Im Westen nichts Neues

Diese Woche gab es zwar Ereignisse, so nenne ich sie mal, im Kanal „Gor auf Deutsch“, die mir zeigten: alles wie früher. Die Gorspieler haben nichts dazu gelernt, alles noch genau so wie damals. Früher eben. Da war ja bekanntlich alles besser.

Einer wollte wissen, ob das Limit „No Combat“ als persönliches Limit denn erlaubt sei, so etwas überhaupt anerkannt werden würde. Naja, es gab die übliche Bandbreite an Ringelschwänzchen, äh Meinungen. Der frühere Simbesitzer von Torcodino brachte es so auf den Punkt:

„Was ist das denn für eine Frage? Wenn ein Simbesitzer, der im Monat 300 € für eine Sim ausgibt, verlangt, dass alle Besucher mit einem rosa Ringelschwänzchen rumrennen, dann tue ich das eben. Ob es denn Sinn macht steht auf einem anderen Blatt. Das ist alles.“

Und das ist es auch, aber bekanntlich sind solche Themen ja Evergreens.

Eine andere Sache war, dass es irgendein lange andauerndes, simübergreifendes Rollenspielplötchen um einen blauen Stein zu geben scheint, das gerade momentan an einem toten Punkt steckt. Einer der Mitspieler fragte dann in Gor auf Deutsch, ob jemand da sei der wisse, wo der Stein denn stecke. Das Echo war denn auch alles andere als feierlich, aber das kennt man ja. Ob die Frage übrigens weiter geholfen hat oder nicht, da habe ich keine Ahnung.

Bäcker sind böse… oder?

Naja, zumindest wenn man bei Zasta so seine Auslassungen liest. Nur irgendwas will eben jeder zum Mampfen haben und nicht jeder bäckt selber Brot, außerdem sucht sich richtigerweise ja jeder seine Rolle selber aus. Man kann das natürlich schlecht sehen, ist es aber nicht vielmehr so, dass normal das Rollenspiel am Superheldensyndrom leidet? Zu viele Häuptlinge, Clark Kents und zu wenig Indianer? Nun gibt es also mal eine alltägliche Rolle, die offenkundig keine Besetzungsprobleme hat, also sollte man sich darüber doch mal freuen und fertig.

Ja und Nea regt sich über Handels-RP mit G&S auf, das kann ich gut verstehen. Früher war es eben das NLS, das die Gemüter erregte, heute ist es eben das. Zuerst einmal ist es ja nur ein Werkzeug, im Grunde aber ist es ein Kajirabeschäftigungstool für Leute mit zu viel Zeit und zu wenig Phantasie, die sonst kaum etwas mit sich selbst anzufangen wissen. Für solche Leute kommt so etwas doch gerade recht, quasi wie ein Gottesgeschenk und der Hersteller von G&S freut sich, dass er daran auch noch ständig verdienen kann.

Georg dafür greift den Ball wiederum bei sich auf und macht sich seinem Unmut gegenüber Event-Alts freie Luft. Da sind einige der Meinung, diverse wichtige Schlüsselpositionen in Port Kar seien mit diversen Alts vom selbern Spieler belegt, damit man den Plot lenken könne. Das kommt einem dann doch bekannt vor – dasselbe machte schon vor Ewigkeiten über Kasra die Runde. Das ist also weder besonders neu noch sonst etwas, so das Rollenspiel lenken zu wollen, sofern es denn zutrifft.

Interessant sind dann eben noch die Kommentare bei Georg, weil da manche meinen, Nea hätte ihr Drehbuch im Kopf und würde das zur Not alleine spielen. Zasta gab dazu seinen Senf ab und eine gewisse Tara meinte, das Zasta das allerdings übrigens genauso handhaben würde. Auch er habe sein Drehbuch im Kopf und spiele das zur Not mit seinen Buddies alleine auf dem Schiff. Die Meinung scheint mir zutreffend zu sein, denn es war schon früher in Lydius nicht anders und alte Gewohnheiten sterben bekanntlich langsam.

