Cloud Party ist das neue Second Life

Sagt zumindest Spiegel Online, ist also wahr.

In dem Bericht geht es um die Macher vom virtuellen Berlin (Berlin in 3D?), die gerade dabei sind, ihre bisherige Präsenz von Second Life nach Cloudparty umzuziehen. Die Gründe unter anderem sind die billigeren Kosten dort und dass die neue Plattform in einem Browser läuft.

Es ist eine Art Abgesang auf Second Life und Lobeshymne auf Cloud Party. In den Kommentaren finden sich Buktom von Pegasus Bücher und Zauselina von den brennenden Buchstaben, die da ein wenig Kontra geben. Wobei die Grundmeinung der Berlin-Macher ist dabei: Cloud Party ist wie Second Life, nur neuer, besser und billiger. So in etwa, und dahin ziehen wir nun dorthin um.

Ich hatte schon lange nichts mehr zu Bitcoin…

Mein letzter Blogpost zum Thema „Bitcoin – Sinn und Unsinn“ ist ja nun schon Monate her, trotzdem diskutiere ich da ja munter weiter.

Meine Meinung zum Thema Bitcoin ist ganz einfach diese: es ist eine interessante Idee und vor allem technisch ein interessanter Ansatz, der da getrieben wird. Mehr aber auch nicht, das Mining von Bitcoins ist extrem energieaufwendig und trägt zur Umweltverschmutzung bei, auch ansonsten ist in dem Bereich längst nicht alles Gold, was da so glänzt.

Nun lese ich seit einiger Zeit den englischen Blog „Naked Capitalism“, und in diesem hat sich heute der BWL-Professor Yanis Varoufakis von der Universität in Athen mal genauer zum Thema Bitcoin geäußert. Der Titel sagt schon im Prinzip alles, nämlich „Bitcoin und die gefährliche Phantasie unpolitischen Geldes.“

Zunächst einmal ist Bitcoin als System ja dezentral ausgelegt, die maximale Menge an Coins auch begrenzt und wird irgendwann wohl 2020 herum erreicht sein. Dafür kann man die Coins in extrem kleine Teile runterbrechen, damit auch weiterhin Transaktionen möglich sind. Bitcoin selber ist die Idee eines Japaners namens Satoshi Nakamoto, von dem keiner wirklich weiß, ob es diesen nun wirklich gibt, es nur ein Pseudonym ist oder eine Gruppe, die sich die Algorithmen ausgedacht hat.

Von Seiten der Sicherheit wurde Bitcoin ja bereits u.a. von Dan Kaminsky genau betrachtet, der das Programm als beachtlich findet. Normal ist es so, dass Programmcode häufig ja oberflächlich betrachtet gut aussieht und wenn man tiefer gräbt, dann kommen die Fehler zutage, bei Bitcoin ist das nach Kaminsky genau umgekehrt, nämlich das Programm sieht oberflächlich betrachtet extrem wurstig und fehlerhaft aus, wenn man aber tiefer gräbt erkennt man, dass es genau das Gegenteil ist.

Wie auch immer, Bitcoins sind nach Kaminsky vieles, aber schon eines nicht: anonym. Wer etwas Aufwand betreibt, der kann nämlich einzelne Transaktionen ganz genau den Verursachern zuordnen.

Aber nun zurück zum Blogpost von Varoufakis. Dieser sieht vor allem grundlegende Designfehler in dem Konstrukt, nämlich:

  1. wegen der Maximalmenge an Coins ist auf lange Sicht eine Deflation unvermeidbar und
  2. es bildet sich bereits jetzt eine Art Bitcoin-Adel.

Deflation und deren Schattenseiten
Warum ist eine Deflation unvermeidlich und schlecht? Unvermeidlich ist sie deshalb, weil die Maximalmenge an Coins begrenzt ist. Und warum ist das ein Problem? Erstens, weil ein zu erwartender Fall in Bitcoin-Preisen die Bitcoinbesitzer dazu motivieren wird, mit ihren Käufen zu warten – denn warum heute was kaufen, wenn es morgen günstiger zu haben ist?

Zweitens: wenn Bitcoins dazu benutzt werden, um Waren zu kaufen und man eine gewisse Zeitverzögerung zwischen dem Kauf der Waren und dem Ausliefern des Produktes zum Bitcoin-Markt berücksichtigt, wird ein stetiger Fall der Durchschnittspreise zu einer stetig sinkenden Marge für Firmen führen, die in Bitcoins handeln.

