Warum Linden Lab die Landpreise so schnell nicht senken wird

Der alles beeinflussende Faktor, der über den wirtschaftlichen Erfolg von Second Life und damit bisher Linden Lab entscheidet, ist der Landpreis. Die Klagen der Bewohner, dass dieser im Vergleich zur vermeintlichen Konkurrenz Opensimulator inzwischen viel zu hoch sei, ist altbekannt, weit verbreitet und greift dennoch zu kurz.

Am Anfang war das Prim…

…und alle Prims sind gleich geschaffen worden. Zumindest kommt man auf diese Idee, wenn man sich die Landpreise ansieht: man bezahlt schließlich für jeden Prim, wenn man es umrechnet, für jeden Monat eine gewisse Miete und fertig.

Ein Simulator auf dem von Linden Lab betriebenen Mainland kostet monatlich 195 US$, es stehen dabei 15.000 Prims zur Verfügung. Ein Simulator, der abseits des Mainlands als private Region betrieben wird mit derselben Anzahl an Prims kostet im Monat 295 US$ (Einrichtungsgebühr nicht mit eingerechnet).

Mindestens 90% der monatlichen Einnahmen bekommt Linden Lab aus dem Geschäft mit der Vermietung von Simulatoren, es ist also der Fuß, auf dem das Unternehmen bisher ruht.

Nun ist es aber so, dass alle Prims eben nicht gleichwertig sind, sondern den Simulator unterschiedlich belasten können. Ein Prim, dessen sechs Seiten unterschiedlich texturiert sind, dazu noch physisch ist und 20 aktive Skripte hat, benötigt nun einmal mehr Serverleistung als ein Standardprim mit der Plywood-Textur.

Aber diese Unterschiede spiegeln sich bisher nicht in der Mietsgebühr nieder, das bisherige Versprechen ist immer „Du zahlst für alle Prims dasselbe und was du dann damit machst ist dein Bier“ gewesen. Das hat auch lange Zeit recht gut funktioniert, ist aber inzwischen überholt und auch Linden Lab selber kommt davon so langsam ab, wenn man sich die Berechnungsgrundlagen der Primäquivalenz für Meshbauten anschaut.

So oder so bedeutet die Abhängigkeit dieser Mieteinnahmen, dass unser aller Vergnügen direkt erst einmal von den Simbesitzern finanziert wird und indirekt durch all diejenigen, von denen sie Geld einnehmen. Gäbe es diese Mieteinnahmen – die geschätzt etwa 5 Millionen US$ im Monat betragen – nicht, dann gäbe es auch kein Second Life. Diese Einnahmen also halten Second Life am Leben und am Laufen, zu unserer aller Zufriedenheit.

Software as a Service oder: von den Mieten hängt viel mehr ab, als man meint

Wenn man die Mietgebühr einer Sim in Second Life mit der eines Simulators eines beliebigen Opensimgrids vergleicht, dann wird Second Life immer verlieren, da es diese Preise nicht bieten kann noch können wird.

Diese Vergleiche sind einfach, erscheinen logisch und sind schlichtweg falsch. Es ist das Vergleichen von Äpfeln mit Birnen.

Was viele bei diesen einfachen Vergleichen nicht berücksichtigen ist, dass an der Mietgebühr in Second Life mehr als nur der Betrieb des Simulators hängt. Von diesen Einnahmen wird der Mitarbeiterstab finanziert, darunter alle Programmierer, und schon alleine diese kosten einiges. Linden Lab leistet nach wie vor Pionierarbeit, muss alles selber programmieren und das schlägt sich darin nieder. Dazu kommt, dass auch die Infrastruktur, die zum stabilen Betrieb von Second Life notwendig ist, nicht gerade billig zu bekommen ist. Alleine die Kosten für den Assetserver dürften sehr hoch sein, dazu kommen die massiven Leitungen ans Internet verbunden mit dem Support und vielen, anderem mehr. Das sind alles Punkte, die in die Mietgebühr mit einfließen und aus dieser finanziert werden.

