Was hat dir das Rollenspiel vergällt?

Im Forum Sluniverse.com gibt es gerade einen jungen und interessanten Thread namens „What drove you away from role play?“, also was einem das Rollenspiel in Second Life ausgetrieben habe.

Und da zeigt es sich mal wieder, wenn man die Beiträge durchliest, dass die Sprache und das Setting herzlich egal sind, denn solange die Menschen gleich sind, sind auch die Probleme überall dieselben.

Besonders gut finde ich dabei diesen Beitrag vom Benutzer Experimental, der auf Deutsch übersetzt so lautet:

Warum ich aufhörte, eine Rollenspielsim zu betreiben?

  • Es ist ein undankbarer Vollzeitjob.
  • Man muss einer nutzlosen Firma aus San Francisco im Monat 300 US$ bezahlen.
  • Wenn man jemandem sagt, dass es verboten ist durch das Urheberrecht geschützte Charaktere in einer Fantasy-Sim zu spielen, dann wird man mit so ziemlich allem vom Antichrist bis Hitler verglichen.
  • Der Fakt, dass der durch das Urheberrecht geschützte Charakter Darth Vader ist und ein Lichtschwert schwingt, interessiert auch nicht weiter. Jeder sollte doch wissen, dass Game of Thrones mit Lichtschwertern viel besser dran sei! Und jeder, der anderer Meinung ist, ist das vorher bereits genannte geistige Kind vom Antichrist und Hitler. Warum? Weil Freiheit und wen interessieren schon die Regeln!
  • Diese Leute meinen das nicht einmal scherzhaft, sondern völlig ernst und meinen, sie seien gute Rollenspieler. Sie können alle an einem Schwanz ersticken, wenn es nach mir ginge.

Warum ich aufgehört habe, öffentlich Rollenspiel zu betreiben:

  • Weil die anderen Administratoren sich dafür absolut nicht interessieren und die oben genannten Spieler auf ihren Sims ihr Unwesen treiben lassen.
  • Und noch viel schlimmer, manche dieser Sims werden sogar von diesem Typus Spieler betrieben. Ich habe absolut keine Ahnung, wie ein Vierzehnjähriger es sich leisten kann, 300 US$ im Monat an Miete zu bezahlen. Außer, sie handeln mit Drogen, was ihr komisches Verhalten erklären würde.

It’s the same shit everywhere, Luke. Deal with it.

8 Gedanken zu „Was hat dir das Rollenspiel vergällt?“

  1. Es ist traurig aber wahr, viele kennen sich mit den begriffen wie Godmod nicht aus, und noch mehr haben sich noch nie damit beschäftigt, das es RP nicht erst seit SL gibt, sondern das Pen & Paper der Vorreiter war. Und ja, wer das gespielt hat, wird da schon bemerken, das es Regeln gibt, auf welcher Welt man spielt, welche Rassen und welche Klassen es gibt und wer was tun kann. Selbst wenn die ein RP wie Herr der Ringe online spielen, werden sie bemerken, das es Regeln gibt und man nicht einen der geschützten Chars spielen kann. Ich möchte gar nicht wissen, was die RL machen.

  2. Daran, dass gerade in SL der Begriff „Rollenspiel“ vielfach vornehmlich, wenn nicht gar ausschließlich als „sinn- und oder/klangvolle Emotes schreiben“ definiert wird, sollte man sich eigentlich schnell gewöhnt haben.

    Auch daran, dass nicht alle Pen&Paper Spieler sich über den Tellerrand ihrer eigenen, beschaulichen Runde (ganz gleich wie lange diese besteht) und schlimmstenfalls ihres einzig gespielten Systems hinaus mit der Thematik beschäftigt haben, wäre zu bedenken.

  3. Mein Gott… Als wenn die (Ex- oder immer-noch-parallel-)Pen-and-Paper-Spieler den Begriff „Rollenspiel“ exklusiv besitzen!
    Gehts noch?
    Vielleicht findet ihr euch auch einfach mal damit ab, dass es so viele Zugänge zum Rollenspiel gibt, wie es Menschen gibt, die es auf die eine oder andere Weise in dem ein oder anderen Medium spielen?

    Sowohl die Chats und Foren, in denen man schon vor SL Rollenspiel betrieben hat als auch eben nun SL hat einfach was Neues erschaffen. Und ich behaupte mal, es gibt haufenweise gute Rollenspieler, die niemals auch nur im entferntesten Pen-and-Paper gespielt haben.

    Genau wie es haufenweise obernervige Pen-and-Paper-Spieler gibt, die jedem anderen meinen, erklären zu müssen, wie es richtig gemacht wird.

    Jeder, der meint, jemandem anders erklären zu müssen, nicht, wie er oder sie es gern hätte, individuell und im Einzelfall, sondern, was richtig und was falsch ist, und vor allem, was sein darf und was nicht, fällt für mich persönlich unter „Missionar“ und damit Fanatiker. Womit wir bei dem schönen Begriff God-Mode wieder ankommen.

