Role play

Gor als Wunschkonzert

Georg beschrieb es schon bei sich drüben und auch Zasta hat etwas in der Richtung (nur inzwischen wieder gelöscht): manche betreiben Gor als eine Art Wunschkonzert, ob nun unabsichtlich oder nicht. Fakt ist, die Bücher lassen natürlich eine Menge Interpretationsspielraum zu und vor allem wird sicherlich nicht jeder Furz darin beschrieben, wieso auch, das wäre ja langweilig und würde keinen interessieren. Bücher wollen verkauft werden, also rein mit Sex, Sex und noch mehr Sex – fertig ist die Laube.

Schwierig wird es nur, wenn man beginnt, die Grenzen des Plausiblen stark zu dehnen, denn dann wird es auf einmal nahezu beliebig, was man sich alles auf Gor vorstellen könnte, weil – und jetzt kommt das Totschlagargument – es ist ja denkbar. Damit kann man selbst den hanebüchensten Schwachsinn noch auf Gor einführen und es wird daraus eben irgendwas, aber nicht mehr Gor.

Man stelle sich zum Beispiel vor, die Kurii würden einen Trupp US-Marine in voller Kampfausrüstung nach Gor verschleppen, um ein wenig Chaos zu stiften. Denkbar? Ja klar. Würde man das aber spielen wollen? Wohl weniger.

Oder man stelle sich vor, es gibt irgendwo eine Verleihung eines Ordens, was auch immer, und ein Priesterkönig zeigt sich auf einmal in der Öffentlichkeit. Möglich? Ja. Wäre es aber gut? Nein.

Dazu kommt, wie bei Georg, möglicherweise falsch verstandene Interspeziesfortpflanzung: die Kurii pflanzen sich nur untereinander fort, sie sind zum menschlichen Erbgut nicht kompatibel, und fertig.

Ebenso ist es mit den Hausbauern. Sicher, sie sind eine der Kasten, die ständig forscht und allen möglichen Blödsinn treibt, aber daher auch gefürchtet wird und mißtrauisch beobachtet wird, da man den Zorn der Sadar nicht heraufbeschwören will. Von daher ist auch deren Erkenntnisgewinn eingeschränkt.

Wenn ich dann, wie bei Zasta, lesen muss, dass sich ein Hausbauer allen Ernstes mit Geothermie beschäftigt hat – ja sorry, das ist für mich auch Wunschkonzert, wenn auch auf hohem Niveau. Erstens setzt es eine profunde Kenntnis der Geologie voraus, die wohl kaum gegeben sein dürfte – oder gibt es auf Gor Tiefenbohrungen in einen Kilometer Tiefe und mehr? –  und zweitens braucht man dazu einen erheblichen technischen Aufwand um einfach die nötigen Bohrtiefen zu erreichen, die normalerweise im dreistelligen Meterbereich liegen. Ein Hausbauer soll ruhig spinnen dürfen, aber alles im Rahmen des Erträglichen, so etwas geht für mein Rollenverständnis auf jeden Fall zu weit.

Es wäre allen gedient, wenn man Zeusels altes Mantra berücksichtigt: alles schön simpel halten, die Bücher geben den kleinstmöglichen Nenner an, man sollte sich einfach nur an die wirklich grundlegenden Richtlinien so gut als möglich halten und schon hat man ein recht striktes Rollenspiel und kein Wunschkonzert mehr. Es ist in der Theorie so einfach und in der Praxis doch so schwer, weil man mit der „nicht jeder Furz wird beschrieben“-Totschlagkeule im Prinzip fast alles spielen kann, was einem in dem Kram passt, ohne dass es wirklichen Sinn machen muss.

Kurz notiert…

Maya-Tempel.
Maya-Tempel.

Ich war kurz zu Besuch auf der Sim Scagnar. Die beiden vorherigen Gruppen (Outlaws&Thorvaldsländer) sind woanders hingezogen, jetzt haust dort ein Pantherstamm. Die Sim hinterlässt dabei für mich ein extrem zwiespältiges Bild.

Einerseits ist der Wald wirklich sehr gut gemacht, andererseits hat der Stamm offensichtlich eine sehr starke Liebe zu Maya-Tempeln, anders kann ich mir das nicht erklären, wieso der frühere Maya-Tempel nun dort noch gleich einen Zacken bombastischer und prestigeträchtiger hingebaut wurde.

Keine Frage, es sieht sehr schön aus und ist mal etwas jenseits der üblichen Festungen, obwohl man auch sicher aus dem eine gute Festung machen kann, aber so etwas ist für mich nicht Gor.

Andererseits könnte Norman noch irgendwann mal die Mayas auf Gor einführen (wer weiß, wie lange der rüstige Schreiberling noch seine Fans mit neuen Büchern beglücken wird), und dann ja dann, obwohl – nein, für mich passt das trotzdem von vorne bis hinten nicht.