Einige bellen da recht massiv gegenüber Nea, da scheint mir die alte Wendung „Mit dem Erfolg kommen die Neider“ mal wieder zu passen. Und man kann gewisse Dinge im Leben nicht erreichen, ohne vorher einigen auf den Füßen herum getrampelt zu sein.

Ja und Bäcker in Port Kar: als ich seinerzeit 2008 im englischsprachigen Port Kar mit Gor anfing, das war damals eine der Fundi-BTB-Sims überhaupt bevor das Etikett BTB groß geworden ist mit solchen bekannten Gorgrößen – man kann es nicht anders sagen –  wie Melisande Moisant als Chefschreiberin, Sie Alcott als Chef der Roten, Dark Starr als First Captain, Eve Cartier und anderen mehr, was hatten wir da auf dieser Sim gehabt, und zwar im Hafenbereich und nicht in den Stadtmauern? Richtig: eine Bäckerei. Genauer gesagt gab es eine Bäckerin, gespielt von Cybele Darkstone, die spielte gut und war auch gut ins Rollenspiel integriert.

Also Bäcker in Kar haben eine lange Tradition und sind nun nichts wirklich Neues.

Mörderin für Brom gesucht!

Brom, der allseits bekannte Krieger mit dem berühmten Speer, will sterben (natürlich soll nur die Rolle sterben, keine Sorge).

Den Ideenwettbewerb für die verrückteste Weise des abrupten, fremdverschuldeten Ablebens habe ich gewonnen. Ich empfahl ihm es so zu tun, wie seinerzeit Xenia Onatopp in James Bond: Goldeneye. Die brachte ihre Liebhaber während des Geschlechtsverkehrs mit der Beinschere des Todes um, wie das genau aussieht, kann man hier gut erkennen:

http://www.youtube.com/watch?v=OI3-YslbFi4

Brom ist davon begeistert und will genau das so nun haben, also habe ich das Rennen in dem Ideenwettbewerb gemacht und er sucht nun Damen, die gewillt sind, dieses cineastische Vorbild im Rollenspiel an ihm in die Tat umzusetzen. Also, ihr Ladies – nur zu, meldet euch fleißig bei Brom und bringt es hinter euch!

Und täglich grüßt das Murmeltier

Ich bin mir sicher, dass viele diesen Film um das Murmeltier Phil noch kennen, in dem ein extrem zynischer Wetterfrosch in einer Zeitschleife gefangen ist. Er erlebt denselben Tag wieder und wieder, bis er es geschafft hat ein besserer Mensch zu werden und bekommt dafür obendrein noch seine Traumfrau als Freundin.

Nun gibt es viele Diskussionen um goreanisches Rollenspiel die schon einen Bart wie Methusalem haben. Einer der Dauerbrenner ist dabei das Thema „Nehmt uns Kajirae gefälligst ernst!“ In dem Fall hat es Hoshi erwischt, die endgültig die Nase voll hatte vom schön anzusehen als besseres Haustier dumm rumsitzen und ihr platzte der Kragen. Die Folge: sie hat erst einmal vorläufig das Rollenspiel dran gegeben wie so viele vor ihr bereits auch. Ja, das kommt vor und ist nun wirklich nichts neues, es passiert oft genug.

Nur: einen passenden Spielort zu finden ist und bleibt recht schwierig. Das Grundproblem an der Sache ist doch dieses: man hat irgendeine recht harte, martialische Vorstellung einer von Männern dominierten Welt. Harte, kantige Kerle, die nicht lange fackeln sondern einfach unberechenbar außerhalb der Stadtmauern handeln, die Frauen haben besser zu kuschen und was weiß ich. Diese Vorstellung haben viele im Kopf, und dann schauen sie sich kurz mal an, was man in Wirklichkeit in Second Life so spielt und kriegen die Krise.