Eine einfache Opensim ist natürlich billiger zu haben, ganz einfach weil die Software – die erst durch Linden Lab so schnell so weit kommen konnte – billig zu haben ist, und die Programmierer in vielerlei Hinsicht keine Pionierarbeit leisten mussten, sondern auf den Schultern Linden Labs standend bereits von deren Erfahrungen und Leistungen profitierten. Man stelle sich mal nur alleine vor, Linden Lab hätte niemals seinen Viewer als Opensource freigegeben, die Community von Opensim alleine hätte die Programmierung eines solchen sicherlich niemals selbst geleistet.

Dazu kommt, dass bisher kein OS-Grid auch nur annähernd die gleichzeitige Benutzerzahl und Größe des Assetsystems wie bei Second Life erreicht hat, also technisch gesehen ein viel geringerer Aufwand getrieben werden muss.

Damit ist es natürlich klar, dass Opensim preislich gesehen Second Life gnadenlos unterbieten kann, weil die Betreiber solcher Grids einfach sehr viele laufende Kosten in der Höhe, die Linden Lab hat, nicht haben.

Allerdings ist es nach wie vor so, wer nach Opensim geht, leistet Pionierarbeit und darf sich von seinem bisherigen Content verabschieden. Das, was man nach wie vor in SL hat, ist sehr viel guter Content in allen Formen und soziale Interaktion. Opensims sind vereinzelte Inselchen, Second Life dagegen eine Kleinstadt. Beides hat seine Berechtigung, aber hier Äpfel, da Birnen.

Der Rückgang der Mieteinnahmen

Viele sind der Meinung, das Second Life momentan vergleichbar mit AOL ist: es ist zwar nach wie vor irgendwie profitabel, aber hauptsächlich durch den vorhandenen Benutzerstamm, der kaum noch spürbar wächst – und es ist es damit nicht nachhaltig.

Dass die Mieteinnahmen bestenfalls stagnieren ist eine Tatsache. Dazu muss man sich nur einmal die Zahlenwerke von Gridsurvey ansehen, nach denen Second Life im Moment leicht schrumpft. Diese Schrumpfung war 2011 zwar nicht massiv, aber spürbar genug und damit verbunden natürlich auch geringere Miet- und damit wiederum Gesamteinnahmen für Linden Lab.

Die Folgen? Zweierlei!

Durch die sinkenden Mieteinnahmen gerät Linden Lab langsam, aber sicher in eine Bredouille: die Server dürften geleased sein. Das bedeutet, wenn Sims leer laufen oder nicht vermietet werden können, die Rechner gar abgeschaltet werden, müssen dennoch weiterhin die Raten für diese abbezahlt werden, sie verursachen also auch so als laufender Posten Kosten, wenn sie nicht genutzt werden, und das ist schlecht für das Unternehmen.  Dazu kommt, dass die Rechenzentren natürlich auch weiterhin ihre Dienste als Colocation bezahlt werden wollen.

Oder einfacher gesagt: die Einnahmenseite sinkt, aber die Ausgabenseite bleibt ziemlich konstant. Das heißt nichts anderes, dass man hier Gefahr läuft, sollte man nicht entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen, als Unternehmen Verluste zu schreiben. Natürlich könnte man die Ausgabenseite kurzfristig senken, indem man Mitarbeiter entlässt, den Support auslagert und ähnliche Scherze betreibt, aber meistens schaden solche kurzfristigen Maßnahmen einem Unternehmen auf Dauer mehr als sie ihm nutzen.

