2013

Sag mir wo die Männer sind, wo sind sie geblieben?

Erstaunlicherweise gibt es den allerorten beklagten Männermangel längst nicht nur im Gor-RP zu beobachten, sondern auch in Kennys Chicago. Das ist also, wie es aussieht, ein genreübergreifendes Dilemma.

Woher kommt’s? Einfache Erklärungen dafür gibt es wohl nicht und generell kann man es auch nicht sagen, es kommt immer auf die Sim und deren Spielerschaft drauf an. Unfrei meint in den Kommentaren an der Männerfixiertheit vieler Frauen und den damit verbundenen Zickenkriegen. Naja. Eine mögliche Erklärung, kann so sein muss aber nicht.

Generell ist es aber so, wenn Männer irgendwo in einem RP auf Tauchstation gehen, dass es schon eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass sie da gewissen Dramen einfach aus dem Weg gehen wollen. Das kommt dann eben auch davon, wenn manche Rollenspielszenarien gleich welcher Art vor allem als Datingagentur für sich ansehen sollten.

Festzuhalten bleibt: das Problem ist weder neu noch wird es jemals aus der Welt verschwinden, die Spielerschaft von Sims ist immer im Fluss und Spieler welcher Art auch immer kann man nunmal nicht aus Holz schnitzen. Schön wäre es, das würde viele Probleme schlagartig lösen.

Gleich und gleich gesellt sich gern, denn Gegensätze ziehen sich bekanntlich nicht an

Es gibt zwei alte Sprichwörter, nämlich „Gleich und gleich gesellt sich gern“ sowie „Gegensätze ziehen sich an.“ Während das erstere oft genug zutrifft, so ist das Letztere einfach nur Mumpitz.

Das Ergebnis einer solchen Flockung von Leuten ist, dass man irgendwann nur noch in seiner eigenen, kleinen hübsch anzusehenden Wahrnehmungsblase gefangen ist, aber dabei gleichzeitig oft völlig unfähig, noch überhaupt über den eigenen Tellerrand hinaus zu sehen. Aber das ist völlig in Ordnung, denn so lebt man eben in seiner eigenen, kleinen Welt und man kennt sich da ja.

Solch ein sich selbst verstärkender Mechanismus kann denn entweder positiv ausfallen, sofern man auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet oder auch negativ, wenn die ganze Welt nur noch eine ach so traurige Bühne ist, alles so rundum furchtbar und einem am Ende nicht mehr viel als der eigene Spott bleibt, weil man einfach so einen gewissen Weltschmerz pflegt, am Leben selbst schier nur noch zu verzweifeln scheint und wenn man gewisse Sachen ertragen mag, dann nur noch mit Sarkasmus, Spott und Galgenhumor.

Das Paradebeispiel für eine solch negative Entwicklung ist Zastas Blog mit seiner dort heimisch-boshaften Clique an Lästerschwestern. Nun bin schon ich nicht gerade in der Hinsicht ein Heiliger und ledere mal gerne ab, aber was in letzter Zeit dort so abgeht, das ist nun wirklich nicht mehr besonders feierlich. Die Welt besteht da nur noch aus lauter Lulz, wie es aussieht, und man gibt sich da nicht viel besser als vor zwei Jahren die Hackergruppe LulzSec, die der Welt mit ihren diversen Aktionen vor allem nur mächtig auf den Sack ging. Man braucht da seine tägliche Portion Lulz zur Unterhaltung, und wenn diese aufgebraucht ist, dann sucht man sich eben die Nächste und freut sich so des Lebens.

Wem denn die ganze Welt nur noch ein Lieferant für Lulz zu werden scheint, der wird eben mitunter komisch, aber so ist das eben im Leben. In dem Sinne: for the lulz!

lulz

Rollenspielerische Akkuratesse

Es gibt eine Sache, die ich in all den Jahren meines mehr oder weniger aktiven Rollenspiels in Second Life nicht verstehe, die mit der Einstellung vieler Spieler quer durch alle Rollenspielwelten zu tun hat und dort anzutreffen ist.

Wer eine Rolle spielt und sich dafür eine Hintergrundgeschichte (Dark Urban, Mittelalter usw.) ausgesucht hat, der muss sich doch zumindest ein bisschen mit dieser auseinander setzen und seine Rolle entsprechend gestalten, dass sie in das Szenario hinein passt.

Aber genau das ist es, was viele Spieler trotz aller möglichen Beteuerungen nicht bringen wollen. Sie wollen einfach irgendwas spielen, dehnen, biegen und brechen das Szenario, so dass es kracht und sind mit ihrer Freestyleinterpretation höchst zufrieden. Mehr noch, wenn dann andere die eben ein einigermaßen akkurates Einhalten des Szenarios vorziehen, darauf pochen, dann schreit diese Spezies an Freestylespielern immer sofort lautstark nach Toleranz und fühlt sich ach so diskriminiert, wenn sie diese Toleranz eben nicht bekommt.

