Role play

Brainstorming ist immer gut…

Wer weiß, vielleicht sollte ich öfters ein wenig über episodisches und „Wir-sitzen-alle-an-einem-Tisch-und-langweilen-uns-gepflegt“-RPs jammern, immerhin küsste mich dabei die Muse und brachte mir einige Ideen ein, wie man ein wenig den Muff von tausend Jahren unter den Talaren wegbekommen kann. Was daraus werden wird, wird die Zeit zeigen – aber einen Versuch ist es allemal wert, denn wenn man es nicht probiert, weiß man nicht, was daraus hätte werden können.

So oder so… ich bin gespannt.

MetaLife2 oder: Totgesagte leben länger

Einigen von euch dürfte noch das Combat Meter namens MetaLife in Erinnerung geblieben sein. Im Jahr 2009 gab es mal einen kurzen Hype um dieses im deutschen Gor, welcher denn aber damit endete, dass es sich auf breiter Front nicht durchsetzen konnte, sondern fast wieder so schnell, wie es kometenhaft in der Gunst aufstieg auch wieder in der Versenkung verschwand.

Danach blieb es ruhig um dieses Combat Meter, die Macherin Tala Nagy selber arbeitete offensichtlich auch nicht mehr daran und es dümpelte mehr oder minder schlecht als recht vor sich hin. Kurz und gut es war eines dieser Projekte gewesen, aus denen noch hätte viel werden können, wenn der Macher denn am Ball geblieben wäre – war sie aber eben nicht.

Aber das hat sich nun schwer geändert, denn seit Mitte Februar hat ein Team namens 7Sins diesen Meter von Tala Nagy komplett übernommen. Die neuen Macher legten denn auch mit einer flotten Geschwindigkeit los, sie wollen bald das MetaLife 2 heraus bringen und arbeiten nun an allen möglichen und unmöglichen Ecken und Enden daran, dass dies auch passieren wird.

Die auffälligste Neuerungen ist zunächst einmal, dass die offizielle Webseite für das Meter umgezogen wurde und nun unter http://metalife2.altervista.org erreichbar ist. Außerdem haben sie das erste Update des Meters seit fast drei Jahren herausgebracht, das MetaLife Meter ist nun in world in der Version 1.21 erhältlich, den Changelog dazu gibt es hier.

Was die neuen Features von MetaLife2 sein werden, darüber hüllen sich die Macher noch in Schweigen, sie haben nur durchblicken lassen, dass sie mehr Spielelemente ins Meter einbringen wollen und darüber bald eine offene Diskussion im Forum starten werden.

So oder so, mit dem MetaLife-Meter kann man wieder rechnen, zumindest wenn es dem neuen Programmiererteam gelingt, wirklich die Ideen, die sie haben, auch umzusetzen. Ob es denn allerdings Sims geben wird, die es wieder einsetzen werden, steht natürlich auf einem gänzlich anderen Blatt.

Wie könnte spannendes Rats-RP aussehen?

Heute kam mir beim Durchlesen der Südland-Foren mal folgender Gedanke: wie könnte eigentlich Rats-RP aussehen, das wirklich mal Spaß macht? Meistens ist Rats-RP doch eine recht öde Veranstaltung, weil einfach die Hälfte der notwendigen Personen generell immer fehlt, meistens sich alle Personen mehr oder minder einig sind und man stundenlang irgendwelches Zeug diskutiert, was keinen interessiert noch man geschweige denn wirklich braucht. Da dies zu meiner Zeit damals noch als Administrator von Talbot nicht viel anders gelaufen ist, stehe ich der Abhaltung eines solchen Rates auch ablehnend gegenüber. Braucht keiner so, will keiner so und Spaß macht es auch keinen.

Beispiel gefällig, was ich damit meine? Aber bitte sehr, bitte gern:

Redner: Werte Kollegen! Heute diskutieren wir hier im hohen Rat der Stadt Kleinkleckersdorf über die Beschlußvorlage A/38, in der es darum geht, ob die zukünftige Steuer für Zierplfanzenhaltung in Häusern 10 Prozent oder zehn von hundert monatlich des amtlich beurkundeten Einkaufspreises betragen soll  [blafaselsülz, Stunden später, alles schnarcht ] – danke für die Aufmerksamkeit, und nun stimmen wir darüber ab!

