Linden Lab hat den Account Meeros Resident gesperrt

Linden Lab hat mal wieder einen Bock der Extraklasse geschossen und kurzerhand den Account Meeros Resident gesperrt. Meeros Resident ist einer derjenigen Avatare, in dessen Inventar sich die kompletten Assets für die beliebten Meeros befinden, aber nicht der Einzige. Die Macher der Meeros waren so schlau das Inventar auf mehrere, vertrauenswürdige Avatare zu verteilen. Sie vermuten, dass die Sperrung daher kommt, weil in den letzten Tagen sehr viele Griefer mit ähnlichen Namen sich Avatare machten und so auch dieser legitime Avatar Linden Labs Maßnahmen zum Opfer fiel.

Dennoch sind die Folgen dieser Sperrung gravierend, denn Meeros Resident war derjenige Avatar, dem alle Vendoren gehören, und der damit für alle Käufe aus den Vendoren zuständig war, für Rücklieferungen von verlorenen Meeros und ähnlichem. Da dieser Avatar nicht mehr einloggen kann, funktionieren momentan auch alle Vendoren nicht. Die Meeroo-Leute haben bereits mehrere Tickets eingereicht, aber seit mindestens 48 Stunden von Linden Lab nach wie vor nichts gehört. Sie haben auch die Telefonnummer des Supports angerufen, um eine Lösung des Problems zu erreichen, aber dort wurde ihnen nur „Reicht ein Ticket ein!“ gesagt.

Daher sind momentan alle Geschäfte mit Meeros geschlossen und sie arbeiten fieberhaft daran, die Vendoren auf einen anderen Avatar umzustellen, um den Service in gewohnter Form wiederherzustellen. Sie schließen mit den Worten, dass sie wie alle anderen auch vom Service der Lindens abhängig seien, und die Lindens wären bisher in keinster Weise hilfreich gewesen, das Problem zu beheben, so dass es für alle Meeroo-Liebhaber massiven Ärger bedeutet.

Update: inzwischen hat Linden Lab den Account wieder freigeschaltet, also sind diese Probleme damit bald Geschichte.

Lügen mit Statistik

Einfach so und weil ich gerade in einem Forum ein wenig Rohdaten interpretiert habe, mal zwei weiterführende Links zum Thema Statistik und deren Interpretation:

  1. „Lügen mit Statistik“ ist eine Webseite, die sich genau damit befasst – nämlich wie lügt man mit Statistiken, wie kann man das entdecken, wie durchschaut man es und was kann man daraus lernen. Sehr empfehlenswert für alle Menschen, die das graue Ding zwischen ihren Ohren nicht nur zum Betrachten ihrer Glotze benutzen wollen, sondern lieber selbständig den Dingen auf den Grund gehen und sich kritisch mit ihrer Umwelt auseinandersetzen wollen.
  2. Wer lieber totes Holz hat, für den ist ja ein Buch zu dieser Thematik eine gute Wahl. Der Klassiker dabei ist das Taschenbuch mit dem bezeichnenden Titel „So lügt man mit Statistik“ von Walter Krämer. Der Autor hat eine Professur für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der TU Dortmund inne, also weiß er sehr gut worüber er schreibt.

Danach sieht die Welt gleich anders aus und dümmer wird man davon allemal nicht, zumal all diese Tricksereien ständig um uns herum passieren und geschehen, teilweise mit Absicht, teilweise auch einfach aus Unwissenheit.

Allgemein sollte man bei der Betrachtung jeder Statistik sich aber zumindest diese Fragen stellen, schon alleine die Antworten darauf sind mitunter sehr erhellend und man kann schon bei der Fragestellung alleine ja sehr viel tricksen:

  1. Welche Absicht steckt wohl dahinter?
  2. Fehlen Angaben?
  3. Wurde etwas verschwiegen?
  4. Woher stammen die Stichproben und wie wurden Sie erhoben?
  5. Wie verlässlich sind die zugrundeliegenden Daten?
  6. Sind die Schlussfolgerungen zulässig?

Sommerloch?

Am Freitag abend war es soweit, wir starteten von meiner Gruppe aus ein länger geplantes, gemeinsames RP. Die Idee war ganz einfach mal wieder als geschlossene Karawane durch einen vorher ausgesuchten Simverbund zu ziehen, um so außerhalb mal etwas Flagge zu zeigen, zwei bis drei Tage innerhalb des Verbundes aktiv zu sein, zu kampieren und zu schauen, wem man so im Rollenspiel begegnet. Der Grund für die Reise war die Auslieferung von 30 Thalarions, diese wurden als Avatarattachments mitgenommen und auch sonst hatte jeder entweder ein Reittier oder einen Wagen mit sich, das er zog. Alles in allem war dies eine Gruppe von etwa 15 Avataren, die so mitmachte und durch die Sims marschierte. Wer eifriger Radargucker ist, der hätte dabei auch zunächst auf die Idee kommen können, dies sei ein Raid, so aber ist es nicht gewesen.

Alles in allem eine bewährte Idee, wir hatten das schon einmal vor zwei Jahren so in einem anderen Verbund gemacht gehabt und es kam durchweg mehrheitlich positiv an. Am Freitag war es denn so, dass die erste Sim auf der wir wirklich Mitspieler entdeckten, eine Homesteadsim gewesen ist, die mit dieser Avatarlast einfach nicht zurechtkam. Es kam, wie es eben so kommen musste, ein unendlicher Megalag und die Kollegen flogen reihenweise aus SL, da die Sim irgendwo länger zwischen 0,1 – 2 FPS hatte. Also war danach das Kommando zurück und weiter zum ausgesuchten Rastplatz.

Nach längerem Irren und Wirren kamen wir denn auch erfolgreich beim Rastplatz an und bauten Wägen, Zelte und dergleichen auf, es war schön. Eine Händlerin schipperte auf einem kleinen Floß im Wasser an uns vorbei und wunderte sich kräftig, dass da auf einmal so ein Menschenauflauf zu finden ist. Ansonsten wirkte aber alles recht verwaist und leer, es standen überall zwar Gebäude, aber wir trafen nur vereinzelt auf weitere Mitspieler.

Woher kommt das, ist schon das berüchtigte Sommerloch oder war es einfach eine schlechte Zeit für solch ein RP? Ich glaube, die Antwort darauf zu finden wird wohl nie ganz gelingen, inzwischen sind alle wieder zuhause gut angekommen, aber so etwas werden wir sicher irgendwann noch einmal probieren.

Yo, behold my mad typing skillz!!!

Bei Zasta gibt es gerade drüben in den Kommentaren zum gestrigen Blogpost eine mittlere Diskussion über den Sinn und Unsinn von Paraemoting. Paraemoting, was ist das? Dazu muss man für diejenigen, die diesen Terminus technicus nicht kennen, kurz ausholen.

Also: Paragraph ist das englische Wort für Absatz, ganz simpel. Das Para in Paraemote kommt daher, also ein Emote, der für sich alleine gesprochen schon einen guten Absatz füllt. Andere, synonym dafür verwendete Begriffe sind auch Para-RP, Roleplay in Paragraphs oder einfach Rollenspiel in ganzen Absätzen. Wie das in der Praxis aussehen kann, findet man in Kommentar zwölf bei Zasta schön erklärt, daher einfach mal dahin verlinkt als Beispiel.

Nun ist es aber so, dass Rollenspiel in Absätzen nicht immer angebracht oder gerne gesehen ist. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wenn jemand ständig nur solche Klopper loslässt, dann stört es den Fluss des RPs an sich mitunter gewaltig und irgendwann schaltet der Rest der mitlesenden Spieler nur noch geistig auf Durchzug, das geschieht bei vielen früher oder später. Also es kommt auf die Situation darauf an. Dann ist es auch so, dass natürlich nicht jeder Mitspieler gleich schnell im Schreiben auf der Tastatur ist. In der Zeit, in der einer meinetwegen gerade mal mühsam im Zweifingersuchsystem einige Wörter zusammenstellt, tippt der andere schon einen fein ziselierten Fünfzeiler mit wunderschönen Beschreibungen.

Da gutes RP auch das Warten auf den Gegenüber enthält, wird dadurch das RP sehr langwierig und stockend, dafür aber mitunter atmosphärisch dicht. Man kann natürlich auch, um es den eingefleischten Paraemotern – wie ich es manchmal gerne tue – einen ausgiebigen Tagtraum emoten, wie man sich in einem malerischen Wald wähnt, durch den warme Winde lau die Wipfel der Bäume streichelnd wehen, und das ganze so aufblähen, dass es wunderschön zu lesen ist, in sich stimmig, aber zum eigentlichen Fortgang des Rollenspiel nichts, aber auch absolut gar nichts beiträgt. Wenn eben alle ständig nur noch meinen Romane schreiben zu müssen und schon alleine das Stopfen von möglichst vielen Worten in einen ewig langen Schachtelsatz oder mehreren, aneinander gereihten Sätzen für gutes Rollenspiel halten, dann braucht man schon mal locker für die Begrüssung in einer Taverne eine halbe Stunde – und es langweilt nur ungemein. Das Rollenspiel hat dann einfach kein Fortkommen mehr, es wird zäher als ein drei Tage lang im Mund befindlicher Kaugummi und ebenso unappetitlich und entsprechend wird es dann auch oft. Schlimmstenfalls degradiert es, wird langweilig und zwei Leute hauen sich dann noch gegenseitig ihre Satzungeheuer ständig um die Ohren, während der Rest lieber in IMs sexelt oder einfach geht.

Es kommt dabei eben immer auf die Situation drauf an. Im Zweier-RP mag es sehr schön sein, wenn ich mir aber eine voll besetzte Wirtschaft wie den Feuerkrug in Kasra vorstelle, dann ist das meistens nicht angebracht. Schließlich kann man auch kaum noch bei Paraemotes dann wirklich flexibel und angemessen auf Neuankömmlinge oder sein Umfeld reagieren.

Zudem bedeuten möglichst viele Worte alleine nicht gleichzeitig gutes RP, man kann auch in einem Dreizeiler locker – den manche Paraemoter als zu wenig verschmähen – mitunter sehr viel reinpacken. Es heißt ja nicht umsonst bei vielen Texten „Fasse dich kurz!“, also so viel wie gerade nötig und so wenig wie möglich, und da gerade für das tägliche RP bei vielen auch nur ein begrenztes Zeitkontingent zur Verfügung steht, ist das auch ein Dienst an der Allgemeinheit und ein wichtiger Beitrag zum guten Miteinander im Rollenspiel. Wie schon gesagt, ewig lange Sätze machen automatisch noch kein gutes RP.

Bei mir persönlich ist es nun so, dass ich durchaus in der Lage bin wenn ich will Paraemoting in epischer Breite zu betreiben. Allerdings kommt es mir dabei auf die Situation an als auch auf den Gegenüber und meistens mag ich es einfach nicht. Ich könnte ziemlich locker, wenn ich wollte, viele Mitspieler an die Wand spielen, weil ich einfach fähig bin die Emotes in einer Geschwindigkeit rauszuhauen, wo der Durchschnitt alleine für das Tippen doppelt so lange braucht. Aber dazu bin ich nicht im Spiel noch ist das meine Vorstellung von gutem Spiel. Es ist bestenfalls in der Form nur ein Schwanzvergleich wer den längsten Ömmel hat, mehr auch nicht.

Wer übrigens mal seine Tippgeschwindigkeit testen will, der kann sich die Seite typera.tk anschauen. Java muss dazu allerdings auf dem eigenen Rechner installiert sein, sonst geht es nicht! Meine Ergebnisse des letzten Durchlaufs sehen dabei wie folgt aus, wäre ich etwas konzentrierter dann wäre es noch ein wenig besser:

Your score: 478 keys per minute ~ 95 words per minute
Language/mode: de
Ranking: Very fast.
Comparison: 2% of 11868 registered TyperA users using this language have typed a better result; 98% have a lower or equal result.

Das bedeutet 478 Anschläge oder 95 Wörter in der Minute, von 11868 registrierten Benutzern sind in der Sprache Deutsch zwei Prozent besser, 98% haben bestenfalls dasselbe oder niedrigere Resultate.

Kurz und gut, Paraemoting ist immer nur ein Mittel zum Zweck und darf niemals zum alleinigen Zweck werden!

Zu Besuch in Ostia

Nachdem ich es ein wenig mit Ästhetik hatte, ist es mir mal ein Bedürfnis ein wenig über eine englischsprachige Sim zu schreiben. Ich war neulich durch Zufall auf der Sim Rive de Bois, die früher bei mir mehr unter Ballersim rangierte, zu Gast und besuchte dort die buchnahe Stadt Ostia. Die Sim ist heutzutage alleinstehend und wurde wohl vor kurzem völlig neu bebaut. Auf ca. 1/4 der Sim breitet sich die Stadt aus, daneben gibt es noch einen Wald mitsamt Pantherstamm sowie eine Gruppe die in den Dschungeln um Schendi angesiedelt ist, sagt zumindest die aktuelle Notecard mit den Regeln. Meter ist entweder das GM oder ein einfaches RP-Titler mit Würfeln, wer CM-Kampf nicht mag.

Die Stadt selber wurde von hauptsächlich von einem Builder, nämlich Jake Molinaro, erbaut, der zudem sehr viel Ahnung und gutes handwerkliches Können besitzt. Die Bauten selber sind eher einfach gehalten, aber in sich extrem stimmig und mit sehr guten Texturen versehen worden. Alles wirkt und ist extrem durchdacht, detailreich ist es sowieso und es fehlt so ziemlich nichts, was man in einer Stadt braucht. Man kann sich sogar regelrecht in der Stadt verlaufen, wenn man nicht aufpasst, die Straßen haben erhöhte Steine zum trockenen Überqueren für Fußgänger und es wirkt eigentlich alles wie direkt aus der römischen Antike entsprungen, es gibt sogar Kanäle, und und und… ich könnte noch stundenlang schwärmen.

Es ist momentan die am besten gebaute Sim seit langem, die ich besucht habe. Es passt einfach alles und wirkt – jetzt gebrauche ich das Wort bewusst – ungeheuer ästhetisch! So etwas habe ich in der Form bisher auf Deutschgor noch nie gesehen und es legt für mich die Messlatte ein gutes Stück nach oben, was stimmige Simbebauung anbelangt.

Naja, was sage ich noch groß, schaut euch einfach mal die Bilder an oder besucht die Sim selber, Taxi hier!

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