Februar 2014

Opensim, das tote Pferd

Manchmal entdeckt man in den Kommentaren zu Beiträgen von Hypergrid Business doch interessante Perlen. So auch in dem offenen Brief von Maria Korolov an die Lindens, wo sie eine Öffnung Linden Labs zu Opensim hin propagiert. Meine Meinung dazu habe ich schon gepostet gehabt: es liest sich so, als sei Opensim in Meinung Korolovs gescheitert, warum sonst will sie Zugriff auf den größten, etablierten Asset Store für virtuelle Welten haben?

Ich meine, schon alleine aus rein logischen Gründen: warum sollte Linden Lab so etwas tun? Das Einzige, was daraus resultieren würde, wäre ein massiver Aufstand der Content Creators, die ihre mühevoll erzeugten Objekte überall hin kopiert sehen und mit Abwanderung drohen. Mehr aber auch nicht.

So, nun aber zu dem Kommentar einer gewissen Cam an sich, den ich mal vollständig übersetze:

Ich kann es nicht glauben, dass du noch immer an der Schürze von Linden Lab hängst.

Zu allererst ist, was du vorschlägst, dass Linden Lab sein bisheriges Geschäftsmodell (das immerhin mehrere Millionen Dollar Umsatz erzeugt) aus irgendwelchen Gründen aufgeben soll. Sie fällen ihre täglichen Geschäftsentscheidungen auf der Grundlage verschiedener Daten und Jahren an Erfahrung, aber du meinst, sie sollten es ändern.

Denke doch mal darüber nur eine Sekunde nach, dies würde bedeuten, dass jeder Linden Lab brandmarkt, sie ihre Geschäftsbedingungen neu schreiben müssten und ihre Produkte neu schreiben. Man muss verrückt sein, zu glauben, dass Linden Lab auch nur eine Sekunde daran denken würde. Und was wäre das Ergebnis? Sie würden ihre Umsätze und Benutzerbasis teilen, und ab da wird es nur noch lächerlicher.

Linden Lab hat den Ruf, die Wünsche ihrer Benutzer komplett zu ignorieren, warum also meinst du, sie würden auf etwas, dass du oder ich (ihre Konkurrenz) möglicherweise zu sagen haben.

Als Philip Rosedale zurücktrat, da nahm er alles innovatige Denken mit sich und Linden Lab wurde zu einer Firma, deren einziger Daseinszweck ist, den Bestand von Second Life zu erhalten, es nicht zu verbessern, aber auch nicht zu verschlechtrern, nicht es freundlicher zu machen oder billiger oder all diese Dinge, die wir vielleicht gerne hätten, aber es einfach am Leben zu erhalten und sicherlich nicht wegen dir die Erfolgsformel zu ändern, auf welcher Meinung oder fragwürdigen Daten die auch errichtet sein mag.

Second Life war immer überteuert und das hat die Verkäufe nicht wirklich beeinträchtigt, was den Weggang verursacht ist, dass ganz einfach viele Leute mit Second Life durch sind. Man kann eben nur eine gewisse Zeit umherlaufen und in leeren Clubs sitzen, bevor man das Gefühl bekommt „das war’s.“ Ich bin mir sicher, jeder der dies liest, der kennt das Gefühl.

Nein Alex, du bist nicht der Negative hier, ich bin es und hier ist, warum…

Opensim ist das ungeliebte Kind von Linden Lab und sie wünschen, dass es einfach nur verschwinden würde. Du sprichst auch darüber, was „Opensim bereits habe“. Opensim hat alles, was falsch an Second Life ist plus einige Sachen noch dazu, es basiert auf einer zehn Jahre alten Technologie, die nicht wirklich gut skaliert. Diese Technologie ist in unserer schnellebigen Welt schon als archaisch zu bezeichnen, und Opensim ist noch immer eine Alpha, voller Fehler und die Entwicklung wird durch die ständigen Kämpfe darüber, in welche gemeinsame Richtung es sich eigentlich entwickeln soll, Egoismus und sporadisch vorkommende Sabotage behindert.

Verstehe mich nicht falsch, ich liebe Opensim, ich habe mehrere Grids und Communityprojekte selbst betrieben gehabt, bin mehrmals hingefallen und wieder aufgestanden, wie die meisten Gridbetreiber eben auch und aus irgendwelchen Gründen interessiert es keine Benutzer, niemand ist daran interessiert und die Leute, die es wirklich interessiert, die sind in Second Life. Was in Opensim übrig blieb sind Entwickler, Programmierer und Enthusiasten, aber keine normalen Benutzer, keine Spieler, diese sind weiter gezogen, wir nicht.