Der Egoplayer

Der gemeine Egoplayer oder: bin ich nicht schön?
Der gemeine Egoplayer oder: bin ich nicht schön?

In einer Diskussion ob buchnah und was das zu bedeuten hat oder auch nicht entstand neulich ein neuer Begriff: der Egoplayer.

Gemeint ist mit dem Begriff jemand, der mit aller Gewalt zu seinem Spiel kommen will und zwar in der Art und Weise, wie er/sie es haben will und wenn seine Art nicht zieht sorgt er meistens dafür, dass sich seine Art irgendwie durchsetzt. Das bedeutet wenn er/sie online geht, und sei es nur für eine halbe Stunde, dann kann und will er/sie ohne RP nicht sein und schreit lautstark rum, wenn sich um ihn herum absolut nichts tut.

Dazu kommt, dass es für ihn nur eine Vorstellung von Rollenspiel gibt, nämlich die seine, alles andere ist ja nur Mumpitz. Das deckt sich dann mit buchnah, aber der Egoplayer geht ja noch darüber hinaus. Der Egoplayer an sich geht nicht unbedingt dann das wahre Gor predigend durch die Lande, aber wenn ihm etwas missfällt, dann macht er das längst nicht nur in character aus, sondern meldet sich auch oft meistens sehr schnell in IMs und teilt einem das OOC mit, was er gerne hätte. Mitunter dient er sich auch regelrecht an, was beim Spielpartner nicht unbedingt auf ungeteilte Gegenliebe stoßen mag. Es kann auch sein, dass der Egoplayer noch RPs verbiegt oder ignoriert, wenn ihm etwas nicht wirklich in den Kram passt, aber das ist nicht zwingend noch wird das jeder Egoplayer tun. Die Pflege des eigenen Egos steht dabei vielmehr wirklich im Vordergrund.

Der Egoplayer mag damit ein recht angenehmer Zeitgenosse sein, solange man auf einer Wellenlänge liegt, tut man das aber nicht, so hat man mit solch einem Genossen in seiner Gruppe wirklich ein echtes Problem. Sich von anderen etwas sagen wird der Egoplayer nämlich nur bedingt, nein er wird einfach ohne Kompromisse auch weiterhin sein Spiel so durchziehen, wie es ihm gefällt und auf mögliche Probleme nicht weiter achten noch sich darum scheren, was das innerhalb der Gruppe für Schäden bedeuten könnte. Nun ist es ja auch so, dass nur ein großes Ego zu haben aus einem noch längst keinen guten Rollenspieler macht und umgekehrt. Das bedeutet, ein Egoplayer kann ein guter Rollenspieler sein, aber er muss es nicht zwangsweise.

Die herausstechende Eigenschaft von ihm ist vielmehr wirklich, dass er zuerst und fast bis zum Ende nur sich und sein Rollenspiel ansieht, als wichtig erachtet, wo er ist, da scheint die Sonne und ansonsten ist ihm relativ viel egal. So etwas kann also einige Zeit lang in einer Gruppe mal ganz nett sein, aber er braucht natürlich wie alle anderen Spieler auch eine Bühne, auf der er/sie sich bewegen kann. Sobald man ihm diese aber nicht mehr bietet oder er/sie nicht mehr genügend Beachtung findet, ist der Egoplayer einer der ersten, die eine Gruppe verlassen, um auf zu neuen Ufern zu reisen und dort dieselbe Masche erneut durchzuziehen.

Ich denke, jeder von uns kennt solche Egoplayer und kann darüber durchaus so einige Geschichten erzählen, oder?

Der eigentliche Tod des Tods im Rollenspiel ist zu viel OOC-Trouble!

Wir alle kennen das Spannungsfeld zu Genüge: einerseits heißt es ja, Gor sei eine drakonische Welt, auf der die Todesstrafe durchaus alltäglich ist und jeden treffen kann. Also ist es eine Sache, mit der man im RP durchaus rechnen muss, sofern es der Charakter zu bunt treibt, aber sonst auch. Andererseits aber wird ein Tod, selbst wenn er einvernehmlich sein sollte, wirklich kaum ausgespielt. Das liegt vor allem daran, dass solch ein RP in mindestens 50% der Fälle zuverlässig längere, enervierende Diskussionen nach sich zieht, die sich mitunter über Tage hinziehen können und die wirklich keinem richtig Spaß machen.

Das RP selber hat man vielleicht in zwei Stunden locker durch, aber die Diskussion danach kommt tröpfchenweise immer mal wieder und wieder über mehrere Tage. Dabei passiert es dann oft genug, dass man sich erklären muss, wie man nur so barbarisch sein kann, sowieso und überhaupt – was mit der Hauptgrund ist, warum so etwas wirklich kaum richtig ausgespielt wird.