Eine Möglichkeit, um dem entgegen zu wirken, ist einfach wieder das Produkt „Second Life“ an sich bekannter zu machen und dafür zu sorgen, dass mehr wirkliche Neulingen nach Second Life kommen und vor allem dann auch auf längere Zeit bleiben! Linden Lab hat in der Tat so einiges probiert, das zu erreichen wie z.B. den mißglückten Viewer 2, die Aufwertung der Premium-Accounts, und und und…

Die zweite Möglichkeit besteht in der Diversifizierung der Einnahmenseite; wenn man mehr als ein Produkt hat, das man verkauft/vertreibt, dann steht die Firma insgesamt auf mehreren Standbeinen und wird stabiler. Die Entwicklung neuer Produkte kostet dabei natürlich Geld, es ist aber an und für sich eine gute Idee, nur müssen diese Produkte dann auch nachgefragt werden. M Linden suchte sein Glück mit Firmenlösungen im Bereich 3D-Welten und scheiterte.

Rodvik Linden nun selber setzt auch auf neue Produkte, die für dieses Jahr angekündigt worden sind, was sie aber genau sein werden, darin hüllt er sich bisher in Schweigen.

Dass übrigens Linden Lab auch nicht genutzte Simulatoren ziemlich sicher Kosten verursachen kann man daran erkennen, dass es vor einiger Zeit ein Sonderprogramm gab, in dem die Einrichtungsgebühren für Sims radikal gesenkt waren.

Das Fazit

Ich gehe davon aus, dass Linden Lab momentan noch profitabel arbeitet, also einen Gewinn in welcher Höhe auch immer erwirtschaftet. Die Frage ist wie lange noch und was wird mit diesem Gewinn gemacht.

Der finanzielle Spielraum und damit Gewinn von Linden Lab ist sehr stark an die monatlichen Mieteinnahmen gekoppelt, und hier dürfte es langsam eng werden. Momentan ist die Firmenpolitik von Linden Lab, das verfügbare Geld hauptsächlich in die Entwicklung neuer Produkte zu stecken. Das macht Sinn, um das unternehmerische Risiko breiter zu streuen und die Firma insgesamt auf gesündere Beine zu stellen.

Nur: wer wie Linden Lab in neue Produkte investiert, der wird dies – solange er es denn kann – lieber aus eigener Kraft tun als dafür kostspielige Kredite aufnehmen zu müssen. Linden Lab ist nicht an der Börse notiert und kann daher auf solchem Wege kein Geld bekommen.

Das alles führt dazu, dass Linden Lab es sich momentan nicht wirklich leisten kann, die monatlichen Mietgebühren zu senken.

Auch hier gilt natürlich nach wie vor, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, aber einen wirklichen Konkurrenten zu Second Life gibt es nicht und damit ist Linden Lab in dem Bereich Quasimonopolist. Opensimulator ist noch lange nicht soweit, als dass es Second Life direkte und schwere Konkurrenz bereiten könnte, vielmehr besetzt es bisher nur Nischen, in die Second Life nicht vorgedrungen ist oder diese nicht mehr bedienen mag.

Daher bleibt uns das Preisniveau auf längere Sicht erhalten, Spielräume nach unten gibt es kaum und wirklich ändern wird sich daran erst dann etwas, wenn Linden Lab massiv mit anderen Produkten Geld einnehmen wird und/oder ein ernsthafter Konkurrent für Second Life auftaucht. Vorher aber nicht.

Brainstorming ist immer gut…

Wer weiß, vielleicht sollte ich öfters ein wenig über episodisches und „Wir-sitzen-alle-an-einem-Tisch-und-langweilen-uns-gepflegt“-RPs jammern, immerhin küsste mich dabei die Muse und brachte mir einige Ideen ein, wie man ein wenig den Muff von tausend Jahren unter den Talaren wegbekommen kann. Was daraus werden wird, wird die Zeit zeigen – aber einen Versuch ist es allemal wert, denn wenn man es nicht probiert, weiß man nicht, was daraus hätte werden können.

So oder so… ich bin gespannt.

