Rant: Masken im RP

Nachdem Stiller drüben ja Rants jedweder Art schmerzlichst vermisst und ihm so manches momentan zu weichgespült daunenweich gar daherkommt, gibt es mal extra für Stiller ihm mit viel Liebe gewidmet einen ganz speziellen Rant, der aus meiner tiefsten Fundiseele kommt, nämlich über Masken und deren Verwendung im RP. Genauer gesagt über diese Maske namens Triopta made by Stiller himself.

Diese Maske alleine schon erzeugt für mich offen an einem Avatar getragen eine gefühlte Aura der Rundumgruseligkeit und Scheußlichkeit, die nur noch schwer zu überbieten ist. Diese Maske ist weder schön, noch ästhetisch oder sonst etwas, sondern einfach nur noch hässlich. Es mag ja sein, dass eine freie Frau des Tragens der Schleier müde ist, aber wie wir ja alle wissen, gibt es da regionale Unterschiede und wieso sollte sich eine Frau auch ständig so eine Maske an den Kopfe hängen, wo schon ein Schleier beim Atmen schwer genug sein kann? Dazu dann noch so eine Rostbeule wie dieses Ding, dessen Augen zudem noch einen sanften, ultragoreanischen rötlichen Gloweffekt eingebaut haben, damit es dramatischer wirkt?

Sicher, kreativ ist die Maske schon und so etwas könnte ich auch fraglos (bisher) nicht selber bauen, handwerklich gut gemacht ist sie auch. Aber bitte: was soll diese Maske ständig getragen im alltäglichen RP, noch dazu auf einer BtB-Sim, wenn man nicht gerade mal Karneval feiert? Da kann es doch nur wirklich einen überraschend einfachen und triftigen Grund dafür geben, der da heißt: Auffallen um jeden Preis. Warum auch sonst trägt man ständig etwas, was abseits der Norm ist? Wie soll man mit so etwas auch im RP groß umgehen? Ich persönlich entschied mich für links liegen lassen, alles andere wäre mehr oder weniger unschön geworden, da ich mein Spiel auf einer BtB-Sim nicht bereit bin so weit zu dehnen und fertig. Für Manche mag diese Maske ja RP-Anreiz sein, für mich und sicher andere auch ist sie ein Anreiz, das RP weitestgehend zu minimieren bis hin zur Vermeidung.

Natürlich kann man sich durch irgendwelche RP-Stories die Existenz und das ständige Tragen der Maske zu erklären versuchen, gar keine Frage. Die Frage ist dann, wie das Umfeld dabei mitzieht – oder auch nicht. Nur verwässert man durch solche Sachen auch ganz gehörig das normale Spiel, eigentlich ist bei der Avatargestaltung weniger eben doch mehr, ganz simpel und einfach kann dennoch sehr ästhetisch und in sich stimmig wirken.

Hier aber hat es eine offen zur Schau getragene Extravaganza der Meisterklasse. Sicher, im RP mag es erklärbar sein und die Story der Rolle ist auch sicherlich so gestrickt, aber muss man wirklich ständig ums Biegen und Brechen mit irgendwelchen kreativen Stories als Erklärung Sachen ins RP einführen, nur weil sie einem – so vermute ich – mal quasi direkt ins Gesicht sprangen, dann einen die Idee einer Headcrab in Half Life gleich nicht mehr los ließ und das „HABEN WILL!“ so stark wurde, dass man das nun unbedingt im RP so haben und auch spielen will, damit das einem eigene Ästhetikempfinden zumindest mal für einen kurzen Moment Ruhe gibt bis man den nächsten Spleen in sich entdeckt? Ich denke doch mal nein.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber ich finde diese Maske einfach nur so GNAAAA und auf einer BtB-Sim absolut deplaziert. Alles, was man im RP erst durch irgendwelche Spezialkonstruktionen der Charakterstory erklären muss, ist auf lange Sicht gesehen heikel, wir tragen schon durch unsere Rolle Masken genug, so ein Ding da muss nun wirklich nicht auch noch sein!

„Goreanische“ Abwerbungsaktionen

Im deutschen Gor hat mal wieder eine altbekannte Sim in inzwischen der mindestens dritten Inkarnation aufgemacht. Die Personen dabei im Hintergrund sind mehr oder minder dieselben wie beim letzten Mal, die offizielle Eröffnung wird wohl noch in dieser Woche gefeiert. Offen muss die Sim aber schon sein, weil man deren Bewohner verstärkt und vielerorts im RP antreffen kann.