Alle stimmen dafür – Hauptsache, der Spinner da vorne gibt endlich Ruhe und man kann heim, um dort Spass zu haben.

Gibt es nicht, kennt ihr nicht? Aber sicher doch! Genau so läuft es oft ab, Ratssitzungen sind einfach nur so etwas von öde und sie taugen nicht einmal als Demokratiesimulation, so dass man sich solch einen Schmarrn doch am Besten gleich sparen kann! Dazu kommt, dass häufig nicht einmal alle wichtigen Positionen des Rates besetzt sind oder – und auch das ist schlecht – nur mit Alts, die zu dem Zeitpunkt herausgekramt werden. Sagt Nein zu solchem Mist!

Wie also könnte spannendes Rats-RP, wenn man es denn tatsächlich wagen will, aussehen und was benötigt man dazu? Ich selber stelle mir darunter folgendes vor, was man braucht:

  • einen gut besetzten Rat, in dem wirklich alle wichtigen Positionen besetzt sind. Wichtig dabei ist, dass diese Personen aber nicht nur zu den Sitzungen erscheinen und danach nie mehr, sondern im normalen Leben in der Stadt auch greifbar sind, damit man sie bedrohen, bestechen, beeinflussen, entführen und was weiß ich noch alles kann.
  • mindestens zwei große Lager, in die der Rat gespalten ist. Harmonie ist nämlich nichts anderes als Langeweile pur, das ist eine Tatsache, die nirgend wo sonst als im Fernsehen besser begriffen worden ist, und stellen wir uns mal vor, dass in einer der Telenovelas sich alle vertrügen – die wäre doch nach drei Folgen schon abgedreht! Lächerlich, wovon wirklich spannendes RP in der Art lebt sind Brüche, kantige Figuren, begnadete Redner, ein Rat, der voller Leidenschaft, Intrigen, Macht und Korruptheit gespalten ist, unberechenbar ist, lebt und atmet!
  • Neben den zwei Lagern braucht es auch mindestens zwei Köpfe, die diese Lager anführen. Diese sollten begnadete Redner sein, die es auf ihre Art und Weise schaffen, den Rest in ihren Bann zu ziehen, das Schwert des Wortes geschickt zu schwingen, aber auch vor Intrigen, Putschversuchen, Bestechungsversuchen und vielem mehr nicht zurück schrecken, um dem Feind zu schaden. Genau von so etwas und nichts anderem lebt ein Rat!
  • Geld, Habsucht, Macht, Intrigen – alles Themen, von denen ein Rat unterschwellig getrieben ist, was man nicht immer direkt sieht, aber dennoch fühlt. So etwas muss sein!
  • ein brüchiger Burgfrieden im Fall eines Krieges! Sollte man im Krieg sein, dann ist es nur logisch, dass man zusammen hält, aber das ist brüchig und im Krieg kommen eben Leute um, wieso sollte man da nicht ein oder zwei Feinde mal dem Gegner ans Messer liefern? Nirgendwo sonst geht das so elegant im Krieg und einfacher als mit einem guten Verrat, wobei man sich da auch immer vor Augen halten muss, dass man den Verrat, aber nicht den Verräter liebt.
  • Flammende Reden voller Leidenschaft, Angriffen auf den Gegner, Wortgewalt, Substanz und Worten in epischer Breite! Wer im Rat spricht, der will schließlich etwas bewegen, und so spricht er denn auch. Wer eine Idee davon kriegen will, wie das aussehen könnte, der möge sich zum Beispiel diese antike Rede von Marcus Tullius Cicero gegen Catilina in der deutschen Übersetzung durchlesen. Genau so etwas gehört in den Rat einer großen Stadt, denn so etwas ist großes Kino!
  • Machterweiterung durch politisch motivierte Ehen, Schauprozesse mit tödlichem Ausgang, Frauen die ihre Männer vergiften, um selbst ihre Macht zu vergrößern, und und und…

Ein solcher Rat könnte und würde sicherlich eine Menge Spaß bereiten, aber einen Rat dieser Art etablieren und vor allem spielen zu können ist illusorisch, und damit der Ansatz zum Scheitern verurteilt.

