Role play

Zeugs mal wieder

Die Feiertage bringen es wohl mit sich, momentan sind die Nachdenkwochen Programm. Alles denkt über irgend etwas nach und das kommt dabei unter anderem heraus:

  • Zeuselchen beklagt mal wieder die Tendenz dazu, das RP-Setting zu verwässern und weist zu Recht darauf hin, dass gewisse Entwicklungen (wie z.B. Schießpulver) dank des außerirdischen Einflusses im Hintergrund unmöglich sind. Es fehlte in seinem Post nur noch der für ihn typische Rant über Torvaldsland an sich. Überhaupt ist es ihm viel zu zivilisiert (da ist er mit mir in guter Gesellschaft), voll falsch verstandener Toleranz und und und…
  • Zeuselchen hält auch BtB für keine Lösung und sieht es als das an, was es ist: ein Etikett, nicht mehr und nicht weniger und vermutet eine Legion von Schreibtischperversen unter den Gründern des goreanischen RPs in SL, WWW und wo sonst noch. Für ihn ist BtB zu einer Art von langweiligem Alltags- und Handels-RP verkommen, in dem der Aufrege der Woche bestenfalls der winterliche Schneefall ist, mehr aber auch nicht mehr. Wer also Zeusel mal den nötigen Kick geben will, damit er von seiner nun länger andauernden Litanei wieder runterkommt, sollte ihn einfangen, einige Wochen gefangen nehmen und versklaven. 😀
  • Muffin stellt eine Liste auf, in der man sich die Entwicklung der letzten drei Jahre mal gut vor Augen halten kann und berichtet über Dinge, wie den Sklavenpapierhalter, die inzwischen fast völlig verschwunden sind und Dinge, die von ihr aus verschwinden könnten. Manche Sachen würden durchaus noch heute Sinn machen, wie z.B. strikte Simadmins, die fast verschwunden zu sein scheinen. Andere sind es weniger, je nach Sim trägt die dortige Spielerschaft auch heute noch schwarz, je nach Gruppe gibt es ein unterschiedliches Verhältnis zu Alts und der GLM als Meter wäre auch noch heute interessant, hätten mal die Macher ihn nicht mit ihrem Riesenego kaputt gemacht und so dem GM aus den Löchern verholfen.
  • Zasta plaudert mal wieder OOC aus dem Nähkästchen, neben Zustimmung zu Zeusels Thesen gibt er heute die allseits beliebte Folge „Nein, ich bin nicht euer Kindergärtner!“ – nur dürfte das die werten Mitspieler, die ihn als ihren Kindergärtner adoptiert haben, nicht sonderlich weiter stören. Für die ist er es eben und aus, von einem solchen Blogpost alleine lassen die sich sicherlich nicht beeindrucken.
  • Ansonsten gab es zwischen Zeusel und Zasta, die beide ja ohnehin Top sind (ZZ Top?) eine Diskussion über den kaum ausgespielten Unterschied zwischen erstem und zweiten Wissen sowie darüber, dass selbst jeder Kleinbauer von der Erde weiss und sowieso lesen und schreiben kann.
  • Und gestern war mal wieder Gor auf Deutsch so ein richtig schönes Zirkuszelt und man handelte mehr oder weniger alle Dauerbrennerthemen ab. Das begann mit „Wo sind nur all die Männer hin?“ über Frauen und Waffen bis sonstwas.
  • Wo ich schon dabei bin, noch eines: Met wird in Torvaldsland nicht körperwarm serviert. Erstens ist das eine Riesensauerei, bei der vom Met mehr verloren geht als getrunken wird und zweitens ist Met dafür ohnehin viel zu wertvoll. Met wird einfach in Hörnern zum Trinken gereicht und das ist alles, beim Zastel habe ich mal einige entsprechende Stellen sogar rausgesucht. Der Ursprung dafür scheint im englischen AOL Gor zu liegen, wer’s nicht glaubt, einfach mal hier lesen.