Die großen Bruchstellen
Weiterhin ist Varoufakis der Meinung, dass sich unaufhaltsam zwei große Bruchlinien innerhalb der Bitcoin-Wirtschaft entwickeln würden und bereits jetzt gut sichtbar seien.

Die erste sei der Bitcoin-Adel. Dies sind diejenigen Benutzer, die von Anfang an mit dabei waren, als das Mining noch relativ schnell und günstig ging und so einen Vorteil gegenüber denjenigen haben, die erst jetzt mit Bitcoin anfangen und so stetig wachsende Euro- und Dollarbeträge bezahlen müssen, wenn sie denn Bitcoins kaufen wollen. Mit anderen Worten: in gewisser Weise ein Schneeballsystem.

Die zweite große Bruchstelle sei der Graben zwischen Spekulanten und Benutzern. Natürlich würde mit jeder Währung eine gewisse Spekulation betrieben, aber im Gegensatz zu normalen Währungen sei die Spekulation mit Bitcoins um Längen größer als normale Transaktionen, wie Käufe.

Würde man beides zusammennehmen und solange das so bleibt, wird die Sprunghaftigkeit in dem Metier groß bleiben und kann die Leute von Bitcoins fern halten, die damit einfach nur Transaktionen vornehmen wollen (Greshams bekanntes „Gesetz“).

Können diese beiden Grundfehler korrigiert werden? Varoufakis meint damit klipp und klar: nein, denn genau dafür braucht man eine Zentralbank und die Grundidee von Bitcoin ist ja die Dezentralität.

Er ist der Meinung, Bitcoin würde den Goldstandard von 1920 simulieren, und die Bitcoin-Wirtschaft würde irgendwann genau unter denselben Problemen wie in den 1920ern leiden, die zu Deflation führen kann und möglicherweise dafür dann sorgen, dass sie Bitcoin ganz aufgeben würden.

Der Grund dafür, dass Geld politisch ist, ist dass der einzig brauchbare Weg einer kollektiven Kontrolle der Geldmenge der über eine Zentralbank sein kann. Unpolitisches Geld sei eine gefährliche Illusion, und nach wie vor sei eine unabhängige, demokratisch kontrollierte Zentralbank die beste Hoffnung einer Geldform, die von und für die Menschen gemacht ist. Bitcoin, ungeachtet seiner vielen interessanten Eigenschaften, wird das niemals sein können.

Es ist soweit: die Telekom führt kaputtes Internet ein!

Es gab ja vor kurzer Zeit Spekulationen darüber, ob die Deutsche Telekom nicht vorhabe, die bisherigen DSL-Zugänge ähnlich im Mobilfunkbereich zu drosseln, so ganz nach dem Motto: ein gewisses Kontingent ist im Tarif mit enthalten, wer aber mehr verbraucht, dessen Leitung wird künstlich gedrosselt oder er darf eben für den Rest des Monats mehr zahlen!

Was damals folgte, das war ein mehr als halbherziges Dementi, und heute ist es nun soweit: die Telekom hat ihre Pläne in der Tat nun veröffentlicht und will solche künstlichen Drosseln nun auch im Festnetzbereich einführen. Die offizielle Pressemitteilung dazu kann man hier lesen.

Nun ist das Mittel von virtuellen Spielewelten ja meist die Übertragung und von Second Life ganz besonders, und ich glaube kaum einer möchte da wirklich nun mit einer Art Verbrauchszähler im Hinterkopf entscheiden müssen, was er im Internet macht oder eben nicht. Bei allen neuen Verträgen bis 16 Mbit/s soll die Drossel nach 75 GB greifen.

Bestehende Verträge sollen nicht geändert werden und die technische Einführung nicht vor 2016 passieren. Kommen soll sie aber laut Telekom eben nun dennoch. Das Argument der Telekom, warum man diesen Schritt nun geht, liegt in der Servicequalität des Netzes und dass man auch weiterhin das Netz ausbauen wolle. Was ein Mumpitz.

Das wirkliche Argument, warum die Telekom diesen Schritt einführt, liegt darin, dass sie beim Ausbau der Netze auf die Bremse treten und so Kosten sparen wollen.