Was ich dabei nicht wirklich verstehen kann ist dies: warum ticken selbst die vernünftigsten Leute, die sonst wirklich pflegeleicht sind, regelmäßig bei einem solchen Spiel aus? Warum kann so etwas fast nie vollkommen dramenfrei über die Bühne gehen? Eigentlich ist es ja nur ein Spiel, eigentlich. Aber wieso macht man dann über ein Element, das auch belegtes Bestandteil des Settings ist, so ein Drama? Wieso wiederum macht man in SL so ein Drama daraus und wird man so etwas bei reinen P&P-RPG-Playern eher weniger finden? Kann es sein, dass da einfach die Mindsets für so etwas zu verschieden sind? Fragen über Fragen… was sind denn so eure Erfahrungen mit dem Tod im Rollenspiel an sich?

Lebe mit den Folgen deines Handelns!

Eigentlich ist es ganz einfach: man hat es grossteils selbst in der Hand und entsprechende Aktionen erzeugen fast immer irgendwelche Reaktionen. Nur hat man es bei den Reaktionen nicht immer in der Hand, wie diese ausfallen, noch gefällt es einem mitunter, was man da auf einmal für einen rauen Gegenwind geliefert bekommt. Oft kann das um einige Zacken heftiger sein als das, was man sich persönlich erhofft oder erwünscht hätte, aber das wird man niemals völlig regulieren noch gar bremsen können.

Wenn einem so etwas mitunter nicht gefällt, dann sollte man einfach wirklich seine anfänglichen Handlungen lassen und gut ist es, denn man wird ja nicht gezwungen, so zu agieren. Wenn man es dann doch tut, so sollte man auch die Folgen seines Handelns ertragen und gut ist es. Alles andere ist nicht unbedingt konsequentes Rollenspiel, sondern mehr Spiel unter dem Motto „Wünsch Dir was!“ und nicht immer wirklich gut.

Thing vorbei, neuer High Jarl: Sheridan

Das Thing ist nun vorbei und als neuer High Jarl wurde mit beeindruckender Mehrheit Sheridan gewählt. Schön, schön. Die meisten Wettbewerbe gewann Mel, das verwundert so wohl auch kaum einen wirklich.

Nun stehen auf den Sims die Aufräumarbeiten an und die eigens fürs Thing angemietete sowie angedockte Sim Playground – ich liebe diesen Namen, er passt einfach wirklich – wird wieder von Hrungnir verschwinden, was auch kein Wunder ist, da sie nicht mehr gebraucht werden wird.

Was bleiben wird ist die Erinnerung an eine RP-Veranstaltung, die es in dieser Größe und Länge bisher kaum gegeben haben dürfte sowie der neue High Jarl natürlich. Es war eine friedliche Veranstaltung mit sehr mächtigen Bildern, auch wenn man sich bei vielen selbsternannten Thorvaldsländern schon fragen musste, in wessen Kleiderschrank diese denn gewütet hatten, da das alles andere als nach Thorvaldsland aussah. Aber gut, das hat schon Georg bei sich drüben auch noch um einiges länger beschrieben. Man kann es auch so sehen: endlich hatten diese Freizeitthorvaldsländer mal Gelegenheit am lebenden Beispiel zu sehen, wie man sich wirklich nordisch akkurat kleidet, und vielleicht färbt das ja auf den einen oder anderen doch ab. 🙂

Der ehemalige High Jarl Beowulf wandert nun so langsam sehr zur Freude seines Spielers sicherlich endgültig in die Mottenkiste, und so ist erstmal im Norden Gors wieder so langsam Alltag angesagt. Bis zum nächsten Thing, sofern es wieder irgendwann mal einen gibt (sechs Monate sollten schon dazwischen sein) dürfte es die Hälfte der an diesem Thing teilgenommenen Gruppen sowieso nicht mehr geben und er wird bis dahin endgültig zu einer der Legenden geworden sein, die man sich abends unter Freunden an einem wärmenden Feuer erzählen mag.

Sie lernen es einfach nie…

Gerade gab es mal wieder eine der typischen Standarddiskussionen auf GaD, wo darüber diskutiert wurde, ob eine freie Frau als Söldnerin buchnah sei. Dazu wurde mal wieder das Schlagmichtotzitat rausgekramt, das da lautet:

I turned my attention to the auburn-haired girl. „Are you well paid?“ I asked. „Yes,“ she said. „Do you understand the nature of the cause in which you work?“ I asked. „Of course,“ she said. „I labor in the cause of Sidney Anderson.“ „You are a true mercenary,“ I smiled. „Yes,“ she said, proudly, „I am a mercenary.“ She loked at me. „Do you think a woman cannot be a mercenary?“ „No,“ I said, „I see no reason why a woman cannot be a mercenary.“

Was soll man dazu schon noch sagen ausser das, was ich dann auch im Kanal abliess?

