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Zur Erinnerung: Abschaltung von Google Reader kommt am 1. Juli

Am 1. Juli, also kommenden Montag, wird Google sein Produkt Reader abschalten. Die Ankündigung vor einigen Monaten sorgte für vielerlei Kontroversen und Ungläubigkeit, da die Benutzer zwar recht wenige sind, dafür aber oft Meinungsbildner, Multiplikatoren und damit lautstark.

Es änderte nichts – Google blieb bei seiner Entscheidung trotz mehreren Appellen, dies noch einmal bitte zu überdenken. Google ist der Meinung, man würde heutzutage News eben anders konsumieren und da hätte der Reader ganz einfach keinen Platz mehr. Der neue Weg sei eben Google+. Viele Benutzer aber sahen und sehen das anders.

Und in der Tat tat sich in den letzten Monaten sehr viel, denn eine ganze Reihe an Anbietern buhlen um die Gunst der bisherigen Nutzer von Reader. Allen voran ist dabei Feedly, die eine eigene Plattform dafür geschaffen haben und der neue Google Reader sein wollen. Viele wechselten dahin. Aber auch solche Seiten, von denen man es weniger erwartete, wie Digg oder sogar das sonst recht träge AOL, haben inzwischen eigene RSS-Aggregatoren am Start und zur Nutzung bereit.

Von all denen ist natürlich keiner zu 100% mit Google Reader identisch, aber man kann nun der Abschaltung eben getrost entgegen sehen. Wer RSS-Feeds lesen will, der kann das auch nach dem 1. Juli weiterhin problemlos tun, nur wird er es eben nicht mehr über Google, sondern einen anderen Anbieter seiner Wahl vornehmen und fertig. Letzten Endes hat Googles Aufgabe des Readers, der der De-Facto-Monopolstandard in dem Bereich war, für einen enormen Wettbewerb gesorgt und das kann niemals schaden.

Eventbann wegen Füßen?!?

Beim bloggenden Elflein gibt’s einen Artikel der Marke „What the fuck?“ 

Kurz und gut geht es dabei um folgendes: Schuhe, die speziell für Meshfüße von Slink hergestellt worden, sind beim Fameshed-Event ab sofort verboten. Nun kann jeder tun und lassen, was er auf seiner Veranstaltung eben will, aber dass man eine ganze Palette von Produkten verbietet, dürfte so bisher noch nicht vorgekommen sein.

Cracked Mirror, der Veranstalter von Fameshed mag diese Schuhe deswegen dort nicht mehr haben, weil er der Meinung ist, diese befänden sich in einer Grauzone: diese Schuhe funktionieren eben nur mit den Schuhen von Slink und sonst gar nicht. Naja, das ist als Argument schon ein wenig schwammig. Was ist daran schlecht, wenn um manches Produkt sich ein spezieller Markt etabliert und es sich so besonders gut verkauft?

Wie auch immer, es wurde danach nur noch interessanter, weil der Macher von Fameshed sich auch noch ziemlich gereizt dazu äußerte. Auch das kann man drüben nachlesen.

Dabei ist es eigentlich doch recht einfach: solange der Macher von Slink, Siddean Munro, nichts dagegen hat – was bitte macht dann Cracked Mirror so einen Wind im Wasserglas? Verstehen muss ich das nicht wirklich.

Irgendwie muss ich bei all dem Theater dann doch an den Lieblingsschuhverkäufer meines Vertrauens denken:

http://www.youtube.com/watch?v=3vx-OQx3ohc

Bildung made in Germany: die VHS Goslar in Second Life

Bildung in Second Life und Bildungseinrichtungen war ja früher eines der großen Themen und einer der großen Spielplätze für Experimente und Innovationen. Es gab Schulen, Universitäten und vielerlei Bildungseinrichtungen mehr, die in Second Life ihre Dienste anboten. Als dann unter Mark Kingdon die Bildungsrabatte ersatzlos gestrichen wurden, da verließen die meisten Bildungseinrichtungen wegen zu hoher Kosten Second Life und wanderten großteils nach Jibe oder aber Opensimulator ab.