Das zweifache Hrungnir

Irgend etwas tut sich gerade auf Hrungnir. Wenn man sich auf die alte Sim „Hrungnir av Ironwalls“ begibt, dann hängen dort nicht mehr die bisherigen Simbesitzer als OOC-Admins aus, was darauf deuten lässt, dass diese mit der Sim nichts mehr zu tun haben.

Zudem zeigt eine Ortssuche im SL-Client nun noch ein „Piedmont-Nord-Hrungnir“ an. Interessante Zeiten scheinen das zu sein.

Nasty verlässt Kasra

Nasty Palen, eine der Gründerinnen von Kasra und seitdem dort ununterbrochen aktiv, hat in ihrem Blog am Sonntag offen angekündigt, dieses verlassen zu wollen.

Als Hauptgrund dafür gibt sie an, dass ihre Rolle in Kasra unspielbar geworden sei. Nasty hat in Kasra einen Wechsel durchgemacht von der Wirtin zur Baumeisterin hin und wurde als solche zur Regentin gewählt. Sie wollte in Kasra neuen Wind reinbringen, eine Besonderheit in Kasra ist ja, dass der IC-Rat auch die OOC-Geschicke der Sim mitbestimmt – und als solche dann natürlich gehörig der Regent. Das ist eine Konstruktion, die gut gehen kann, aber nicht immer unbedingt muss – persönlich halte ich es aus diversen Gründen für eine schlechte Konstruktion, und genau an dem Beispiel wird auch gut sichtbar, warum dem so ist.

Diese Regentschaft dauerte denn auch gerade einmal sechs Tage, weil sich in Kasra intern ein heftiger IC-Widerstand gegen die Regentin formierte, der dazu führte, dass sie sich nicht einmal mehr auf ihre eigenen Rarii verlassen konnte, weil diese gegen sie waren, so schreibt Nasty.

Als Fazit schreibt Nasty folgendes:

P.S.: Liebe Freunde, die ihr mir hier zum Teil seid, so wird das nichts mehr .. ich kann mich mit diesem Kasra und seinen Spielern nicht mehr identifizieren, auch ooc seid ihr mir weiter entfernt als jemals zuvor.

Ich bedanke mich für eine meist schöne Zeit und verlasse Kasra nun.
Ingame bedeutet das, Nasty ist einfach weg .. die Türen zu ihrem Zimmer stehen auf, ansonsten sind keine weiteren Spuren zu finden.

Tja, dazu gesellen sich noch bisher 22 Kommentare, in denen die internen Gräben in der Gruppe Kasra recht gut offensichtlich werden.

Was ist festzuhalten? Kasra hat seine Gründerin offensichtlich verloren, solange das nicht irgendwie doch noch geheilt wird, Kasra durchläuft gerade eine Radikalisierung, die wo auch immer enden wird, es wird sicherlich einen neuen Regenten geben, das ist auch keine Frage, der dann innerhalb von drei Monaten der Sim seinen Stempel aufzudrücken versuchen wird.

Schade ist es dennoch, wenn ein Gründer einen solch unwürdigen Abgang erfährt, weil er tatsächlich versuchte, dem Rollenspiel neue Impulse zu geben. Kurzfristig gelang es auch, aber das war es dann auch schon wieder erst einmal wohl gewesen.

Wie sollte man mit Pöbelhorden umgehen?

Es ereignete sich heute, dass ein Trupp von insgesamt sieben Personen „auf der Durchreise“ von irgendeiner ungenannten Torvaldslandsim in Belnend Station machte. Soweit, so gut. Es ist ja so, dass man in SL-Gor ständig um die halbe Welt reist, da gibt es eben auch so etwas und fertig, damit kann man ja leben. Darunter waren zwei Bondmaids, vier Männer und eine freie Frau gewesen. So.

Also was macht man, da die zu recht früher Zeit (16:00 Uhr) aufschlugen und brüllten wie am Spieß? Man geht aus seiner Wohnung raus und gibt intern mal die Devise durch, Mensch da klopft ja schon das RP gleich mehrfach bei uns an, da sollten wir auch mal darauf eingehen und etwas daraus machen. Das wirkte, auch wenn die Interaktion dieser „Nordmänner“ mit mir doch ein wenig dürftig gewesen ist, ich konnte sagen, was ich wollte, ich wurde weitestgehend ignoriert und sie spielten mehr mit sich als mit mir und später uns dann. Uns? Ja, denn freundlicherweise gesellten sich dann doch noch zwei freie Frauen dazu.