Die einfache Frage, die ich mir bisher nicht beantworten konnte, ist dabei: warum ist das so? Was ist daran wirklich so schwer, wenn man denn vorhat eine Rolle zu spielen diese auch so zu spielen, dass sie in’s Szenario passt? Das ist eine der Grundvoraussetzungen für ein gutes, gemeinsames Rollenspiel und nun wirklich nicht weiter schwer.

Zudem gehen gewisse Rollen immer, wie der fahrende Händler, Reisende usw.  – da muss man nicht zu viel nachdenken, einfach Avatar gestrickt und rein ins Vergnügen.

Aber das war schon immer so, ist so und wird so immer bleiben. Warum das so ist? Ich habe da keine Ahnung, es muss wohl ein kulturelles Phänomen sein. Oder so etwas in der Art.

Braucht es eigentlich für alles eine Messe?

Der Gedanke kam mir, als ich von der „Whore Couture Fair“ und der „Big Boobies Fair“ las. Schon alleine „Whore Couture“ als Wortschöpfung ist ein Unding, denn wer bitte würde sich ernsthaft das Etikett „Nuttenschneiderei“ an die Backe kleben wollen?

Nun gibt es noch die „Fantasy Faire“, und was kommt denn als nächstes? Die Eierkocher-Messe? Mehr Küchen braucht das Land, Toiletten sowieso, wieso nicht gleich sowas? Oder eine kleine Golfermesse, Brummifahrermesse, Fußballmesse?

Ich weiß es nicht, nur gefühlt wird die Schlagzahl an allen möglichen und unmöglichen vermeintlich verkaufsfördernden Messen in Second Life immer höher und immer absurder. Wirklich schön finde ich das nicht mehr, aber ob man dann hingeht oder auch nicht muss ja auch jeder wieder für sich selbst entscheiden.

Aus dem Leben eines Alts

Es gibt ja von Kafka das alte Gleichnis von der Katze und der Maus, wo die Maus am Ende ihre Laufrichtung änderte und dann freiwillig in den Schlund der Katze rannte.

Nun hat mich Rollenspiel schon seit längerem nicht mehr wirklich interessiert, denn es gab nur noch Extreme – entweder die Marke Schnarch oder Kampf und das übliche Tralala drum herum und in der Mitte kaum noch was – und die Rolle des Schreibers ist auch inzwischen von solch epischen Dimensionen, dass ich ihn eigentlich manchmal nur noch am liebsten umbringen würde. Nun ja.

Also was macht man da, wenn einen alles nur noch so anödet? Richtig – eine neue Rolle und einen neuen Alt. Das habe ich vor einiger Zeit getan und gewinne so neue Ansichten, die doch recht interessant sind und vor allem unterhaltsam.

Vielleicht schreibe ich später einmal ein wenig mehr darüber, momentan darf der sich (oder sie?) so richtig im Spiel austoben und ein wenig Spaß haben. Das muss ja auch ab und an mal sein, und genau dafür sind sie ja schließlich denn auch da und gedacht.

 

Memes ohne Ende – und sonst?

Strawberry Singh hat momentan wohl eine kreative Tiefphase und wirft ohne Ende mit Bloggerstöckchen in einer Frequenz um sich, dass es nur so kracht.

Während ja ein oder zwei so Dinger ganz interessant sein können, so ist die Geschwindigkeit mit der sie das in letzter Zeit tat doch schon ein wenig zu viel des Guten, so finde ich.

Gut, es muss ja keiner daran teilnehmen der nicht mag, aber beachtenswert finde ich es denn eben doch schon.

 

Opensim und der Rest

Während Linden Lab ja mit Hochdruck dabei ist, seine Technik und die Plattform mit Hochdruck um neue Features zu erweitern, die so wirklich Sinn machen – Serverside Baking, Material System usw. – tritt Opensim scheinbar auf der Stelle. Zumindest findet dort nicht wirklich erkennbar eine Entwicklung von solchen Sachen statt.

Die Folge wird schlicht und ergreifend sein, dass Second Life Opensim technisch bis auf einige, wenige Spezialitäten wie das Hypergrid massiv abhängen wird und Opensim wird es immer schwerer haben, den technischen Vorsprung von Second Life aufzuholen.

Vielleicht wollen sie das auch nicht, nur wird so die Schnittmenge an gemeinsamer Funktionalität eben deutlich kleiner im Laufe der Zeit. Vielleicht wäre jetzt mal endlich so langsam ein guter Zeitpunkt, dass Opensim den Schnitt der da facto sowieso kommen wird endlich praktiziert und gewisse Sachen selbst in die Hand nimmt. Warten wir es ab.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Linden Lab macht langsam mit Sunshine ernst und bald kommen die Änderungen am HTTP-Transfersystem für Assets und dergleichen mehr. Maddy beschreibt das bei sich sehr schön.