Also es gibt ein Zitat, das bei weiblichen Söldnern immer hochgehalten wird, die 10000 anderen gefühlten Seiten beschreiben darüber, wie Männer auf Gor kämpfen und das beherrschen. Da soll sich jeder selbst mal ausmalen, wie relevant das ist.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, von Normans überaus deutlichen Äusserungen selbst in der Angelegenheit erst Recht zu schweigen.

Einige grundlegende Thesen zum Rollenspiel an sich

Rollenspiel bedeutet Kopfkino. Alle wollen es gerne haben, aber nicht jeder beherrscht es gleich gut noch sind die Auffassungen darüber gleich. Aus meiner nun inzwischen reichlichen Erfahrung einige grundlegende Thesen zum Rollenspiel an sich:

  1. Es gibt kein Rollenspiel auf Knopfdruck! Seien wir ehrlich, gäbe es das, dann wäre alle Welt froh und glücklich, jede Sim stark bevölkert und keine Konkurrenz, sondern nur ein Miteinander.
  2. Keiner hat einzig und alleine darauf gewartet, dass du zu ihm kommst noch muss sich jedes RP nur um dich drehen! Wenn du gerade wo dazustösst, wird keiner nur darauf gewartet haben, dass du als rollenspielerischer Heiland die Leute von ihrer Langeweile erlöst, sondern diese werden sich auch anderweitig beschäftigen zu wissen. Warte einfach ab, bis du an die Reihe kommst!
  3. Wir spielen alle Mit-, nicht Gegeneinander! Das bedeutet, dass man auch mal verlieren können sollte, denn zum nur ständigen Gewinnen braucht es kein Rollenspiel.
  4. Beherrsche das Setting und kleide dich entsprechend! Eigentlich, so sollte man meinen, ist das eine Selbstverständlichkeit, aber häufig ist das leider nicht der Fall, dazu gehört auch, dass man sich in seiner Rolle auskennt – z.B. wird im direkten Zweikampf gegenüber einem Krieger ein Schreiber fast immer verlieren.
  5. Bastele dir zu deinem Charakter eine passende Hintergrundgeschichte! Keine Rolle wird wie Kai aus der Kiste geboren, erfinde eine kleine Geschichte woher er kommt, wie er wurde, was er ist usw.usf., darauf lässt sich dann aufbauen.
  6. Superhelden sind strunzlangweilig, also gönne deinem Charakter ein paar Macken! Makellos glatte Rollen sind doof und auf Dauer wird mit denen keiner spielen wollen, gönne deinem Charakter einige, interessante Macken, darauf lässt sich aufbauen.
  7. Du hast kein Recht oder gar einen Anspruch auf Rollenspiel! Anders gesagt: wenn dir jemand lieber aus dem Weg geht, dann musst du damit leben und umgekehrt, keiner kann von dir fordern, dass du mit jemandem unbedingt spielen musst, umgekehrt aber gilt auch dasselbe.
  8. Trenne IC und OOC ausreichend! Eine Rolle ist genau das: eine Rolle. Lerne sie als das anzusehen, und nimm nicht alles, was dir dann im RP passiert, OOC persönlich. Das sind zwei völlig verschiedene Ebenen, also sei zu deinem Gegenüber OOC immer höflich, auch wenn er dich IC übelst beleidigt hat, das sind zwei völlig verschiedene Ebenen!
  9. Wähle deine Limits mit Bedacht, zu viele Limits stören das Spiel gewaltig! Völlig IC und OOC zu trennen ist ja unmöglich, daher gibt es Limits, was sinnvoll ist. Eigentlich ist das daher auch ganz einfach verstehen: zu viele Limits stören das Spiel anderer, z.B. wenn du gefangen bist und hast als Limit „Kein Collar/kein Haarschnitt“, was soll dann die Panther mit dir machen? Solch ein eingebauter Gottmodus wird von vielen Leuten mit Recht äußerst ungern gesehen, verzichte lieber also darauf. Wenn dir wirklich etwas gegen den Strich läuft, dann sag das deinem Gegenüber per IM rechtzeitig, redet darüber und lenkt wie vernünftige Erwachsene, die wir alle sein sollten, das Spiel in eine Richtung, mit der du leben kannst und euch beiden machbar erscheint.
  10. Jeder sollte genau die Rolle spielen, die ihm gefällt, wähle sie daher sorgfältig! Wer z.B. ein Problem hat, als Sklavin zu dienen, der sollte besser eine freie Frau sein. Eigentlich ist das auch eine Selbstverständlichkeit, aber nicht immer gegeben.
  11. Zu viel OOC zerstört jedes Rollenspiel, also so wenig wie nötig! Auch ganz simpel, aber es passiert hin und wieder eben doch, zur Not spricht man nach dem Spiel darüber und gut ist es. Man ist schließlich nicht im RP, um OOC alles kurz und klein zu debattieren, die Mehrheit hat darauf auch keine Lust und schaltet dann extrem schnell auf Durchzug.