Los gehen mit den neuen Verträgen bereits am 2. Mai, und es ist zu erwarten, dass nach diesem Dammbruch auch alternative Anbieter zügig nachziehen werden. Dies ist das Ende der Flatrates im Bereich Internet in der bisherigen Form und auch das Ende der Netzneutralität.

Persönlich frage ich mich, wo denn die Proteste der Piratenpartei zu diesem Schritt zu lesen sind. Bisher habe ich davon in den Medien jedenfalls noch nichts mitbekommen, und das ist gerade für die Partei, die der „Generation Internet“ entsprungen ist und sich Netzpolitik als Kernthema überhaupt auserkoren hat, doch schon sehr blamabel. Mal wieder, denn mit dem richtigen performen in Sachen Medien außerhalb des Internets haben es die Piraten ja nicht so wirklich. Vielleicht waren sie auch nur eine gute Idee, die man langsam aber sicher begraben kann, wenn sie bald nicht deutlich mehr gebacken kriegen.

Über den geringen Sinn von Waffenlisten

Ich habe ja so einige Hüte in Second Life, die ich auf meinem Schädel trage, weil ich ganz einfach gefragt worden bin ob ich Lust dazu habe, diese Tätigkeiten auszuüben.

Eine dieser Tätigkeit ist dabei die als Waffentester für die gemeinsame Liste von Südland mit Ivalo. Das bedeutet schlichtweg nicht mehr und nicht weniger als genau das, wenn ein Waffenhersteller für Bögen oder Nahkampfwaffen sich neu auf den Markt begibt, dass diese dann von dem dahinter stehenden Team auf Konformität mit den Richtlinien des Gorean Meters (GM) überprüft wird. Geht die für Testzwecke zur Verfügung gestellte Waffe damit konform, dann wird sie zugelassen. Nutzt sie dagegen Werte, die außerhalb der Norm stehen, dann natürlich nicht

Da diese Liste von ungefähr insgesamt 30 Rollenspielsims einfach und direkt, bestenfalls mit einigen kleinen Anpassungen übernommen wird, hat sie natürlich schon Gewicht. Damit steht auch mein Name in all den Sims auf den Waffenlisten drauf, davon kaufen kann man sich natürlich aber dennoch nichts.

Nur – welchen Sinn hat solch ein Test eigentlich und was sagt er aus? Der Test sagt einzig und alleine aus, dass die vom Hersteller zur Verfügung gestellte Waffe zum Zeitpunkt des Testes richtlinienkonform gewesen ist. Das ist dann auch schon alles .

Wenn er in seinen Waffen mit einem Update nach dem Test Skripte einbaut, die leicht außer der Norm stehen, dann fällt das mitunter schwerlich auf. Oder aber wenn er in seine Skripte diverse Betrügereien einbaut, die nur er&seine Gruppe über irgendwelche speziellen Kanäle aktivieren können, dann fällt das beim Test natürlich auch nicht auf, denn normalerweise sieht man zwar die Waffe, aber nicht den Quelltext der dazugehörigen Skripte.

Und selbst wenn man den sehen sollte, dann sieht man i.d.R. nicht den Quelltext der Skripte, die er später verbaut. Oder aber wenn er einfach mal einen Fehler einbaut, auch das kommt ja vor, wird man das kaum bemerken.

Das bedeutet damit letztendlich nichts anderes, als dass solch eine Waffenliste nur eine Momentaufnahme ist: die uns zur Verfügung gestellten Testwaffen waren zum Zeitpunkt des Testes richtlinienkonform. Keiner kann und wird da jemals eine Garantie darauf geben können, dass sie das dann auch noch meinetwegen sechs Monate nach dem Test auch tatsächlich sind.

Ein weiterer Aspekt ist auch das Streichen von nicht mehr existenten Herstellern, denn die Richtlinien wandeln sich ja ab und an doch ein wenig. Und dann dann jemand meinetwegen wie AC Creations lange genug aus dem Geschäft ist, dann kann es sich schon lohnen, die Waffe fortan nicht mehr zu erlauben. Aber auch meistens eben nur dann oder wenn sie offensichtlich neben den Richtlinien liegen wie seinerzeit die Schwerter von Mikazuki.