Nach wie vor gibt es eine virtuelle Dependance der VHS Goslar in Second Life. Das Programm ist mannigfaltig und die Teilnahmegebühren haben, wenn, denn mehr rein symbolischen Charakter. Denn mal ehrlich: 40 bis 100 L$ die tun keinem wirklich weh. Viele Kurse sind aber auch umsonst.

Für die meisten Kurse ist es dabei nötig, dass man Sprache zumindest hören kann, da diese Kurse darüber statt finden und die Themengebiete sind breit gestreut: es geht über SL-Grundlagen hin zu „Wie baue ich mir meine eigene Homepage im Internet?“, Golf spielen in Second Life, Quizze oder Musikabende mit DJs. Sogar Kochkurse finden in Second Life statt. Auch gibt es Hilfe zu diversen Viewern, Hilfetage für echte Neulinge und noch eine weitere Filiaöle im Osgrid.

Die VHS hat jeden Tag mindestens einen Kurs, den sie veranstaltet, es könnte sich also lohnen, da mal genauer reinzuschauen. Denn eines ist sicher: dümmer wird man davon keinesfalls. Es ist schön, dass solch eine Einrichtung es geschafft hat, bis heute zu überdauern. Ein Kompliment an die Macher.

Uneinheitliches Bild bei Third Party Exchanges

Nur der Vollständigkeit halber und um es mal langsam abzuschließen: das Bild, welches sich bei den Third Party Exchanges abzeichnet, ist uneinheitlich. Während manche von Linden Lab offenkundig klipp und klar gesagt bekam, dass sie nicht mehr tauschen dürfen steckt Virwox nach eigenem Bekunden in Verhandlungen mit Linden Lab, auch weiterhin seinen Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können. Sie bekamen von Seiten Linden Labs einen Vorschlag und schauen nun, was daraus werden wird.

Too big to vanish? Wer weiß. Für die Kunden von Virwox ist es eine gute Sache, wenn es denn klappen sollte, für den Rest – adieu. Schade, ist dann aber so und das Vertrauen kommt so und so eben nicht so schnell wieder.

Vielen Dank für die Blumen, vielen Dank – wie lieb von Dir!

Auf Slinfo werde ich trotz meiner Abwesenheit dort seit Ende 2012 gerade wieder von Daemonika Nightfire munter zitiert. Stein des Anstoßes dabei ist es für sie, dass ich die ehemaligen Tauschbörsen als frühere Geschäftspartner von Linden Research bezeichne, was sie in ihren Augen niemals waren. Sie moniert dabei unter anderem, dass es auf wiki.secondlife.com keinerlei Auflistung der Tauschbörsen gäbe.

Tja, Daemonika – wie soll es die denn zum aktuellen Zeitpunkt noch geben, wenn von Linden Lab alles am 7. Mai gelöscht worden ist? Mhmh, das musst du mir dann doch mal genauer in Ruhe erklären.

Dabei ist ein wenig eigene Recherche gar nicht mal nun so schwer, beispielsweise über die Pressemitteilung von Eldex zum RISK-API, die ich seinerzeit verlinkte. Damit gerät man an folgende Weiterleitung im offiziellen Second Life Wiki: http://wiki.secondlife.com/wiki/L%24_Marketplace. Gut, das führt nun nur noch zur offiziellen Seite der LindeX.

Aber wozu gibt es web.archive.org, die Rumpelkammer des WWW? Eben, da hämmert man mal kurz die URL ein, auf die die Eldex verlinkte und findet eine Fassung derselben Seite wie beispielsweise diese hier von Januar 2012 unter http://web.archive.org/web/20110101175953/http://wiki.secondlife.com/wiki/L$_Marketplace .