Die Gäste hockten sich hin, ließen sich bedienen und benahmen sich ansonsten genau so, wie man es sonst nur von irgendwelchen Piratenhorden zu erwarten hat – wobei, selbst die sind inzwischen oft besser drauf. Was bedeutet das konkret? Man tut so, als sei man der Herr der Stadt, was rein von der Logik des Combat Meters drei Verteidiger gegen sieben Angreifer auch stimmen mag, aber sonst eben nicht.

Man pöbelte aufs Feinste, beleidigte die freien Frauen und drohte ihnen Strafen an, wenn sie sich nicht wie die Gäste es wollten zu benehmen wissen. Haha, selten so gelacht – SCHNARCH!

Dazu nahm man mit Verwunderung auf, das Belnend auf einmal im Süden liegt – da hat wohl wer beim Anschauen der Gorkarte gehörig geschlafen oder meint tatsächlich, dass Städte auf Gor munter umherwandern, aber hey – das hat sogar schon Kenny entdeckt, dass Thentis ja auf Gor quasi überall sein kann, also wieso auch nicht Belnend? Es gibt komischeres im Leben… also gabs das übliche, stereotyp-blöde-langweilige und hirnbefreite Südwurm-RP von Seiten der „Nordmänner“, Beleidigungen ohne Ende, Drohungen ohne Ende – kurz gesagt es war zum Kotzen. RP-technisch war das absolut, absolut allerunterste Schublade was da geboten wurde und nicht mehr feierlich gewesen.

Dann ist natürlich die Frage, die man sich stellt: was soll man denn mit so einem Haufen tun? Eigentlich müsste man mal eben einen Trupp Krieger herbeiordern, der diese Vögel zur Besinnung mal für ein paar Tage in den Kerker stopft. Auf Gor wäre das bei einer Stadt wie Belnend mit ca. 20000 Einwohnern ohne Probleme machbar, in SL-Gor aber gilt ja meistens: nur wer da ist, zählt. Also war es eine fette Übermacht des Gegners und damit keine Chance.

Natürlich könnte man das Spiel auch zähneknirschend mitmachen und so seine Rolle verbiegen – aber darauf habe ich wiederum keine Lust.

Ich persönlich entschied mich dann dafür, die Vögel einfach links liegen zu lassen und ging mit der Ansage „Ladies, geht nach Hause, es lohnt sich nicht, diese Subjekte zu bedienen.“ weg. Was soll man auch sonst noch da tun… mir ist dann für so etwas einfach meine Zeit zu schade, sollen sie doch mit der Wand spielen und daraus ihren Spass beziehen, ich kann damit auch besseres anfangen.

Nun gut. So ist meine Sichtweise der Dinge, andere mögen es anders sehen, was mir bisher fehlt ist eine knallige und praktikable Idee, wie man solche Leute mal zu einer gewissen Einsicht bewegen könnte – ich gebe offen zu, ich habe da keine außer gehen und mit denen eben dann nicht mehr weiter zu spielen.

Daher ist meine einfach Frage: was könnte man denn da sonst noch tun, wenn man nur mit den wirklich anwesenden Spielern arbeitet und nicht mit NPCs, um so ein Spiel bei solchem Auftreten zu wenden? Mir fällt da einfach nichts dazu ein.

Morgens halb zehn in Deutschland

Und siehe, so begab es sich am heutigen Donnerstag um halb zehn in der früh, dass sich eine Spielerin nach Ivalo begab, um dort ihre handwerklichen Waren feilzubieten. Die Map selber versprach pralles Leben, denn zumindest waren an die zehn Avatare auf der Karte verzeichnet gewesen, aber ihr Angebot wurde nicht wahgenommen. Es entstand kein Spiel und nach weniger als zehn Minuten verschwand sie wieder von der Sim.

Allerdings tat sie danach in „Gor auf Deutsch“ ihren Unmut darüber allen Kund:

Es wundert mich nicht das der Gruppenchat ständig überläuft, aber wenn man dann auf eine Sim mit fast zehn Leuten kommt und niemand an RP interessiert ist kommt langsam die Frage auf, warum diese Leute überhaupt noch in Gor abhängen.