Die Hersteller kommen und vergehen eben, und gerade bei den Bögen werden die Pew-Pew-Liebhaber auch immer ihren Flavor of the month haben, den man unbedingt haben muss, weil er deutlich besser durch’s Lag schneidet als der Rest und man damit einfach besser gewinnen kann. Das war so, ist so und wird immer so sein. Und solange das ist, wird es immer mal wieder neue Hersteller geben, die auf der Bildfläche erscheinen und dann ihren Reibach machen. Ob die Bögen dann tatsächlich besser sind oder nicht, sei mal dahingestellt, denn oft versetzt eben auch da der Glaube Berge.

Fakt ist aber und wird es immer sein, dass das GM ein offenes System ist und wer betrügen will, der kann und wird das tun. Und die Waffenliste ist keinerlei dauerhafte Garantie dafür, dass ein Hersteller eben nicht doch irgendwann in seine Waffe Cheats einbaut. Denn auch das ist in Second Life ein Markt, es gibt genügend Spieler die dafür durchaus einiges an Linden Dollars springen lassen. Die Kunst besteht dabei dann darin, sich eben nicht erwischen zu lassen.

Es gibt zwar auch HUDs, die man entweder kostenlos bekommt oder sich kaufen kann, die die gängigsten Waffencheats angeblich entdecken sollen. Nur ist das erstens auch so eine Sache und zweitens der alte Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel. Das HUD kann nur die Cheats aufdecken, die man bereits kennt, wobei einige einfacher und andere sicherlich schwerer zu entdecken sind. Völlig neue Arten von Cheats dagegen wird es nicht entdecken können, weil es ganz einfach darauf nicht programmiert worden ist .

Als Fazit bleibt dann eines: Kampf ist eben auch Vertrauenssache, denn die Waffenlisten können wenn überhaupt nur sehr bedingt etwas über die Legalität von Waffen aussagen. Wobei viele sind auch deutlich zu vorschnell darin, wenn es darum geht, ob jemand betrogen hat oder nicht.

Den meisten Sinn machen die Listen noch darin, dass man zumindest einen gewissen Kanon an Waffen vorschreibt, die erlaubt sind und so das Erscheinungsbild einigermaßen passt. Man stelle sich mal vor, jemand würde sich mit einer AK47 nach Gor mit der üblichen Schmalspurerklärung „Ich war Soldat im Irak, wurde von den PKs entführt mit der Waffe und 300 Schuß Munition, um die PKs im Auftrag der Kurii ein wenig abzulenken“ –  das wäre total daneben und es gibt dennoch sicherlich Spieler, die genau mit solch einer Nonsenserklärung dann ihre AK47 abfeuern würden.

Genau darin mag noch der Hauptsinn von Waffenregelungen liegen, dass solch ein denkbarer Mist eben klipp und klar verboten ist.

Meta: Google Reader ersetzen

Vor einiger Zeit hat ja Google angekündigt, sein Produkt „Google Reader“ zum 1. Juli 2013 endgültig einzustellen. Nun ist es bei dem Ding aber so, dass Reader nicht nur einfach ein Dienst von Google ist, den nur Google ist – er ist vielmehr die Basis eines ganzen Ökosystems an Webdiensten und Apps, die darauf aufsetzen

Für viele ist er eben nach wie vor die beste Lösung, RSS-Feeds verteilt lesen zu können, also im Webbrowser, Tablet oder Smartphone und vor allem überall auf demselben Stand zu sein. Auch gibt es dort so etwas wie ein kleines, soziales Netz und die Nutzer von Reader sind meistens eben sehr technikaffin und lautstark, wenn es sein muss. So nun eben auch in dem Fall, Google hat mit der Ankündigung so viel Vertrauen kaput gemacht, dass es ihnen noch längst nicht klar sein dürfte, was sie damit genau angerichtet haben.

Selbst der sonst so nüchterne Heise-Verlag aus Hannover ließ sich in dem Fall zu einem Kommentar hinreißen mit dem Credo: Google hat hier sehr viel Vertrauen zerstört. Kurz nach der Ankündigung war eine eilig eingerichtete Onlinepetition mit dem Appell an Google, den Dienst doch bitte weiterhin zu betreiben, von 20.000 Nutzer unterzeichnet worden. Das lässt schon blicken.