MetaLife2 oder: Totgesagte leben länger

Einigen von euch dürfte noch das Combat Meter namens MetaLife in Erinnerung geblieben sein. Im Jahr 2009 gab es mal einen kurzen Hype um dieses im deutschen Gor, welcher denn aber damit endete, dass es sich auf breiter Front nicht durchsetzen konnte, sondern fast wieder so schnell, wie es kometenhaft in der Gunst aufstieg auch wieder in der Versenkung verschwand.

Danach blieb es ruhig um dieses Combat Meter, die Macherin Tala Nagy selber arbeitete offensichtlich auch nicht mehr daran und es dümpelte mehr oder minder schlecht als recht vor sich hin. Kurz und gut es war eines dieser Projekte gewesen, aus denen noch hätte viel werden können, wenn der Macher denn am Ball geblieben wäre – war sie aber eben nicht.

Aber das hat sich nun schwer geändert, denn seit Mitte Februar hat ein Team namens 7Sins diesen Meter von Tala Nagy komplett übernommen. Die neuen Macher legten denn auch mit einer flotten Geschwindigkeit los, sie wollen bald das MetaLife 2 heraus bringen und arbeiten nun an allen möglichen und unmöglichen Ecken und Enden daran, dass dies auch passieren wird.

Die auffälligste Neuerungen ist zunächst einmal, dass die offizielle Webseite für das Meter umgezogen wurde und nun unter http://metalife2.altervista.org erreichbar ist. Außerdem haben sie das erste Update des Meters seit fast drei Jahren herausgebracht, das MetaLife Meter ist nun in world in der Version 1.21 erhältlich, den Changelog dazu gibt es hier.

Was die neuen Features von MetaLife2 sein werden, darüber hüllen sich die Macher noch in Schweigen, sie haben nur durchblicken lassen, dass sie mehr Spielelemente ins Meter einbringen wollen und darüber bald eine offene Diskussion im Forum starten werden.

So oder so, mit dem MetaLife-Meter kann man wieder rechnen, zumindest wenn es dem neuen Programmiererteam gelingt, wirklich die Ideen, die sie haben, auch umzusetzen. Ob es denn allerdings Sims geben wird, die es wieder einsetzen werden, steht natürlich auf einem gänzlich anderen Blatt.

Die Selbstkritik

Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab ich erstens den Gewinn,
Dass ich so hübsch bescheiden bin;
Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;
Und viertens hoff ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus.

(Wilhelm Busch)

Wie könnte spannendes Rats-RP aussehen?

Heute kam mir beim Durchlesen der Südland-Foren mal folgender Gedanke: wie könnte eigentlich Rats-RP aussehen, das wirklich mal Spaß macht? Meistens ist Rats-RP doch eine recht öde Veranstaltung, weil einfach die Hälfte der notwendigen Personen generell immer fehlt, meistens sich alle Personen mehr oder minder einig sind und man stundenlang irgendwelches Zeug diskutiert, was keinen interessiert noch man geschweige denn wirklich braucht. Da dies zu meiner Zeit damals noch als Administrator von Talbot nicht viel anders gelaufen ist, stehe ich der Abhaltung eines solchen Rates auch ablehnend gegenüber. Braucht keiner so, will keiner so und Spaß macht es auch keinen.

Beispiel gefällig, was ich damit meine? Aber bitte sehr, bitte gern:

Redner: Werte Kollegen! Heute diskutieren wir hier im hohen Rat der Stadt Kleinkleckersdorf über die Beschlußvorlage A/38, in der es darum geht, ob die zukünftige Steuer für Zierplfanzenhaltung in Häusern 10 Prozent oder zehn von hundert monatlich des amtlich beurkundeten Einkaufspreises betragen soll  [blafaselsülz, Stunden später, alles schnarcht ] – danke für die Aufmerksamkeit, und nun stimmen wir darüber ab!

Alle stimmen dafür – Hauptsache, der Spinner da vorne gibt endlich Ruhe und man kann heim, um dort Spass zu haben.