Nun ist der Bau und der Betrieb einer Sim eines, aber die Etablierung einer Spielgruppe etwas anderes. Nur weil jemand einen Haufen Prims irgendwo hinstellt und dem ganzen das Label „Rollenspiel auf X“ verpasst, kommen die Spieler nicht von alleine, sondern man muss was dafür tun. Die Mehrheit wird beharrlich erstmal ihren Stiefel spielen und dann hoffen, dass man sich irgendwie so etabliert, dass man für gutes Rollenspiel bekannt wird und so ein attraktiver Spielort, das ist die normale Variante. Im Falle dieser Sim aber geht man von sich aus selbständig Leute an, die ja gerade heimatlos sein könnten (weil Asperiche ist ja untergegangen und dass die irgendwie an Lydius angedockt haben blendet man mal eben aus diversen Gründen freundlicherweise aus) und bietet ihnen an, dass sie dort tätig werden könnten, denn man suche ja noch gute Leute.

In der letzten Inkarnation ging das dann soweit, dass die Werber auch auf anderen Sims an den Landepunkten aktiv waren und versuchten, Benutzer nach dort umzuleiten, eine der Werbeaktionen war auch kostenloses Wohnen, dementsprechend hagelte es damals Banns auf diversen Sims für die Werber ohne Ende. Ob das so wieder kommen mag, kann ich nicht sagen, solche Aktionen wie diese bedeuten aber meistens einen massiven Grund für schlechte Laune.

So oder so, mit solchen Aktionen macht man sich wirklich kaum Freunde, aber die Werber sind wieder unterwegs und dürften in nächster Zeit noch einen Tick aktiver werden, warten wir es mal ab.

Buchnahes Rollenspiel oder BtB

BtB, Englisch die Abkürzung für „by the books“ also auf Deutsch übersetzt „nach den Büchern“ ist ja ein Schlagwort das in Bezug auf Gor immer wieder gerne gebraucht wird. Manche sagen auch es sei ein Schimpfwort.

Eigentlich steht es für eine Selbstverständlichkeit: man sollte normal, wenn man ein Rollenspiel egal welchen Settings zelebriert, sich an die Gegebenheiten des Rollenspiels halten, also an den Rahmen dem einen der Autor oder die Autoren vorgibt. Wenn man zum Beispiel im Herr der Ringe anfangen würde Phaser aus Star Trek einzuführen, dann wäre das dem Flair dieses Rollenspiels sicherlich nicht wirklich denkbar. Normalerweise gibt es im Herr der Ringe und ähnlichen Rollenspielen aber auch recht wenig Diskussion darüber, was nun buchnah ist und was nicht.

Anders da Gor, die Rollenspieler dieses Settings sind extrem leidensfähig oder diskussionsfreudig, auf jeden Fall gibt es kaum ein Setting in welchem verbissener darüber diskutiert wird, was denn nun eigentlich im Rahmen des Rollenspiels noch erlaubt ist und was nicht. Das Norman sich bei sehr vielen Erdkulturen für seinen fiktiven Planeten bediente, macht die Sache nicht gerade einfacher, ebenso wenig dass es auf Gor im Prinzip von mittelalterlicher Technik bis hin zu Alien High Tech alles gibt, was man sich denken kann – nur nicht für jedermann verfügbar. Bei manchen gehen auch die Gäule durch, wenn sie anfangen über BtB zu diskutieren und sie streiten darüber verbissener als mit dem Finanzamt über ihre Einkommenssteuererklärung .Da der Begriff nicht genormt ist, definiert es zudem jeder für sich selbst.

Nun ist aber die Frage, mit welchem Ansatz nähere ich mich dem buchnahen Spiel? Wer buchnahes Spiel betreibt, der wird früher oder später mehr als oft der Spezies Mensch begegnen, für die Normans Romane Gottes Wort ist, sein Wort ist Gesetz und daneben gibt es nichts. Dass der von seinen Fans dazu erkorene Gott sich selber im Lauf der über 40 Jahre, in denen alle bisherige 29 Bände entstanden sind, teilweise selber widerspricht, unlogisch ist oder gewisse Sachen nicht zu Ende gedacht hat, was soll’s. Man gebe dem buchnahen Fundi – und solche Leute gibt es durchaus – Normans 29 Bände als Ebook in den Kindle, und derart bewaffnet werden sie alles nach Lust und Laune beweisen oder widerlegen können, denn es stehet ja geschrieben und ob man die Zitate dann aus dem Kontext reißt ist auch wurscht… also das ist in Wirklichkeit sicherlich nicht der beste Ansatz, denn aus irgendwelchen Beobachtungen alleine zieht man noch nicht automatisch die richtigen Schlüsse.