Eine lydianische Weihnachtsgeschichte

Es war einmal, dass ein tapferer Recke seinerzeit unter meiner Herrschaft in Talbot mit Gor anfing. Der Recke hatte von Gor zwar noch nicht so viel Ahnung, aber wusste durchaus, was Rollenspiel ist und war willens und fähig, das zu lernen. Anfangs wurde noch von einer bösen Sklavin sein ultrawertvoller Erbrock zerstört, aber im Laufe der Zeit fand er seinen Weg als Schmied und Tuchuk. Dann, als sich der Sommer den Weg ins Land bahnte, pausierte er und nutzte die Zeit, um einige Bücher der Gorchroniken zu lesen.

Nach Ablauf der mindestens sechs Monate langen Pause kehrte er BtB-predigend und mit neuem Wissen gestählt zurück ins Spiel und begann, nun neue Städte zu erkunden. Und so begab es sich, dass sich dieser Recke am 26. Dezember 2009 ins damalige, alte Lydius begab und sich ihm dort eine freie Frau freiwillig unterwarf. Was er damals noch nicht wusste war, dass ausgerechnet nun diese Frau ihn nicht mehr so schnell verlassen sollte.

Es kam so, wie es kam, die Sklavin wich fortan die ganzen Monate nicht mehr von seiner Seite, und gemeinsam überstanden sie auch einige Höhen und Tiefen. Letztlich trafen sie sich auch irgendwann im reellen Leben und sind hier wie dort bis heute ein Paar geblieben.

In dem Sinne, alles Gute zu eurem Jahrestag ihr Beiden!

Äquatorialwikinger…

Es gibt eine neue Gruppe. Diese Gruppe hat sich nach einem der alten, nordischen Göttergeschlechter benannt. So weit, so gut, also wieder mal Thorvaldsländer, kennt man ja. Als waschechte Thorvaldsländer hausen diese natürlich auch nicht irgendwo, sondern dort, wo es schön warm ist, also am Äquator.

Also sind das nun Thorvaldsländer mit chronischer Arthritis und Rheuma, denen ein Heiler nun einen dauerhaften Ortswechsel samt warmer Luft als Therapie verschrieben hat oder aber nur Leute, die die nordischen Götter cool finden und sich deshalb so benennen, aber ansonsten mit Thorvaldsland nichts zu tun haben? Fragen über Fragen..,.

Sir Igzorn angelt oder das Hornberger Kloppen

Gestern gab es ein Folge-RP zu dem Prozess vom letzten Montag. Ich hatte den Ankläger, ich nenne ihn der Einfachheit halber Sir Igzorn, in aller Seelenruhe alleine angelnd auf einer Kiste sitzend im Hafen von Kasra gesehen. Ein kurzer Blick in die Stadt sah so aus, dass es bis auf die immer vorhandenen Wachen ruhig zu sein schien.

Da ich sowieso wegen vorheriger Ereignisse voll ausgestattet mit Gladius und Armbrust durch die Gegend lief, war er damit ein Präsent auf dem sprichwörtlichen silbernen Tablett gewesen. Umhauen, einsammeln, mitnehmen, und dann dem Genossen den Prozess machen. Eine gescheite Abreibung hat er mehr als verdient, sein mistiges Spezial-RP meist der Marke „Ich fülle eine freie Frau ab, gebe ihr lustfördernde Mittel und habe dann Spaß mit ihr“ hat er noch mindestens an der Botschafterin von Kassau in Aventicum durchgezogen und jemand weiteres. Viele ältere Spieler scheinen ihn zu kennen und meiden ihn deswegen, da er sich im Schutze der doch dafür mehr als brauchbaren Kasraer Regeln verschanzt und es so sehr schwer ist, diesen schrägen Vogel einfach mal einzusacken, um ihn Mores zu lehren. Wäre das nämlich einfacher möglich, wäre ihm sicherlich schon so einiges widerfahren. So aber ist er genau der Typ von Bösewicht, der zwar austeilen will, aber nichts einstecken mag und dafür alle möglichen RPs und Regeln zu seinen Gunsten verbiegt. Ein richtiges Herzerl also.