Hier ist die schlechte Nachricht, die ihr alle wisst aber nicht wahr haben wollt: das Einzige, was zwischen Opensim und seinem Niedergang steht ist die Möglichkeit, dass irgendwer irgendwann die Möglichkeit entwickelt, es einfach in einem Webbrowser laufen zu lassen. Wenn das passieren würde, dann hätten wir anstelle von vielen, leeren Welten in den man sich nur langweilt und es nichts zu tun gibt die fortschrittlichsten, 3D-Webseiten der Welt. Es wäre ein Durchbruch, denn die Leute könnten einfach von Ebay oder Facebook in dein Gridfliegen und dann könnte es abheben (ich persönlich denke nicht, dass dies möglich ist, warte aber auf den Pixieviewer, sofern Sunny da etwas vorweisen wird.)

Ich habe drei Jahre lang die Akzeptanz von Opensim im Firmenumfeld studiert und dies ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse. Firmen werden niemals eine Software nutzen, die im Alphastadium ist, ganz einfach wegen der schnellen Änderungen in der Software und Firmen wollen keine großen Risiken in einem engen Markt eingehen, was nichts anderes bedeutet als, dass solange Opensim im Alphastadium ist, eine Menge an Möglichkeiten vorbeizieht und der Code einfach nur älter wird. Die andere Sache, die Firmen davon abhält, es einzusetzen ist der Fakt, dass Opensimulator unsicher ist, die Liste der Sicherheitslücken lange ist und kaum jemand etwas benutzen wird, dass nach all diesen Jahren immer noch so unsicher ist. Also verrotet die Möglichkeit des kommerziellen Takeoffs direkt am Weinstock.

Reden wir also über soziale und freizeitliche Aspekte. Macht mal eine Google Trends Analyse, beginnend mit „Opensim“ als Suchbegriff, gut das liefert einige Treffer, die nach 2009 langsam aber stetig sinken, wenn man nun  „virtual worlds“ hinzufügt sieht man, dass Opensim im Vergleich dazu mickrig aussieht, was nur bedeutet, dass Opensim für den Bereich nicht die erste Wahl ist. Wenn man nun als Suchbegriff „Second Life“ eingibt, dann sieht man den Konkurrenten in der Sache und wogegen man antritt. Opensim verschwindet gegenüber Second Life nahezu in der Bedeutungslosigkeit.

Danach gebe man einmal „Minecraft“ ein und lande so in der Realität. Ich könnte nun noch ausführen, wieso Minecraft Second Life und Opensim killt, das ist aber eine andere Geschichte (und sage keiner, Minecraft sei nur ein Spiel, denn viele nutzen es auch als eine virtuelle Welt).

Sagen wir mal, wenn Philip Rosedale das Beste aus Second Life mit dem Besten an Mine Craft kombiniert, dazu die neueste und beste Technologie verwendet, dann wird Hi-Fi Minecraft das antun, was Minecraft Second Life angetan hat und diese Diskussion hier sinnlos sein. Dies wird dann die neue Plattform mit globaler Reichweite, Opensource, skalierbar, und am allerwichtigsten, brandneu. Was werde ich da wohl tun?

Ich höre nun einfach auf, auf ein totes Pferd einzudreschen und ziehe weiter.

Sorry.

Das hat schon interessante Punkte, wobei der Viewer im Browser ist so eine Sache. Mit Cloudparty hatte es solch einen gehabt, aber wirklich profitabel war die Firma wohl nie. Es reicht eben nicht nur aus, die Technik zu haben, sondern man braucht auch noch ein Alleinstellungsmerkmal, so dass genügend Leute gewillt sind, sich da zu engagieren.

Sagen wir mal einfach, Opensim hat eine für sich einigermaßen komfortable Nische belegt, das trifft es im Grunde ganz gut. Mehr wird da aber mit dem jetzigen Entwicklungsmodell auch nicht mehr drin sein.

Ach diese bösen Schweizer…

Wat sind wir Deutsche nun darüber empört, ja EMPÖRT!, dass die Schweizer mit uns Deutschen verfahren wollen wie die Deutschen sonst gerne mit Leuten aus Rumänien&Co. verfahren würden. Ha ha und ha.

