Eine Frage des Status – oder wenn Sklavinnen vergessen, dass sie gefallen sollen…

Immer wieder erlebe ich es, das andere Sklaven meinen zu wissen, was ich tragen sollte und es mir am liebsten vorschreiben würden. Ach – nicht nur mir, sondern allen Sklavinnen auf Gor. *gg*

Immer wenn ich auf solche Exemplare stoße, vergeht mir für den Moment die Spiellust. Der einzige der mir vorschreibt, was ich zu tragen habe oder nicht, ist mein Besitzer und nicht irgendeine andere Sklavin. Ich finde es auf der einen Seite gut, das es mittlerweile mehr Kleidungsauswahl gibt in SL, aber leider sind die meisten anscheinend nicht in der Lage dies auch voll auszuschöpfen. Ich trage bestimmt nicht immer Seide, sondern auch einfache Camisk, wenn ich z.B. Arbeiten zu erledigen habe, bei denen ich mich beschmutzen könnte (obwohl ich meist erfolgreich versuche, diese zu vermeiden… hihi), ansonsten mache ich mich gerne hübsch um zu gefallen.

Das ist es was eine Kajira nämlich möchte… sie möchte gefallen! Außerdem ist sie ein Aushängeschild für den Stand und Status ihres Besitzers. Hält sich jemand eine teure Liebessklavin, ausgebildet im Tanz und zudem noch spezialisiert auf die Bedürfnisse einer bestimmten Kaste, so würde sie kaum wie eine Topf oder Turmsklavin behandelt und gehalten  werden.

Aber ich vermute mal, das viele ganz einfach überfordert sind, selbstständig zu denken und alles einfach nach Schema F sein muss.

So wie Serves immer wieder gleich sein müssen, so müssen natürlich auch alle Rollen in eine Form gepresst werden. Dabei könnte meist alles so einfach sein, wenn man die Logik einfach was zulassen würde…

Es ist doch ganz und gar logisch das ein Angehöriger der hohen Kaste einen anderen Status hat, als ein Bauer zum Beispiel. Ein Kaufmann, der sehr gute Umsätze hat, wird sein Eigentum gerne zur Schau stellen, ebenso wie Sklavenhäuser. Der Goreaner an sich ist nämlich nicht geizig und protzt gerne herum.

Und wem es gefällt, andauernd als Aschenputtel herumzulaufen – bitte gerne – tut es, aber hört bitte auf, anderen euren Willen und Geschmack aufzuzwingen.

Gefangen? Das war einmal…

Korrektur: die im Artikel genannten Prims sind Phantom.

Es war vereinbart gewesen, dass das gestern angefangene RP so gegen 18:00 Uhr fortgesetzt werden soll. Gut, Mensch muss auch ein wenig essen, ich kam erst durch eine Verhinderung im RL so gegen halb acht wieder online und bekam auf dem Kanal die angestrengt laufenden Vorbereitungen für einen Rescue mit. Also habe ich versucht, mich auf die entsprechende Sim zu teleportieren, aber Fehlanzeige: diese war voll. Da es sich dabei um eine Homesteadsim in einem Verbund handelt ist eben bei den üblichen 20 Avataren Schluss. Also stellte ich mich OOC auf die Nachbarsim, da ich nichts besseres zu tun hatte und schaute beim Rescue mit Hilfe der Kamera zu.

Ich hatte mir noch im Vorfeld so einige Fluchtpläne zurecht geschmiedet, da die Panther so einige grundlegende Sachen nicht vornahmen. Erstens wurde bei meiner Entwaffnung zwar die Armbrust, aber nicht das gut sichtbare Gladius abgenommen. Ein „durchsucht den Male nach Waffen“ ist für mich kein regelgerechtes Entfernen von Waffen, darauf reagiere ich nicht, es gab zwischendurch noch von einer anderen Panther den Hinweis darauf, ich war zu der Zeit bewusstlos, aber es interessiert schlichtweg keinen. Zur Sicherheit habe ich mir danach in Ruhe den RP-Log dreimal durchgelesen gehabt, Abnahme des Gladius – Fehlanzeige, wie praktisch für mich, Metzelfest.