  12. Passe deine Emotes der Situation an! Die neueste Mode bei manchen ist ja „Roleplay in Paragraphs“, also Rollenspiel in ganzen Absätzen oder kurz Para-RP. Während das für das Spiel zu zweit und zu dritt ganz nett sein kann, Mehrzeiler rauszuhauen und die Atmosphäre verdichten mag, ist das z.B. in einer Taverne mit zehn Avataren um einen herum völlig unangebracht und da nur störend. Außerdem mag nicht jede diese Art von Spiel leiden, es braucht immer einen dazu passenden Gegenüber, und die Fähigkeit alleine, solche Absätze zu schreiben macht noch keinen guten Rollenspieler aus, also passt euch immer der Situation an und gut ist es!
  13. Gib deinem Gegenüber genügend Zeit zur Reaktion! Eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit, aber nicht immer gegeben. Nicht jeder muss unbedingt so schnell tippen wie du selber (ich selber schaffe je nach Tagesform 4-500 Anschläge in der Minute und bin damit wohl schon im oberen Drittel von der Schreibgeschwindigkeit her anzusiedeln), außerdem muss er erst einmal deinen Satz auch lesen, verstanden haben und noch eine Reaktion durchdenken. Gib deinem Gegenüber die Zeit, denn genau das ist eines der Fundamente guten Rollenspiels!
  14. Ertrage die möglichen Folgen deines Handelns und wenn du diese nicht ertragen willst, dann handle anders! Das ist auch ganz einfach: man sollte den Gegenwind und die Reaktionen auf das eigene Handeln ertragen können. Wenn man damit ein Problem haben sollte, sollte man von Anfang an sein Spiel anders gestalten und es nicht dazu kommen lassen.
  15. RP soll Spaß machen! Wir sind alle freiwillig hier, und wenn einem RP auf Dauer nur noch frusten sollte, dann ist es vielleicht mal an der Zeit, seine eigene Spielweise, Ansprüche an sich und andere kritisch zu überdenken oder zu schauen, woran es noch liegen könnte, schlimmstenfalls eben mit dem RP an sich aufzuhören.
  16. Nicht längst alles, was im Setting theoretisch denkbar ist, ist auch wirklich gut spielbar! Auch das ist eine einfache Sache, ein Beispiel: angenommen es würde ein US-Marine in voller Kampfmontur mitsamt Maschinengewehr nach Gor entführt werden, er wacht dann dort auf und verschießt erstmal seine gesamte Munition. Ist das denkbar? Ja. Ist es aber gut spielbar? Nein.
  17. Keep it simple, stupid! Oder anders gesagt, KISS, ein Prinzip aus der Softwareentwicklung. Handle nicht zu kompliziert, so dass die Mehrheit Mühe hat, dir zu folgen noch gar mitzuspielen, sondern gerade aus den einfachsten Sachen und Gegebenheiten können die spannendesten Plays entsehen. Das bedeutet auch, dass überdrehte Charaktere ab und an schön sind, aber oft die Mehrheit überfordern und auch das Spiel so stören können. Je einfacher, desto besser, so trifft es meistens zu.
  18. Es gibt kein RP nach Drehbuch! RP an sich ist nicht wirklich planbar, man kann zwar Sachen anstoßen und den Groben Rahmen vorgeben, aber RP ist ein dynamischer Prozess, der sich gemeinsam entwickelt und gerade deswegen ist es ja spannend. Also muss man damit leben, dass sich ein Spiel auch in eine Richtung entwickelt, die man so nicht wollte, aber genau das macht nun einmal RP aus! Also meckere oder jammere nicht, falls das passieren sollte, sondern akzeptiere es.
  19. Spiele logisch, plausibel und so real wie möglich oder: gebrauche deinen gesunden Menschenverstand! Ein Avatar kennt keinen Schmerz, so liegt es selbst an einem, gewisse Sachen eben auszuspielen. So ist ein Sprung aus dem 10. Stock eines Hochhauses fast immer tödlich, auch wenn man in SL das überlebt, ein Avatar hungert nicht, die Rolle mitunter aber sicher schon, kaum einer wird wirklich aus einer gut gesicherten Gefängniszelle einfach so ausbrechen können während das mit Teleport kein Problem ist, usw.usf., kurz: man sollte seine Taten gut durchdenken.
    Das bedeutet auch, dass man nicht den Superman gibt! Wenn dir jemand Ohrfeigen verpassen will, wirst du es nicht ständig schaffen können, diesen auszuweichen und vieles, anderes mehr, also nimm auch solche Aktionen vom Gegenüber mal ruhig an, denn mit Supermännern spielt keiner auf Dauer gerne (Notabene: es sei denn, man ist in einem Superhelden-RP.) .
  20. Gib deinem Gegenüber genügend Möglichkeiten zur Reaktion und nimm dessen Reaktion nicht vorweg! Das bedeutet: werdet nicht große Denker, also vermeidet Denk-RP das fast immer nur zu schlechtem Stil führt und Force-RP kommt auch immer schlecht. Lasst eurem Mitspieler genügend Möglichkeiten offen, angemessen auf euch zu reagieren.
  21. Wenn dir was gefällt, dann sage auch mal ruhig Danke! Das brauchen wir ab und an alle, und hat noch nie jemandem geschadet.