Ich baute mich also direkt links neben seiner Sitzkiste auf, er angelte weiter in Ruhe und es gab zuerst ein kleines Smalltalk-RP. Er gab den vergesslichen Schreiber, gut, wieso nicht, aber er zeigte dann schon an, dass er nicht Gedächtnisverlust spielte noch mich nicht mehr kannte. Gut, also die besten Voraussetzungen dafür, ihn einzusacken, und hätte er Gedächtnisverlust gespielt auch dann, denn dieser würde vor Strafe nicht schützen. Igzorn ist der erste Spieler, den ich IC wirklich seit mindestens über einem Jahr so anging mit dem Ziel der Verschleppung und dann im besten Fall für ihn einen Prozess in Belnend, normal bin ich da sehr ruhig. Aber gerade er hatte diese Behandlung verdient und hätte sie sicher auch gebraucht.

Hätte, also Konjunktiv, weil es kam nicht dazu – Igzorn spielt im RP selektiv nämlich nur das aus, was ihm zum Vorteil gereicht, den Rest ignoriert er. Also Vorsicht vor ihm, macht es dann entweder gleich oder haut ihn direkt um.

Das ging dann so: er saß auf seiner Sitzkiste, keine Ahnung ob die hohl war oder nicht, ich schätze mal so vielleicht 50cm Kantenlänge. Ich fing meine zunehmende Wut damit an, dass ich mit voller Wucht mal gegen diese Kiste trat. Er wich nicht aus, sondern brabbelte was von wenn ich nochmal auf sein Sitzkistchen treten würde, würden die Wachen kommen und sich mit mir beschäftigen, pfählen und dergleichen. Die Regeln von Kasra sagen dazu haargenau, es gibt Wachen, die auch den Hafen überwachen, aber diese kommen erst auf Zuruf, nicht von selber!

Also sagte ich süffisant zu ihm nur das logische, dass ich in meiner Scheide ein gutes Schwert hätte und bis die Wachen ankämen, hätte ich ihm das mindestens einmal durch den Rücken in den Leib gerammt. Klar, der Weg von der Stadtmauer bis zum Hafen ist auch mindestens gute 20m, wenn nicht mehr. Ein gut plazierter Schwerthieb ist da durchaus möglich, zumal ich keine 30cm neben ihm entfernt stand.

Das fichte ihn nicht sonderlich an, er war ja unter dem Schutz der Wachen, ich liess es weiter eskalieren und zog dann das Schwert, er sprach dann nur davon, dass die Wachen ja gleich kämen. Das war ausgesprochen lachhaft, da die Wachen auf Zuruf reagieren sollen und irgendwas in Richtung der Stadt hatte Igzorn niemals gerufen, also beherrscht er wohl Telepathie oder dergleichen.

Jedenfalls salbaderte er da so rum, ich stand weiterhin mit meinem gezückten Gladius hinter ihm und emotete, dass ich ihm mit dem Schwertknauf voll von hinten eine über die Rübe ziehen würde, natürlich mit allen Möglichkeiten offen. Ob er danach nun bewusstlos gewesen wäre oder es noch rechtzeitig durch Kopf einziehen überstanden hätte, das war seine Entscheidung gewesen. Aber, Igzorns selektiver RP-Rigide gleich machte reagierte der Vogel gar nicht drauf. Es fichte ihn gar nicht an, er blieb sitzen, es gab von ihm einen Satz und dann noch OOC die Worte (( so, und jetzt sind die Wachen da )).

Also bekam er von mir, da ich die Faxen leid war, eine im CM-Kampf über die Rübe gezogen, bis er bewusstlos da lag samt saftigen Tritt in die Magengrube, ich ließ ihn dann so liegen, ging OOC und schilderte den Fall einen OOC-Admin gegenüber. Da ich davon ausgehe, dass so etwas wie immer – bis vielleicht einn moralischen Zeigefinger für den anderen Spieler folgenlos – ausgehen wird, erwarte ich da auch nicht viel. Dieses RP ist jedenfalls gelaufen, ich bin mir aber sicher, er wird noch von anderer Seite früher oder später Gegenwind bekommen.

Wie auch immer: er spielt lange genug diesen Stiefel und er wird es sicherlich kaum noch lernen können und/oder wollen.

Fazit: freie Frauen sollten tunlichst, wenn sie nach Kasra reisen und es mit dem Oberhaupt der Schreiberkaste zu tun bekommen, immer eine zuverlässige Eskorte bei sich haben, ansonsten meidet den Vogel besser, lasst euch von dem nichts zu trinken geben oder durch seine Kajira zum trinken bringen und geht erst recht nicht mit ihm in dessen Wohnung! Es bringt nichts als Ärger, es sei denn, man steht auf diese Art von RP, das er betreibt. Ihr seid gewarnt!

