Die Invasion der kleinen Hungerhaken

Die Venus von Willendorf oder: die Blaupause des goreanischen Schönheitsideals.

Nichts unterliegt in Second Life so stark dem Wandel wie das Aussehen von Avataren. Waren früher mal Nekos supermodern und gefragt, während sie heute eine schon längst fast ausgestorbene und vergessene Gattung sind, kamen danach die Elfenohren, Na’vi aus dem Avatar-Roleplay und vieles, vieles mehr.

Die meisten Avatare sehen dabei ja auch aus wie direkt vom Laufsteg weggezerrt, es gibt kaum ältere Avatare und dergleichen, für diese wird es richtig schwer, Skins zu finden. Die Mehrheit will eben schön, jung und knackig aussehen – so ist nun mal die Welt. Eine weitere Spezies dabei, die ja ebenfalls öfters aus diversen Gründen (meistens ist es „Ich hab kein Hirn und mache gerne Hexenjagden auf alles, was anders ist!“) angefeindet wird, sind dabei Kindavatare. Junge, was kann man nur als Kindavatar in Second Life alles falsch machen.

„Your world, your imagination?“ – ja, schön wäre es, dürften sich viele Spieler hinter Kindavataren sagen. Wer mal wirklich einen so richtig dollen Spießŕutenlauf durch Second Life unternehmen will, der sollte sich als Kindavatar stylen und diverse Dissen und Clubs abklappern. Da bleibt garantiert kein Auge trocken!

Dazu kommt bei den Frauen in Second Life, dass diese oft (und wem gefällt es andererseits auch nicht, wo keine Nachfrage wäre, gäbe es das nicht) wie die sprichwörtlichen Hungerhaken durch die Gegend stapfen. Die meisten sehen aus, als wären sie direkt vom Catwalk der Show „Germany’s next top model“ entsprungen und fast meint man beim Anblick dieser Personen, noch aus dem Off eine kieksige Stimme „Aber du bist noch vieeel zu dick!“ krakeelen zu hören.

Die Hungerhaken sind schon so eine Sache für sich alleine. Frau will schön sein, Frau entspricht dabei den Erdidealen aber nicht dem, was Norman sich als Schönheitsideal ausgedacht hat. Schönheitsideale sind ja immer kulturabhängig, und mal ehrlich, die Ansichten der diversen Kulturen gehen darüber weiiit auseinander.

Normans Ideal ist simpel und massiv gegen den Schlankheitswahn unserer Tage gekämmt: die Frau als nicht zu groß, große Brüste, breite Hüften und rundliche Bäuche. Kommt euch das bekannt vor? Richtig, Venus von Willendorf, ick hör dir trapsen! Und wieso breite Hüften? Weil diese in vielen Kulturen als besonders gebärfreudig und fruchtbar angesehen werden, da flutscht es förmlich von alleine raus, so meint man dann.

Abgesehen davon haben ja viele Leute im Spiel lieber Roboter als Sklavinnen, wo Norman aber wiederum das Ideal der intelligenten Frau propagiert, von Männern, die sich gerne mit ihrem Besitz unterhalten. Nun ja.

Jedenfalls ist damit das Schönheitsideal recht deutlich umschrieben. Nicht zu klein, nicht zu groß von der Statur her und ansonsten schön füllig. Also das krasse Gegenteil von den meisten Frauen, die so im Spiel herumlaufen.

Um aber dem nun die Krönung aufzusetzen, gibt es neben der Gattung des großen Hungerhakens nun auch noch die kleinen Hungerhaken: Avatare, die meist bestenfalls eine Körperhöhe von 1.60m in SL haben, spindeldürr sind, aber dafür noch oben Rundungen bis zum dort hinaus haben. Da fragt man sich manchmal schon, wo das noch letzten Endes hinführen soll…

Und es war in GaD…

…das wieder einmal die berühmt-berüchtigte Diskussion „Ach, was ist deutsches Gor so Scheiße“ aufkam. Einfach ein herzerwärmender Evergreen, ich möchte da am Liebsten jedes Mal nur noch mit einem Holzhammer losrennen und auf alles draufschlagen, er bringt mich immer wieder in romantische Verzückung.

Irgend jemand bisher nicht besonders offen in Erscheinung getretener jammerte sich da sein Herz aus, und da ich in der entsprechenden Laune war, gab’s mal entsprechend zurück. Das ging dann ungefähr sinngemäß so ab:

Jammerlappen: Das, was hier gespielt wird, ist doch kein Gor! Ich habe das Gefühl, es nur mit Teenies zu tun zu haben, die keine Ahnung haben, aber dafür ballern können. Da wundert es mich nicht, dass das deutsche Gor nicht mehr ist, was es einmal war, sorry, musste das mal loswerden.
Ich: Nur die Harten kommen in den Garten.