Thing, Thing, Rattating!

Ich habe heute mal spaßhalber erlaubt, den Thing zu besuchen. Zwei Fullprimsims, wovon eine alleine extra für das Fest angemietet und umgedockt wurde, sprechen dafür, dass man sehr viele Gäste erwartet und keine Kosten und Mühen scheute. So ist es auch.

Thorgals Whateverball.
Thorgals Whateverball.

Das erste, was auffiel, als ich auf der Sim Hrungnir ankam: es gab gerüttelt Lag. Kein Wunder bei gerade mal erst 53 Avataren auf der Sim. Zum Thing muss man durch einen dunklen Tunnel, sehr schön gemacht, aber bei diesem Lag die reinste Falle. Wenn man in 30 Sekunden gefühlt in SL selbst mal einen Meter vorankommt, dann wird schon das Erreichen der Restsim zu einer Sache, die sich hinzieht wie ein ausgelutschter Kaugummi, und so ist es auch gewesen. SL ist einfach nicht für diese Massenansammlungen von Avataren gemacht.

Auf Hrungnir dann gabs noch diverse Orientierungsprobleme, es ist eben nichts ausgeschildert, und die Mehrheit der Leute wollte und will wohl auf die Sim Playground gehen, wo die Kämpfe stattfinden. Gut, theoretisch könnte mans, nur wenn man nicht kämpft steht unten erstens ein Wächter, der nur Kämpfer reinlässt, was ja sinnvoll ist – und sofort gehen die IMs auf heller als an einem Weihnachtsbaum. So baten dann unabhängig voneinander mich vier Leute, die Tribüne zu besuchen als Nichtkämpfer. Gut, kann man ja, hat schon seinen Sinn. Die Tribüne ist dabei einer der Berge. Die Organisatoren könnten sich viel Arbeit sparen, wenn sie darauf hinweisen würden und Platzanweiser oder Schilder aufstellen, so macht man sich eben mehr Arbeit. Da eine Treppe oder Pfad den Berg rauf nicht erkennbar war, gabs eben extremes Steilbergsteigen und Hinstellen zu den obigen Leuten.

Im Open Chat gabs RP-Versuche, ich tippte auch was, aber nachdem mein Satz zwei Minuten erst nach Abschicken ankam, konzentrierte ich mich darauf zu verfolgen, was auf der anderen Sim an Kämpfen lief: Balkenschubsen. Es bleibt einem da nur übrig mit der Kamera runterzuschauen – vom Kampflärm selber bekommt man gar nichts mit. Also eine Sache, der man so relativ „lautlos“ folgen muss. Als dann die Sim Hrungnir auch noch crashte, reichte es mir und ich blieb zuhause. Es ist alles sehr schön und super gemacht, aber der Lag verleidete mir den Besuch völlig.

Übrigens gab’s heute noch so eine halbe Stunde Schnellskripting von mir, da mich Thorgal bat, einen Prim mit weissen Hovertext „Hier klicken!“ zu bauen, der bei Klick drauf den Namen des Avatars ruft und für kurze Zeit die Farbe von Rot auf Grün ändert. Das Ding soll irgendwie den Schiedsrichtern die Arbeit erleichern, die 40 m weg vom Schuss sind. Es ruft einfach den Displaynamen des Avatars und scheint bisher zu funktionieren, jedenfalls hörte ich keinerlei Beschwerden. Auf dem Bild hier also sieht man meinen bescheidenen Beitrag zum Thing in seiner Urfassung, den von mir in liebevoller Handarbeit zusammen geschusterten und eigenhändig geskripteten“ Thorgals Whateverball v. 1.1 (Hovertext/Shout) mod/copy/trans“, den er von mir Fullperm bekam.