Wir sind alle vieeel zu zivilisiert!

In der Nachlese des Prozesses vom vergangenen Montag kam mir wieder ein Gedanke brennend zurück ins Gedächtnis, den ich schon länger habe: wir sind alle viel zu nett im Rollenspiel ! Wirklich!

Ich meine, es ist ja eine total andersartige, raue Welt, in der wir uns aufhalten. Also muss normal auch die Sprache, derer man sich bedient, entsprechend klingen und auch ein großes Gefälle zwischen den Kasten geben. Ein Schreiber als Meister des geschliffenen Wortes hat natürlich einen anderen Wortschatz drauf als meinetwegen ein Bauer, und das muss man dann auch entsprechend hören können. Und Schreiber unter sich werden sicherlich auch respektvoller miteinander umgehen als meinetwegen ein Schreiber gegenüber einem Bauern, der ja mit die niederste Kaste überhaupt hat.

Auch ansonsten wäre weniger Benimm für das Rollenspiel eine interessante Möglichkeit, würde unsere Welt noch farbiger und lebendiger gestalten helfen. Ich machte es ja im Prozess vor, indem ich einfach mal mit der Faust auf den Tisch haute, als der Ankläger nahezu schon über eine reale Stunde mehr oder minder monologisierte und die Verteidigung bisher kaum zu Wort kam. Sicher, ob man das vor einem normalen goreanischen Gericht machen würde, keine Ahnung, aber ein Richter dort würde den Ankläger auch längst nicht so lange sabbeln lassen ist mein Gefühl.

All das setzt natürlich auch voraus, dass auf beiden Seiten ein entsprechendes Sprachgefühl herrscht und man genau weiß, was normaler Sprachgebrauch und was Beleidigung ist.

Ein Beispiel, wo es mir persönlich viel zu zivilisiert und erdenhaft zugeht, sind die normalen Anreden, nämlich Lady und Sir. Für uns selber klingt das adelig, hochgestochen, zivlisiert, mir persönlich ist es meistens zu hochgestochen, in den Büchern ist es viel mehr das Analogon zu Frau Meier und Herr Müller. Nur: wieso sollte ich jeden dahergelaufenen Dorftrottel, noch Outlaws/Piraten/Panther/blablala diese Ehre zu teil kommen lassen und so behandeln?

Ich bin inzwischen mehr dazu übergegangen, lieber Frau Bla und Herr Murks zu sagen, wenn überhaupt oder gleich zu duzen. Das nimmt schon viel Distanz raus und erlaubt ein ganz anderes Spiel. Natürlich gibt es hier auch ein gewisses Gefälle, gegenüber einem Administrator wird man doch nach wie vor eher Sie sagen, als ihn zu duzen. Das Problem haben die Engländer ja nicht, weil es in ihrer Sprache einfach diese Unterscheidung nicht gibt. Gleichwohl würden in den Büchern die Leute, wenn schon man es so gewollt hätte, anders angesprochen werden, also ist Du die eigentliche Standardform der Anrede.

Eine Frau kann dabei auch ruhig mal als Weib bezeichnet werden, auch das Wort hat ja bei uns eine Bedeutungsverschiebung erfahren, ein Bauer als Bauer, der fühlt sich vielleicht sogar geehrt, usw.usf.

Ebenso natürlich geht es auch in den Tavernen und Gaststätten viel zu zivilisiert zu. Martin Luther selber sagte mal „Warum rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmacket?“ – das zeigt viel über die Bedeutungsverschiebung dieser Körperlaute. Wenn dort die Leute essen, dann meistens auch viel zu sehr nach dem heutigen Verhaltensmuster, ebenso beim Trinken. In einer richtigen Pagataverne gönnt man sich durchaus schon mal den Spaß, seine Kajira als Druckausgleichsbehälter vor den Augen der anderen Männer zu benutzen, ist ja nichts dabei, in Sl-Gor wird man lange suchen müssen, so etwas gespielt zu finden.