Wer mich so mit einem Gladius bewaffnet in ein Pantherlager verschleppt, der hat dann mit allerlei Überraschungen zu rechnen. Zweitens war die Zelle im Pantherlager unten im Erdreich drin, es gab davor ein Eisengatter und fertig, also keine Steinplatte oder dergleichen, sondern simpler begraster Boden. Selbst ohne Schwert hätte man sich da ein Loch unten durch graben können, was vielleicht sogar im Sinne der Anlage ist, ich bekam zwischendurch auch mal einen Becher mit einem Trank gereicht, den hätte ich in der Zelle behalten und ebenfalls dafür zweckentfremden können. Wie auch immer, das für mich Beste war noch gewesen, dass ich in der Zelle vollkommen frei beweglich gewesen bin, da mir netterweise alle Fesseln abgenommwn worden sind.

Neben den üblichen Begleiterscheinungen von solchen Kämpfen, nämlich Lag in Tüten, wurde aber auch klar, dass das Pantherlager besonders gestaltet worden ist. Überall an den strategisch wichtigen Stellen befinden sich nämlich im Boden eingelassen unsichtbar gemachte Prims, die aber nicht Phantom sind. Das hat zur Folge, dass man sich erstens wundert, wieso viele Pfeile nicht ankommen, es ungleich schwerer ist, den Gegner zu treffen der aber wegen seiner erhöhten Stellung umgekehrt kaum ein Problem hat und dieser so einen gewaltigen, unfairen Vorteil hat. Ich bin da der Meinung, wenn man schon ein großes Schutzbedürfnis hat, bitte das soll jeder bauen, wie er mag, aber dann mit sichtbaren Wällen, Zäunen und Palisaden, so dass man sich darauf einstellen kann.

So aber war mir nur für dieses RP meine Zeit zu schade, ich sagte auf dem Gruppenkanal dass ich wegen diesem Mist das RP abbreche und verschwand. Man muss sich echt nicht alles geben, so viel Fairness sollte schon sein, das man freiwillig auf solche billigen Taschenspielertricks verzichtet. Eine gute Stunde später wurde das RP für die ganze Gruppe abgebrochen, da einfach zu viel vorgefallen war.

Übrigens noch eine Korrektur, die ich erfuhr: Panther’s Rescue war nur am Rande in die Sache involviert, es ging von zwei normalen Tribes aus, die kamen erst ziemlich am Schluss mit ins Spiel, als der Zug schon mächtig am Rollen war.

Aber was sage ich, ein Bild sagt ja mehr als tausend Worte, schaut es euch einfach hier in der kleinen Gallerie selber an (und genießt mein neues Gallery-Plugin):

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Gefangen

Der Titel sagt es schon: in character bin ich momentan gefangen und harre der Dinge, die da kommen und erlebe dabei Sachen, die Zeusel sich im Grabe umdrehen lassen würden, wäre er schon tot, vielleicht der momentan ja stark gelangweilte Zeusel aber auch interessant finden würde. Keine Ahnung.

Dabei gingen die Angreifer relativ trickreich vor: sie schickten eine als Weinhändlerin getarnte Frau samt zwei vermutlich ebenfalls getarnten Sklavinnen vor, die uns ein Fall Wein schenken wollte, aus welchen Gründen auch immer. Sie kam mir schon von Anfang an ein wenig seltsam vor (OOC wusste ich schon am Tag vorher, was da anrollt), welche Frau noch dazu mit einer solchen Ladung reist ohne Eskorte so viele Tausend Pasang? Immerhin gibt es einige Krieger auf Asperiche, die einem gerne begleiten und auch beim typischen Smalltalk über Asperiche ging es nicht allzu sehr in die Tiefe. Wäre sie auf Zack gewesen, hätte sie einfach behauptet, die Eskorte ist am Schiff/Wald/irgendwo einen heben und fertig, das geht ja immer problemlos. Es gab von den Leuten nahe des Stadttores erschreckende Beobachtungen, nämlich viele verdeckte Bewegungen im Wald durch Jägerinnen, die man aber sah, aber seltsamerweise standen die dort auch nur mehr wie die Ölgötzen rum und warnten keinen. Also kurz und gut: es roch nach einer derben Falle.