Im Grunde will die Initiative das, was Deutschland auch gerne hätte, aber sich bisher zu schade ist, das wirklich zu praktizieren: eine gelenkte Zuwanderung. Nicht mehr und nicht weniger. Das macht das Land weder per se ausländerfeindlich, überhaupt sollte da Deutschland bei sowas lieber schön ruhig sein (man schaue sich nur mal die Kampagne gegen Griechenland im Stürmer v2, also der BLÖD an), noch sonst was. Das Volk hat entschieden und da soll man nun mal nicht so einen Bohau darüber machen.

Interessanter als das, was in der Schweiz passiert, ist für mich gerade die Frage, was man bei uns politisch vertuschen will und deswegen lässt man das gerade so hoch kochen. Irgendwelche Ideen außer den neuen Stromtrassen?

Nur Deutsch?

Kiu schreibt bei sich zum Thema Deutschdümelei auf Gor, genauer dass da viele eben die Internationalität verpassen, wenn sie nicht willens sind, sich auf dieses Publikum einzulassen.

Mag sein. Nur hat es eben auch Gründe, warum diese deutsche Gorgemeinschaft entstanden ist: Mentalitätsgründe, Zeitverschiebung und vor allem genieren sich viele einfach, wenn sie nicht wirklich gut Englisch können, auf Englisch zu spielen.

Nicht, dass denn unbedingt viele auf Deutsch besser spielen würden, aber so ist es eben. Man kann es nun gut oder schlecht finden, aber diejenigen, die willens sind, sich auf solche externen Impulse einzulassen, sind eben schon sowieso dort. Der Rest deutschdümelt vor sich hin.

Sklavenhändler haben es schwer

Sklavenhändler auf Gor im Rollenspiel haben es schwer. Dies ist eine Sache, die mir so noch nie wirklich auffiel, aber im Grunde einfach eben so ist.

Was ist die Aufgabe eines Sklavenhändlers im Grunde? Sklaven kaufen, ausbilden und verkaufen, also Handel. Davon lebt er nämlich, wenn es denn so etwas wie eine goreanische Realität gäbe.

Was ist aber die Wirklichkeit im Rollenspiel? Die meisten Sklavinnen, denn männliche Sklaven gibt es kaum, suchen im Grunde nach ihrem Herrn. Denen ist an Kauf und Verkauf schon mal meist absolut nicht gelegen, und viele wissen auch so Bescheid, wie die Rolle funktioniert, sollten sie mit einem Alt unterwegs sein.

Dann wollen sie meistens auch eine 1:1-Relation, also wenn andere Sklavinnen neben ihnen sind, das mögen sie gleich gar nicht. Ausbildung sehen sie auch nicht als wichtig an, sondern einfach nur zum Herrn und fertig, und im OOC bei möglichen Verkäufen wollen sie meist auch noch ein Wörtchen mitreden.

Dazu kam früher noch häufig, dass ein Sklavenhändler egal was für eine Behausung in einer noch so befestigten Stadt hatte, da kamen eben mal die Blähbauchpimmelpiraten kurzerhand vorbei und raubten seinen Besitz. Dem gefiel es dann da häufig und es produzierte OOC frustierte Spieler von Sklavenhändlern, denn so hatten die sich das ja nun auch nicht gedacht.

Die Rolle des Sklavenhändlers also wirklich buchnah ausspielen zu wollen ist eines derjenigen Unterfangen, das in Second Life nahezu unmöglich sein dürfte, denn meistens werden einem die werten Mitspieler einen gehörig dicken Strich durch die Rechnung machen. Man braucht dafür einiges an Zeit, viel Geduld und eine hohe Frustrationsschwelle. Kein Wunder also, dass die meisten Sklavenhändler sich irgendwann damit begnügen, ihren kleinen Privatbesitz zu pflegen und ansonsten anderen Tätigkeiten nachgehen, denn das ist viel lustiger und macht viel weniger Ärger.

Das ist der Forenblues, jaja der Forenblues…

Wenn die alten Hasen eines Forums mehrheitlich über dessen Niedergang lamentieren, dann sollte man als Betreiber hellhörig werden – dann da ist meistens etwas dran. Ich meine damit nun nicht Slinfo, das sowieso schon auch freundlich gesinnt nur noch als kaputt und nicht mehr sanierungsfähig zu bezeichnen ist (den Betreiber interessiert meiner Meinung nach sein Forum nicht mehr wirklich und ein Forum, in dem die Hälfte der Diskussionen inzwischen von einem Moderator angestoßen wird ist alles, nur nicht mehr auf der richtigen Bahn), es hat nun Avameet erwischt.