Also nach dem üblichen Biss in die Tischkante frage ich mich da schon (sie watschte neben Ivalo auch noch Kasra ab), was die Leute da eigentlich denken, wo sie sind. Wer ernsthaft in der früh um halb zehn ein RP will, der sollte besser auf eine internationale Sim gehen. Denn nach wie vor gilt nun einmal, dass nur weil sich vielleicht (!) ein Haufen Avatare auf der Sim befindet dies noch lange nicht automatisch bedeutet, dass sie bereits zu RP in der Lage sind oder dies auch wollen.

RP ist immer ein freiwilliges Angebot, es kann, muss aber nicht genutzt werden, und wird es nicht genutzt – was ja oft genug vorkommt und nichts schlimmes ist – dann kommt man eben später zu einer besseren Zeit wieder, wenn die Wahrscheinlichkeit des Spiels größer ist wie eben abends, und probiert es erneut. Alles kein Ding, das ist sicher schon jedem mal passiert, nur durch das Jammern wird es niemals besser. Im Gegenteil, könnte ja sein, einige meiden einen nun genau wegen dieser Meinung…

Ja mei, wir bösen Bubis, was haben wir uns dabei nur gedacht, ne!

Panther – drei Onlineismen

Drei altbekannte Onlineismen zu Panthern, die mir gerade im Kopf herum geistern:

  • First Bow – gibt es nicht. Das ist eine astreine Onlineerfindung.
  • Sisterhood of the woods oder „wir nennen uns alle Sis“ – gibt es nicht. Nicht alle Panther sind miteinander gut Freund noch nennen sich alle sofort automatisch Schwester.
  • Schamanin – auch die gibt es nicht, es ist aber ein sehr weit verbreiteter und erfolgreicher Onlineismus. Wenn ich nicht total gerade mit meiner Erinnerung daneben liege, dann wurde der Begriff „Schamanin“ für heilkundige Jägerinnen das erste Mal im Südlandverbund eingeführt und seitdem hat er sich nahezu überall im deutschen Gor durchgesetzt. Es ist eine schöne Idee, aber auch so in den Büchern nicht existent.

Die Rückkehr der Dinosaurier oder: Hochmut kommt vor dem Fall

Es war einmal… so fangen ja viele Märchen an, und bei dieser Geschichte handelt es sich auch fast um ein Märchen, nur mit dem gewaltigen Unterschied, dass es eben kein Happy End gibt.

/me setzt sich entspannt in seinen Ohrensessel zurück, schmaucht dabei gemütlich sein Meerschaumpfeifchen und beginnt zu erzählen:

Es waren einmal einige Jägerinnen vom Stamm der Ja´Hesa Me Seraka im Südland. Ihr Namen waren und sind legendär, es handelt sich dabei nämlich um die allererste EN namens Nadja, die allererste First Bow namens Aleksia Bing und eine gewisse Chilli. Diese gründeten seinerzeit den stolzen Tribe dieser Jägerinnen vor fast fünf Jahren, bis sie irgendwann drei Jahre SL-Pause einlegen mussten, weil… ja, das wissen sie und sonst keiner, es wird schon seine guten Gründe gehabt haben.

Wie auch immer und was auch immer gewesen ist, dieses Trio kehrte vor knapp sechs Wochen zu ihrem alten Tribe zurück. Sie wollten sich anschauen, was denn aus diesem stolzen Tribe geworden sei und fanden in ihren Augen ein Bild des Jammers vor. Dieser einstmals stolze Tribe von stolzen, freien, ungebändigten Jägerinnen war in ihren Augen nur noch ein Schatten seiner ehemaligen Selbst, und so beschlossen sie, den offensichtlich unfähigen Leuten der Seraka zu zeigen, wie man es richtig macht, dass aus diesem kläglichen Trüppchen wieder eine so große und mächtige, kampfstarke Gruppe wie früher werden könnte.

Gesagt, getan! Die drei Frauen begaben sich zum Stamme der Seraka und pochten sofort auf ihre althergebrachten Rechte. Was sind da schon drei Jahre Pause unter Freunden, wenn die Gründer antanzen, dann macht doch die aktuelle EN natürlich sofort Platz für die alte EN, auch wenn die sich schon solange nicht mehr bewegt hat, dass es staubt und keine Ahnung mehr davon hat, wie sich Gor in drei Jahren entwickelt hat – hey, was ist das denn schon unter Freundinnen? Dahna hat den Platz doch – und das wusste sie auch sicherlich ganz genau – für Nadja nur warmgehalten, bis zu dem Tag, an dem Nadja nach einer alten Prophezeiung wiederkommen sollte, und dieser Tag war denn nun endlich gekommen!

