Ar!

Seit gestern gibt es wieder ein englischsprachiges Ar, und was für eines: komplett im antiken, römischen Stil gehalten mit einer Stadtmauer, Unterstadt, Kanälen, Oberstadt und fünf Zylindern, einer davon mit Tarnen. Also so, wie es sein soll – und von 15.000 Prims sind noch 6743 verfügbar. Mesh zum Bauen von großen Strukturen, wie eben der Zylinder, zahlt sich offenkundig aus.

Da bin ich doch mal gespannt, was daraus noch werden wird – und aktuell 43 Avatare. An Mitspielern mangelt es momentan jedenfalls offenkundig nicht. Taxi gibt’s hier.

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Vision of Gor

So, ein wenig Recycling kann nie schaden, also: Cori hat bei sich neulich ein wenig über die SL-Gruppe „Vision of Gor“ geschrieben. Es handelt sich dabei um eine Gruppe, die Neueinsteigern gewisse Rollenspielkenntnisse beibringen soll, an und für sich eine gute Sache.

In der Gruppe wurde unter anderem das regelkonforme Binden und Helfen im Falle eines Kampfes geübt. Nun hat Cori absolut Recht, wenn sie im Hinblick darauf, wer da in der Gruppe aktiv ist, meint, dass man da teilweise den Bock zum Gärtner gemacht hat und manchen Leuten in der Gruppe eher ein Lehrgang „normales Verhalten als Gefangener“ und „wie spiele ich regelkonform und moralisch fair“ nicht schaden kann.

Einige in der Gruppe glänzen eben besonders häufig in den Disziplinen „Entfesselung schneller als Houdini“ sowie „größtmöglicher Zickenterror nach einer Niederlage.“ Das kennt man ja, und ja, eine Schulung darin wie man das eben abstellt würde denen gut tun.

Und so kam’s eben in den Kommentaren zum Üblichen Zoff, aber auch das kennt man ja, obwohl Cori absolut Recht hat.

Die Autonomie der Kasten

Kasten auf Gor sind wie Universitäten: im Prinzip sind sie alle einander ähnlich, aber die Interna regelt jede Kaste innerhalb ihres Einflussbereichs dann doch nach eigenem Gusto.

Nun wird jede Stadt ab einer gewissen Größe ihre eigenen Kasten haben, die haben also in der Stadt ihren Sitz, damit ihre eigenen Statuten und ihre eigenen Regeln. Eine Kaste, die für alle Städte Gors zuständig ist, gibt es nicht. Und nur weil in der Kaste der Stadt Brundisium etwas so geregelt ist, heißt das noch lange nicht, dass es in Victoria genau so laufen muss, denn es sind zwei verschiedene Kasten mit einer eigenen Tradition.

Auf die grüne Kaste bezogen bedeutet dies: wer sich auch immer den Schmarrn ausgedacht haben sollte, dass eine Frau, um als Ärztin vollständig arbeiten zu können, erst zwei Kinder zur Welt gebracht haben muss und meint, das gelte auf dem ganzen Planeten Gor so, der möge bitte gnädig sterben.

Denn es mag in der einen oder anderen Kaste so sein – daraus kann man aber noch lange nicht folgern, dass es überall so ist.

Magische Terrorzicken

Ich war vorgestern mal wieder seit längerem in Belnend aktiv, und zwar am dort typischen Treffpunkt für alles mögliche, der Herberge. Das hat sich dort ja so über die Jahre eben entwickelt.

Mit am Tisch war ein Gast, eine Frau von und zu Hochwohlgeboren, die wert darauf legte, dass sie Mitglied der grünen Kaste sei, aber den Süden hasst. Süden ist dabei für sie als vermutlich wahlheimatliches Nordgewächs alles, was unterhalb von Torvaldsland liegt. Für mich ist es eben die Wüste, das ist schon ein Unterschied.