Dafür hat Google ja nun kürzlich seinen eigenen Konkurrenten zu Evernote namens Keep gestartet. Viele Nutzer nehmen das Google aber nach wie vor übel und sagen offen: wieso sollte ich Keep meine Daten anvertrauen, wenn Google dann irgendwann mit Keep dasselbe machen sollte wie mit dem Reader? Da bleibe ich doch lieber direkt beim Original, die machen eben genau nur das, zahle denen was und bin mir sicher, der Dienst bleibt bestehen. So etwas nennt man auch enien Schuss ins eigene Bein.

Da aber bisher nicht damit zu rechnen ist, dass Google seine Meinung nochmal ändert, bleibt es dabei: der Reader wird eingestellt und Hunderttausende Benutzer sind nun auf der Suche nach Alternativen. Übrigens hat Google aus dem Webstore von Chrome auch noch die Erweiterung verbannt, die einem das RSS-Symbol in der Adreßleiste anzeigt.

Es ist ja irgendwie Unsitte, aber moderne Browser meinen das nicht mehr tun zu müssen. Der Grund dafür bei Google? Mutmaßlich die Leute verstärkt nach Google+ zu treiben.

Wo Google aufhört, gibt es woanders auch Profiteure. Einer davon ist beispielsweise der Dienst Feedly, der bisher nur auf Reader aufsetzte, aber nun das API nachbauen will und derzeit massiv aufstockt. Nach eigenen Aussagen haben sie inzwischen schon 500000 neue Benutzer dank der Ankündigung von Google bekommen.

So oder so, für viele Informationsjunkies war der Reader eines der zentralen Werkzeuge ihres täglichen Workflows und fällt nun bald weg. Ersatz muss also her, nur welcher? Will man wieder einen webbasierten Dienst benutzen und dann darauf vertrauen, dass der möglichst lange bestehen bleibt? Oder greift man lieber nun zu einem webbasierten Reader, den man selbst betreibt (kostenlos: Tiny Tiny RSS, Selfoss, kostenpflichtig: Fever) oder nur noch einem RSS-Client auf dem Desktop wie Feeddemon?

Alternativen gibt es wirklich genug, man muss sich nur für eine entscheiden. Was es dabei für Möglichkeiten gibt, hat der Heise-Verlag in einem langen Artikel hier genau erläuert. Da sollte dann für jeden was brauchbares dabei sein.

Persönlich läuft bei mir nun eben Tiny Tiny RSS und fertig, damit bin ich vor solch unliebsamen Überraschungen nun sicher.

Mesh-Köpfe und ein alternativer Ansatz

Momentan ist ja einer der Hypes in Second Life schlechthin die Arbeit und Einführung von geskripteten Mesh-Köpfen, die bisher noch ein kleines Vermögen kosten (6000 L$ muss man schon investieren) und dann gar zu drollig daher kommen. Beispiele dafür gibt es hier und hier, wie das aussieht.

Entwicklungstechnisch ist das nur logisch, dass diese Dinger früher oder später kommen mussten, denn immerhin tacker man sich schon lange Haare an den Kopf, dazu kommen auf Prims oder Mesh basierte Füße, Augen, Brüste, Schuhe und Hände sowie Kleidung, nun also eben ein Kopf, der die bisherigen Nachteile des alten Systemavatars beheben will und das Großteils auch schafft.

Endlich kann man den Kopf animieren, wie man lustig ist, Emotionen beliebig ausdrücken, und und und… solange natürlich die Sim mitmacht und das Ausführen von Skripten da zuverlässig funktioniert, das ist nämlich der Pferdefuß an der Angelegenheit. Da allerdings ein AO auch auf Sims funktioniert, die Skripte in der Ausführung nicht erlauben und die Möglichkeiten, um diese LSL-Einschränkung herum zu programmmieren schon lange bekannt sind – die AOs machten es ja erfolgreich vor – bin ich mir sicher, dass man auch in den Köpfen bei der Programmierung der massenweisen Skripten daran gedacht hat und das so implementierte.

Diese Köpfe stecken noch in den Kinderschuhen, aber machen wir uns nichts vor, sie werden bleiben und sich weiter entwickeln. Sie bringen vor allem eines: neue Möglichkeiten der Immersion, auf die viele ja stehen. Wer weiß, vielleicht gehört es eines Tages zum guten Ton, sich Meshköpfe an den Hals zu tackern, wie das schon auch bei Füßen und dergleichen mehr geschieht, man gewöhnt sich ja daran.