Gibt es nicht, kennt ihr nicht? Aber sicher doch! Genau so läuft es oft ab, Ratssitzungen sind einfach nur so etwas von öde und sie taugen nicht einmal als Demokratiesimulation, so dass man sich solch einen Schmarrn doch am Besten gleich sparen kann! Dazu kommt, dass häufig nicht einmal alle wichtigen Positionen des Rates besetzt sind oder – und auch das ist schlecht – nur mit Alts, die zu dem Zeitpunkt herausgekramt werden. Sagt Nein zu solchem Mist!

Wie also könnte spannendes Rats-RP, wenn man es denn tatsächlich wagen will, aussehen und was benötigt man dazu? Ich selber stelle mir darunter folgendes vor, was man braucht:

  • einen gut besetzten Rat, in dem wirklich alle wichtigen Positionen besetzt sind. Wichtig dabei ist, dass diese Personen aber nicht nur zu den Sitzungen erscheinen und danach nie mehr, sondern im normalen Leben in der Stadt auch greifbar sind, damit man sie bedrohen, bestechen, beeinflussen, entführen und was weiß ich noch alles kann.
  • mindestens zwei große Lager, in die der Rat gespalten ist. Harmonie ist nämlich nichts anderes als Langeweile pur, das ist eine Tatsache, die nirgend wo sonst als im Fernsehen besser begriffen worden ist, und stellen wir uns mal vor, dass in einer der Telenovelas sich alle vertrügen – die wäre doch nach drei Folgen schon abgedreht! Lächerlich, wovon wirklich spannendes RP in der Art lebt sind Brüche, kantige Figuren, begnadete Redner, ein Rat, der voller Leidenschaft, Intrigen, Macht und Korruptheit gespalten ist, unberechenbar ist, lebt und atmet!
  • Neben den zwei Lagern braucht es auch mindestens zwei Köpfe, die diese Lager anführen. Diese sollten begnadete Redner sein, die es auf ihre Art und Weise schaffen, den Rest in ihren Bann zu ziehen, das Schwert des Wortes geschickt zu schwingen, aber auch vor Intrigen, Putschversuchen, Bestechungsversuchen und vielem mehr nicht zurück schrecken, um dem Feind zu schaden. Genau von so etwas und nichts anderem lebt ein Rat!
  • Geld, Habsucht, Macht, Intrigen – alles Themen, von denen ein Rat unterschwellig getrieben ist, was man nicht immer direkt sieht, aber dennoch fühlt. So etwas muss sein!
  • ein brüchiger Burgfrieden im Fall eines Krieges! Sollte man im Krieg sein, dann ist es nur logisch, dass man zusammen hält, aber das ist brüchig und im Krieg kommen eben Leute um, wieso sollte man da nicht ein oder zwei Feinde mal dem Gegner ans Messer liefern? Nirgendwo sonst geht das so elegant im Krieg und einfacher als mit einem guten Verrat, wobei man sich da auch immer vor Augen halten muss, dass man den Verrat, aber nicht den Verräter liebt.
  • Flammende Reden voller Leidenschaft, Angriffen auf den Gegner, Wortgewalt, Substanz und Worten in epischer Breite! Wer im Rat spricht, der will schließlich etwas bewegen, und so spricht er denn auch. Wer eine Idee davon kriegen will, wie das aussehen könnte, der möge sich zum Beispiel diese antike Rede von Marcus Tullius Cicero gegen Catilina in der deutschen Übersetzung durchlesen. Genau so etwas gehört in den Rat einer großen Stadt, denn so etwas ist großes Kino!
  • Machterweiterung durch politisch motivierte Ehen, Schauprozesse mit tödlichem Ausgang, Frauen die ihre Männer vergiften, um selbst ihre Macht zu vergrößern, und und und…

Ein solcher Rat könnte und würde sicherlich eine Menge Spaß bereiten, aber einen Rat dieser Art etablieren und vor allem spielen zu können ist illusorisch, und damit der Ansatz zum Scheitern verurteilt.