K2 Loon hat Mitte Dezember dazu einen Beitrag verfasst und seitdem erntete sie viel Zustimmung. Der Umbau von Slinside zur sozialen Plattform für virtuelle Welten namens Avameet war ein großer Aufwand, man konnte die bestehende Community nicht wirklich mitnehmen und nun ist sie tot. Wo sind denn beispielsweise eine Emilie Ceawlin oder eine Megan Merlin geblieben, die dort früher immer für viel Stimmung sorgten? Oder man muss sich nur mal ansehen, was mit Maddy passierte, dass der letzten Endes lieber für seine eigenen Berichte ein Blog aufmachte.

Nun ist es nicht so, als wäre man bei Avameet nicht lernfähig und schon vor Monaten hatte Silvio Interflug angekündigt, dass er Avameet wieder mehr zu einem Forum umbauen wolle. So etwas braucht aber eben Zeit und genaue Termine sind bis heute dafür unbekannt, auch, in welche Richtung es genau denn gehen soll.

Das ist schade, denn Avameet ist von den großen deutschen Second Life Foren noch das Einzige, das einigermaßen von der Community her wirklich gut funktioniert. Und die diversen Kleinforen wie das Zweite Leben oder Fairforum sind schon seit Jahren dicht, das Second Forum ist nichts mehr als eine leere Hülle, Sl-Inside hat noch nicht so richtig den Take-Off erlebt.

Die Folge ist, das nun viele eben – wenn sie es denn können – dorthin abwandern, wo die Musik spielt und ihnen die Forensoftware nicht im Weg ist, sondern funktioniert. Damit ist Sluniverse.com gemeint. Das ist eben auf Englisch, die Community ist aber groß genug und vor allem erwachsen, dass es funktioniert.

Nun ist das auch nichts grundlegend Neues, sondern eine Entwicklung der letzten Jahre. Zunächst einmal ist ja die Entwicklung eines Forums an das Thema gekoppelt, um welches es sich dreht. Gibt es weniger Deutsche in Second Life? Sicher, aber wohl noch genügend, um ein lebendiges Forum unterhalten zu können. Also ist die wichtigere Frage: wie schafft man es, an diese Leute zu kommen, sie in sein Forum zu holen und zu integrieren? Das ist eben der Knackpunkt, an dem alle großen Foren inzwischen scheitern.

Denn auch in einem großen Forum gibt es natürlich eine stetige Fluktuation der Leser, und wenn man es nicht schaffen sollte, einen steten Zustrom an Neulingen zu bekommen und zu integrieren, dann wird es eben irgendwann sehr, sehr still in diesem Forum. Und genau so ist es eben gekommen.

Die wirklichen Neulinge kriegt man nunmal nur in world. Da mag auch der Wegfall der Community Hubs eine Rolle spielen, aber wenn man sich die In World Präsenz der großen Foren und deren Aktivitäten im Vergleich zu früher anschaut, dann sieht es da auch wohlwollend betrachtet inzwischen eher mau aus. Da aber Nachwuchs nicht nur von alleine kommt, sondern man etwas dafür tun muss und hier nicht mehr genügend dafür getan wird, bleibt er eben mit den bekannten Folgen aus.

Eine einfache Lösung für das Problem gibt es leider nicht. Da hilft nur letzten Endes wieder verstärkt auf seine Community hören, und versuchen soweit das geht dies umzusetzen sowie Nachwuchsarbeit zu betreiben. Alles andere sind nur irgendwelche netten Ideen, aber auch nicht mehr. Und im Grunde wäre es der Aufbau einer völlig neuen Community, das braucht Zeit und langem Atem. Ob so etwas innerhalb der deutschen Commmunity möglich ist, die kritische Masse zu erreichen? Vermutlich, sicherlich wird es da niemals so voll werden wie in Slinfo zu seiner Primetime, aber das liegt einfach daran, dass eben viele nicht mehr Second Life nutzen.

Weiter kommt eben dazu, dass man einfach viele Themen inzwischen ausdiskutiert hat im Gegensatz zu früher und daher da keiner weiteren Diskussionen mehr Bedarf, wie beispielsweise welchen Viewer gibt es, welchen sollte ich benutzen und was weiß ich noch.