So kams dann eben zu dem üblichen K(r)ampf, die Weinhändlerin selber beherrschte RP-Kampf nicht noch ging sie darauf ein, machte aber nichts, weil mit mindestens 20 angreifenden Panthern der ultragoreanischen Megaallianz Panther’s Rescue hat man so viel zu tun, dass einem dafür auch keine Zeit mehr bleibt. Commanderchen samt noch jemand tranken törichterweise von dem mit Thassapulver versetzten Wein und wurden sofort bewusstlos, ich rammte dann erstmal mein Schwert ins Faß, damit es sofort ausläuft und danach war die fette Schlacht auch schon mehr als gut im Gange.

SL zeigte dabei mal wieder kräftig, wieso es als Plattform für Kämpfe nicht wirklich taugt, der Lag war wie immer reichlich vorhanden und grauenhaft. Tja, ich hatte dann noch Zeit genug, eine Panther die törichterweise mit Bogen in den zweiten Stock des Rathauses mit dem Schwert zu fangen und zu entbinden, da kam eine andere hintendrein mit ihrem Bogen (tjaja, sehr sinnig, aber wirkungsvoll) und so wendete sich eben das Blatt. Die Vorräte wurden ausgeraubt und ich von einer Amateurin schnell entwaffnet, gefesselt und rausgebracht.

Dabei dachten die mal wieder nicht daran, was geschieht, wenn man jemanden liegend über den Boden hinter sich herzieht, weil er wegen Fesseln nicht gehen kann. Da das über weite Strecken genug aber so von den Pathern zelebriert wurde, wurden sie von mir mit einem bewusstlosen Avatar belohnt, der zudem sich an allen freien Hautstellen überall mehr oder minder tiefe Schürfwunden zuzog. Dann gab es den Abflug in diverse Pantherlager und die Gefangenen wurden auf mindestens drei verschiedene Pantherstämme verteilt, was alleine schon sehr unsinnig ist. Aber gut, was will man von Panther’s Rescue auch anderes erwarten, ne? Wer mit denen spielt, der kriegt eben genau das und fertig, also kein Grund zum Jammern.

In der Zelle des Pantherlagers (natürlich unterirdisch und der Weg dorthin mit einem Aufzug versehen, aber ansonsten sieht es nach einem der besseren Lager und weniger wie die übliche Festung aus) gabs dann eben erstmal Entfesslung und kalte Dusche. So richtig wussten die Panther dann auch nichts mit mir anzufangen, es wurde aber auch dafür gesorgt, dass sich ständig jemand um mich kümmerte. Ich bekam das üblich nette Folter-RP mancher bekannter Panthergrößen mit. Da kann ich nur sagen: das ist absolut nicht meine Welt.

Mag sein, dass die Panther anderes gewohnt sind als mein Spiel, aber wenn da IC jemand abgekämpft verschleppt wurde in irgendein Pantherlager und dort in einer unterirdischen Zelle hockt, dann hat der erstmal anderes im Sinn, als nur seinen kleinen Willi hochzukriegen noch wirkliche Lust darauf. Dazu kommt noch eine weitere unwesentliche Kleinigkeit, die zu gewissen Vorteilen führen könnte.

Vom OOC-Standpunkt heraus war und ist das Spiel absolut regelgerecht abgelaufen und es gab bis dato keine der sonst üblichen OOC-Diskussionen und Jammereien, die so sehr nerven, also ist das eine durchaus beachtliche Leistunng. Wie es weitergeht wird sich dann in Bälde zeigen. Bisher waren sie alle OOC ausgesprochen höflich und haben sich auch fürs RP bedankt. Ich sehe es mal als eine neue Erfahrung an und man kann’s mal spielen, aber ehrlich gesagt fehlt mir ohne Panther auf meinem Globus nicht wirklich etwas noch finde ich solche Megaallianzen besonders toll oder gar sinnvoll.

Blogs als Forenkiller? Nein, Mods als Forenkiller!

Dala denkt drüben bei sich über „Blogs als Forenkiller“ nach und wieso DAS Forum im Vergleich zu früher viel weniger frequentiert ist. Neben ihren Analysen, die ich richtig finde, mal dazu noch genauer hier meine Meinung.

Niemand kann dazu gezwungen werden, seine Inhalte nun in ein Forum oder Blog zu kippen, jeder wählt für sich die Plattform seiner Wahl selber aus. Ein Blog hat den Vorteil, das man selbst verantwortlich ist und bestimmt, worüber es geht, in einem Forum ist man auf den Betreiber angewiesen. Ein Blog dient dabei meistens hauptsächlich dazu, über eigene Standpunkte zu schreiben und vielleicht entsteht daraus eine Diskussion, dazu müssen es aber genügend lesen – ein Forum dient dagegen immer der Diskussion. Das ist der Hauptunterschied zwischen den Plattformen – hier Blog als Tagebuch, dort das Forum als Diskussionswerkzeug.

Ein Forum ist dabei etwas, um das herum eine Community entsteht. Lässt man ein Forum lange genug laufen, so ergibt sich das von ganz alleine. Nun ist aber das, was die Forensleitung gerne hätte, nicht immer das, was die Community machen will – und umgekehrt. Solange der Forumsbetreiber mit der Community pfleglich umgeht, transparent ist und auf seine Benutzer hört, ist alles kein Problem. Beginnt er aber abzuheben und komische Aktionen durchzuziehen, dann sind Teile der Community äusserst beweglich, holen sich woanders ein Forum und wandern dorthin.

Das ist dort sehr schön zu betrachten. Die Moderation war früher teilweise ein wenig seltsam, die Chemie zwischen Moderation und Teilen der Benutzer stimmte absolut nicht mehr, also sagten sich diese Benutzer irgendwann „Es reicht, das muss ich mir nicht bieten lassen, woanders kann ich auch schreiben!“ und spalteten sich ab. So entstand das Fairforum, in dem heutzutage der Großteil der früheren Volumeposter von DEM Forum schreibt, seine Insiderstammtischthreads unterhält und dort weitestgehend glücklich ist. Es ist ein nettes, kleines Spammerforum und diese Posts samt Benutzern fehlen natürlich im alten Forum nun.

Es gibt ja Buchhaltertypen, die solche Stammtischler schlimm finden, nur übersehen diese regelmässig, dass die Stammtischler neben ihren Insiderthreads auch sich an normalen Diskussionen beteiligen können und dies gerne tun. Also sind auch diese für ein Forum wichtig, ein gesundes Forum jedenfalls wird immer seine Stammtischler haben, es ist ein Zeichen von gesunder Forenkultur.

Dazu kommt, dass das Fairforum nicht die einzige Abspaltung von diesem Forum ist, es gibt weitere Gruppen, die dort früher Unterforen hatten, aber inzwischen (warum auch immer) abgewandert sind wie die Bilderstürmer, Schiffsratten oder Amazonen. Damit verbunden ist auch deren Traffic in deren eigene Foren abgewandert.

Nun ist es so, dass das Gorforum dort im Vergleich zu früher recht tot ist. Ist das schlimm? Nein, das ist normal. Die grundsätzlichen Diskussionen sind inzwischen alle mehrfach geschlagen worden, man kann es alles in Ruhe dort nachlesen und gewisse Themen neu aufzuwärmen bringt nichts mehr noch hat die alte Belegschaft dazu Lust. Der Hype ist vorüber, man ist im Alltag angekommen.

Ein weiteres Phänomen der Forenkultur ist auch, dass man ständig Nachwuchs bleibt, weil viele Leute nur eine gewisse Zeit aktiv bleiben. Also nimmt natürlich die Anzahl der aktiven Schreiberlinge ab, das kann man dort auch sehr gut betrachten.

Dala hat absolut Recht wenn sie schreibt, dass sich verschiedene Typen von Forenbewohnern herauskristallisieren. Das gab es schon immer so und wird es immer so geben, das ist nur natürlich. Aber diese können auch nur dann leben, wenn die normale Forenbewohnerschaft sie füttert, was sie kaum noch macht, auch daher ist es viel ruhiger.

Sicher gibt es auch Leute in dem Forum, die ich mit rausgekantet habe, wie z.B. einen Pausenclown damals der seltsamerweise wegen verschiedener Freundschaften unter Artenschutz zu stehen schien, der ständig jeden Thread nur mit seinen Clownereien beehrte, aber niemals zur Sache beitrug und so einfach nur gehörig nervte. Das finde ich nach wie vor nicht schade drum, ebenso finde ich es nicht schade drum, dass Personen inzwischen nicht mehr da sind, die wirklich jeden Thread einzig und alleine als Bühne dafür zu nutzen, in ellenlangen Posts, die sonst keinen interessierten, ihre gegenseitige Feindschaft zu pflegen.

Aber in der Summe liegt die Entwicklung des Forums dort einfach daran, dass die Alten der Diskussionen müde sind, die Neuen ihren Weg nicht wirklich dorthin finden, alles Wesentliche bereits diskutiert worden ist und nach wie vor Einige auch so ihre Probleme mit manchen Modentscheidungen haben. Alles in allem ist das der Lauf der Welt, manche Sachen kann man noch retten, andere nicht – und wenn das Forum tot sein sollte, geht davon die Welt auch nicht unter.

Denn sollte wirklich Bedarf für ein solches Diskussionsforum sein, existiert dann extrem flott mindestens ein neues Forum, das ist ja das Schöne am Internet. Ich bin dort selber mit aktuell 637 der berühmten grünen Däumchen der wohl am höchsten durch die Community dekorierte Benutzer überhaupt, kaufen kann ich mir davon aber nichts noch hängt mein Herz dran. Sollte es tatsächlich dort Bedarf an Diskussionen geben, wird es sich auch wieder damit füllen, ansonsten lässt weiterhin jeder seine Hirnfürze dort raus, wo es ihm passt.

Learning by doing

Ich habe neulich ein längeres Gespräch mit einem kompletten Gorneuling gehabt, der gerade mal so etwa vier Wochen im RP unterwegs ist und das bisher auch nur in ein und derselben Gruppe. Dieser hatte von Gor keine richtige Ahnung gehabt, Bücher sowieso keine gelesen und als RP vorher nur Vampire gespielt. Ich nahm mir den mal beiseite und sagte dem OOC einfach, was so die Grundpfeiler Gors sind (Heimstein, Kaste, natürliche Ordnung), erklärte so einige Rollenbilder und die Miene wurde lang und länger. Dazu kam, dass der Neuling alles, was man nur falsch verstehen konnte, in den falschen Hals auch bekam und sich am Ende nicht mehr willkommen fühlte, nur weil man ihm mal OOC in Ruhe einige Rollenbilder beschrieb. Letzten Endes war die ganze Sache eine riesige Zeitverschwendung gewesen, dann meldete sich aber noch des Neulings Mentor und es ging in die zweite Runde, also wurde nochmal alles bis zum Exzess erneut aufgedröselt.

Des Lehrlings Mentor war der Meinung, die Bücher muss man fürs RP nicht gelesen haben – stimmt, aber es hilft ungemein, zumindest eines mal in den Händen gehabt zu haben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ebenso wie es nicht schadet, den Herrn der Ringe gelesen zu haben, wenn man sich in einem Mittelerde-RP bewegt, und und und… – und die Notecards würden reichen – stimmt auch, wenn es die richtigen sind, waren die richtigen, aber wenn man nur eine liest, ist das auch ein wenig dürftig – und ansonsten sei am Besten einfach drauflos spielen und sich so Wissen aneignen. Also das Ganze wirkte auf mich so, dass dort nicht gerade besonders viel Wissensvermittlung stattfand noch stattfindet, sondern man spielt einfach so munter drauflos und wenn man was wissen will, hier bitte, hast du Notecard, da steht alles drauf, lese es und gut ist es.

Ich entgegnete darauf nur, Moooment, wenn ich meinen Führerschein mache, lerne ich auch nicht nur die Verkehrsregeln, die mir persönlich gefallen, sondern alle, denn sonst fliege ich schnell im Straßenverkehr auf die Schnauze. Genauso sehe ich das auf Gor. Wer zum Beispiel eine freie Frau spielt, sollte wissen, was Sklaverei bedeutet und auch mit dem Begriff der Panther etwas anfangen können, wer eine Panther spielt, was Panther eigentlich sind und was ihnen bei Gefangenschaft blühen könnte, ein Krieger, was ihn ausmacht, und und und…

Kurz, ich halte das für den völlig verkehrten Ansatz, wer mit Gor anfängt, sollte zumindest die wichtigsten Begriffe verinnerlicht haben und damit etwas anfangen können. Also eben Heimstein, Kaste, natürliche Ordnung und die damit verbundenen Rollenbilder – nein Zeus, Torvaldsland gehört für mich zum wesentlichen Grundwissen nicht dazu. 😛

Ich hoffe, der Neuling wird auf Dauer glücklich werden, habe da aber so meine Zweifel. Wie dem auch sei.

Meine Frage an die werten Mitleser: habt ihr auch schon solche Fälle erlebt, wo die Leute einfach nur mit einer Notecard bewaffnet drauf los spielten und wenn ja, was ist aus denen geworden? Kann das gut gehen, was braucht es, damit es gut geht (ich nehme mal an, einen Mentor der sich wirklich Zeit nimmt und dem Neuling tatsächlich was beibringt oder er liest sich selber ein) oder wurde das meist mehr ein Desaster?

Ring frei!

Rückblick und Ausblick

Das Jahr 2011 steht vor der Tür, also ist es ein guter Zeitpunkt, kurz einen Blick auf das vergangene Jahr zu werfen und auch meine Kristallkugel anzuschmeissen, um darin zu erblicken, was 2011 wohl bringen mag. Auf geht’s.

2010, was ist da so passiert, mir fällt dazu einiges ein:

  • Die Spielerschaft und Landfläche für Gor-RP blieb weitgehend stabil. Sims und Gruppen kamen und gingen, schneller als manchem lieb ist, Bestand vom Neuen hatte und hat nur wenig.
  • Combat wurde in SL noch ekliger, als er ohnehin schon gewesen ist. Mit wirklichem Kampf oder Spass hat es ab einer gewissen Anzahl an Avataren sowieso nichts mehr zu tun, mehr mit reinem Glücksspiel.
  • Das GM hat sich nach der kurzen Hypephase um den ML 2009 weiterhin als Standardmeter für Kampf in SL behauptet und wird es auch in Zukunft bleiben.
  • Das NLS dümpelt nach wie vor auf gleichbleibendem Niveau vor sich hin und wird niemals alle Spieler restlos überzeugen.
  • Es gab und gibt eine zunehmende Spaltung der Spielerschaft in den Typ Nur Kampf und den Typ „Ich will in Ruhe mein Rollenspiel durchziehen“, der sich meist auf BtB-Sims oder was sich dafür hält tummelt.
  • Es gab kurze Phasen, in denen Mambas, Kurii und die roten Wilden Hype waren, aber das ist schon lange vorbei.
  • Die Diskussionen um Gor haben sich weitestgehend in gruppeneigene Foren sowie Weblogs wie dieses verlagert. Foren tragen zur Meinungsbildung deutlich weniger bei als vor zwei Jahren, und große Diskussionen sind nur noch dann zu erwarten, wenn Norman neue Bücher rausbringt (von denen er noch einige in der Pipeline zu haben scheint), die mit manchem alten Bild von Gor gründlich aufräumen.
  • Das Aussehen hat sich grundlegend gebessert und es gibt immer bessere und vor allem stilgerechtere Kleidung, allerdings auch nach wie vor viel Schrott.

Was erwarte ich von 2011?

  • Eine weitere Aufspaltung der Spielerschaft in Nur Kampf und reines Rollenspiel. Dazwischen wird die Luft immer dünner, beide Seiten werden immer weniger miteinander zu tun haben wollen und sind auch nicht traurig darüber, wenn man die andere Seite nicht mehr sieht, wobei die Kämpfer die reinen Rollenspieler nach wie vor nerven werden, umgekehrt aber nicht.
  • Das GM wird seine Stellung als Meter behaupten können, schon alleine deshalb, weil ihn alle kennen und er der einfachste – sprich am wenigsten Rechenleistung verschlingendste – Meter ist.
  • Das LCS (Ling Combat System) wird auf einigen Sims getestet und eingeführt werden, aber ausser einen kleinen Kern an Liebhabern bald wieder in der Versenkung verschwinden.
  • NLS bleibt nach wie vor ein Tool für einige, wenige Liebhaber, das eigentlich keiner so wirklich braucht.
  • Die Landfläche bleibt bestenfalls konstant.
  • Opensimulator und auf dieser Technologie basierende Grids wie The Gor Grid wird langsam, aber sicher, einen Reifestand erreichen, der es immer verlockender erscheinen lässt, lieber dort zu spielen. Es ist und wird aber eine Sache für Pioniere bleiben, die sich selbst genug sind.
  • Angenommen Norman entdeckt in seinem neuen Buch eine asiatische Kultur, dann könnte uns das eine neue Diskussion über den Sinn und Unsinn von Katanas bescheren.
  • Ansonsten die üblichen OOC-Weinereien, Ballertruppen und dergleichen mehr, Gor wird wieder mindestens 1000 Mal untergehen und am Ende des Jahres dennoch weiter bestehen bleiben.
  • Manche Sim wird ihr Erscheinungsbild im Sinne auf gorgerechtes Aussehen überarbeiten, besonders dann, wenn Meshes eingeführt werden.

Kurz gesagt: es wird weiter wie bisher laufen, und der Haupttrend wird die zunehmende Wucht der BtB-Bewegung sein oder was sich dafür hält samt der damit verbundenen Spaltung der Spielerschaft.

Zeugs mal wieder

Die Feiertage bringen es wohl mit sich, momentan sind die Nachdenkwochen Programm. Alles denkt über irgend etwas nach und das kommt dabei unter anderem heraus:

  • Zeuselchen beklagt mal wieder die Tendenz dazu, das RP-Setting zu verwässern und weist zu Recht darauf hin, dass gewisse Entwicklungen (wie z.B. Schießpulver) dank des außerirdischen Einflusses im Hintergrund unmöglich sind. Es fehlte in seinem Post nur noch der für ihn typische Rant über Torvaldsland an sich. Überhaupt ist es ihm viel zu zivilisiert (da ist er mit mir in guter Gesellschaft), voll falsch verstandener Toleranz und und und…
  • Zeuselchen hält auch BtB für keine Lösung und sieht es als das an, was es ist: ein Etikett, nicht mehr und nicht weniger und vermutet eine Legion von Schreibtischperversen unter den Gründern des goreanischen RPs in SL, WWW und wo sonst noch. Für ihn ist BtB zu einer Art von langweiligem Alltags- und Handels-RP verkommen, in dem der Aufrege der Woche bestenfalls der winterliche Schneefall ist, mehr aber auch nicht mehr. Wer also Zeusel mal den nötigen Kick geben will, damit er von seiner nun länger andauernden Litanei wieder runterkommt, sollte ihn einfangen, einige Wochen gefangen nehmen und versklaven. 😀
  • Muffin stellt eine Liste auf, in der man sich die Entwicklung der letzten drei Jahre mal gut vor Augen halten kann und berichtet über Dinge, wie den Sklavenpapierhalter, die inzwischen fast völlig verschwunden sind und Dinge, die von ihr aus verschwinden könnten. Manche Sachen würden durchaus noch heute Sinn machen, wie z.B. strikte Simadmins, die fast verschwunden zu sein scheinen. Andere sind es weniger, je nach Sim trägt die dortige Spielerschaft auch heute noch schwarz, je nach Gruppe gibt es ein unterschiedliches Verhältnis zu Alts und der GLM als Meter wäre auch noch heute interessant, hätten mal die Macher ihn nicht mit ihrem Riesenego kaputt gemacht und so dem GM aus den Löchern verholfen.
  • Zasta plaudert mal wieder OOC aus dem Nähkästchen, neben Zustimmung zu Zeusels Thesen gibt er heute die allseits beliebte Folge „Nein, ich bin nicht euer Kindergärtner!“ – nur dürfte das die werten Mitspieler, die ihn als ihren Kindergärtner adoptiert haben, nicht sonderlich weiter stören. Für die ist er es eben und aus, von einem solchen Blogpost alleine lassen die sich sicherlich nicht beeindrucken.
  • Ansonsten gab es zwischen Zeusel und Zasta, die beide ja ohnehin Top sind (ZZ Top?) eine Diskussion über den kaum ausgespielten Unterschied zwischen erstem und zweiten Wissen sowie darüber, dass selbst jeder Kleinbauer von der Erde weiss und sowieso lesen und schreiben kann.
  • Und gestern war mal wieder Gor auf Deutsch so ein richtig schönes Zirkuszelt und man handelte mehr oder weniger alle Dauerbrennerthemen ab. Das begann mit „Wo sind nur all die Männer hin?“ über Frauen und Waffen bis sonstwas.
  • Wo ich schon dabei bin, noch eines: Met wird in Torvaldsland nicht körperwarm serviert. Erstens ist das eine Riesensauerei, bei der vom Met mehr verloren geht als getrunken wird und zweitens ist Met dafür ohnehin viel zu wertvoll. Met wird einfach in Hörnern zum Trinken gereicht und das ist alles, beim Zastel habe ich mal einige entsprechende Stellen sogar rausgesucht. Der Ursprung dafür scheint im englischen AOL Gor zu liegen, wer’s nicht glaubt, einfach mal hier lesen.

Eine lydianische Weihnachtsgeschichte

Es war einmal, dass ein tapferer Recke seinerzeit unter meiner Herrschaft in Talbot mit Gor anfing. Der Recke hatte von Gor zwar noch nicht so viel Ahnung, aber wusste durchaus, was Rollenspiel ist und war willens und fähig, das zu lernen. Anfangs wurde noch von einer bösen Sklavin sein ultrawertvoller Erbrock zerstört, aber im Laufe der Zeit fand er seinen Weg als Schmied und Tuchuk. Dann, als sich der Sommer den Weg ins Land bahnte, pausierte er und nutzte die Zeit, um einige Bücher der Gorchroniken zu lesen.

Nach Ablauf der mindestens sechs Monate langen Pause kehrte er BtB-predigend und mit neuem Wissen gestählt zurück ins Spiel und begann, nun neue Städte zu erkunden. Und so begab es sich, dass sich dieser Recke am 26. Dezember 2009 ins damalige, alte Lydius begab und sich ihm dort eine freie Frau freiwillig unterwarf. Was er damals noch nicht wusste war, dass ausgerechnet nun diese Frau ihn nicht mehr so schnell verlassen sollte.

Es kam so, wie es kam, die Sklavin wich fortan die ganzen Monate nicht mehr von seiner Seite, und gemeinsam überstanden sie auch einige Höhen und Tiefen. Letztlich trafen sie sich auch irgendwann im reellen Leben und sind hier wie dort bis heute ein Paar geblieben.

In dem Sinne, alles Gute zu eurem Jahrestag ihr Beiden!