Ach ja und wen’s interessiert, so sieht das Skript dann aus, also so macht man sowas:
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Frustbewältigung wie auf Mallorca

Der gestrige Tag stand bei mir ganz im Zeichen der mallorcinischen Frustbewältigung á la Ballermann. Ich wollte ein paar Gänge zurückschalten, nur noch schön ruhiges Rollenspiel betreiben und ahnte beileibe nicht, was ich für einen Orkan entfesseln würde.

Das kam dann so: der Abend begann friedlich, es war neben mir und Kessy zuerst kaum jemand in Belnend anwesend gewesen. Ein Teil war noch gefangen und der Rest hatte wohl woanders zu tun, ich hatte absolut nichts dagegen und nutzte mal die Zeit, nach und nach meine umfangreiche Avatarsammlung auf einer Skyplattform rauszukramen. Zasta beschreibt das bei sich drüben, dass er mich erst wachbekommen musste – in Wirklichkeit baute ich eben die Skyplattform ab und ging runter, als ich bemerkte, unten will jemand zu mir. Wenn schon mal RP aus freien Stücken zu einem kommt, will ich es auch nicht allzu lange warten lassen, und so begann ich dann ruhig und gelassen mein Spiel. 🙂

Als ich dann meine Türe öffnete sah ich aus Lydius eben den Administrator Zasta samt seiner Sklavin Djady sowie die Sängerin Samara. Zasta wollte mit mir etwas besprechen und war überrascht zu hören, dass ich recht gut im Bilde war, was aber kein Wunder ist, da ich ja am Vortag beim Angriff mit dabei war, aber fliehen konnte. So konnte ich Zasta in aller Ausführlichkeit und Ruhe erzählen, wie dieser Angriff auf das Lager ablief und am Ende schief lief sowie wer dort alles gefangen war. Er berichtete mir auch noch von seinem Verdacht gegenüber der Sklavin Jameelah, die die Belnender danach warnen sollte, aber hier nie gesehen ward. Es war ein sehr ruhiges, angenehmes Gespräch und hätte von mir aus noch so weitergehen können, aber es kam anders.

Zuerst tauchte auf einmal eine weitere Bürgerin Belnends auf, die etwas mit mir unter vier Augen besprechen wollte, aber ich sagte zu ihr nur, sag es hier vor dem Administrator oder warte, bis ich Zeit habe. Das wollte sie nicht und ging dann unverrichteter Dinge wieder weiter, ich war noch mittem im Erzählen und dementsprechend wollte ich das erst zu Ende bringen.

Ich war gerade mit meiner Erzählung soweit durch, als dann die Überraschung des Abends überhaupt eintraf: ein bunter Tross an Händlern, einer dabei auf einem Bosk reitend, das einen Lastenkarren zog. Das war wirklich beeindruckend und sehr gut gemacht gewesen!

Wenn dann auf einen Schlag so sechs Leute so eintrudeln, muss man sie natürlich auch integrieren, und so kam es auch. Es entstand dabei ein nettes Gespräch, sie wollten dabei eigentlich zum Commander, aber der war aus bekannten Gründen noch verhindert gewesen.

So hätte es dann noch weiter laufen können, aber auf einmal vernahm ich die völlig unerwartete Kunde, das nun doch ein Rettungsversuch auf das Lager erwünscht sei und ich diesen bitte flott organisieren möge. Arg! So kam ich wie die Jungfrau zum Kinde dazu, aus dem Nichts heraus binnen kürzester Zeit eine Kampftruppe zusammenstellen zu dürfen, um diese dann auch noch soweit zu instruieren und anzuführen, dass sie den Weg zum Lager finden kann, um den Waldfrauen den Frieden zu bringen. Damit hatte ich dann entsprechend auf einmal mehr als genug zu tun.

Nur, woher nimmt man männliche Kämpfer in stattlicher Anzahl, wenn der Großteil der eigenen Recken entweder gefangen oder nicht greifbar ist? Da kamen dann einige nette Zufälle zum Tragen. Einer der Männer vom Handelstross nämlich war ein erfahrener Kämpfer und war bereit, mitzumachen. Auch wollte er schauen, ob er noch weitere Mannen auftreiben könnet. Wir vereinbarten noch uns bald dann im Hafen zu treffen, von dem aus der Angriff audf die Waldweiber stattfinden würde, und so zog jeder erstmal seine Wege, Leute zu sammeln.

Unser Captain weilte zu der Zeit in Kasra, weil eigentlich genau an dem Tag ein gemeinsames Waffentraining mit dieser Stadt vereinbart gewesen ist. Das war praktisch und führte nur zu einer kleinen Änderung, nämlich dass die Kasraer ihre Waffen an echten Gegnern trainierten, weil wir dem Captain mittels Boten eine entsprechende Nachricht zukommen liessen, dass er dort gebraucht werden würde, und so kam es auch.

