Unlust

Momentan stelle ich bei mir mal wieder eine wachsende Unlust fest mich noch ins RP zu begeben. Das Wetter ist doch recht gut, draußen ist viel los und irgendwie habe ich das Gefühl, fast alles schon einmal erlebt zu haben, was es zu erleben gibt und als gäbe es nichts mehr neues. Auch ist schon alles wirklich diskutiert worden, was es zu diskutieren gibt, die großen Schlachten sind geschlagen und es reicht wie bei Emacs vs. Vi aus, mit Links auf die entsprechenden Archive unter dem Hinweis „Da, lies das, da steht bereits alles!“ um sich zu werfen und die Diskussion an sich kann man sich sparen .

Irgendwie habe ich gerade keine Lust auf den Hundertsten Raid, dazu dann mit angeschlossenen Rescue und möglicherweise OOC-Diskussionen. Dazu erscheint mir die Qualität des RPs als solches auch eher durchwachsen. Wir alle tun so als wären wir irgendwelche Abkömmlinge von Erdlingen auf einer Gegenerde, und dabei machen wir alle doch oft mehr oder minder in recht mittelalterlich angehauchten Städten Ringelpiez mit Anfassen. Hei Hei Hei ti tei, was haben wir uns alle lieb und furchtbar gerne, die Männer regieren schon pikiert wenn man sie nicht mit Sir anspricht, irgendwie ist Odin mit seinen Mannen auch überall und wehe, es furzt mal oder pöbelt nur einer herum. Schon bricht ja für manche die Welt zusammen, und sollte es dann tatsächlich mal alle Jubeljahre einen Mord geben, dann geht sofort die Kakophonie in der Grundschule zum goreanischen Rollenspiel los, wie man nur so brütal sein könnte. Pfui, pfui, pfuiiii!

Alles erscheint irgendwie so nutzlos, sinnlos, leer, langweilig, trocken und vor allem – warum tut man es sich an? Momentan weiß ich es jedenfalls nicht, daher spiele ich gerade auch lieber Team Fortress 2 und habe da meinen Spaß.

Irgendwie fehlt einfach momentan das Unvorhergesehene, das Neue, es kann auch sein dass ich einfach zu abgebrüht und erfahren bin was inzwischen viele Belange des RPs angeht. So schnell kann mich da nichts mehr erschüttern. Irgendwie fehlt mir im RP ein übergeordnetes Ziel, um mich motivieren zu können, vielleicht stosse ich irgendwann mal einen Plot an oder aber spiele mal interessehalber eine neue Rolle mit einem Alt, die ich bisher noch nicht ausprobiert habe. So oder so – ich bin voll im Sommerloch, es kommen sicherlich auch wieder andere Zeiten, aber momentan reizt es mich nicht wirklich.

So Retro

Der Blog in 2010
Der Blog in 2010

Anbei ein lustiges Fundstück, so sah dieser Blog im Jahre 2010 aus. Für alle, die es interessieren sollte das war vor meinem Umstieg auf WordPress als Blogengine, damals lief der Blog hier noch mit Serendipity. Letztendlich gab die viel größere Anzahl an frei verfügbaren Themes und Plugins unter WordPress dann für mich den Ausschlag den gesamten Content nach WordPress zu migrieren. Bisher habe ich diesen Schritt auch nicht bereut.

 

Was Frauen wirklich wollen

Aus Anlass der gerade mal wieder stattgefundenen, üblichen „Wo sind nur all die guten Männer hin“-Diskussion in Gor auf Deutsch mit dem wie üblich weggelassenen, aber dabei ständig im Raum offen stehenden Zusatz „Und warum kriege ich keinen einzig Guten ab?“ mal ein passendes Zitat:

Frauen wollen einen Mann der so ist wie heißer schwarzer Kaffee! Dann geben sie Milch hinzu damit er nicht mehr so schwarz ist, Zucker, damit er nicht mehr so stark ist und kaltes Wasser, damit er nicht mehr so heiß ist. Und dann wundern sie sich, welch lauwarme Brühe nur noch übrig ist!