Die Frau fiel mir vor allem dadurch auf, dass sie RP Marke Brechstange betrieb mit dem einzigen Ziel, um jeden Preis aufzufallen und anzuecken. Ein Blick in ihr Profil verriet noch, dass sie wohl – sofern es ernst gemeint ist – ein Problem mit Männern generell hat, denn dort stand ein Spruch Marke „zuerst sollte der Affe das dümmste Wesen auf Gor sein, aber denn erschuf Gott den Mann.“ Außerdem brachte sie in Gedankenemotes eine Beleidigung nach der nächsten, was auch schon Bände spricht, wes Geistes Kind man da vor sich hat. Darauf kann, aber muss man eben nicht eingehen.

Wieso geht eigentlich jemand, der wirklich ernsthaft so denkt, in ein per Definition von Männern dominiertes Rollenspielseting? Nur um allen zu zeigen wo die Harke ist und der Bartel den Most herholt? Muss ich nicht verstehen.

Ich tat also genau das, was ich bei solchen Aufmerksamkeitshuren inzwischen gerne tue, nämlich sich einfach in Ruhe auskotzen lassen, ohne groß darauf zu reagieren. Denn wenn man bei denen nicht anbeißt, dann ziehen sie von alleine frustriert meist weiter, gibt man deben aber auch nur irgendeine Reaktion, dann laufen sie oft zur Hochform auf. Der Rest wunderte sich dann nur, wieso von mir gar nichts kam, während die Trulla sich da dermaßen in Rage redete, dass gefühlt sämtliche Halsschlagadern bei ihr hätten sichtbar sein müssen.

Ihr wurde dann am Ende nahe gelegt, zu gehen, was sie auch zeternd tat, sie bekam von mir noch IC ein „Verzieh dich, Schnepfe.“ reingewürgt – und das war’s. Sie hob nochmal an, ob ich sie damit gemeint hätte, aber von mir kam nichts mehr, also dampfte sie wutentbrannt endgültig zu dem Misthaufen, von dem sie abstammt, wieder zurück. Vermisst hat sie danach dann auch niemand wirklich.

Manche Arten von Leuten sterben eben nie aus, gestern war mal wieder der eindrucksvolle Beweis.

Blaupausen der Propaganda

1928 schrieb Lord Arthur Ponsonby in seinem Buch „Falsehood in Wartime“ („Lügen in Kriegszeiten“) die Strukturelemente von Lügen und Propaganda nieder, die er im ersten Weltkrieg beobachtete.

Dabei kamen zehn Punkte heraus, als da wären:

  1. Wir wollen den Krieg nicht.
  2. Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung.
  3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel.
  4. Wir kämpfen für eine gute Sache.
  5. Der Gegner kämpft mit unerlaubten Mitteln.
  6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich.
  7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners hingegen enorm.
  8. Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.
  9. Unsere Mission ist heilig.
  10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, der ist ein Verräter.

Dass das leider damals wie heute noch immer aktuell ist, kann man wunderbar an der aktuellen Murksberichterstattung über die Krise in der Ukraine beobachten. Die meisten deutschen Medien, die etwas auf sich halten, darunter solch ehemalige Größen wie der Spiegel, verbreiten nur noch übeleste Propaganda. Da wird nicht mehr recherchiert, sondern nur noch den Vorurteilen gefröhnt.

Und das Ergebnis ist, wenn in manchen Zeitungen dann Leserkommentare zu Berichten möglich sind, die Meinung der Leser sehr stark von der der Schmierfinken abweicht, und diese nicht verstehen wollen oder können, wieso das so ist. Meistens wird dann noch den Schmierfinken ordentlich eingeschenkt und ein richtig doller Flamewar ist im Gange.

Dazu kommen noch Nebenkriegsschauplätze, wie meinetwegen die Freundschaft zwischen Gerhard Schröder und Wladimir Putin. Was, bitte, geht das die SPD und auch sonst wen überhaupt an, mit wem Schröder da verkehrt? Der ist nicht mehr im Amte, er ist da niemandem Rechenschaft schuldig, der kann da doch tun und lassen, was er will. Aber ne, ist ja der neue Paria Rußland, also mal alle schön druff. Und das ist der einzige Grund, warum.

Sichere Reise, Brutus Crispus!

Brutus Crispus, der Sklavenhändler aus Rovere, der in Victoria für kurze Zeit seine ausgedehnte Familie besuchte, ist in character wieder auf dem Heimweg nach Rovere. Und das ziemlich sicher für sehr lange Zeit, da ich nicht vorhabe, die Rolle so schnell wieder aus dem Archiv zu holen, wenn überhaupt.