Es gibt da den alten Witz vom Jesuiten, der einen Floh untersucht, der trifft es ganz gut:

Ein Jesuit untersucht Flöhe.
Ein Floh sitzt vor ihm auf den Tisch. Er ruft: „Spring!“
Der Floh springt.
Der Jesuit reisst dem Floh die Hinterbeine aus, setzt ihn auf den Tisch und ruft wieder: „Spring!“
Der Floh springt nicht.
Darauf notiert der Jesuit in sein Protokollheft: „So man einem Floh die Hinterbeine ausreisst, schlägt ihn Gott mit Taubheit.“

Das bedeutet, wenn man sich schon um buchnahes Spiel bemüht, ist es zuerst einmal wichtig, die Grundlagen des jeweiligen Settings verstanden zu haben. Darüber hinaus dann noch für die Flora, Fauna, lokale Gegebenheiten, Gesellschaftsordnung und dergleichen und man hat schon viel erreicht. Da kann es natürlich bei Gor sicherlich mal nicht schaden, eines der Bücher einfach wirklich gelesen zu haben – die Stellen danach nach Belieben rauf und runter predigen muss man dennoch noch lange nicht. Außerdem gibt es genügend intelligente Zeitgenossen, die das netterweise schon vor einem getan haben, womit dazu noch die Zeit verplempern, wenn man denn auch spielen kann…

Ein weiteres Problem im buchnahen Spiel ist, dass natürlich längst nicht alles beschrieben sein muss, was es so gibt. Also auf Gor leben Menschen, wenn aber nicht beschrieben wäre, wie mal einer pinkelt, kann man noch lange nicht draus folgern, dass alle den Urin nur noch ausschwitzen.

Ich unterscheide daher mindestens, wenn es um buchnah geht, folgende Sachverhalte:

  • buchnah: das wurde so in den Büchern wirklich erwähnt und ist damit belegt,
  • plausibel und stimmig: das wurde zwar in den Büchern nicht explizit erwähnt, muss aber vorkommen sowie
  • plausibel und nicht stimmig: das könnte es zwar geben, wäre aber unwahrscheinlich (z.B. ein Priesterkönig verleiht öffentlich jemandem einem Medaille) und macht so keinen Sinn sowie
  • das Reich der eigenen Erfindungen, Mythen und Legenden: so ein Käse wie z.B. Kurii, die menschliche Frauen schwängern.

Es gibt einfach gewisse Sachen, die wird man im RP oder auch speziell SL-Gor nie wirklich hinbekommen, so ist dank Teleport ja z.B. jede Sim nur ein paar Sekunden entfernt, es gibt keine Raum-Zeit-Konvergenz und andere Sachen. Man wird immer gewisse Kompromisse eingehen müssen.

Nun ist es so, dass es durchaus buchnahe Fundamentalisten gibt, die nichts besseres zu tun haben, als das Spiel ständig nur an den Büchern neu justieren, dabei die Lebensfreude einer Betonwand versprühen und einfach durch und durch öde wirken. Sie halten sich für die Allerbesten, Allertollsten, manche blicken zu ihnen hinauf, aber in Wirklichkeit sind sie meistens nur ideenlos und fade. Sie vergessen nämlich über all ihrem Streben nach Perfektion den Spaß am Spiel.

Dann gibt es auch die Leute, die das Gegenteil sind, und meinen anhand der Bücher jede Spielweise belegen zu können. Ein Beispiel für so etwas ist die eine Stelle wo behauptet wird, es gäbe keinen Grund für eine Frau nicht als Söldnerin zu arbeiten. Damit hat es sich dann aber auch schon mit dem Zitat, einige Seiten später landet sie im Collar und mindestens 10000 Seiten Text drehen sich um die Herrschaft des Mannes auf Gor und wie Männer kämpfen und keine Frauen. Da kann man sich ja heraussuchen, wie relevant diese Stelle in Wirklichkeit ist – sie dient bestenfalls nur als schlechtes Beispiel und das war’s auch.

Ansonsten ist das Hauptproblem, wenn wir das Reich der Mythen und Legenden mal fortlassen, das Spannungsfeld „plausibel und stimmig“ mit „plausibel und unstimmig“, denn hier kann man viel verwässern und Zeug einführen, was dem Spiel nicht wirklich dient.