Natürlich übergibt man da doch gerne und freiwillig die Leitung des Tribes an diese gutmütigen, wenn auch nichts mehr wirklich begreifenden Dinosaurier, denn wie kann man es anders tun. Nur: irgendwie wollte sich der Tribe nicht so recht beglücken lassen! Irgendwie verstand der Tribe nicht, dass die aktuelle EN Dahna ja bisher nur alles falsch gemacht und Nadja alles richtig machen würde! Und irgendwie bekam man keinen so rechten Fuss in die Türe, kurz gesagt: die Übernahme des Tribes klappte nicht.

Was für ein Skandal und welche Gotteslästerung! Da ist es natürlich klar, dass sich danach die drei Frauen zwar noch durch ihre reine Anwesenheit für den Tribe stark machen wollten, aber von nun an sich strikt weigerten, noch irgendwelche naderen Ämter zu übernehmen. Die Frauen probierten in mühevollster Kleinarbeit dennoch, trotzdem sie bereits sich wie beleidigte Leberwürste gaben, Impulse zu setzen und neue Spiele mit diversen Städten einzutüten. Aber – vergebens!

Da aber der Resttribe ja irgendwie von Rollenspiel keine Ahnung zu haben scheint und nur ständig OOC rumhockt oder gleich in der Skybox war das vergebens. Sagt zumindest Aleksia – der Tribe sieht das sicherlich ein wenig anders und als das, was es ist, nämlich ein beleidigtes Nachtreten von Leuten, die meinen, mal eben einfach so einen Tribe übernehmen zu können, nur weil sie sich auf den Lorbeeren vergangener Zeiten ausruhten, den rein zufällig vor fünf Jahren gründeten und sich dann drei Jahre lang gar nicht mehr haben blicken lassen. Kein vernünftig denkender Mensch kann und würde das so einfach erwarten!

Und so kam es, wie es kommen musste – die drei Frauen, welche ausgezogen waren, den Tribe zu beglücken, fanden einen Tribe vor, der sich von ihnen nicht beglücken lassen wollte – jaja, wie kann man nur – und sie zogen beleidigt von dannen.

Aus diesen drei ehemaligen Panthern wurden denn auf gar wundersame Weise Mambas vom Tribe der Igazi Umunwe, dort fühlen sie sich seitdem glücklich und erst einmal zufrieden. Da sage nochmal einer, dass Gor nicht voller Karrieremöglichkeiten wäre…

[Soweit meine Nacherzählung, die originale Story gibt es hier im Blog von Aleksia Bing zu lesen.]

Festungen Gors, Teil IV: die Dark Curse Piraten

Wer schon glaubt, der Festungsbau der Black Shark Piraten sei schlimm, der kennt das Lager der Dark Curse Piraten auf der Sim Farnacium Island noch nicht. Das Ding setzt wirklich dem Fass die Krone auf, und wer dorthin freiwillig geht, der ist es selber schuld.

Aber mal der Reihe nach… zunächst einmal ein kleines Bild, welches die Sim zeigt, so dass man sich über die lokalen Gegebenheiten klar wird:

Der Weg der Angreifer ist erstaunlich hindernisfrei und beginnt auf dem Schiff im Norden der Sim (Einnordung beachten!) Das Lager der Dark Curse Piraten ist rot umrandet und befindet sich auf einem Hügel, dessen Differenz Bodenhöhe Angreifer zu Hügelhöhe größer als 20 Meter sein dürfte – so funktionieren nämlich die meisten normalen Enterhaken nicht mehr. Die gehen normal nur bis 20 Meter. Vorteil Nummer eins für die Dark Curse Piraten.

Man zwingt selber dem Angreifer keinen besonders langen Weg auf, aber das hat man auch nicht nötig, da man bereits von der unteren Anhöhe des Lagers die Angreifer auf dem Schiff bequem unter Beschuss nehmen kann. Das ist dann zwar kein Kreuzfeuer wie bei den Shark, aber kann schon erstmal reichen.

