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Idling für Regionen kommt ins Second Life

Linden Lab ist gerade dabei, die Effizienz der Serverfarm zu optimieren, um Energiekosten und damit Geld sparen zu können so meine Vermutung. Das neueste Projekt in der Richtung ist ab sofort auf Sims mit BlueSteel RC aktiv und nennt sich Region Idling, auf Deutsch also ein Ruhemodus für Regionen nach Simon Linden. Wenn sich das auf BlueSteel bewähren sollte ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es in allen Regionen aktiv sein wird.

Was genau darf man sich darunter vorstellen? Die Ausgangslage dabei ist diese: viele Regionen sind über Stunden oder Tage am Laufen, ohne dass jemals ein Avatar sie betreten geschweige denn ein Bot sie besuchen müsste. Dennoch führen die Server sie bisher mit derselben Priorität wie besuchte Regionen aus, was eine Verschwendung von Rechenleistung in Augen von Linden Lab darstellt. Wäre es nicht besser, eine Region würde in Zukunft erkennen, wann sie sich quasi selber in den Ruhemodus schalten soll, in dem nur noch die wichtigsten Funktionen ab und an ausgeführt werden, so dass die Rechenleistung des Servers von den anderen, aber genutzten Regionen besser ausgeschöpft werden kann? Wäre es, und genau das ist der Hintergedanke bei der Einführung.

Dabei ist zu beachten, dass eine Region auf Idle nicht mit Offline gleichzusetzen ist. Die Region ist nach wie vor da, nur läuft sie eben auf Sparflamme und zwar solange, bis ein Avatar/Bot sie betritt oder von einer Nachbarregion sie betrachtet, danach läuft sie wieder normal. Gewisse, zeitkritische LSL-Funktionen sollen dabei trotz Idle-Status normal abgearbeitet werden.

Die ganze Angelegenheit klingt zuerst einmal wie eine gute Idee, ob sie sich dann aber auch in der Praxis bewähren wird, wird nun der Rollout im Maingrid auf BlueSteel zeigen.

Änderungen an der Blogroll

Weil es mal wieder an der Zeit ist, gibt’s mal wieder einige Änderungen an der Blogroll. Piedmont Cardonicus ist rausgeflogen, weil es genügend Hinweise gab dass das Blog nicht mehr gepflegt wird seit Dezember 2011, also weg damit.

Neu hinzugekommen sind:

  • Die Chroniken von Anango – das offizielle Blog der Sim Anango eben und
  • Sein oder nicht sein – nein, hier geht es nicht um Hamlet oder gar Shakespeare, sondern Nici Collins ist gerade frisch unter die Blogger gegangen und das ist nun ihr Blog.

Gamification – ein Weg auch für den offiziellen Second Life Viewer?

Nirans Viewer macht es mit dem Release 1.36 gerade vor: es ist ein Errungenschaftssystem (Englisch: Achievements) eingebaut, wie man es von moderneren Spielen und MMORPGs kennt. Wie das aussieht, kann man bei Maddy ausführlich bewundern, daher erspare ich mir hier einfach die Screenshots davon.

Zudem ist der Viewer inzwischen offiziell in der TPVD drin, herzlichen Glückwunsch!

Nun ist es ja so, dass nach Rod Humble Linden Lab im Moment genau darauf setzt, was Niran vormacht, nämlich Gamification. Achievementsysteme sind irgendwie das neue Buzzword in der Branche, und werden in Zukunft häufiger vorkommen, als man meint. Selbst so dröge Software wie die Compilersuites von Microsoft sollen Achievementsysteme verpasst bekommen, um die Programmierer zu Entdeckungen und besserer Arbeit zu animieren. Muss also was dran sein, und man kann sich das bei Kleinstweich für umme bereits runterladen!

Niran und Microsoft zeigen, was Gamification bedeuten kann. Nachdem Rod Humble in der Spieleindustrie jahrzehntelange Erfahrung hat, weiß er das auch auf dem Effeff. Die Frage ist daher: wie lange dauert es denn noch, bis auch der offizielle Lindenviewer solch ein System spendiert bekommt? Ist so etwas bei Linden Lab überhaupt bereits in Planung? Denn wenn Linden Lab es ernst mit der Gamification ist, dann wird sich das zu alleerst im Viewer zeigen müssen, wo denn auch sonst!

