das 25 Leute, die sich meist nicht kennen bunt zusammenwürfelt und in den aktuellen Schlachtzug plus einige vorherige, wenn sie es denn wollen, steckt. Dieser chaotische Hühnerhaufen gurkt dann irgendwie so durch die Instanz und schafft es mit mehr oder weniger Glück die stark vereinfachten Bosse, die ähnlich unterhaltsam darin wie die Börsennachrichten zu sind, zu töten.

Mehr noch: Versagen wird belohnt, denn wenn die Gruppe einmal stirbt gibt’s den Buff „Unnachgiebigkeit“, also jeder Char kriegt 5% mehr Gesundheit, Schaden und Heilung. Das Ganze pro Boss bis zu 10x stapelbar, also bis ein ohnehin schon meist einfacher Boss genau halb so schwer ist. Da sage noch mal einer, Versagen würde sich nicht mehr lohnen.

Wie es aber eben so ist, wo die Menschen total anonym aufeinander treffen, da kommt meist das Schlechteste in ihnen zum Vorschein. Kommt es mal zu einem Tod der gesamten Gruppe, dann gibt es meist immer einen, der ausrastet. Beispielsweise hier nun im“Thron des Donners“ beim Boss Durumu, besser bekannt als das fliegende Auge. Und zwar ein gewisser Króm.

Das sieht dann so aus:

flameNun ist solch Verhalten im LFR, den manche auch nur als „Looking for retards“ oder Trottelotto bezeichnen, nicht die Ausnahme, sondern mehr die Regel. Wer da rein geht, der darf sich auf genau solche Typen einstellen. Übrigens war der Pursche so schnell aus der Gruppe per Wahl geworfen worden, dass man nicht mal Popocatepetl sagen konnte und beim nächsten Versuch klappte der Boss dann. Er hauchte sein Leben aus.

Blogs und Foren

Bei Avameet gibt’s mal wieder die Nekromantendiskussion zum Thema „Blogs gegen Foren.“ Es ist ja nun nicht so, als wären Blogs noch etwas wirklich Neues – WordPress wurde kürzlich 10 und Movable Type gab’s schon einige Zeit vorher – aber viele sehen in Blogs noch immer etwas böses oder schlimmes, schlechtes bzw. schädliches.

Dabei bedienen beide Konzepte völlig unterschiedliche Zielgruppen bzw. Arbeitsweisen.

Ein Forum ist dafür da, etwas in aller Ausführlichkeit ausgiebig diskutieren zu können mit einem vorher unvorhersehbaren Verlauf. Ein Forum ist damit die klassische „Frage&Antwort“-Plattform. Man stellt eine Frage und kriegt seine Antworten.

Ein Blog dagegen ist wie ein Vortrag in einer Runde, bei dem nach dem Ende des Vortrags Fragen gestellt werden können und diskutiert werden. Kommentare sind dabei zwar möglich, aber werden nicht unbedingt erwartet, während ein Forum eben genau davon lebt.

Und wer es noch genauer wissen will, der schaut sich mal folgende Vergleichstabelle an. Da sind die konzeptionellen Unterschiede sehr schön dargestellt.

Seine Berechtigung haben übrigens nach wie vor beide Formen. Im Idealfall ergänzen sie sich und im schlechtesten Fall existieren sie einfach nebeneinander her. Fertig.

Spionagealts?

Cori schreibt bei sich mal wieder drüben über vermeintliche Spionage-Alts und wie man diese vermeiden kann.

Zu dem Thema schrieb ich im April 2012 schon etwas, und meine Meinung hat sich bis dato nicht geändert. Was, bitte, soll es in einer RP-Gruppe zu spionieren geben, was sich wirklich diesen Aufwand lohnt? Mal abgesehen davon, wenn wirklich natürlich wer im RP eine solche Rolle ausübt, nur um das geht es ja bei diesen ominösen Spionage-Alts eben nicht.

Gor ist tot – revisited

Eine meiner aktiveren Hinterlassenschaften auf Slinfo.de ist der „Gor ist tot“-Thread. Eigentlich als transparenter Trollversuch gedacht, so hat er doch ein bis heute  inzwischen sehr interessantes Eigenleben entwickelt. Er zuckt mal immer wieder auf vor Aktivität und danach ist eben wieder längere Zeit einfach Ruhe.

Seit ein paar Tagen zuckt er wieder massiv, seitdem Sleen mit einem Beitrag begann, in dem er das neue RP der Pyranas kritisierte. Naja. Irgendwie kommt er mir manchmal wie ein Biologe vor, der vor lauter Wissenschaft keine Blumen, sondern nur noch Pflanzenbestandteile aller Art sieht und vor lauter Analyse unfähig geworden ist, eine Blume noch als Ganzes wahrzunehmen.

Die Pyranas und die Leute in Turmus haben einfach Spaß am Spiel und was geschaffen, dass sogar Georg das Spiel der Pyranas lobte, was viele vorher auch versuchten und ihnen aber nicht gelang. Das ist eine gute Sache, und gerade so etwas einzufädeln und am Laufen zu halten ist alles andere als einfach. Es zeigt sich da eben auch, dass nur weil jemand sich als guter Kritiker sehen mag, er deswegen noch lange nicht automatisch ein guter Macher sein muss.

Ansonsten gibt’s wieder die üblichen Diskussionsversuche zwischen Gorean Evolved und By the Books und warum die anderen immer mit einem selber nicht können. Und umgekehrt. Zeusel hatte dann dabei mal Laune, aus seinem Sarg gleich Dracula auszusteigen und mischte auch fröhlich mit, sogar Spitte.

Was bleibt am Ende der Diskussion kleben? Früher war längst nicht alles besser, und wer über’s Rollenspiel diskutiert, der hat wohl gerade kaum welches und daher entsprechend viel Zeit und umgekehrt, wer gutes Rollenspiel erleben und mitgestalten darf, der wird kaum darüber diskutieren. Der erlebt es lieber und schreibt, wenn denn, Geschichtenblogs. Auch eine schöne Sache.

In dem Sinne: alles beim Alten, Rollenspiel braucht Animateure und ohne diese weiß der Rest nichts mit sich anzufangen. Bis auf den Plot, den gab’s früher eben so lange und episch breit noch nicht, und das ist auch mal eine beachtenswerte Leistung.

Ansonsten scheint es momentan in Mode zu sein, jedes Wort, auf das man besonderen Wert legt, nun fett zu setzen. Dahinter steckt wohl die Hoffnung, dass diese Signalwörter, wenn man schon den Rest des Beitrags überhaupt nicht liest, bitte im Gedächtnis haften bleiben mögen.