Ach ja, und Sprachgefühl, es setzt natürlich auch voraus, dass die Gegenseite mitmacht und ein Bauer nicht gleich „Aber aber, ich bin ein SÖR und sieze mich gefälligst!“ sagt, wenn man ihn als Bauer tituliert und mit Du anspricht.

Ein Prozeß außerhalb

Gestern gab es – seit August mal wieder – einen Prozess, dieses Mal außerhalb von Belnend.

Die Anklage vertrat ein Schreiberling, und diese lautete kurz auf sklavenhaftes Benehmen sowie Mordversuch. Tja, wer eine freie Frau, egal ob fremden Heimsteins oder auch nicht, zuerst ordentlich abfüllt und dann ihr noch ein lustförderndes Mittel unterjubelt, eine Spritze beim Heiler stiehlt und ihr Zeugs injiziert, der muss sich danach nicht wundern, wenn sie nach Rückkehr all ihrer geistigen Kräfte sich bei ihm für die Freundlichkeit entsprechend bedankt.

Es gab Vernehmungsprotokolle der Anklage, er gebrauchte darin so goreanische Wörter für die Kleidung der freien Frau wie „Strapse“, „BH“ und „Tanga“ – was für eine grandiose Steilvorlage.

Das vorher gelaufene RP war so etwas von dürr und hanebüchen, dass man darüber wirklich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Da war und ist man von dieser Sim eindeutig besseres gewohnt. Aber was soll’s, man kann ja auch aus jeden Mist noch irgendwie mit was gutem Willen ein einigermaßen gutes RP zaubern oder es gütlich zum Abschluss bringen, so war es dann auch hier.

Als der Ankläger dann jedenfalls schon über eine Stunde seine Anklage vortrug und ständig mit der Freien sprach, reichte es mir und ich schaltete um auf die Abteilung Attacke. Es war auch immerhin schon 22.00 Uhr gewesen, irgendwann muss man ja auch mal schlafen und ich wollte, dass endlich was Bewegung in die Sache kommt. Da man ja sonst nichts besseres zu tun hat, wenn der Ankläger sich gerne selbst reden hört, schrieb ich meine Punkte schon mal in einem Texteditor vor und kopierte diese dann in den offenen Chat rein.

Zugegeben waren das dann zwar grob mindestens 15 Zeilen, die ich in 5 Minuten raushaute, aber der Ankläger hatte zu dem Zeitpunkt mindestens schon über 50 Einzeiler in einer Stunde verbrochen gehabt während die Verteidigung bisher keinerlei Wortmeldung machte, da muss das dann auch mal drin sein.

Ich ritt denn auch ein volle Breitseite gegen den Ankläger nach dem Motto „Wenn das schon alles so ein Quark ist, will ich wenigstens auch meinen Spaß haben“ und keilte gleich so richtig los: ich nannte ihn eine rückgratlose Memme – ich meine, welcher Goreaner macht denn innerhalb einer Stadt auch so etwas? –  unzurechnungsfähig sowieso bei dem Wortgebrauch, eine Schande für seine Kaste und seinen Heimstein, unehrenvoll sowieso und töricht. Zudem beschwor ich den Respekt vor der freien Frau an sich und plädierte darauf, den vorher ausgehandelten Vergleich zu vollziehen, damit die Sache für beide Seiten ein einigermaßen flottes Ende findet. Kurz ich watschte ihn nach Strich und Faden ab, wo es nur ging. diese volle Breitseite hatte er sich redlich verdient gehabt.

Es wurde danach einiges weiter verhandelt, dann zog sich der bis dahin sehr ruhige Richter kurz zum Hirnen zurück und verkündete sein Urteil, das für beide Seiten zufriedenstellend gewesen ist. Der Richter hatte seine Sache sehr gut gemacht, nur dieser Schreiberling sollte uns so bald besser nicht im Mondschein begegnen, das könnte für ihn haarig werden.

Breaking News: es sind Hosen!!!

Norman hat endlich mit allen armen Kleinen ein Einsehen und gesteht es in seinem neuesten Buch „Swordsmen of Gor“ (bisher nur auf Englisch erhältlich) den Sklavinnen endlich zu, sich im Winter auch an den Beinen warm zu bekleiden. Und womit? Mit Hosen!!!

