Rollenspielerische Inspiration: wie ein Mensch wirklich stirbt

In der Telepolis gibt es heute einen interessanten Beitrag zu dem Thema, wie ein Mensch eigentlich stirbt. Vieles, was wir eben im Fernsehen zu Gesicht bekommen, basiert auf Halbwissen oder ist gar falsch. Natürlich weiß man heutzutage dank der Wissenschaft sehr genau, was da passiert und in welcher Reihenfolge.

Wer also schon immer mal einen Tod so richtig realitätsnah ausspielen will und eine realistische Leiche abgeben, der wird in dem Artikel fündig. Der Rest lässt ihn wohl lieber links liegen.

Das Leben könnte so einfach sein…

…oder: warum, oh warum hat Linden Research Annmarie Otoole nicht schon längst mit allen Zugängen aus Second Life rausgeworfen?

Fakt ist: die Frau ist mit ihren automatischen Vehikeln auf dem Mainland seit Jahren bereits ein extrem großes Ärgernis. Was sie macht ist höchst fragwürdig und Linden Research ändert sogar den Servercode, um ihre Vehikel zu unterbinden.

Vermutlich wird es danach nicht lange dauern bis sie eine neue Lücke gefunden haben wird, ihre Vehikel weiterhin auf Reisen schicken zu können. Das ist der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel, nur dass komischerweise die Lindens freiwillig den Igel spielen, wo sie problemlos der Hasenschlächter sein könnten.

Fakt ist auch, dass andere Benutzer schon für deutlich weniger Banns bis Sperren bekommen haben.

Daher die Frage: was hält die Lindens davon ab sie endlich rauszuwerfen?

King of Kotelett

Und das isser, Peer Steinbrück, der King of Kotelett, bitte sehr:

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Nun jut. Das TV-Duell Steinbrück gegen Merkel war so unterhaltsam und informativ wie Prinz Valium gegen Prinz Valium. Routinierte Schwurbelpolitiker, die einfach nur ihre einlullenden Thesen unters Volk bringen und zahme Kuschelhündchen, die sich Politjournalisten schimpfen dabei aber in Wahrheit den Politikern aus der Hand fressen.

Stefan Raab als Exot, der damit nicht sein Geld verdient und auch unabhängig von den Politikern ist, konnte es sich leisten, ein wenig ausfallend zu werden. Die Erwartungen an ihn waren recht gering, dabei ist der Mann durch und durch Profi und bereitet sich auf alles, was er anfasst, vor.

Dazu kommt das hämische Herumreiten in den Medien darauf, dass er ja „nur“ Metzgergeselle sei. Dass er auch einige Semester Jura studiert hat wird dabei mal eben so locker unter den Tisch fallen gelassen.

Und so kam es eben, das Raab der den Status des Narren und Exoten inne hatte, all diese Fragen zumindest teilweise gestellt hat, die man vom Rest eigentlich gerne erwartet hätte. Er vertrat eine halbwegs zahme Abteilung Attacke, die noch wesentlich schärfer hätte ausfallen müssen. So oder so, zwei Politiker und vier Moderatoren ist eindeutig zu viel, das Format mit seinem Korsett ist tot, der Wähler hat deutlich besseres verdient.

Einen Lacher hatte dann Raab aber dennoch auf seiner Seite, als er nämlich kackdreist Peer Steinbrück die Frage stellte, wen er denn wählen müsse, damit Peer Steinbrück Vizekanzler und Finanzminister werde. Steinbrück erwiderte darauf, die Frage stelle sich für ihn nicht und Raab meinte, das sei doch keine Einstellung zu sagen, man mache sich nur ans Werk, wenn man denn „King of Kotelett“ sei, immerhin sei auch Oliver Kahn 2006 zur WM mit gekommen, obwohl er nur noch Nummer 2 war, und warum – weil es der Sache diente. Steinbrück sollte mal seine Einstellung ändern, dann schaffe er es vielleicht sogar noch, auch Raab als Wähler zu überzeugen.

Nun ja. Raab war der Achtungserfolg des Abends und den Rest kann man getrost in die Tonne kicken, der wirkte nicht wie gestandene Politjournalisten mit viel Erfahrung, sondern wie Fünftklässler beim Abholen eines Verweises beim Schulrektor. Business as usual und hoffentlich kommt der Mist so nie mehr wieder.