Was lernt man daraus? Ja, Linden Lab hat früher im offiziellen Wiki externe Tauschbörsen aufgelistet gehabt. Das war so üblich. Linden Lab sagte sogar, dass diese Tauschbörsen für die Second Life Benutzer sicher sind, da sie das Exchange Risk API nutzten.

Übrigens kann man dann auch eine Beschreibung finden, was das Risk API genau war, nämlich hier: http://web.archive.org/web/20110112010141/http://wiki.secondlife.com/wiki/Exchange_Risk_API

Zitat:

We recognize that some users wish to operate a legitimate Linden Dollar exchange, free of fraud. For these users, Linden Lab has developed an Exchange Risk API. Use of this API will allow a buying exchange operator to receive the result of Linden Lab’s determination of the risk associated with the purchase of Linden Dollars in a particular transaction. For any transaction that uses the Exchange Risk API to determine Linden Lab’s risk evaluation, where that evaluation returns a result that indicates the transaction has acceptable risk, Linden Lab will not apply the above penalty policy to buyers. If the Exchange Risk API is not used, or it is used but returns a result indicating unacceptable risk, the above policy will apply. The Exchange Risk API uses the same risk assessment factors that Linden Lab uses for LindeX. We believe that this policy and API will allow legitimate third-party exchanges to operate with relatively low fraud activity.

Linden Lab stellte also denselben Algorithmus, den die LindeX zur Bonitätsprüfung von Avataren benutzte und bis heute sicher benutzt, externen Tauschbörsen zur Verfügung. Warum? Weil Linden Lab den Bedarf an solchen Börsen sah und wollte, dass diese sicher arbeiten können. Vor allem der Passus „legitimate third-party exchanges“ ist interessant, denn legitimate bedeutet auf Deutsch nichts weiter als seriös. Es gab also nach Meinung von Linden Lab seriöse Tauschbörsen für Linden Dollar, die von Dritten betrieben worden sind – und genau für diese war das Risk API gemacht.

Die Benutzung dieser API unterlag auch einer eigenen Nutzungsbestimmungen, nachzulesen hier: http://web.archive.org/web/20101230125410/http://wiki.secondlife.com/wiki/Linden_Lab_Official:API_Terms_of_Use

Das ist dann doch alles in allem viel Aufwand für eine Sache, die Linden Research so angeblich nie gewollt hat. Wer natürlich so – wie sage ich das nett – denkbar falsch an diese Sache herangeht wie hier nun Daemonika und nur sich die Webseiten von Second Life und Linden Research nach der Abschaffung all dieser Sachen, die Löschungen geschahen am 7. Mai, anschaut, der kann das natürlich nicht mehr auf den aktuellen Seiten finden. Wie denn auch? Linden Research hat doch alles, was damit zu tun hatte, mit Abschaffung dieser Dinge auch gelöscht. Da ist es doch kein Wunder, dass man jetzt dazu absolut nichts mehr finden kann!

Und wer dann noch wie Daemonika hier der Meinung ist, ich habe damit nun Unrecht, weil sie zum jetzigen Zeitpunkt nichts mehr dazu finden kann, der hat einfach nicht lange und ausdauernd genug nach diesen Informationen gegraben. Aber sie sind alle schon noch da – man muss nur wissen, wo man zu suchen hat.

Ja, und angeblich konnte auf die Auflistung der Exchanges jeder schreiben, der wollte nach Daemonika. Angeblich. Nur wer sich das Archiv mal anschaut, der sieht, dass auch hier Daemonika irrt. Wozu sonst nämlich stand da dieser Satz darunter?

If you are a reseller and you’d like to be included in this directory, please send us a support ticket at the Support Portal

Das heißt doch nur, dass diese Seite jeder lesen konnte, aber nur von Linden Lab Mitarbeitern bearbeitet werden konnte und nichts anderes. Einfacher gesagt: Linden Lab hat sich die Einträge vorher genau angesehen. Da kam nicht jeder drauf, der aufgenommen werden wollte. Diese Einträge waren von Seiten Linden Labs explizit geprüft und für gut befunden worden.