Der Mesh-Deformer und die neue TPV

Zwar ist die neue TPV schon was länger her, aber es gibt dazu dennoch ein interessantes Statement von Karl Stiefvater (Qarl Fizz), der am Deformer arbeitet. Er schreibt folgendes über die neue schwammige Regel mit der „Shared Experience“:

in fact, the only thing i know for certain is that the rule applies to my deformer – and that if LL doesn’t like my work – they will reject it and NO ONE will be allowed to use it. this (of course) is a dramatic change from the situation when the project was launched.

the other thing that is very clear from listening to the announcement is that Oz is pleading with us to trust him – trust the new LL – to do the right thing.

Übersetzt heißt das:

Das Einzige, was ich sicher weiß, ist dass diese Regel auch auf meinen Deformer angewandt werden wird – und wenn Linden Lab meine Arbeit nicht mögen sollte – werden sie den Einbau verweigern und dann wird es keinem [alternativen Viewer] erlaubt sein, ihn zu benutzen. Dies ist natürlich eine dramatische Änderungen wenn man bedenkt, wie die Regelung aussah, als das Projekt gestartet worden ist.

Die andere Sache, die deutlich wird, wenn man sich die Ankündigung durchliest ist, dass Oz Linden darum bittet, ihm – und dem neuen Linden Lab – zu vertrauen, dass sie schon alles richtig machen werden.

Na, das sind doch mal herrliche Aussichten… wenn es tatsächlich dazu käme, was ich nicht hoffe, wäre nämlich alles Crowdsourcing und die mühevolle Programmierarbeit von Qarl Fizz für die Katz gewesen. Grrr.

Der nächste runde Tisch von Rodvik Linden ist, uhm… privat

Rodvik Linden, der Geschäftsführer von Linden Lab, hat ja einen Runden Tisch eingeführt, um unter anderen die Ideen für die mögliche Wiedereinführung der Nachnamen und ähnliches Zeug zu besprechen. Der letzte runde Tisch ist dabei für jeden, der mochte, offen gewesen. Offensichtlich hat er aber mit diesem runden Tisch schlechte Erfahrungen gemacht, denn nun hat er auf https://my.secondlife.com/rodvik.linden das geschrieben:

Hey folks, as I mentioned to some of you over the weekend I am going to do the next roundtable stuff in private one on one’s rather than as a free for all. That makes it more low key and doesnt turn it into something which is contentious. Thanks for all the feedback.

Übersetzt bedeutet dies:

Hallo Leute, wie ich schon einigen von euch am Wochenende sagte, wird der nächste runde Tisch privater Natur anstelle von öffentlich sein. Das soll ihn ruhiger machen und nicht zu einer streitsüchtigen Veranstaltung. Danke für alles Feedback.

Sprich: man kommt nur noch als geladener Gast herein. Ich höre schon die Kassandra Prokofy Neva wieder im Geiste über den Feted Inner Core (FIC) schreien, es mag ja sein, dass dies wirklich nötig ist, um ernsthaft arbeiten zu können, nur sieht eine transparente Arbeitsweise anders aus. So hat es ein wenig vom Geruch, dass man einen Kreis von Ja-Sagern um sich installiert, die sich dann als eine Art Elite betrachten könnten. Schade eigentlich, denn genau das ist ja nicht der Sinn eines Runden Tischs, also warten wir mal ab, wie sich das weiter entwickeln wird…

Das zweifache Hrungnir

Irgend etwas tut sich gerade auf Hrungnir. Wenn man sich auf die alte Sim „Hrungnir av Ironwalls“ begibt, dann hängen dort nicht mehr die bisherigen Simbesitzer als OOC-Admins aus, was darauf deuten lässt, dass diese mit der Sim nichts mehr zu tun haben.

Zudem zeigt eine Ortssuche im SL-Client nun noch ein „Piedmont-Nord-Hrungnir“ an. Interessante Zeiten scheinen das zu sein.