Besser ist es, man arbeitet mit wirklich klaren, simplen Rollen die sich im Laufe der Zeit stringent entwickeln und damit hat man meistens sehr seine Freude, wenn sich so eine Rolle entwickelt, als wenn man einen schizophrenen Rarius mit Achillessehnenriss und Meniskusproblemen konzipiert, der zudem noch eine Arachnophobie hat und gerne einen über den Durst trinkt.

Buchnah selber wird dabei von vielen überbewertet, als Gütesiegel taugt es auch nicht wirklich, es ist vielmehr ein Anspruch, den man bestenfalls an sich selbst und andere erheben kann, ob man es dabei auch erreicht oder nicht steht auf einem anderen Blatt und ist gar nicht mal so wichtig, solange sich alle über die wesentlichen Grundsätze und Bedingungen des gemeinsamen Zusammenspiels einig sind. Die Hauptsache ist schließlich immer noch der Spaß am Spiel.

Das doppelte Asperiche

Heute tickerte in GaD folgende Meldung durch den Kanal:

Tal,

in einer Woche sind wir IC.

Insel Asperiche hat das Terraforming fertig und Häuser aufgestellt. Die Sim ist 100% RP als Safe Zone ohne Meter.

Stadt Schendi ist full Prim. Erste Häuser  stehen. Diese Sim ist full Combat mit (GM) Zwang.

Ihr braucht die Gruppe „Schendi Urwald“ um auf den Bauplatz zu kommen.

Wie immer kann man bei uns nichts mieten aber werden in Schendi Urwald ein Spielerlimit haben um den Wildwuchs von 2010 in der Landgruppe zu verhindern.

Also Schendi kommt wieder, das ist das Eine. Interessanter aber ist es, dass es auf einmal zwei Asperiches zu geben scheint. Das eine, das an Lydius so bald als möglich andocken wird und dieses Neue, wer auch immer da spielen mag.

Aber mal ehrlich: kann man das Kind nicht wenigstens anders nennen, sofern die Meldung zutreffend ist?

Zur Klarstellung: das ursprüngliche Asperiche ist damit nicht gemeint, das wird wie geplant den Verbund mit Lydius eingehen und fertig.

Mein Lied zum Frühlingsanfang

Frühling ists, zumindest dieses Wochenende kamen doch schon fast hochsommerliche Gefühle hoch, man ist draußen unterwegs, kann sich endlich mal wieder von der Sonne liebkosen lassen oder hockt sich einfach nur hinter seiner Bude in den Rasen und genießt die Jahreszeit. Doch leider hat man schon fast erfolgreich verdrängt gehabt, was es in dieser Jahreszeit denn noch für spießbürgerliche Nerverscheinungen gibt, die es nur darauf abgesehen haben, einen bis in den Wahnsinn zu nerven, allen voran die werten Rasenmäher, denn es darf in teutschen Gärten nichts wachsen, was dem teutschen Gärtner an seiner Heimatfront nun nicht gefällt.

Dankenswerterweise hat Reinhard Mey diesen Frust über Rasenmäher und ähnlich nervige Geräuchskulissen in ein passendes Lied gegossen, das es genau trifft und den schönen Titel „Irgendein Depp mäht irgendwo immer“ trägt:

QiGJXIaZtzU

Verbindungsaufbau unter Firefox 4 beschleunigen

Eines der „Probleme“ bei der Einführung von Firefox 4 ist, dass die Verbindung im Vergleich zu Firefox 3 zuerst einmal langsamer geworden zu sein scheint.

Der Grund dafür ist einfach: es gibt inzwischen zwei Netzwerkprotokolle, IPv6 und das ältere IPv4. Firefox probiert zuerst einmal eine Abfrage bei IPv6, und wenn es dann keine Antwort gibt oder er eine Verbindung zu dem Rechner nicht aufbauen kann, schaltet er um auf IPv4. IPv6 ist in allen aktuellen Betriebssystemen mit dabei, werkelt unter OS X und Win 7 im Autopilotmodus vor sich hin, aber da das bisher kaum ein Provider wirklich nutzt noch weitestgehend nutzlos für uns. Im Fachbegriff nennt man das übrigens Dual-Stack-Betrieb.

Also ist es naheliegend, den Mechanismus einfach abzuschalten und so den Timeout zu umgehen. Das geht so: zuerst tippe man in der Adreßleiste „about:config“ ein und gelangt so ans Eingemachte. Dann suche man nach „network.dns.disableIPv6“, und wenn es den Eintrag nicht gibt, lege man ihn an. Der Typ muss dabei BOOLEAN sein, und schließlich setze man es auf TRUE – fertig. Das war’s dann schon gewesen.