The slaves were now warmly garmented, though not, of course, as might have been free women. The robes of concealment in winter are much like those of gentler weathers, save for darker colors, more absorptive of, and retentive of, heat, heavier materials, some additional layering, and such. In the case of the slave, a short, long-sleeved jacket, coming high on the hips, its length resembling that of a slave tunic, is worn over an undershirt. They are also put in trousers, belted with binding fiber. Whereas in the case of the free woman her legs are concealed within her enclosing garmenture, in the case of the slave, even in the winter, it is clear, however warmly they may be clothed, that she has legs, and that this is to be obvious to the scrutiny of men. The wrappings of the legs and calves is wool, over which leather is wrapped. The last garment is a warm, hooded cloak, which may be held closely about the body. Her face is commonly bared, except in severe weather, and, in any case, there is no mistaking her status, given her garmenture…Their collars, of course, even in the winter, are kept on the slaves. They remain collared. They are slaves.

So stehet es nun geschrieben im Kapitel 37 des Buches „Swordsmen of Gor“ des Herrn, halleluja!

Der kleine Thorvaldsland-Führer

Aus aktuellem Anlaß einer kleinen Diskussion im Kanal „Gor auf Deutsch“ über diverse Onlineismen einige Anmerkungen:

  • Bondmaids (Bond sagt keiner) sind nicht besser oder schlechter als Kajirae. Es ist keine Auszeichnung, eine Bondmaid zu sein noch etwas besonderes. Eine Bondmaid ist wie die Kajira eine Sklavin, allerdings in kulturell anderer Ausprägung und sie wird mitunter härter bei der täglichen Arbeit rangenommen. Das Einzige, wo sie vielleicht noch anders tickt, ist dass sie sexuell freizügiger agiert als eine Kajira (sofern das möglich ist). Viele verwechseln anhand der Stelle allerdings, dass eine Bondmaid ungestraft frecher sein darf als eine Kajira, das ist nicht so. Ansonsten gilt der Grundsatz, sie wird sich je nach geographischer Lage der Herrschaft anpassen müssen oder untergehen.
    Es mag natürlich sein, dass Bondmaids die Kajirae als verweichlicht betrachten, aber was online gespielt wird ist häufig jenseits von gut und böse.
  • Es gibt kein spezielles Ritual, nachdem man erst zu einer Bondmaid wird. Es geht vielmehr ganz einfach: reingehen oder reingeworfen in den Bondkreis und schon ist es geschehen, das ist wirklich alles und geht in Sekundenbruchteilen, die Welt kann so erschreckend simpel sein.
    Es gab früher in manchen Gruppen Notecards (Inhalt einer solchen am Schluß des Postings), in denen von einem speziellen Ritual gesprochen wurde. Das ist Quatsch. Wer so etwas in der epischen Breite durchzog, der hatte einfach Lust an genau diesem Spiel, notwendig ist es absolut nicht und steht schon gar nicht in der Art und Weise in den Büchern drin.
  • Es gibt Jarls, aber keine Jarla. Frauen werden in den Büchern von Bondmaids nur mit „Herrin“ angesprochen. Der Jarl ist so etwas wie das Dorfoberhaupt in der Hackordnung der Thorvaldsländer, und die Dorfbewohner können ihn auch mit „mein Jarl“ ansprechen, die Bondmaids benutzen „Jarl“ gegenüber jedem Manne sowieso. Es ist eine typische Sache, die Lange nicht genug durchdacht hat oder es war ihm wurscht, denn im skandinavischen Sprachgebrauch, aus dem er das Jarl her hat, gibt es natürlich auch als passendes Gegenstück Jarla.
  • „Es kann nur einen geben!“ war das Motto vom Film Highlander, und beim High Jarl in Thorvaldsland ist es nicht anders. Es gibt genau einen, und dieser wird auf einer Versammlung, dem sog. Thing, gewählt.
  • Es gibt auch kein spezielles Gefährtenschaftsritual im Norden, also macht man entweder goreanisches 08/15 oder denkt sich etwas eigenes vor dem Hintergrund der dortigen Hauptreligion (Odin/Thor) aus.
  • Es ist Unsinn, dass Kajirae in den Bondkreis geworfen werden, um sie vom Kajiratum zu befreien. Sklavin sind sie sowieso schon, sie werden sich einfach anpassen ooder untergehen, fertig.