Da bleibt noch die Frage, wen man denn bitte wählen solle – Wolfgang Münchau, seines Zeichens Mitgründer der inzwischen eingestellten Financial Times Deutschland, empfiehlt Rot-Rot-Grün zur Bewältigung der Probleme der Eurozone und ist von der Linkspartei in der Analyse des Problems ganz fasziniert. Und morgen friert die Hölle zu.

Linden Research macht mit Apps inzwischen gutes Geld

Vor einigen Wochen bereits gab’s bei New World Notes einen interessanten Artikel zu den diversen Apps, die Linden Research für iOS und Android verbreitet. James Au machte darin eine konservative Schätzung, welchen monatlichen Umsatz damit die Firma so in etwa fahren dürfte. Interessanterweise fand ich darüber bisher aber wenig in der deutschen Blogosphäre, also hole ich das damit nun einmal nach.

Seine Schätzung für die App Blocksworld bei 200.000 US$ pro Tag. Ob sie nun stimmt oder nicht, sei mal dahin gestellt, sie ist aber einigermaßen plausibel. Wenn diese Zahl stimmen sollte, dann wäre das vermutlich täglich mehr Umsatz mit dieser App alleine als durch Second Life. Und das ist beachtlich.

So oder so, ziemlich sicher ist aber, dass die Firma Linden Research nicht mehr länger alleine auf Second Life als Standbein angewiesen ist, sondern nun auf mehreren Pfeilern ruht. Das ist auch für uns Benutzer von Second Life eine gute Sache, denn es verschafft Linden Research mehr Luft für Arbeiten und Innovationen an Second Life, vielleicht auch irgendwann einen Spielraum für Preissenkungen bei den Mieten.

Rod Humble hat damit auf jeden Fall etwas geschafft, was Mark Kingdon (M Linden) probiert hat, aber scheiterte: die Etablierung weiterer Produkte. Kingdon suchte ja sein Heil in „Business Second Life“ und scheiterte damit grandios: zu monströs, komplex, teuer und dergleichen mehr.

Humble dagegen setzt eben konsequent auf den Bereich, in welchem Linden Research bisher untätig war: Mobile Computing. Er übertrug die Kernexpertisen von Linden Research in neue Produkte und wie Patterns, Blocksworld und andere mehr und hat damit Erfolg.

Damit dürfte Humble deutlich sattelfester in seinem Posten als Kingdon sein, und sofern er seine Meinung nicht ändert, uns noch länger als Geschäftsführer erhalten bleiben. Rosedale hatte seinerzeit die Vision, aber war nur zu einem gewissen Grad fähig, diese auch auf lange Sicht finanzierbar zu gestalten. Kingdon hatte einen Plan, aber keine wirkliche Vision und scheiterte, weil er am Markt vorbei produzierte. Humble hat nun die Vision und aber auch die Fähigkeiten, das was er vorhat, wirklich in die Tat umzusetzen und zu erreichen. Er versteht also sowohl vom Geschäft etwas als auch vom Pioniergeist, der in vielen Ecken und Enden Linden Researchs eben so herrscht. Und das zusammen in ihm kombiniert ist genau das, was Linden Research als Firma brauchte und voranbringt.

Citizen D

Auf meinen Eisenbahnfahrten auf dem Mainland habe ich einen mir bis dato unbekannten Laden entdeckt, der auf der Sim Mormo ist und sich „Citizen D“ schimpft. So sieht das Teil von außen aus:

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Und was ist drin? Genau das hier:

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Star Guys. Nun wird die Ähnlichkeit der Figuren zu Star Wars offensichlich. Der Macher verkauft natürlich Objekte, die auf Star Wars basieren und nennt sie nur anders, um Copyrightproblemen aus den Weg zu gehen. Avatare hat er übrigens auch im Angebot:

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Die Qualität der Avatare sieht schon auf den Fotos mehr nach mittelmäßig bis schlecht aus. Das wären Sachen, die vielleicht 2007 noch gerade so als schick durchgegangen wären, heutzutage ist man aber technisch einfach weiter. Zum Rest kann ich wenig sagen, die Roboter sehen einigermaßen ok aus, man kann sich auch Holocrons kaufen, die zu Stichwörtern dann Wikipedia befragen oder aber oben einen ultimativen Tannenbaum.

Alles in allem ein Laden, in dem ich selber nichts kaufen würde.

Souvenirs, Souvenirs, kauft ihr Leute, kauft sie ein!