Irgendwann geraten die Angreifer dann vor das gelb eingezeichnete Tor. Da es auch hier nicht wirklich Möglichkeiten zum Setzen eines Enterhakens gibt, vergeht hier wertvolle Zeit beim Benutzen eines Dietriches. Zeit, in der derjenige, der das durchführt, kaum beweglich ist natürlich und die der Verteidiger noch nutzen kann, die Angreifer zu schwächen – oder er verzieht sich gleich ins Fluchthaus, dieses ist cyan eingezeichnet. Dieses Ding ist eine ganz besondere Schöpfung und ziemlich sicher der Ort, an dem die Verteidiger fliehen, wenn die Angreifer erstmal im Lager sind. Hätten wir eine Burg vor Augen, dann wäre dieses Gebilde der Wehrturm.

Schauen wir uns daher nun dieses Haus genauer an, denn es ist wirklich äußerst interessant gebaut und eine üble Falle für alle möglichen Angreifer:

Das sieht erst einmal noch gar nicht so schlimm aus. Orange ist der Weg der Angreifer gekennzeichnet. Dieser wird den vorgezeichneten Weg nehmen. Es kann sein, dass sich dann noch unten eine verschließbare Tür befindet, die es erst zu knacken gilt. Sicher jedenfalls befindet sich dort die gelb eingezeichnete Bodenluke, die es zu knacken gilt. Dann befindet man sich auf einer breiten Plattform, und über dieser Plattform ist der eigentliche Rückzugspunkt. Es ist anzunehmen, dass einige der hier offenen Öffnungen des Hauses dann noch zusätzlich mit Türen versehen sind.

Aber so richtig interessant wird es nun, wenn man sich mal die breite Plattform genau anschaut, denn dort ist eine bauliche Glanzleistung hingestellt worden, die es in sich hat:

Man erkennt deutlich die Bodenluke. Von der Öffnung gehe ich aus, dass diese im Fall eines Angriffs durch eine Tür mit RP-Mechanismus verschlossen ist sowie die Stiege hoch geklappt oder entfernt, denn sonst wäre es ja zu einfach.

Das Spiel funktioniert nun folgendermaßen: der Gegner befindet sich auf der breiten Terrasse und versucht, was wieder kostbare Zeit kostet, die Tür mit Dietrichmechanismus zu öffnen. Das alleine wäre ja noch fast normal. Aber, wenn man sich die Mauer genauer ansieht, dann ist diese zweigeteilt. Der obere Teil der Mauer kann nämlich von innen beliebig oft hinab und wieder herauf gefahren werden.

Was also macht der Verteidiger im Fall des Falles? Er verschanzt sich erstmal im inneren dieser Mauer, Türe zu und fährt gerade die Wand an der Seite herab, wo der Gegner es am wenigsten vermutet, um ihn bequem von innen abzuschießen. Bemerkt der Feind das dann, dann fährt man die Wand eben einfach wieder hoch und vielleicht eine der anderen hinunter, so schön kann Gor sein! Diesen Mechanismus gibt es nämlich auf dem Niveau an allen vier Seiten. Sollte dann der Gegner doch mal tatsächlich ins Innere gelangen, dann macht man einfach die Türen, die er öffnete, kurzerhand bequem zu und er ist gefangen. Ihn dann einzusacken fällt nicht mehr weiter schwer, und mit diesem fabulösen Bauwerk kann man selbst wenn man es einigermaßen gut genug anstellt eine Übermacht von drei Angreifern auf einen Verteidiger recht mühelos abwehren, denn: wer rechnet schon mit sowas, seien wir mal ehrlich? Eben.

Hier noch ein Bild des Hauses von einer anderen Seite mal ohne Bearbeitung, aber auch hier ist die Wand wieder einfahrbar von innen:

Das Haus folgt also, wenn man so will, dem alten römischen Herrschaftsprinzip: divide et impera, also Teile und Herrsche. Man teilt den Angreifer nach Belieben in kleinere, voneinander abgegrenzte Grüppchen ein und kann diese dann relativ schnell und gut beherrschen sowie damit einsacken. Gewusst wie!

Was dabei noch gänzlich unberücksichtigt blieb bei diesen Bildern ist die innere Raumaufteilung und weitere Türen im Inneren. Das muss auch nicht sein, das Gebäude ist schon so für sich alleine schlimm genug.

Fazit: da ist Hopfen und Malz verloren!