Und hier noch das, was viele fälschlicherweise als Bondmaidritual betrachten:

Das Mädchen wird vorher entkleidet.  Im Kreis nimmt sie die Stellung „karta“ ein, dabei kniet sie und bückt sich nach vorn, ihre Hände ausstreckend, den Kopf gesenkt. Das Haar wird ihr hochgebunden. Das Mädchen wird im Kreis gepeitscht in dieser Position, deshalb ist ratsam, Kleider und Haare aus dem Rücken zu beseitigen, da diese sich schlecht aus den Wunden ziehen lassen, wir wollen ja realistisches RP.

Der erste Schlag ist für Gehorsamkeit
Der zweite Schlag für Demut
Der dritte für die Treue
Der vierte für die Liebe
Der fünfte für Respekt
Der sechste für Vertrauen
Der siebte für die Eifersucht
Der achte soll erinnern jedem freien zu dienen ausser in den fellen
Der neunte soll daran erinnern immer bereit sein zu lernen um eine vollkommene Bond anzustreben
Der zehnte soll daran erinnern kein Schande zu bereiten.
Der elfte um alles zu verinnerlichen, dass das Mädchn es nicht vergisst

Es gibt ebenfalls 11 Sätze die dazu gehören
1. die Frage was das Mädchen war….
2. Antwort sollte heissen… Kajira…alle Mädche,n die keine Bonds sind sind Kajirae, deswegen gibt es den Kreis..befreit vom Kajirasein
3. Die Frage was das Mädchen nun ist…
4. sie sollte antworten sie ist nun eine Bond
5. Die Frage wer sie ist…
6. das Mädchen sagt zum letzten Mal ihren Kajira oder Freie Name
7. Die Frage wer sie nun ist
8. Antwort sollte heissen….das was der Jarl oder die Herrin, die das Ritual vollziehen…wollen
9. Der Besitzer oder Besitzerin gibt ihr ihren neuen Namen
10. Fragt nach ihren Namen
11. Mädchen wiederholt den ihr neugegebenen Namen und sagt sie ist die Bond von ihrem Jarl bzw. ihrer Herrin

Bitte kein Met!

Da liest man so friedlich auf Spiegel Online, dem ehemaligen Nachrichtenmagazin, umher und findet Werbung für ein überaus interessantes Themenheft des Verlags zur Geschichte der Wikinger. Die Wikinger sind ja eines der legendärsten Völker der europäischen Geschichte überhaupt, um kaum ein anderes Volk ranken sich so viele Mythen und Legenden, die dabei teilweise vollkommen an der historischen Wirklichkeit vorbeigehen. Dazu kommt, dass es kaum gesicherte Quellen von den Wikingern selber gibt, was der Mythenbildung weitere Nahrung verschafft.

Also eine pralle, populärwissenschaftlich aufgearbeitete Fundgrube des Wissens, die für jeden von Interesse ist, der einen Thorvaldsländer möglichst akkurat spielen will. Und so kommt es, wie es eben so oft kommen muss, es gibt auf Seite 53 einen Artikel über die legendären Trinkgelage der Wikinger. Dabei ist der Schlüsselsatz im Inhaltsverzeichnis dieser:

Trinkgelage waren der rituelle Höhepunkt festlicher Mahlzeiten. Meistens gab es selbstgebrautes Bier, denn Wein oder Met waren seltene Luxusgüter.

Was lernen wir daraus? Die nahezu inflationäre Verbreitung von Met in SL-Gor über die ganze Breite des Kontinents hinweg ist hanebüchener Schwachsinn, ebenso wie es Schwachsinn ist, dass es an jeder Ecke Black Wine zu trinken gibt und sich jeder Dorfseppel den leisten kann. Das normale Mittel der Wahl zum Besäufnis ist eindeutig Bier gewesen.

Met wurde, wenn überhaupt, bei den Wikingern nur zu ganz besonderen Feierlichkeiten gereicht und war Luxus pur. Es konnte sich einfach die überwältigende Mehrheit der Wikinger ihn nicht wirklich oft leisten.

Also mal wieder so eine Sache, die sich einfach online eingebürgert hat, und an der Realität vollkommen vorbeifährt. Aber ich wette, das wird sich online kaum bis gar nicht ändern.