Jammerlappen: Es ist lächerlich und vor allem kein RP mehr, wenn man einen Raid auf eine Sim 24 oder 48 Stunden mindestens vorher ankündigen muss. Wo bleibt da der Überraschungseffekt?
Ich: (gedacht: genau solche Typen wie dich wollen sie da nicht haben, getroffene Hunde bellen eben!) geschrieben: Es ist lächerlich, einem Simbesitzer vorschreiben zu wollen, wie er die Regeln seiner Sim zu gestalten hat.

Jammerlappen: Dann jammern die Leute, warum sie ihre Sim verlassen müssen, weil kein Traffic da ist.
Ich: Jeder kann, wenn er mag, eine eigene Sim auf die Beine stellen (Anmerkung: das machen tatsächlich genügend minderbemittelte Torfnasen, denen man es nicht zutrauen würde, oft genug vor, es geht also, wenn man nur will), zur Not auch als Team, ich schlage vor, dass all diejenigen, die es ach so schrecklich und furchtbar auf Deutschgor finden, ihre eigene Sim eröffnen und dann dort alles endlich richtig machen. Und X

Das war es dann gewesen, danach war ich aus dem Kanal draußen. Es kam noch ein Kommentar in Form einer Gruppenmitteilung von Thor „Die überflüssigste Chatbemerkung… ist wenn man Hunderten mitteilen muss: X. Es interessiert keinen.“ Ja, sehr konsquent das als Mitteilung rauszujagen, die dann auch jedes Offline-Mitglied zusätzlich bekommt, aber was soll’s… 🙂

Es war eben die tägliche Ration Wahnsinn, die wir alle schon gewohnt sind.

Unter der Haube

In diesem Post beschreibe ich kurz, welche Plugins für WordPress 3.0.2 in diesem Blog ihren Dienst verrichten. WordPress ist ja die beliebteste Blogengine überhaupt, was dazu führt, dass es gefühlte Gazillionen an freien Themes und Plugins jeglicher Art dafür gibt. Die Frage ist oft nicht „Gibt es das?“, sondern „Welches der Plugins nehme ich für X?“ Anyway, here we go:

  • Akismet – gegen den Kommentarspam in den Posts und im Schreikasten. Dürfte fast jeder aktiv haben.
  • Collapsible Archive Widget – damit rechts in der Seitenleiste die Archive als Dropdown-Menü erscheinen.
  • Conditional CAPTCHA für WordPress – wenn Akismet nicht ganz sicher der Meinung ist, ein Kommentar ist Spam, dann bekommt der Poster ein CAPTCHA vor den Latz geknallt. Kann er es lösen, landet der Kommentar in der Warteschlange, ansonsten wird er automagisch verworfen. Eine sehr nette und gute Ergänzung zu Akismet.
  • creative commons license widget – stellt den Inhalt des Blogs unter eine beliebige Creative-Commons-Lizenz.
  • Custom Image Sizes – damit man für Bilder innerhalb Postings eigene Bildgrößen definieren kann.
  • FancyBox for WordPress – das sorgt für die netten Effekte, wenn man auf ein Bild innerhalb eines Posts klickt.
  • FD Feedburner Plugin – sehr einfache Integration von Feedburner ins Blog und Umleitung aller Feeds.
  • Google XML Sitemaps – das sorgt dafür, dass Google und Konsorten hier noch schneller nach jedem Post indiziert.
  • Gravatar Hovercards – wenn man in den Kommentaren die Maus über einen Gravatar, werden die Informationen zu diesem geladen.
  • Piwik Analytics – Integration der Statistiksoftware Piwik in den Blog.
  • Schreikasten – meine Shoutbox auf der Startseite rechts.
  • Search engine keywords highlighter – wenn jemand über Google&Co. aufs Blog kommt, werden dessen Suchwörter im Post automatisch farbig gekennzeichnet.
  • Subscribe to comments – sorgt dafür, dass man hier Kommentare zu Posts automatisch per Email zugeschickt bekommt.
  • W3 Total Cache – wow, was für ein Biest und unbedingt notwendig. Das wichtigste an einem Blog ist ja, dass es die fertigen Seiten möglichst schnell hinausrendert, keiner wartet gerne. Dabei ist WordPress alleine schon nicht allzu schnell, aber je mehr Plugins man aktiviert, desto mehr Queries laufen noch an die Datenbank, was zu noch längeren Renderzeiten führt. Hier schafft dieses Plugin Abhilfe, indem es wirklich alles cached, was man innerhalb von WordPress nur cachen kann. WordPress ohne Cache will man nicht haben, daher ein Muss für jedes Blog, damit lässt sich selbst ein massives Slashdotting einigermaßen überleben!
  • WP-Print – das sorgt für den netten Button „Print this post“ unter jedem Posting.
  • wp-Typography – typographische Einstellmöglichkeiten par Excellence inkl. Silbentrennung, wenn es wer mag.
  • Wptouch – dies ist ein Theme mit eingebauter Browserweiche für mobile Endgeräte (iPhone, Blackberry, Android) und dergleichen, so dass man den Blog auch mobil flott lesen kann.
  • youtube with style – hübscht den allgemein recht faden Standardplayer von Youtube ordentlich auf.

Als Theme läuft hier momentan das frei erhältliche Mystique.