Übrigens ist die primäre Zielgruppe auch klar: modebewußte Frauenavatare. Oder habt ihr schon mal ein Demovideo mit einem Männerkopf gesehen? Ich bisher nicht, und es wundert mich auch nicht weiter, denn die immensen Entwicklungskosten für die Dinger wollen ja bezahlt werden.

Nun ist es so, dass im Grunde auch diese Dinger mal wieder vor allem eines zeigen: der Standardavatar ist in die Jahre gekommen und bietet einfach viel zu wenig persönliche Ausdrucksmöglichkeiten. Nun gibt es aber sehr viel an Inhalten, das auf dem Standardavatar basiert.

Wieso baut Linden Lab nicht an einem Avatar 2.0, der dann all das, was man bisher so nachrüsten muss, schon eingebaut hat und fertig? Das wäre mal eine schöne Sache, und ich bin mir da sicher, man könnte da etliches aus der Community erfahren, was es da für Vorschläge gibt.

Diesen Avatar 2.0 dann würde man optional einführen, also man entscheidet sich entweder für ein Herumlaufen mit der 1er-Version, und der Content der darauf aufbaut wäre weiterhin nutzbar oder für den Avatar 2.0. Der 2.0er-Avatar müsste dann nicht zwingend zum alten Content kompatibel sein, aber man lässt den Benutzern ja die Wahl und daher könnte man den bewussten Bruch mit dem alten Content riskieren, denn es wird ja keiner zu etwas gezwungen noch der alte Content unbrauchbar. Und darauf kommt es schließlich bei solchen Sachen an.

Der Avatar 2.0 käme dann mit einem voll ausgestatteten Körpertorso daher, also richtige Hände, natürlich animierbar, Füße, Köpfe usw. So in der Art eben.

Es gab ja schon interessante Projekte wie Puppeteer, wo es darum ging, den Avatar lebensechter zu animieren, aber irgendwie versandete das bei Linden Lab dann doch alles recht fruchtlos. Schade.

Google Glasses, augmentierte Realität und die Folgen

Google arbeitet ja mit Nachdruck an einer speziellen, modernen Brille: in diese ist ein kompletter, kleiner Rechner auf Basis von Android eingebaut, dazu kommt ein Mobilfunkmodul und es ist möglich, beliebige Informationen in Echtzeit einzublenden und abzurufen. Gesteuert wird dabei diese Brille entweder durch unauffällige Bewegungen und Touchpad oder durch Sprachbefehle.

Die dabei angewandte Technik ist die eines Headup-Displays und man nennt das Verfahren auch gerne augmentierte Realität oder augmented reality. Augmentierte Realität selber ist schon ein alter Hut, denn diese ist vor allem mit Smartphones schon länger möglich, indem man sich die Gegend durch die Linse des Geräts anschaut und eine beliebige App wie Layar zusätzliche Informationen dazu einblendet. Google Glass aber treibt die augmentierte Realität nun auf die Spitze, denn während man ein Smartphone nicht ständig mit sich herschleppt, so trägt man die Brille doch meistens immer auf der Nase und nutzt sie einfach so ziemlich sicher ziemlich öfter.

Zusätzlich soll in das Gerät auch eine Kamera zur Orientierung und für Bildaufnahmen eingebaut sein. Nun ist das alles zwar noch in der Entwicklung, aber bereits Ende 2013 sollen die ersten Versionen im Handel für Endkunden erhältlich sein, und das zu einem Preis von ungefähr vermutlich 400 US$. Entwickler können bereits jetzt Prototypen für ca. 1.500 US$ erwerben.

Nun macht Google ja nichts aus reiner Nächstenliebe und warum sollte man ein Smartphone in eine Brille einbauen wollen? Da steckt doch sicher mehr dahinter, und in der Tat tut es das auch.

Zunächst einmal bedeutet solch eine Plattform, wenn die Brillen sich wirklich am Markt behaupten werden, eine zusätzliche Werbemöglichkeit für Google. Da Google im Grunde ja eine Werbeagentur mit angeschlossener Suchmaschine und lernenden Computern ist, ist das für Google nur konsequenterweise der nächste Schritt in der Durchdringung des Planeten. Mehr noch aber als bei den Smartphones wird man mit dieser Technik zu den Augen und Ohren des Suchgiganten.