So ist das Leben; Second Life verändert sich und die Foren ebenfalls.

Ebbe Altberg ist der neue CEO von Linden Lab

Das ging ja mal schnell: kaum ist Rod Humble von Linden Lab gegangen, gibt es heute schon die offizielle Pressemitteilung, dass Linden Lab in Ebbe Altberg einen neuen CEO gefunden hat. Wow!

Er hat über 25 Jahre Erfahrung in der Softwareindustrie, vor allem im Aufbau von Teams und bei Microsoft, Ingenio und zuletzt Yahoo gearbeitet. Sein Profil bei Linkedin findet man hier. Zuletzt war er also Chief Operations Officer bei Branchout.

Über einen Hintergrund in der Spieleindustrie scheint er nicht zu verfügen. Es gab von ihm das übliche, kurze Statement dass er sich freue, zum Wachstum beizutragen. Warten wir es mal ab, was nun noch kommen wird, denn irgendwie scheint er in virtuellen Welten bisher keinen Background zu haben. Die Frage ist also, was seine Ziele sein werden.

Manche Leute…

Ich habe vor einiger Zeit jemand Neues in Second Life kennen gehabt, das kommt vor, ist weder besonders originell noch was großartig Neues. Diese Person allerdings hatte es geschafft, mich nach über sieben Jahren mit Second Life auf dem Buckel zu verblüffen.

Das kam so: ich hatte einen etwas ungewöhnlich klingenden Displaynamen gehabt und bekam per IM die Mitteilung, was das für ein komischer Name sei, das sei ja nicht meiner. Das gab ich zu, weil es offenkundig war und gab zurück, der Name Hörmine von Dreubenstein (frei erfunden und absolut keine Namensähnlichkeit zum Avatar vorhanden) sei ja auch garantiert nicht ihr Name.

Ja, und dann wurde es interessant, weil aus einer harmlosen Unterhaltung im freundschaftlichen Plauderton wurde auf einmal irgend etwas anderes, weil ich dann von ihr zu hören bekam, dass das auch wohl nie jemand erfahren würde, und wenn doch, dann hätte ich eine Klage am Hals hängen. Alle Wetter, ich dachte da zuerst, ich hätte mich da verhört und fragte zaghaft mit „Mh?“ noch einmal kurz nach, wie sie das nun genau meint, da kam nur ein kurz angebundenes „Glaubst du mir nicht, oder?“ zurück. Damit meinte sie das absolut ernst.

Darauf gab es von mir nur die in meinen Augen einzig richtige Handlung, nämlich Stummschaltung mit dem Hinweis, dass ich auf solchen Mist in Second Life absolut keinen Lust habe und das einfach ein Unding ist, mal eben so völlig unvermittelt Leuten in Second Life mit irgendwelchen rechtlichen Konsequenzen zu drohen. Und tschüss.

Bei so etwas frage ich mich dann schon echt: was soll das? Was geht in den Köpfen solcher Leute vor sich? Wissen die da überhaupt eigentlich, was sie von sich geben? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eines: in solchen Sachen bin ich inzwischen recht radikal gestrickt und kappe dann sehr schnell den Kontakt, denn so etwas muss sich nun wirklich keiner gefallen lassen. Ich kann nur vermuten, was da schief läuft, höchstwahrscheinlich ist da keine richtige Trennung zwischen Second Life und Real Life vorhanden. Denn sonst macht so etwas wenig Sinn.

Wenn der Schwanz mit dem Hund wedeln will

Maria Korolov, ihres Zeichens begeisterte Jubelperserin für Opensimulator und rasende Boulevardjournalistin, hat mal wieder letzten Sonntag zugeschlagen; in einem offenen Brief an den Vorstand von Linden Lab legt sie ihre Ideen vor, wie sich Linden Lab als Unternehmen weiter entwickeln könnte.

Ihre Kernidee dabei ist, dass sich doch Linden Lab bitte gefälligst gegenüber Opensim öffnen solle. Land sei zu teuer und Opensim billig, wieso also verkaufe Linden Lab nicht auch Opensims als Anbieter, öffne seinen Assetstore für Opensim und würde man so endlich Opensim zu der Anerkennung verhelfen, die es verdiene?