Waren L$-Tauschbörsen Partner von Linden Research? Ja!

Sleen ist ja der Meinung, die Tauschbörsen in dritter Hand waren keine Geschäftspartner von Linden Research. Nun ja, kann man sein, nur einige Fakten sprechen eben dagegen:

  1. Es gab das sog. „RISK API“, eine Programmierschnittstelle, die Linden Lab Drittparteien nach erforderlicher Registrierung bereit stellte und die Bonität eines Avatars zurücklieferte. Die Zielgruppe dieses APIs waren explizit „Linden Dollar Exchanges.“ Warum sollte Linden Lab so etwas bereit stellen, wenn sie was gegen externe Umtauschbörsen haben und sie nicht als wichtig erachteten? 
  2. Die Tauschbörsen selber sahen das auch anders. Es gab bei Linden Lab eine Seite, auf der die offiziell zertifizierten Tauschbörsen aufgelistet waren, die das RISK-API benutzten. Eldex beispielsweise warb offen damit.

Das ist dann alles doch etwas zu viel Aufwand für eine Sache, die Linden Lab nur als „Kunden“ nach Meinung Sleens betrachtete. Externe Tauschbörsen waren von Linden Lab früher gewollt und man hat sie sogar noch programmtechnisch unterstützt.

Was nun den Meinungswandel bewirkt hat, darüber kann man weiterhin nur mutmaßen, da es keine offizielle Begründung dazu gibt.

Monopole, Monopole…

Das wirklich Ärgerliche an der Geschichte mit dem Schließen der Tauschbörsen in Second Life ist nicht, dass es passierte, sondern wie es passierte. Das, was sich Linden Lab da ja geleistet hat, ist eine Nacht und Nebel-Aktion wie aus dem Bilderbuch.

Nun haben einige Tauschbörsen kein Geschäftsfeld mehr. Klingt unschön, ist es wohl auch für diese. Wenn man eine wirklich respektvolle Geschäftsbeziehung hat, die auf Gegenseitigkeit beruht, dann warnt man seine Geschäftspartner zumindest lange genug im Vorfeld über den Schritt vor. Die ärgern sich dann zwar auch, aber sie können wenigstens in Ruhe planen. Das ist hier ja eben nicht passiert.

Quasi über Nacht wurden die Tauschbörsen und deren Benutzer ohne jede weitere Begründung vor vollendete Tatsachen gestellt. Linden Lab haut mal kurz rein und der Rest darf’s ausbaden. So arbeitet einfach keine normale Firma. Das ist das Gebahren eines Monopolisten, der seine Konkurrenz mit einem Schlag eliminieren will, nicht mehr und nicht weniger.

Mit diesem Schritt hat Linden Lab sehr viel Porzellan zerschlagen und Vertrauen zerstört. Sicher, Second Life wird weiter existieren, nur wie bitte soll man nun Linden Lab noch als seriösen Geschäftspartner überhaupt ernst nehmen? Diese Zeiten sind erst einmal vorbei.

LindeX, Virwox, OMC und der Rest

Die Änderung der ToS und die Abschaffung der freien Wechselstuben in Second Life ist ja für die Benutzer eine schallende Ohrfeige ins Gesicht, die sich keine (Prepaid)-Kreditkarte holen können oder wollen.

Im Falle von Virwox hängt aber noch mehr daran als Second Life. Virwox ist ja eine der großen Tauschbörsen, die aber mit dem OMC auch in Sachen Opensim unterwegs ist. Rein mengenmäßig dürfte aber der Handel mit Lindendollar das Hauptstandbein der Firma gewesen sein, der Rest war/ist ausbaufähig und läuft mehr so mit, ganz einfach weil es in Opensim viel weniger Benutzer gibt.

