Opensimulator kann kein IPv6!

Heute gesehen im Gridtalk-Forum, von Anacron: 

Es liegt an IPV6 Exclamation
OpenSim funktioniert nur mit IPV4 – wenn dein Provider dir nur IPV6 bietet bist du in den A… gekniffen.
Sorry

Meine erste Reaktion war ungefähr diese:

Was… WAS? BWAHAHAHAHAHA!

Echt jetzt? Dafür gibt es 2019 keine Entschuldigung mehr, das ist einfach nur noch peinlich! Ranzsoftware, aber sowas von!

Der Welt gehen die IPv4-Adressen aus, selbst die Telekom hat es inzwischen geschafft, an jedem DSL-Anschluss IPv6 zu nutzen und besonders in Asien bekommt man vielerorts nur noch IPv6.

Aber Opensimulator hat es ja nicht damit eilig, ein Netzwerkprotokoll zu unterstützen, das es ja erst seit 1998 (!) gibt. In Deutschland greifen laut Google inzwischen ca. 41% der Benutzer auf die Suchmaschine per IPv6 zu, aber hey, das brauchen wir nicht!

Selbst jede noch so schrottige Software hat schon vor mindestens einem Jahrzehnt dafür Unterstützung gehabt, selbst das selige Windows XP bekam es mit Service Pack 3 in 2008 spendiert. Aber nein – Opensimulator braucht das nicht!

Und warum brauchen sie es nicht? Das Henne-Ei-Problem: da bisher keiner der Second Life Viewer IPv6 unterstützt (!) sieht man keinen Grund es bereits zu tun, und schnarcht fröhlich vor sich hin!

Hurra – so einfach und schön kann die Welt sein!!1! Ranzsoftware, aber echt mal!

Die Zeugen Gretas, oder: was, wenn sie doch Recht hat?

Greta Thunberg ist in unseren Medien seit Monaten allgegenwärtig. Entweder wird sie verehrt oder gehasst, dazwischen gibt es nicht viel – sie polarisiert extrem. Manchmal beschleicht einen dabei das Gefühl, dass sie mit ihren gerade einmal 16 Jahren schon kurz vor der Heiligsprechung stünde. Viele fühlen sich durch sie auch einfach nur noch tierisch genervt.

Thunberg selbst sagt ja, sie sei unwichtig und nur der Überbringer einer wichtigen Nachricht. Man möge nicht auf sie, sondern die Wissenschaft hören und diese auch gefälligst ernst nehmen. Das ist einerseits richtig. Andererseits ist sie aber auch Identifikationsfigur, und wer aktuell an Klimaschutz denkt, der denkt oft zuerst an sie. Ohne ihr Engagement gäbe es heute kein „Fridays for Future.“

Beide Seiten verheben es sich auch gehörig; nur weil jemand Asperger hat, wird er deswegen noch lange nicht zum merkbefreiten Deppen. Andererseits spricht sie seit Monaten zu und mit den Mächtigen der Welt als Teenager, also kann und darf man sie in der Sache auch durchaus kritisieren. Und keiner kann von ihr verlangen, dass sie ohne CO2-Rucksack durchs Leben geht, denn das ist extrem schwer möglich – ihrer aber dürfte im Vergleich zu vielen anderen Mitmenschen deutlich kleiner sein als Ergebnis ihrer Lebensweise.

Unbestreitbar ist es ihr Verdienst, dass Klimaschutz auf einmal in der Öffentlichkeit ein Thema ist und so stark diskutiert wird, dass die Politik es nicht mehr länger nur halbherzig ignorieren kann sondern endlich ernst nehmen muss. Es wurde aber auch mal langsam Zeit. Was sich daraus ergeben wird, das ist noch ungewiss.

Selbst das, was sie sagt, ist ein alter Hut. Das wusste man schon 1978 mit extrem erschreckender Genauigkeit. Seitdem hat sich nichts gebessert; kein Wunder daher, wenn manche Anhänger von der Abspaltung „Extinction Rebellion“ die aktuellen Demokratien/Staaten folgerichtig als unfähig betrachten, die notwendigen Schutzmaßnahmen auf einmal zeitnah einzuführen, die sie jahrzehntelang verschlafen haben weil sie Bevölkerung nicht überfordern wollen.

Wenn die Politik also sich von der Greta genervt fühlen sollte, dann gibt es dafür einen ganz einfachen Weg: sie müssen nur endlich damit anfangen, ernsthafte Klimaschutzpolitik zu betreiben.

Ob dies aber passieren wird, sei mal dahingestellt, denn diese würde auch einen massiven Umbau unserer Infrastruktur und Lebensweise bedeuten. Der massive Umbau allerdings wird früher oder später sowieso kommen, wenn das billige Erdöl knapp wird, also könnte man vernünftigerweise auch gleich damit anfangen.

Wie auch immer – die Menschheit sägt momentan mit Wonne auf dem Ast, auf dem sie sitzt. Wird es in 100 Jahren noch Menschen geben? Bei aktuell über 8 Milliarden Menschen ist das doch sehr wahrscheinlich. Werden es aber noch so viele Menschen wie heute sein, und werden sie noch unseren bequemen Lebensstandard haben – das ist das große Fragezeichen.

Die Zeichen an der Wand jedenfalls zeichnen im Moment immer deutlicher ungemütliche Zukunft für die nachfolgenden Generationen. Diese muss nicht so eintreten, denn nach wie vor gibt es noch einen gewissen Handlungsspielraum.

Die Frage ist daher: wird sie das schaffen? Seien wir gespannt.