Das Ganze leidet dermaßen an Realitätsverzerrung, dass es schon wieder interessant ist. Im Grunde ist der offene Brief von Korolov nichts anderes als ihr Eingeständnis, dass Opensim in der Masse gescheitert ist, man neidisch auf den Assetstore von Second Life ist und den endlich auch in Opensim zur Verfügung haben möchte, wo doch Copybotviewer so langsam uninteressant werden mal böse gesagt.

Genau das und nichts anderes bringt sie als Nachricht nämlich rüber; wäre ich Linden Lab, dann würde ich von dem, was Korolov sich vorstellt, genau das tun: nichts. Einfach sterben lassen und das „Problem“ erledigt sich von alleine.

Warum die rein solidargemeinschaftliche Finanzierung einer Sim nicht funktioniert

Cori schiebt mal wieder Frust, und der Grund dafür ist diesmal, dass es im Südland ein nach ihren Worten „kleines“ Finanzierungsloch gab.

Klein bedeutet dabei immerhin sportliche 107.000 L$, was in etwa 320 Euro bedeutet. Das ist immerhin die komplette Monatsmiete für eine Fullprimsim plus noch eine Homestead gleich oben drauf, also „klein“ kann man diesen Betrag nicht mehr wirklich nennen.

Nun ist das Loch inzwischen dank diversen Spendern gestopft, aber Cori hat da die Idee, dass es 376 Mitglieder in der Südlandgruppe gäbe, und wenn jeder von denen nur 1000 L$ spenden würde, dann hätte man das doch locker drin. Soweit die schöne Theorie. Nur wie sieht das in der Praxis aus?

Natürlich sind das keine 376 Personen, sondern wenn man all die Karteileichen, Alts und Spaßalts, wo eine Kajira nur in einer Panthergruppe spielt, raus rechnet, dann kommt man realistisch gesehen wohl mehr in den Bereich 60-100 Personen. Dann kommt es so, dass die meisten zuerst sich der Gruppe verpflichtet fühlen, wo sie spielen, dann der Sim und vielleicht noch dann dem Verbund. Genau in dieser Reihenfolge. Wenn also 20% der Leute wirklich nennenswert spenden, dann ist das schon recht viel und vor allem ist es dann schon ein höherer Betrag als das, was Cori eben so vorrechnet, denn bei 60 Personen wären das 12 Leute.

Will man als Simbesitzer eigentlich aber ständig auf eine fluktuierende Spielerzahl und deren Spenden angewiesen sein? Normalerweise nicht, denn man verliert sich da im Klein-Klein des Geldeintreibens, den Leuten Hinterherrennen und vor allem kann man damit nicht über Monate hinweg planen. Eine wirklich schöne Situation ist das also nicht. Außerdem macht man sich dadurch auch erpreßbar, denn manche Spieler halten sich immer auf einmal, wenn sie Spenden geben für Gott oder zumindest gleichberechtigten Simbesitzer und wollen dann auf einmal unbedingt der Sim ihren eigenen Stempel aufdrücken. Wenn man dann nicht mitmacht, dann drohen sie mit Abwanderung.

Was könnte man also statt dessen machen? Einsparungen bei der Tier, natürlich. Dies kann man dadurch erreichen, dass man entweder eine Sim aufgibt, die nicht mehr genug gebraucht wird (Thassaland wäre da meiner Meinung der passende Kandidat dafür) oder aber, indem man die Sims nicht mehr direkt bei Linden Lab mietet, wo neben der Miete noch 19% Mehrwertsteuer fällig werden, sondern in world bei einem US-Landbaron, der nur seine Lindendollar will und damit glücklich ist. Südland aktuell ist komplett selbst gemietet und die monatliche Tier (3x Fullprim, 2x Homestead) dürfte sich ziemlich genau auf 1000 Euro betragen. Rechnen wir mal die Mehrwertsteuer raus, dann kommen wir auf einen Betrag von 840 Euro/Monat.

Das wäre entweder mit einem Umzug verbunden oder aber man findet einen US-Landbaron, der den Verbund so übernimmt wie er ist und dann an einen zurück vermietet. Da ist dann also die einfache Frage: warum macht man das nicht? Weil man eben alles selbst unter Kontrolle haben will, denn wenn ein Landbaron pleite geht sind die Sims meist schneller weg als man PIEP sagen kann – und das ist auch schon desöfteren passiert. Andererseits wenn man seinen Landbaron sorgfältig genug auswählt, ja dann, wer weiß…