Ja, Souvenirs besang schon einst der gute Bill Ramsey, der nach wie vor mit über 80 Jahren auf der Jazzbühne steht und einfach singen kann. Das ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass er vom Jazz seinerzeit zum Schlager kam, denn wer wie er 1957 in Polen Jazz singen will der muss eben singen können.

Nun ist ja Turmus Geschichte. In dem Fall gilt eben einfach „wer zahlt, schafft an“, die wenigsten Sims werden demokratisch geführt. Das muss ja auch nicht sein, jedenfalls hat die abrupte Art der Beendigung der Sim bei einigen Spielern zu geringen Verstimmungen geführt.

Das wäre nicht mehr berichtenswert, nun ist aber das neue Projekt baulich bereits weit fortgeschritten, nämlich Selnar auf Cos. Es sieht soweit auch schön aus, da wird jeder zustimmen denke ich. Spieler werden da nun auch schon per Blog gesucht, also ist die Öffnung der Sim für den Spielbetrieb nur eine Frage der Zeit, also wohl Tage oder einige, wenige Wochen.

Beachtenswert ist aber, dass die alte Sim keine zehn Tage dicht war schon das nächste Projekt eben ziemlich fertig gebaut ist. Das zeugt von erfahrenen Baumeistern, die wissen, was sie tun. Die Grundidee liest sich dabei nach altem Wein in neuen Schläuchen, also wieder ein Städtekonflikt, nur diesmal anders herum und anstelle in einer großen Stadt spielt das Ding nun in einem Dorf.

Der kurze, zeitliche Abstand führte nun wiederum zu offenen Verstimmungen. Tja, das kommt vor. Einige ehemalige Spieler beklagen sich auch, dass ihre – wohl deftigen – Kommentare dazu in den Blogs der Simbetreiber gelöscht und gar nicht erst veröffentlicht wurden. Auch das kommt vor, denn jeder Blogbetreiber hat ein virtuelles Hausrecht und kann entscheiden, was er als Kommentar zulässt und was nicht. Für die Leute aber, deren Kommentare nicht veröffentlicht werden, riecht es dann eben nach Zensur und es verstärkt deren Frust und Meinung.

Nun gibt es da ja so einige Aspekte: wäre es vielleicht anders gelaufen, wenn die neue Perspektive bereits vor dem Untergang der Sim bekannt gewesen wäre? Wobei natürlich auch da die Frage sein muss, ob diese neue Perspektive überhaupt schon als Idee existierte. Vermutlich mehr so ein deutliches Jein, denn man kann es in solchen Angelegenheiten ja niemals allen recht machen.

Was bleibt ist ein extrem kurzer Abstand zwischen dem Schließen der einen Sim und den Bildern der neuen Sim im Baustadium plus Veröffentlichung des Spielergesuchs. Es ist eine bemerkenswerte kreative, bauliche Leistung, aber sowas gerade einmal dann in zehn Tagen Abstand ist dann doch ein wenig kurz. Vermutlich viel zu kurz für den Geschmack einiger, alter Spieler während andere sicherlich darauf nun brennen, dort anfangen zu können.

Ob das dem Erfolg des neuen Projekts nachhalten schaden wird? Ich denke mal: nein, denn die Nachfrage nach einer solchen Sim ist ja offenkundig gegeben. Aber einige verprellte Altspieler werden sich dort ziemlich sicher nicht mehr engagieren noch dort wohl zeigen.

Und noch ein Bild

Diesmal zum Thema Privatsphäre. Naja.

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Übrigens wenn man mit Leuten diskutiert die meinen, wer so wie sie denn nichts zu verbergen habe, der habe ja auch nichts zu befürchten, der soll denen darauf doch mal diese Fragen stellen:

  • Wieviel verdienst du im Monat?
  • Nimmst du Drogen?
  • Bist du schwul?
  • Bist du schon jemals in deinem Leben fremd gegangen?

Die wenigsten werden das einfach so über sich ergehen lassen, und dann könnte ja doch noch ein Lernprozess bei denen einsetzen. Oder auch nicht.

Snowden hat übrigens auch die Budgets der Geheimdienste veröffentlicht. Die CIA kriegt deutlich mehr Geld als die NSA. Sehr interessant.

