Kategorie: Business

Linden Research macht mit Apps inzwischen gutes Geld

Vor einigen Wochen bereits gab’s bei New World Notes einen interessanten Artikel zu den diversen Apps, die Linden Research für iOS und Android verbreitet. James Au machte darin eine konservative Schätzung, welchen monatlichen Umsatz damit die Firma so in etwa fahren dürfte. Interessanterweise fand ich darüber bisher aber wenig in der deutschen Blogosphäre, also hole ich das damit nun einmal nach.

Seine Schätzung für die App Blocksworld bei 200.000 US$ pro Tag. Ob sie nun stimmt oder nicht, sei mal dahin gestellt, sie ist aber einigermaßen plausibel. Wenn diese Zahl stimmen sollte, dann wäre das vermutlich täglich mehr Umsatz mit dieser App alleine als durch Second Life. Und das ist beachtlich.

So oder so, ziemlich sicher ist aber, dass die Firma Linden Research nicht mehr länger alleine auf Second Life als Standbein angewiesen ist, sondern nun auf mehreren Pfeilern ruht. Das ist auch für uns Benutzer von Second Life eine gute Sache, denn es verschafft Linden Research mehr Luft für Arbeiten und Innovationen an Second Life, vielleicht auch irgendwann einen Spielraum für Preissenkungen bei den Mieten.

Rod Humble hat damit auf jeden Fall etwas geschafft, was Mark Kingdon (M Linden) probiert hat, aber scheiterte: die Etablierung weiterer Produkte. Kingdon suchte ja sein Heil in „Business Second Life“ und scheiterte damit grandios: zu monströs, komplex, teuer und dergleichen mehr.

Humble dagegen setzt eben konsequent auf den Bereich, in welchem Linden Research bisher untätig war: Mobile Computing. Er übertrug die Kernexpertisen von Linden Research in neue Produkte und wie Patterns, Blocksworld und andere mehr und hat damit Erfolg.

Damit dürfte Humble deutlich sattelfester in seinem Posten als Kingdon sein, und sofern er seine Meinung nicht ändert, uns noch länger als Geschäftsführer erhalten bleiben. Rosedale hatte seinerzeit die Vision, aber war nur zu einem gewissen Grad fähig, diese auch auf lange Sicht finanzierbar zu gestalten. Kingdon hatte einen Plan, aber keine wirkliche Vision und scheiterte, weil er am Markt vorbei produzierte. Humble hat nun die Vision und aber auch die Fähigkeiten, das was er vorhat, wirklich in die Tat umzusetzen und zu erreichen. Er versteht also sowohl vom Geschäft etwas als auch vom Pioniergeist, der in vielen Ecken und Enden Linden Researchs eben so herrscht. Und das zusammen in ihm kombiniert ist genau das, was Linden Research als Firma brauchte und voranbringt.

We don’t like it

Krachmadame Kris findet „Likes“ oder „Gefällt mirs“ auf Facebook furchtbar und macht bei dem Wahn nicht mit. Gut!

Was in der technischen Betrachtung fehlt: Facebook gibt jedem Webbrowser ein Cookie. In dem Cookie ist unter anderem der Login vermerkt/verknüpft. Geht man auf externe Webseiten und sieht den berühmten Knopf, dann kann Facebook den eigenen Weg nachverfolgen, weil dieser Knopf von Facebooks Servern eingeblendet wird. Ein Grund übrigens, warum ich hier die Zwei-Klick-Lösung vom Heise-Verlag aus Hannover verwende, denn diese ist eben datenschutzkonform und sendet erst dann Daten an Facebook, wenn man es auch wirklich will.

Und dann, das ist der zweite fehlende Baustein, dienen all die Likes zu nichts anderem, als etwas zu füttern, was Facebook den „Social Graph“ nennt. Jedes Mal nämlich, wenn man „Like“ klickt, lernt Facebook etwas über die persönlichen Vorlieben und merkt sich das. Das Gegenstück dazu ist die „Social Graph Search“, die in den USA schon standardmäßig aktiv ist, in Deutschland noch erst kommen wird.

Mit Hilfe dieser Suche werden dann auf einmal Anfragen wie „Personen, die gerne grillen und in Köln wohnen“ möglich, ebenso aber auch wie „Personen, die gerne fremdgehen in meiner Freundesliste.“ Also nun nichts gerade, was nur rein positiv zu betrachten ist.

Ein kritischer Beitrag dazu, warum ein Facebook-Profil besser im Zeitalter des „Social Graph Search“ sauber sein sollte, findet sich denn hier. Lest es mal in Ruhe, davon werdet ihr nun alle wahrlich nicht dümmer, im Gegenteil, es könnte euch in Zukunft manch unschöne Überraschung ersparen.

Die neuen Terms of Services in Kurzform

Linden Research hat neue Terms of Services herausgebracht, die es in sich haben. Da diese, wie üblich, nur auf Englisch erscheinen, ist es für deutschsprachige Benutzer schwer, den Inhalt überhaupt verstehen zu können. Macht aber nichts, denn hier hat das Shirley Iuga in aller Ausführlichkeit getan und auch noch gleich ins Deutsche übersetzt.

Wer also wissen will, was sich geändert hat, der sollte das unbedingt mal lesen. Die Angaben dabei sind, wie immer, ohne Gewähr. Besonders zweifelhaft erscheinen mir nun die äußerst umfangreichen Rechte, sie sich Linden Research am hoch geladenen Inhalt seiner Benutzer einräumen lässt – das klingt nun gar nicht mal ohne.

Talking Windows oder: schöne neue Welt

Die Dystopie „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley aus dem Jahre 1932 beschreibt die systematische Indoktrinierung einer Gesellschaft mittels unterschiedlichster Methoden. Eine der dabei gewählten Methoden war eine Art Tonband in den Kopfkissen, welches einen im Schlaf ständig mit für das System relevanten Parolen unterbewusst penetriert, bis man einfach diese übernimmt.

Nun holt die Realität irgendwann all solche Ideen ein, so auch diese. Eine deutsche Werbefirma hat nämlich Zugreisende als neue Werbeopfer entdeckt, die sich an Zugfenster anlehnen. Die Scheibe wird dabei in Schwingungen nach dem Prinzip der Konchenleitung versetzt und überträgt so Werbebotschaften „direkt“ ins Gehirn, ohne dass man merkt, dass man hier Werbung ausgesetzt worden war. Diejenigen, die diese Werbung schon erleben durften, seien angeblich begeistert.

Der Rest gibt sich erst einmal entsetzt. Google selber plant die Nutzung dieser Technik übrigens auch bei seiner Datenbrille. Schöne neue Welt!

Schöner Abnehmen dank persönlicher Avatare

Der Spiegel Online hat heute einen Artikel über eine Studie, die sich rund um das Thema Abnehmen dreht. Das Credo: baut man sich einen Avatar, der einen selber repräsentieren soll und sieht dem beim Abnehmen zu, dann nimmt man auch im wirklichen Leben leichter ab. Wie schön die Welt doch sein kann.

Das Artikelbild jedenfalls ist interessant, denn es zeigt einen Avatar beim Essen. Und welche Plattform wurde dafür benutzt? Das erkennt man sehr schnell im Bild: Second Life.