    1. Och, wenn man RP sowohl im Pen&Papaer, als auch im LARP, Play-by-email, Foren-RP und MMORPG gespielt hat, dann weiss man, dass man überall auf Leute trifft, die der Ansicht sind, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Das sind im Regelfall auch genau die, deren Lern-und Entwicklungsbereitschaft gegen Null tendiert.

  4. Nein. God-Mode hat mit Missionar und Fanatiker sein nichts zu tun. Das ist ne Aktivität, die die nur IC zur Entfaltung bringen kannst. God-Mode wird selten von der P&P Fraktion angewandt, weil es einfach unsauberes Spiel ist. Das machen eher Leute – oft auch versehentlich – die gar nicht wissen, was das ist oder die es irgendwie nach Jahren des Spiels gar nicht kapieren wollen.

    Wenn Kinder im Kindergarten Vater, Mutter, Kind spielen ist das auch ’ne Form von Rollenspiel, aber vielleicht können wir einfach mal nüchtern und ohne Geheule feststellen, dass es unterschiedliche Arten von RP gibt ohne immer dem anderen unterstellen zu wollen, dass er die jeweils andere Fraktion blöd findet. Selbst wenn er sie blöd findet, ist es total sinnlos, das immer wieder festzustellen. Man kann sich einfach aus dem Weg gehen und schon sind alle glücklich in ihrem eigenen Bereich.

    Man muss eigentlich nur kapieren, dass es außer dem unter Umständen gleichen Setting unter den verschiedenen Rollenspielern kaum noch Berührungspunkte gibt. Es gibt keine „Gor-Community“. Die einen verstehen darunter ne Art Hippie-Kommune mit (naja – mehr oder weniger) poetischen gelungenen Emotes. Wieder andere wollen Action in einer antiken Fantasywelt. Und noch ganz andere wollen einfach, dass Geschichten entstehen, bei denen die literarische Schlüssigkeit höher bewertet wird als die Dauer der Vita des Chars. Ganz andere wollen günstig ficken. Und dann gibts noch die, die einfach mal der Hecht sein wollen in einem Frauenteich, der ihnen per Definition unterlegen ist. Und die meisten möchten einfach nur ein Zuhause in einer RP-Welt haben, in der auch noch andere ihr Zuhause haben. Offenbar dieses Gefühl von „hier wohn ich, hier bin ich willkommen“.

    Alles ist gut. Ich weiß nicht warum hier ne Krise gesehen wird. Ich glaub es sortiert sich einfach endlich mal.

    Man muss sich nur mal einsortieren und aufhören immer zu meinen, dass andere das gleiche wollen müssten wie man selbst. *seufz*

  5. Als ich nach SL kam, fand ich Rollenspiel total dämlich und hatte das noch nie gemacht. Es erweckte aber mein Interesse, und mir haben eine Menge „Profis“ dabei geholfen, um mir zu zeigen, wie man das funktioniert. Dabei lernt man von den Neunmalklugen genau wie von den Zurückhaltenderen, und es fällt auch nicht schwer, selbst von Anfang an zwischen denen zu differenzieren und später seinen eigenen Weg und seine eigene Sprache und Meinung zu finden. Lernbereit muss man allerdings sein und sich entwickeln wollen. Wie in jedem Spiel.

  6. Bei mir kamen einige Sachen gleichzeitig:
    Zum einen die Dominanten Sklaven… Das komplette Gorfeeling gab es nicht mehr.. da die Männer kuschende Hündchen waren und die Kajira den Ton angaben….
    Dann meine Augenerkrankung die es mir fast unmöglich machte, alles mitzubekommen…..
    und ich meine wenige Zeit dem RL widmete 🙂

    Aber ich werde mal demnächst einloggen und alten Freunden Hallo sagen. ..

  7. Das was mich einstmals am Gor-Rp gereizt hat war die erstaunlich stark bevölkerte Spielwelt die ich mir langsam erschließen musste und ich liebte es als Panthermädchen den Kampf auf verlorenem Posten, aus einer unterlegenen Position heraus zu führen.
    Leider entwickelten sich die Dinge nicht wie ich es mir gewünscht hätte. Die Gor-Gemeinde hat sich in immer kleinere Fragmente zersprengt von denen jedes Fragment eigene Schwerkunkte für das Spiel setzt und sich auch gewisse exclsivrechte Vorbehält. Damit kann keinesdieser Fragmente letztlich so wirklich mit den anderen.
    Viele in sich geschlossene Guppen spielen letztlich nur noch nach Innen. Gerade ins Südland wo die Oase der vier Palmen und Kasra letzlich No-Combat-Zones sind und auch die Arder und Seraka den Kampf mehr oder minder offen ablehnen, kann eine wie ich nicht nur nicht auf verlorenem Posten kämpfen, sie kann einfach garnicht mehr kämpfen. Nur noch ein Handel mal, hier oder da oder man geht nach Ami-Gor, dazu bin ich aber auf dem gebiet des…äh….Kampftunings nicht versiert genug.
    Das Ergebnis ist, dass ich heute durch ein Gor streife indem für das Panthermädchen das ich gerne spielen möchte nur noch wenig Raum und nochweniger Zeit ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert