Krimidinner in Enkara

Am Sonntag wurde ich Teil einer netten Rollenspielaktion in Enkara, dem Krimidinner. Teilnehmer dieses Dinners wurde ich auf persönliche Einladung durch den Veranstalter, lackhuellthaut Lane. Ich bekam, wie jeder andere auch, im Vorfeld eine Notecard mit einer kurz umrissenen Beschreibung meiner Rolle. Mehr nicht. Nea schrieb bereits bei sich darüber bebildert in ihrem Blog.

Der Plot, um den es ging, ist schnell umrissen: ein weit gereister Händler namens Philebus (Hanibaal Mohr) lud zu sich nach Hause ein, um einen Ring der Kurii zu verkaufen. Die Gäste waren dabei eine Händlerin namens Amina Lyon con Ar (Nea Narstrom), dann das Händerehepaar Meierling aus Cos bestehend aus Mersias Meierling (Cato) mit seiner Gefährtin Boabissia Gonzales-Meierling (Tara Salyx), dazu gesellte sich dann noch ein undurchsichtiger Mann namens Haakon und die Gefährtin von Philebus, Aphris (lackhuellthaut Lane). Für die Sicherheit der Auktion sollte ein Söldner namens Gnieus Pilsen (ich) sorgen, der mit Philebus schon viel erlebt hat und gereist ist.

Das Dinner war dabei zweigeteilt, es begann um 19:00 Uhr mit der Anreise nach Enkara und einer Vorstellung der Leute durch Philebus. Er zeigte dabei den Ring und verschloss ihn im Tresor und gab bekannt, ihn an den meistbietenden einer verdeckten Auktion verkaufen zu wollen. Da es spät war, händigte er den Gästen noch die Umschläge aus und zeigte, wo sie ihn plazieren sollten, danach gingen alle auf ihr Zimmer, inklusive Gnieus, den Philebus aus irgendwelchen schleierhaften Gründen nicht im Raum mit dem Tresor haben wollte, sondern in einem Gästezimmer deutlich weiter oben.

Dann gab es eine Spielpause, in der alle Teilnehmer mit weiteren Informationen versorgt worden sind und es ging im Spiel einige Stunden danach damit weiter, dass ein lauter Schrei von Aphris die Leute aufschreckte, die im Tresorraum mit einem blutigen Schürhaken vor der toten Leiche ihres Gefährten stand.

Damit begann dann das eigentliche Spiel, nämlich der Versuch, den Mörder zu finden. Diese Arbeit übernahm Gnieus, da er seinen guten Ruf als Sicherheitsfachmann nicht verlieren wollte. Dabei stellte es sich heraus, dass alle Teilnehmer der Aktion einiges zu verbergen hatten, also so ihre dunklen Geheimnisse hatten, auch waren die Gebote manipuliert.

Letztendlich gelang es Gnieus, die Tat aufzuklären und sogar ein Geständnis zu bekommen. Es war mal eine willkommene Abwechslung vom sonst alltäglichen Allerlei und eine gänzlich andere Rolle, die es zu spielen galt.

Auch nahm ich es zum Anlass, meinen Avatar völlig anders als bisher zu gestalten, und das kam dabei heraus:

gnieus

Alles in allem war es ein sehr kurzweiliger, vergnüglicher und gut geplanter Abend. Mein Dank an Lane und gerne wieder.

 

Starke vs. schwache Führungspersönlichkeiten

Eine starke Führungspersönlichkeit versucht, kraft ihres Wirkens eine gewisse Autorität zu erlangen, gutes Vorbild zu sein und durch dieses plus persönliche Gespräche, ihre Mitstreiter von gemeinsamen Zielen zu überzeugen. Andere Meinungen sind dabei kein Problem, sondern werden soweit als möglich in das Konzept der Führungskraft mit integriert und ggf. dabei ein wenig angepasst.

Unter einer starken Führungspersönlichkeit herrscht ein fruchbares Klima des konstruktiven Miteinanders, in dem jeder sich traut seine Meinung zu vertreten, wobei diese auch ihr Wirken und Tun oft genug kritisch hinterfragt. Sie reagiert im Idealfall situativ auf die Erfordernisse ihrer Mitstreiter.

Eine schwache Führungspersönlichkeit dagegen umgibt sich mit einem inneren Kreis von Ja-Sagern, die sie wie einen Schutzwall um sich schart um gegensätzliche Meinungen an sich abprallen zu lassen und schafft innerhalb ihres Einflußbereichs ein Klima der Angst und Intoleranz gegenüber anderen Meinungen. Sie ist oft ein Anhänger der Methode „Management by Champignon“: die Mitstreiter im Dunkeln lassen, gelegentlich mit Mist bestreuen und sollte sich ein heller Kopf zeigen: abschneiden.

Zweifelsohne ist dieser Führungsstil bequemer und vordergründig einfacher zu handhaben, aber ob er immer der Beste ist, ist fraglich, denn mit dieser einseitigen Sicht der Dinge agiert man schon mal gelegentlich am Kern einer Sache vorbei. Außerdem führt er bei gewissen, hellen Köpfen, die sehr schnell merken, wie da der Hase läuft, zu einem Brain Drain.

Archetypen des Rollenspiels: der gruppensprengende Multi-Avatar

Bei diesem Typus des Rollenspielers handelt es sich um eine Abwandlung der allseits bekannten und beliebten Terrorbond, die Cry Hawker als erster beschrieben hat. Das Endergebnis ist so ziemlich dasselbe, aber der Modus Operandi stark unterschiedlich.

Beim gruppensprengenden Multi-Avatar handelt es sich häufig aber nicht immer um einen Spieler/in, dessen Leben ein einziges Drama zu sein scheint. Alles ist Drama, und selbst wenn die Sonne scheint, dann ist das ebenfalls Drama, weil man wieder einen Tag länger zu leben hat und undankbarerweise die Welt noch nicht untergeht, um einen endlich vom Joch des elendigen Daseins seiner Selbst zu befreien.

Der gruppensprengende Multi-Avatar kann dabei als Bondmaid oder Kajira auftreten, aber das ist nur eine seiner Andockmöglichkeiten. Besonders gerne gibt er sich anfangs zurückhaltend und hilfsbereit, und schafft es erstaunlicherweise immer und immer wieder zuverlässig in der jeweiligen Gruppe recht flott machtmäßig aufzusteigen. Da er aber meistens keine eigene Sim finanziert, wird es zumindest immer einen über ihn geben, nämlich den Simbesitzer, der in ihm anfangs eine wertvolle Hilfe, die eigene Gruppe zu hegen und pfelgen, sehen mag.

Doch gerade das ist ein grober Fehler, denn da draußen sind sie, und sie alle wollen dem gruppensprengenden Multi-Avatar ans Leder, mindestens aber seiner ach so wertvollen Rolle das Licht aushauchen. Und selbst wenn es niemanden gibt, den man darin sehen kann und niemals ein Feind auftauchen, noch gar sein Rollenspiel anmelden sollte, ist auch das ein Beweis für die Existenz der geheimnisvollen Megaverschwörung gegenüber dem gruppensprengenden Multi-Avatar, denn der Gegner hat ja viel Zeit und Energie, ihm das Leben schwer zu machen.

Entsprechend vorsichtig ist dieser Spieler/in auch und reist nur selten außerhalb der angestammten Sim, es sei denn, es lässt sich nicht vermeiden oder er/sie wird eben entführt. Genau dann muss es sein.

Hat diese Archetyp erst einmal an der passenden Machtschnittstelle in der jeweiligen Gruppe angedockt, dann beginnt er einem Parasiten gleich sein unheilvolles Werk: davon überzeugt, dass ihm in der Gruppe viele Leute ans Leder wollen, beginnt er/sie heftigst um sich zu schlagen und Leute anzugreifen. Ein Teil geht sehr schnell und entnervt von sich aus, der andere Teil wird entweder raus geekelt oder raus geworfen, bis von einer ehemals lebendigen Gruppe nur noch ein mageres, abgenagtes Skelett übrig bleibt.

Eine andere Möglichkeit des Vorgehens ist es, dass der Archetyp sich ständig, stetig und überall immer als ach so armes Opfer verschiedener Widrigkeiten inszeniert und so eine Peergroup um sich herum schafft, die ihn beschützen wollen und massive, interne Machtkämpfe ausfechten, wegen denen viele entnervt die Gruppe verlassen.

Und wie es eben mit Parasiten so ist, die ihr Werk getan haben und ihren Wirt bis zum letzten Tropfen ausgesaugt haben, so zieht dann dieser Multi-Avatar spätestens in diesem Endstadium weiter, um sich seinen nächsten, ahnungslosen Wirt zu suchen, bei dem er/sie genau nach demselben Schema erneut verfährt, und wenn man ihm nicht rechtzeitig Einhalt gebietet, die Gruppe ebenfalls sprengt und nur noch verbrannte Erde hinterlässt.

Ach ja, und warum zieht dieser Archetyp dann weiter? Ganz einfach, weil in der Skelettgruppe ja leider kein Rollenspiel mehr möglich ist, das dann diesem Typ an Spielern noch gefällt. Schuld daran ist aber nicht der Archetyp, zumindest ist er sich keiner Schuld bewusst, Schuld daran sind die Anderen, die ihm ja schon seit Jahren des Leben schwer machen und sein Rollenspiel vermiesen, ja nahezu unmöglich machen wollen.

Zurück bleibt dann nur noch zuverlässig verbrannte Erde und häufig eine zersprengte Gruppe, die nicht mehr auf die Beine kommt, da der Archetyp schon lange vorher zuverlässig die tragenden Elemente der Gruppe in Richtung andere Sims vergrault hat und damit in die Geschichte eingeht.

Deswegen hat dieser Archetyp in der Regel eine Vielzahl an Alts, die möglichst nicht bekannt werden sollte, um sein Blut von den diversen Gruppen zu saugen. Meistens aber werden diese dann eben doch recht schnell bekannt, weil die Art des Spiels von diesem Avatar einfach zu markant ist, als dass das Wissen darum, wer dahinter steckt, wirklich lange geheim bleiben könnte. Nur sieht der Archetyp das natürlich auch nicht ein, denn dahinter stecken eben auch sie, die ihm das Leben erschweren wollen.

Das Motto dieses Archetyps könnte wie folgt lauten: ich mache kein Drama, aber leider leider leider gibt es immer genau da Drama, wo ich eben gerade so bin. Und wenn man ihm denn mal zu wenig Aufmerksamkeit schenken sollte, ja dann sorgt er schon dafür, dass man auf ihn aufmerksam wird.

Ein gut gemeinter Rat: sollte sich in eurer Gruppe ein Vertreter dieses Archetyps einnisten wollen, so seid auf der Hut und werft ihn besser direkt raus. Er wirkt anfangs harmlos und hilfsbereit, wahrt dabei den schönen Schein und bis die meisten die Wirklichkeit hinter der hellen Fassade entdecken, ist es leider oft viel zu spät und zurück bleibt nur ein klägliches Häuflein Asche ohne jede Glut.

Vicious Vikings

Hier mal ein weiterer Clip aus „Horrible Histories“; manchmal wünschte ich mir, die selbsternannten Nordmänner aus „Torvaldsland“ würden sich, bevor sie ins Rollenspiel einsteigen, wenigstens mal so etwas angucken um zu wissen, wie man einigermaßen vernünftig gekleidet durchs Rollenspiel laufen kann.

http://www.youtube.com/watch?v=yPddAKZp5ro

Alles Neu und so

Ein kurzer Hinweis in eigener Sache: da mit dem Erscheinen von WordPress 3.8 und dem Update auf 3.9 die Installation hier immer ranziger wurde, musste ich heute das WordPress von Grund auf neu installieren. Sollte also etwas nicht so funktionieren wie bisher gewohnt, dann liegt das eben daran. Wenn jemanden so etwas auffallen sollte, dann bitte eine kurze Mitteilunge hinterlassen. Vielen Dank.