Da hat es dann Prinzessinnenkajirae, die man nicht mal lüstern anschauen darf, schon kriegt der Besitzer die Krise, Panther, die in einer Stadt offen herum als solche laufen und Krieger noch verhöhnen und vieles mehr. Das Grundproblem ist also, dass mehrheitlich von der werten Spielerschaft die Rollen in der ursprünglichen Form unmöglich gemacht werden. Einen Krieger kann man eben nur dann so spielen, wenn der Rest es auch mitmacht und nicht wenn dann im Pew Pew Kampf der Combat Meter eine andere Sprache spricht, und das Pirattenweib den mal eben mit seinem Maschinengewehrbogen umlatzt. Aua aua.

Ebenso trifft es die freien Frauen, Kajirea, vor allem aber die Assassinen und was weiß ich noch. Die meisten Rollen scheitern einfach daran, dass der Großteil der Spielerschaft sie zu irgendwelchem Wischiwaschizeug verklärt und ihnen nicht den Entfaltungsspielraum gibt, den sie brauchen um im Sinne der Rollenspielgrundidee authentisch zu wirken.

Stellen wir uns doch mal folgendes vor: man selber als freie Frau ist in einer fremden Stadt unterwegs, die eigene Begleitung kurz irgendwo um die Ecke und man trifft auf einen Krieger der Stadt. Man hat da also ein muskelgestähltes Kampfpaket vor sich, das nur dem Wohl der Stadt gegenüber verpflichtet ist, seit Jahrzehnten womöglich Kampferfahrung gesammelt hat und trainiert, mit einem Schwert in der Hand, das schon viel Blut vergossen hat, sein Körper narbenüberzogen von erfolgreichen Kämpfen. Jemand, der mit ordentlichem Selbstbewußtsein auftritt, der berechenbar ist aber den man auch besser nicht reizen sollte, weil man ganz genau weiß, zur Not frägt der nicht lange sondern handelt erst einmal. Vielleicht ist es gar ein Tarnreiter, der ab und an mal zur Entspannung mit seinem Riesenvogel in andere Städte fliegt und freie Frauen entführt, um sie zu versklaven. Kommt ja vor und daher haben viele Städte eben auch Tarnnetze überall gespannt.

Was würde denn die Frau da tun? Natürlichst nur alles mögliche um den Mann nicht zu erzürnen, nicht auffallen und hoffen, dass die eigene Eskorte baldmöglichst wieder da ist.

Was aber tut Frau meistens in SL-Gor? Rumpöbeln, den Mann nerven, möglicherweise auch noch mit der Absicht, ihn dann niederzuschießen, ein zu sacken un mit ihm Spaß zu haben, dem Combat Meter sei Dank.

Ja, das ist natürlich in SL-Gor möglich und genau das ist der Knackpunkt, an dem das Rollenspiel im Sinne der Grundidee versagt. Das stört zwar nicht längst alle, aber viele genug, die dann entweder sich ihre eigenen Refugien schaffen oder einfach irgendwann dann eben gehen. So war das, ist das und wird es eben immer sein.

Rollenspiel gegen Geld

Es gibt auf Gor eine neue Masche, wie es zu sein scheint, nämlich Kajirae, die von ihrem zukünftigen Spielpartner verlangen, dass er ihnen ein hochwertiges Collar, wie z.B. Amethyst kauft. Opencollar akzeptieren sie nicht, und sie meinen der Zukünftige müsse schon dadurch eben zeigen, dass er es mit einem ernst meine.

Wenn derjenige das dann nicht mitmacht, wird er von der Frau beschimpft und sie kommt mit so lustigen Sachen wie „ich könnte mir die Sim kaufen und blabla noch dazu.“ Im Grunde eine Abwandlung einer alten Sache, nur sollte man sich diesen Stress am Besten gar nicht erst geben.

Die Spielerin hat mit ihren Alts schon diverse Simbanns kassiert. Sollte man auf so jemand treffen, dann macht am Besten einen Bogen um die Person und fertig.