Dann ist noch netterweise bald das Thing der Thorvaldsländer. Aber momentan sind bisher nur die Vorübungen und ich sah es an dem Abend ganz pragmatisch als einen Haufen starker, kampfstarker und mitunter tödlich gelangweilter Männer an, die man sicherlich zu so einem kleinen Waldspaziergang nicht zweimal einladen muss, noch dazu wenn man unter denen gute Freunde hat, die wiederum Freunde haben. Für so ein bisschen Abwechslung im Vorfeld des Thing sind die ja sicher dankbar, so dachte ich mir. Also Bote hin, der ebenfalls den Treffpunkt und dergleichen mitteilte, die Nachricht traf auf fruchtbarem Boden und so standen dann am Treffpunkt mindestens sechs rauflustige, furchteinflößende Nordmänner parat die nur darauf warteten, endlich loslegen zu dürfen.

Ja und so kam es dann auch, am Treffpunkt standen dann binnen kurzer Zeit mindestens neun kampferprobte Männer unter Waffen parat, es gab noch eine kurze Instruierung, ich lief voran, da ich den Weg kannte und der Rettungsversuch startete. Es klappte auch an dem Tage im Gegensatz zum Vortage alles wie nach Plan und alle wesentlichen Ziele wurden erreicht.

Als wir dann am Abzug waren, riefen uns die Waldfrauen noch einige Sachen hinterher und hätten uns sicherlich auch erneut angegriffen, wenn nicht gerade just zu diesem Zeitpunkt der Captain mitsamt der Wachmannschaft aus Kasra eingetroffen gewesen wäre, der sich dann derer annahm.

So aber konnten wir mehr oder minder unversehrt alle nach Hause reisen und liessen dann den Abend recht gemütlich ausklingen.

Reines OOC: also es war sicherlich nun wirklich nicht das große Kino, was ich da veranstaltet habe noch sind Retttungsaktionen normalerweise meine Aufgabe, ich kam dazu wirklich wie die Jungfrau zum Kinde, aber gut. Was soll’s, so schlüpfte ich eben in meinen roten Krawallanzug, stattete mich entsprechend mit Schwert, Bogen, einem Haufen Seile am Gurt sowie Enterhaken  aus und legte los, und innerhalb der kurzen Zeit so etwas dann doch wuppen zu können war beeindruckend. Es haben auch alle sehr gut mitgespielt, mein Dank dafür an alle Beteiligten und spassig war es auf alle Fälle gewesen. Vor allem war es wirklich endlich mal reines Spiel ohne störende Diskussionen gewesen, eine wahre Wohltat für die geschundenen Nerven!

Auf diese Art und Weise endete ein Plot, der wirklich sich über knapp zwei Wochen hinzog und in dem sehr viel im Vorfeld ausgespielt wurde, wie unter anderem auch mehrere Erkundungsreisen in die Wälder, um die genaue Lage des Lagers zu finden, alles mögliche in Erfahrung zu bringen, was man in den Ortschaften über die Waldfrauen weiss, und und und…

Das traurige Nachspiel: heute morgen so gegen 9:00 Uhr gab’s in Gor auf Deutsch dann auf einmal unvermittelt noch eine erstaunlich unaufgeregt-sachliche Diskussion über den Plot, den eine daran Unbeteiligte anstiess, die sich als Freundin des Auftraggebers ausgab. Das ist also deren Darstellung, die andere Seite ist unbekannt  und das bedeutet, dass es nicht der Wahrheit letzter Schluss sein muss (und extra fett, damit es auch jeder versteht!).

Jedenfalls wurde der Auftraggeber in einer Oase auf seinem Heimweg sehr schnell von einer anderen Panther (wohl eher 3-4 Panthern) bedroht, die seine Gefangene aus 1000m Entfernung gesehen haben will und daher sofort haben wollte, fackelte nicht lange und erlegte auch diese, sich dabei fragend, woher die andere Panther das überhaupt hat wissen können. Er verfrachtete sie in einen Eisenwagen und verschloss diesen, aber die Frauen wären bald darauf wieder weg gewesen. Die Schilderung deutet darauf, dass der Wagen wohl eines dieser „netten“ RP-Schlösser besass, aber das muss ja nicht die einzige Möglichkeit zur Flucht aus einem solchen Wagen sein. Also ist da die Faktenlage ein wenig dünn noch traue ich seiner Gefangenen so ein schräges Spiel zu, das war wohl mehr falsch verstandene „Schwesternliebe unter Panthern“ vermute ich mal nach dem Motto: „Wir Panther müssen alle zusammenhalten!“

Jedenfalls würde sich der Auftraggaber nun überlegen, deshalb Gor zu verlassen. Dickes Aua, dass er sich aber sicher tierisch ärgert ist mehr als verständlich bei einem solchen Ende eines sonst sehr gut gelaufenen Plots!