Damit wird es auch nicht mehr allzu lange dauern, bis alle Sims auf dem Maingrid darauf umgestellt sein werden. Das Ergebnis wird sein, dass die Bewohnerschaft mal wieder zweigeteilt sein wird: während die einen, die noch immer technisch veraltete Viewer wie den Phoenix benutzen, jammern werden warum sie nur noch graue Avatare und anderes Zeug mehr sehen, werden sich diejenigen, die modernere Viewer benutzen einer besseren Geschwindigkeit erfreuen.

Aber man kann es nun einmal nie allen Recht machen und diese Änderungen sind sinnvoll. Nur das Gejammer wird trotzdem kommen.

Neue Blogs

Es gibt wieder einige, neue RP-Geschichtenblogs, die ich erwähnen möchte, als da wären:

  • Talias Erlebnisse. Es handelt sich dabei um die nicht mehr so neue Schriftgelehrte aus Jorts Fähre, die zuerst ihre Geschichten im offiziellen Blog der Sim schrieb und inzwischen auch noch ihr eigenes Blog munter füttert. Ich glaube, als sie sich seinerzeit noch ganz neu im Kaffeehaus (oder ähnlich) in der Sim einspielte an ihrem ersten Tage da ebenfalls rumgesessen zu haben.
    So oder so ist es ein sehr schöner Geschichtenblog und wer solche mag, der ist da genau richtig.
  • Letters by a lady – da schreibt wiederum die Schriftgelehrte Mithrandriel aus Turmus seit kurzem ihr rollenspielerisches Leben nieder. Auch sehr empfehlenswert.
  • Dazu kommt dann noch das Äquivalent zum momentan entschlafenen Südlandbotenmädchen, der Turmus Ausrufer.

Zum Südlandbotenmädchen geht’s übrigens hier entlang – ich bin mir sicher, die haben gegen neue Schreiberlinge nichts einzuwenden, wer denn mag. 

Dazu kommt noch die offizielle Homepage der Sa me Arquana, die ich bis gerade eben ebenfalls nicht kannte.

Chemiker und Ingenieure

Wer sich jemals in akademischen Bereichen bewegt haben sollte oder Kontakt zu diesen hat, der hat vielleicht schon einmal folgenden Satz gehört: in der chemischen Industrie wird (angeblich) oft einem Chemiker ein Ingenieur zur Seite gestellt, damit beide zusammen produktiver arbeiten.

Warum? Weil beide für gänzlich unterschiedliche Herangehensweisen und damit Denkschulen an ein Problem stehen. Der Chemiker ist zuständig für die Grundlagenforschung und Entwicklung neuer Produkte; der Ingenieur dann für die Umsetzung im großtechnischen Maßstab.

Es gibt also Bereiche, wo jeder seine Schwerpunkte zum Glänzen hat und Bereiche, wo der andere einfach besser ist. Zusammen ergänzt man sich dann gut, denn einen Ingenieur will man nicht wirklich chemische Grundlagenforschung machen lassen und einen Chemiker keine Düngemittelfabrik projektieren lassen. Aus dem Wissen heraus, wo der eine seine Stärken hat und wie man sich ergänzt, geschieht dann die Teambildung. An und für sich ist das eine sinnvolle Sache.

Genau so ist es eben auch, wenn man in Second Life Rollenspiele auf die Beine bringen will. Der eine mag ein Gespür für Ästhetik und die tollsten Geschichten schreiben können, der andere wiederum ist darin schlechter aber ein fantastischer Netzwerker und schafft es so, potentielle Mitspieler an Land zu ziehen und wunderbare Außenwerbung für das Kind zu erzeugen. Der dritte ist wiederum ständig auf der Sim und gibt dem Spiel an sich Impulse, und und und… alles Bausteine, die eine gute Sim gebrauchen kann. Erfahrungsgemäß sollte man eine Sim mindestens mit fünf Stammspielern projektieren, darunter hat es meistens leider wenig Sinn auf Erfolg.

Wenn solch jemandem solch eine gute Kombination gelingt, die es schafft möglichst viele Aspekte unter einen Hut zu bringen und zu integrieren, dann kommt dabei solch ein Plot wie Turmus heraus.

Wenn es jemandem leider nicht gelingen sollte, dann hat er/sie es zumindest versucht und auch das ist anerkennenswert und weiß es für das nächste Mal eben besser, dann man lernt ja aus seinen Fehler und manche Sachen bringt einem erst mit der Zeit eben so die Erfahrung. Aber klar, solch ein Schlag will auch erst einmal verdaut sein.

Und dann gibt es auch noch die Fraktion der Unverbesserlichen, die es immer mal wieder versuchen, aus den vorherigen Erfahrungen und Fehlern aber nichts lernen und immer wieder über die eigenen Fehler stolpern. Die kreisen dann meistens mehr um sich und ihrer eigenen, kleinen Clique was auch in Ordnung ist, wenn es ihnen genau so gefällt, aber so scheitern sie dann meistens am eigenen Anspruch und der Verschlossenheit. Manchmal leiden sie dann öffentlich, und ihr öffentliches Leiden hat dabei mitunter dann sogar etwas pathologisches an sich.