Zurück in die Zukunft: funktionierendes Brain-to-Brain-Interface realisiert

Wissenschaftler der Universität des US-Bundesstaates Washington haben ein funktionierendes Brain-to-Brain-Interface verwirklicht. Unter Laborbedingungen saß ein Wissenschaftler in einem Raum und dachte daran, seinen Arm in bestimmter Weise zu bewegen. Er tat es aber nicht und seine Hirnströme wurden mittels EEG aufgezeichnet, um dann über das Internet in einen anderen Raum geleitet zu werden, wo das Gehirn eines anderen Wissenschaftlers per transkranieller Magnetstimulation „ferngesteuert“ wurde. Sein Arm führte die Bewegung aus, die das andere Gehirn erdachte.

Nun sind die Wissenschaftler nicht müde zu behaupten, dass diese Technik bisher nur unter Laborbedingungen funktioniere und auch nur dann, wenn der „ferngesteuerte“ Körper dazu eben willens bereit ist. Dennoch: es lässt mich schon ein wenig gruseln. Diese Technik steckt im Anfangsstadium und wer weiß, wohin das noch führen wird.

Auswurf: PvP in WoW saugt tote Hamster durch Strohhalme

PVP, also Spieler gegen Spieler, könnte ja so schön sein. Es könnte – ist es aber eben nicht. In WoW selber ist dies nach wie vor eine recht lautstarke Fraktion der Spielerschaft, die sich vor allem daran erfreuen. Nur sind sie mit Patch 5.3 unzufrieden wie noch nie und in allen möglichen Esportligen ist WoW schon seit mindestens zwei Jahren außen vor. Bis auf die alljährliche Blizzcon findet es nicht mehr wirklich statt.

Woran liegt das? Die Gründe sind wohl vor allem diese:

  1. einem WoW-Match zu folgen ist recht schwer und vor allem langweilig,
  2. die fehlende Klassenbalance ist problematisch und
  3. die ständigen Änderungen an den Klassen tun ihr übrigens dazu.

Also mal der Reihe nach: viele, bekannte Spiele die als Esport etabliert sind, sind einfach zu begreifen: da gibt es die Roten gegen die Blauen und sie kämpfen um Land, dabei hat jede Einheit zwei oder drei Fähigkeiten. In WoW gibt es elf Klassen, die gegeneinander kämpfen können, nur schwer voneinander zu unterscheiden sind und Myriaden an Fähigkeiten haben. Das bedeutet schon mal ganz einfach dies, dass es sehr schwer ist ein solches Match zu verstehen, wenn man nicht selber PvP in WoW spielt.

Die fehlende Klassenbalance ist indirekt ein Problem, weil ganz einfach ab einem gewissen Leistungsniveau fast immer nur dieselben Kombinationen an Klassen auftreten werden. Besonders interessant ist dies dann auch nicht.

Und die ständigen Änderungen an den Klassen sorgen eben dafür, dass man sich im Grunde vorher erst die aktuellen Patchnotes durchlesen müsste, um zu begreifen, wieso innerhalb von zwei Monaten ein und derselbe Spieler auf einmal total anders agiert. Auch das mehr so naja.

Dazu kommen weitere Sachen, wie dass man seinen Charakter ja erstmal auf Level 90 bringen muss, Rüstung mühsam erarbeiten und das Spiel eben neben dem eigenen Talent auch stark von der Rüstung abhängig ist. Und bei der ESL ist WoW rausgeflogen, nicht weil es uninteressant zum Ansehen gewesen wäre, sondern weil es ganz einfach dem Veranstalter zu teuer wurde, eine Lizenz dafür zu erwerben, einen eigenen Realm zu mieten, Blizzardmitarbeiter vor Ort zu bezahlen und anderes mehr.

Ach ja, und ein gescheiter Beobachtermodus ist eben auch nicht existent, wie beispielsweise in Counterstrike. Das trägt sein übriges dazu eben bei.

Alles in allem ist es aber einfach die Komplexität und die visuelle schlechte Möglichkeit, da etwas zu unterscheiden, die vielen das Erlebnis uninteressant werden lässt. Und so ist es dann eben…

Dazu kommt, dass es momentan in gewissen Modi auch einfach keinen Spaß mehr macht, denn im Grunde besteht es da nur noch aus „Crowd Control in Serie auf den Gegner“ und dann alles auf den drauf, bis er stirbt. Das ist effektiv, aber nichts ist nerviger und langweiliger als genau das eben. Andere Spiele verpassen dem Charakter nach einer Festsetzung automatisch zwei Minuten Immunität dagegen, aber in WoW ist man leider einfach noch nicht soweit.