Und das mit ungeahnten Folgen: denn angenommen wir sind im Jahr 2014 und die Brille hat sich weitestgehend durchgesetzt und wir führen mit jemandem ein Gespräch, der diese Brille trägt – wer garantiert einem dann, dass er nicht gerade in dem Moment das Gespräch mit der Brille aufzeichnet und für später irgendwo verwahrt? Zudem verfügt man über große Sprach- und Bilderdatenbanken, man kann automatisiert bereits diese Informationen sehr gut den jeweiligen Personen zuordnen, und ein Heer von Brillenträgern sorgt nur noch umso mehr dafür, dass Google Daten über einen ohne Ende sammelt in einer Art und Weise, die das viel gescholtene Facebook auf einmal wie eine harmlose Betschwester erscheinen lassen.

All das wird sehr bald Wirklichkeit werden und die Folgen davon sind unabsehbar; einerseits steckt in der Technik sehr viel Potential drin, um Nutzen zu entfalten, andererseits auch sehr viel Mißbrauchsmöglichkeiten. Vor allem ist hier Google mal Innovator, denn bisher scheint Apple und der Rest nichts vergleichbares in der Entwicklungsabteilung zu haben, während Google darüber schon offen länger berichtet und der Öffentlichkeit funktionsfähige Prototypen präsentiert. Apple baut dafür wohl an einer eigenen Uhr, aber diese ist längst nicht so spannend wie Googles Brille. Und auch die Folgen dieser Uhr sind längst nicht so gravierend wie bei dieser Brille.

Dazu kommt, Apple selber hat nicht Googles massiven Rechnerpark. Google selber hat geschätzt eine Million Server oder inzwischen mehr in Betrieb und überall auf dem Erdball massive Rechenzentren verteilt. Facebook selber hat bestenfalls ca. 180.000 Server in Betrieb. Also was auch immer da an Daten gesammelt wird, Google kann damit einen Haufen mehr anstellen als Facebook. Vermutlich kennt einen die Maschine nach genügend langem Gebrauch der Brille einen besser als man selbst oder die eigene Mutter es tut.

Wie schon gesagt, die Folgen sind schwer absehbar, aber wir werden es bald erleben. Ich frage mich nur, wie die Politik darauf reagieren wird, wenn der öffentliche Raum durch diese Dinger quasi unter Generalrundumüberwachung gestellt werden wird. Thilo Weichert wird wie immer poltern, Ilse Aigner wie immer schwer empört sein und dann doch nichts tun, und das war’s dann – am Ende kann dann Google doch machen, was es will und das ist nicht unbedingt nur gut für uns.

Ähm… wie bitte?!? Aurora Scape macht schon dicht?

Am 01.02.2013 eröffnete Aurora Scape seine Pforten. Dieses Grid basiert auf Aurora Sim, einem Fork von Opensimulator.

Vor knapp zwei Wochen haute der Inhaber von Aurora Scape noch eine Meldung raus, dass er für den unerwarteten Erfolg bestens gerüstet sei. Mehr noch, der Macher von Aurora selber arbeitet gerade an einem neuen Assetserver, der auf NoSQL (Vorsicht, Buzzword!) basieren soll.

Und nun? Jetzt, wo es am Schönsten ist, macht das Grid schon wieder zu! Kein Scherz, es wird geschlossen weil Timothy Rogers der Meinung ist, es gäbe einfach nicht genügend Interessenten an Aurora Sim!

Hat man da noch Worte…

Und da fror dann fast die Hölle zu…

Es zeigt sich mal wieder deutlich: Totgesagte leben länger, genauer: Hallow Palmer is back, alive and some motherfucking bad ass kicking!

Er hat bereits angekündigt, ab Mai 2013 ein neues Opensimgrid betreiben zu wollen. Das Ganze soll als Nachfolger für das inzwischen durch Fusion aufgegangene Grid4Us gelten. Na, das wird sicher spannend.

Hallow Palmer ist vor allem noch den Leuten bei Avameet drüben in deutlicher Erinnerung geblieben, was unter anderem an seinen sagen wir teilweise mal recht unglücklichen Postings in dem Forum liegt.