Gründe für diese Entscheidung meinerseits gibt es Einige, der Hauptgrund aber ist ganz einfach dieser, dass ich nicht wirklich nach Victoria passe. Es war ein interessanter Versuch, der eben nicht geklappt hat, manche Sachen bekommt man eben erst durch Ausprobieren heraus. Und da man schlecht von der Welt verlangen kann, dass die sich ändert, ändert man einfacher doch lieber sein Engagement und geht.

Klappe zu, Affe tot. Mehr gibt’s da nicht zu sagen.

High Fidelity, SL TNG und Opensimulator

Philip Rosedale arbeitet unter Hochdruck mit seinen motivierten und fähigen Mitarbeitern an der nächsten Inkarnation einer virtuellen Welt, High Fidelity. Linden Lab überraschenderweise auch schon seit längerem, auch wenn das Kind noch keinen offiziellen Namen hat – manche nennen es einfach Second Life The Next Generation (SL-TNG) – so soll doch bereits 2015 eine Beta verfügbar sein.

Beiden ist gemeinsam, dass sie ordentlich Manpower und ordentlich Geld zur Verfügung haben, um ihre Pläne Wirklichkeit werden zu lassen, dazu kommt noch sehr viel praktische Erfahrung mit dem Betrieb von virtuellen Welten. Während High Fidelity Opensource ist mit einigen, zentralen Diensten, wird SL TNG erst einmal Closed Source sein.

Aber denken wir mal ein wenig weiter und tun so, als ob zumindest einer dieser neuen Dienste verfügbar wäre: neue Möglichkeiten, zeitgemäßere Architektur, bessere Leistung und Geschwindigkeit.

Was wird dann aus Opensimulator? Bis auf einige Hartgesottene bin ich mir sicher, dass es vor allem wegen High Fidelity dann sehr rasch und stark an Bedeutung verlieren wird und irgendwann wohl sanft sterben wird, denn mit dem Erscheinen eines dieser Produkte wird es ziemlich sicher seine besten Zeiten schlagartig hinter sich haben.

The new kid on the block

Es gibt mal wieder einen neuen Second Life Viewer, mit dem keiner rechnete, namens Replex. Dahinter steckt Latif Khalifa, seinerseits absolut kein Unbekannter, sondern der Autor vom Radegast-Client und einigen anderen Sachen.

Replex kommt einem dabei von Anhieb seltsam bekannt vor, und das ist kein Wunder, handelt es sich doch schließlich bei diesem 1er-Viewer um einen Fork vom Singularity Viewer. Replex basiert dabei auf dem letzten Alphacode von Singularity, enthält aber einen Haufen an Verbesserungen im Vergleich zu Singularity 1.8.5. Allerdings stammt die Mehrheit davon vom Singularity-Team selber, der bisherige Beitrag von Latif Khalifa liest sich dann doch recht bescheiden:

  • Added Replex skin (Latif)
  • Bundle Replex, Gemini and Silver skins (Latif)
  • Windows 64 viewer now supports parcel media (QuickTime) (Latif)
  • gtp chatbar command now allows omitting height. (Latif)

Im Grunde ist also Replex eine leicht veränderte Version des aktuellen Singularity-Alpha-Codes plus einigen, wenigen Änderungen von Latif Khalifa.

Da stellt sich dann die Frage: warum hat der Kerle das gemacht? Einer der Singularity-Entwickler beschreibt das so:

Replex is by no means the successor, it’s just something done because someone has no confidence that we can get our alpha build system up.

Also in seinen Augen ist der Grund, dass Latif einfach kein Vertrauen darin habe, dass das Singularity-Team seine neue Build-Infrastruktur zum Laufen bekommen würde und daher selber was gebaut und nichts anderes.

Latif Khalifa selber schreibt zu seiner Motivation auf seiner Seite nichts dazu. Es bleibt also abzuwarten, ob er wirklich die Energie hat, Replex weiter zu entwickeln oder Replex bald wieder, wie viele andere Viewer vorher auch schon, von der Bildfläche verschwinden wird.