Linden Lab könnte es sich sogar einfach machen und einfach Nirans Änderungen bei sich für umsonst einbauen, the joy of open source eben! Ob sie das aber machen oder nicht – wir werden sehen. Jedenfalls erwarte ich früher oder später solch ein System auch im offiziellen Lindenviewer, alles andere widerspricht dem neuen Credo der Firma.

Einige Gedanken zur Asset-Datenbank und deren Kosten

Bei Maddy drüben gibt’s eine interessante Schätzung, wie groß die Assetdatenbank von Second Life wohl aktuell sei. Linden Lab hat vor kurzem eine Art Mülleimerroutine laufen lassen, die nicht mehr genutzte Objekte in einen Papierkorb verschob und so gerade mal 85% der Datenbank auf Altenteil geschickt.

Die verbliebenen 15% machten dabei noch 192 Terabyte aus, damit wird der gesamte Datenbestand auf etwa 1280 Terabyte geschätzt. Das macht Sinn und ist in der Tat eine beeindruckende Datenmenge, die zu verwalten nicht mehr alltäglich ist. Die Zugriffe sollen ja flott geschehen, dazu kommt dass man davon auch Backups benötigt und dergleichen mehr. Zum Vergleich: die Gesamtmenge aller 20 Milionen Assets vom größten Opensimgrid, Osgrid, betrug im September 2010 ca. 480 Gigabyte (leider habe ich keine aktuelleren Zahlen gefunden).

Interessanter aber ist noch die Frage: was kostet es eigentlich überhaupt, sich solch eine Datenmenge zu leisten? Also was kostet ein Petabyte? Die Bandbreite dessen, was ein Petabyte kosten kann, ist dabei beachtlich.

Wo aber kann man sich umschauen, wenn man mal als Normalsterblicher dennoch einen Eindruck gewinnen will, was so etwas kostet? Bei einem Onlinebackupanbieter, der sein Geschäft recht offen betreibt wie beispielsweise die US-Firma Backblaze. Die Firma Backblaze macht nichts anderes, als die Daten von Kunden weltweit bei sich in ihrem Rechenzentrum auf selbst gebauten Servern zu sichern. Das bedeutet, wann immer der Kunde bei sich eine neue Festplatte einbaut, müssen sie das bildlich gesprochen auch tun, also sie brauchen sehr viel Speicherkapazität zu wettbewerbsfähigen Preisen.

In diesem Blogpost aus dem Jahr 2009 nimmt Backblaze den Markt mal genauer unter die Lupe und sie zeigen auf, wieso sie dazu übergingen, ihre eigenen Server zu bauen. Ihre eigene Bastellösung liegt bei 117.000 US$ fürs Petabyte während eine fette Sun schon eine Million US$ kostet und das Speichern bei Amazon S3 damals gar 2.806.000 US$ gekostet hätte. Damit wird doch recht deutlich, in welchen Dimensionen man sich da bewegt. Linden Lab selber hatte eine fette Isilon-FS-Installation am Laufen, da geht unter einer Million US$ sicher auch nichts. Dazu kommt, dass man ja an einem anderen Ort dafür auch noch ein vollständiges Backup anlegen muss, also die Technik muss besser doppelt vorhanden sein.

Inzwischen ist man bei Backblaze und der Konkurrenz zwar weiter, aber es ist nach wie vor noch immer absolut kein billiges Vergnügen solch eine Datenmenge zu beherbergen. Bei Backblaze geht inzwischen ein Techniker mindestens einen Tag die Woche nur im Rechenzentrum herum, um alte Festplatten auszutauschen bevor sie kaputt gehen. Was sein muss, muss sein.

So oder so, bis man solche Datenmengen zu bezahlbaren Preisen zuhause beherbergen wird, wird noch einiges an Zeit vergehen.

Die zwei John Langes

Beim Stöbern in der Wikipedia bin ich auf einen seltsamen Fakt gestoßen: es gab mindestens zwei John Langes. Zum einen John Frederick Lange Jr., der unter dem Pseudonym John Norman ja einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangte .

Und dann gab es noch jemanden, der am Anfang seiner Autorenkarriere von 1966 bis 1972 unter dem Pseudonym „John Lange“ publizierte, aber später Millionenauflagen erreichte, von denen John Frederick Lange Jr. wohl nur träumen kann: Michael Crichton. Wem der Name Michael Crichton nichts sagt: dies war der unter anderem Autor von „Jurassic Park“ und „Timeline.“

Warum Crichton wohl anfangs unter dem Pseudonym „John Lange“ publizierte? Ich habe keine Ahnung, er tat es eben zu seiner Studentenzeit.