Nun bricht Virwox aber Second Life weg und der OMC für Opensim aber bleibt. Da muss man sich dann schon mal die Frage stellen, ob der OMC in Zukunft noch überlebensfähig ist, da hier deutlich weniger Umsätze zu erwarten sind oder eben nicht. Die Firma wird sich sicherlich nach weiteren Standbeinen umschauen, die Frage ist aber, ob dies auch in der Kürze der Zeit gelingen wird. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der OMC alleine die Firma in der jetzigen Form tragen könnte.

Linden Lab setzt bei 3rd Party Exchanges die Axt an

Es ist mal wieder der Fall eingetreten, dass es neue Terms of Services, also Nutzungsbedingungen, gibt, die mit einer bisher lieb gewonnenen Sache aufräumen (sollen?), alles rennt nun panisch durch die Gegend und keiner weiß gerade so recht, was nun Sinn, Zweck und Ziel ist und nun wirklich werden wird.

Konkret geht es nun wohl den von dritter Seite betriebenen Linden Dollar Tauschbörsen an den Kragen. Die Motivation dahinter könnte ein neues US-Richtlinie zu virtuellen Währungen sein und dass so Linden Lab auf der rechtlich sicheren Seite ist. Der Text ist jedenfalls klar, L$ außer auf der LindeX tauschen ist ab sofort verboten. Was denn dann Linden Lab tatsächlich durchsetzen wird, das steht auf einem anderen Blatt.

Somit ist nun auf allen bekannten Tauschbörsen wie Eldex, Virwox usw. ein entsprechender Hinweis, dass sie nun nicht genau wissen was Sache ist und sie die Lindens um Klarstellung bitten wollen.

Schlimmstenfalls setzt es Linden Lab so um, wie es geschrieben steht. Wer dann keine Kreditkarte hat, der sollte sich besser eine Prepaid-Kreditkarte zulegen, um noch L$ tauschen zu können.

Spiel und Spaß mit der Telekom!

Früher in den 90ern gab’s die wunderbar und unterhaltsame Verbrauchersendung „Wie bitte?!?“, die von Gert Müller-Geerbes moderiert wurde und die alltäglichen Ärgernisse von Verbrauchern mit bockigen Firmen, Behörden und ähnlichem gekonnt auf die Schippe nahm. Die realen Geschichten wurden von einem Stamm von drei bis vier Schauspielern in Form von Sketchen vorgetragen und meistens reichte die Erwähnung der Sendung aus, dass diese Firmen und Behörden sich dann bewegten.

Stammgast in dieser Sendung waren „die drei mit den Mützen“, die deutsche Telekom. Drei total unfähige Mitarbeiter, die ihrer Chefin (dargestellt von April Hailer) mächtig auf die Nerven gingen und sie fast immer am Ende des Sketches zielgenau in eine Ohnmacht manövrierten. Und so sah damals das Ganze dann beispielsweise aus. Die Telekom war, wen wundert es bei einem solch großen und kundenfreundlichen Konzern, Stammgast in der Sendereihe, keine Sendung ohne die Telekom.

Ja, und die Geschichten waren schon damals so schrecklich wie heute, beispielsweise gab es da den Frisörsalon, der über ein Jahr lang vergeblich auf einen Telefonanschluss wartete, keinen gelegt bekam und daran pleite ging. Der Witz an der Sache: die örtliche Niederlassung der Telekom war genau das Gebäude auf der anderen Straßenseite. Und, und und…

Und bis heute hat sich daran nichts geändert, im Gegenteil. Die Telekom will ja nun DSL erdrosseln und beteuert aber gleichzeitig natürlich, dass sie pro Netzneutralität sind. Das sind sie aber eben nicht, denn sie wollen die Neutralität in Wirklichkeit abschaffen und sich den Traffic doppelt bezahlen lassen.

Heute nämlich hat die Terrorkom ihre Pläne veröffentlicht, sich das Durchleiten von Diensten wie Youtube und dergleichen, die von den Kunden der Telekom massiv nachgefragt werden, monetär von deren Betreibern vergüten zu lassen. Das ist genau das, was die Telekom angeblich nicht will, nämlich das Abschaffen der Netzneutralität.

Denn der Traffic, den sich die Telekom da von Google extra bezahlen lassen will, der ist in Wirklichkeit schon bezahlt. So aber will man gleich doppelt abkassieren: einmal für das Bereitstellen der Leitungen zum Kunden und dann noch von den Anbietern. Google selber hat da einen pragmatischen Ansatz, der bisher auch gut funktionierte und bei Knotenpunkten wie dem DE-CIX praktiziert wird, der da lautet: wir richten für euch kostenlos in unserem Rechenzentrum ein Peering ein und eure Kunden haben fortan wunderbar ruckelfreie Videos. Kabel Deutschland beispielsweise hat solch ein Peering mit Google, daher ist Youtube bei denen einfach nur ein Genuss.

Die Drosselkom aber mag das so nicht haben, denn daran verdient sie ja so nicht genug. Obwohl es für sie, dank Leitungen überall hin natürlich kein Problem wäre, da ihre Technik zu installieren, machen sie das nicht, denn das wäre ja schlecht für die Bilanz. Nein, im Falle von Google halten sie nun unverblümt die Hand auf und wollen Zahlemann&Söhne. Ansonsten fahren sie da auch gerne die Strategie, wenn ein potentieller Peeringpartner groß genug ist, den nicht von vorne herein abzulehnen, sondern sie bieten ihm ein Peering an einem Standort eigener Wahl an plus Vertrag für die Leitung, versteht sich, die dorthin nur die Telekom legen kann. So und nicht anders funktioniert das Spiel.

Und die momentanen feuchten Träume zur Monetarisierung sind so eine Sache, die eigentlich mal das wettbewerbsrechtlich überprüft gehören. Denn die Kunden bezahlen bisher für die Leitungen und das, was sie als „Managed Service“ anpreisen ist in Wirklichkeit nichts anderes als eine Erpressung der Anbieter, damit sie ihre Kunden im Netz der Telekom überhaupt noch gut genug erreichen können. Wenn das Schule macht, dann aber mal gute Nacht Marie!

Übrigens ist das im Bereich des Mobilfunks ja nicht anders, die Volumengrenzen dort spotten jeder Beschreibung und angeblich ist das so, weil der Traffic sowieso schon kaum Gewinn einbringt bla Bla BLA! Komisch nur, dass man bei der Telekom einen Spezialtarif ordern kann, mit dem man dann über Mobilfunk sich dann Spotify bis zur Vergasung geben kann! Anders gesagt: die Telekom lügt da wie gedruckt!

Als Essenz bleibt, dass eine Prüfung der Regulierungsbehörde mal nötig wäre, man da aber nicht viel erwarten darf. Letztendlich hinkt Deutschland beim Ausbau des Internets sowieso schon im Vergleich zu anderen Industrienationen hinterher, der Digital Divide wird immer größer und der vermeintliche Retter LTE in den ländlichen Gebieten ist und bleibt einfach nur eine Lachnummer. Es ist besser als nichts, aber nichts ersetzt wirklich eine DSL-Leitung dauerhaft.

Wünschenswert wäre es, dass da die Politiker endlich mal aufwachen und den Netzausbau in staatlicher Hand vorantreiben. Ja, das wird einiges an Kosten verursachen, aber wenn man so Pleitebanken wie die HRE rettet, wovon kaum einer wirklich etwas hat, dann kann man sich auch mal gerade zur jetzigen Zeit einen Ausbau der Infrastruktur leisten, wovon dann viele etwas haben. Ach und das Leitungsnetz sollte man der Telekom wieder wegnehmen oder es besser regulieren, denn solch ein Mist kommt eben dabei heraus, wenn es in der Hand eines privaten – wenn auch immer noch mindestens halbstaatlichen – profitgierigen Konzerns ist.