Oder auch anders gesagt: vor der Versklavung/Gefährtenschaft sagen viele Frauen „Mach doch, was du willst, Hauptsache ich bin bei dir!“ und danach ist jede weitere Sklavin eine zu viel, vor allem bei denjenigen die immer so oft betonen, wie ach so goreanisch sie sind und wie toll sie IC und OOC trennen würden, gerade die sind oft die schlimmsten Eifersuchtsdramenbereiterinen überhaupt.

Des Kaisers neue Kleider

Fast jeder von uns kennt das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ von Hans Christian Andersen. In diesem Märchen geht es um einen Kaiser, der sich bei einem Betrüger neue Kleider anfertigen lässt, die angeblich die Eigenschaft haben, dass nur intelligente Mitmenschen sie sehen können, den Dummen aber würden sie verborgen bleiben. In Wirklichkeit gibt es selbst im Märchen diese Kleider nicht, und so kommt es, dass der Kaiser nackt durch die Straßen seiner Stadt stolz umherläuft, weil ihm sein ganzes Umfeld darin bestätigt, wie toll doch diese Kleider seien, nur um nicht als dumm erkannt zu werden, denn natürlich kann keiner diese nicht vorhandenen Kleider sehen. Das geht auch gut, bis ein Kind, dem gesellschaftliche Konventionen einfach da noch fremd und egal sind, lauthals „Aber der Kaiser ist ja nackt!“ herausschreit und es ist so, als hätte man einen Schalter umgelegt – die ganze Peinlichkeit der Situation wird allen schlagartig bewusst und der Kaiser wird verlacht und verspottet.

Nun gibt es durchaus die eine oder andere Begebenheit, wo ich dieses Kind sein könnte. Nur ist dann die Frage, die ich mir stelle: wozu? und auch mitunter: auf welcher Plattform/Ebene?

Der Überbringer gewisser Nachrichten wird ja nicht immer geschätzt, was mir weitgehend egal ist, andererseits könnte es eben genau zu diesem Masseneffekt führen und damit zu einer Art Entzauberung, kritisches Überdenken des Selbstbildes und da frage ich mich dann schon: ja, könnte passieren, aber muss das denn sein und muss ich diesen Prozess anstoßen? Schließlich ist die Welt groß, es nimmt niemand daran Schaden und wenn jemand Träume hat und diese verwirklicht, ist es doch gut, wozu ihm diese nehmen?

Andererseits habe ich natürlich auch eine Meinung, wie meistens, die durchaus viele mit mir teilen, aber auch bisher nicht wirklich verlautbart haben. Aber dann ist wiederum die Frage, die ich mir auch stelle: was bringt es, wieso tut es nicht ein anderer einfach und muss ich es sein, der das mal klar und deutlich verbalisiert und dann diesen lautstarken Mob erzeugt, der es ja schon immer gewusst hat und sich vielleicht auch Hyänen gleich dann auf den Kaiser stürzt?

Ich könnte mich natürlich auch auf den Standpunkt stellen, wenn ich es nicht mache, dann macht es früher oder später sowieso ein anderer, dessen Urteil vielleicht nicht so „gnädig“ ausfallen würde, und dann lieber gleich mal selber noch einigermaßen nett formuliert und gut ist es. Andererseits hat manches schon lange gut funktioniert und wird es auch weiterhin, eben wegen der Freundlichkeit der Mitmenschen.

Alles in allem, schwer sehr schwer, aber ich denke mal nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird und schon die alten Römer hatten den Spruch „Si tacuisses, philosophus mansisses.“, also wenn du geschwiegen hättest, dann wärst du Philosoph geblieben. In dem Sinne bleibe ich dann wohl doch lieber erst einmal Philosoph und ergehe mich lieber in Metagedankengängen als in Gedankengängen in den Sachen an sich.

In dem Sinne greift wohl auch der Spruch „Si libet, licet.“, also wenn es gefällt, dann es ist erlaubt.

Rant: Masken im RP

Nachdem Stiller drüben ja Rants jedweder Art schmerzlichst vermisst und ihm so manches momentan zu weichgespült daunenweich gar daherkommt, gibt es mal extra für Stiller ihm mit viel Liebe gewidmet einen ganz speziellen Rant, der aus meiner tiefsten Fundiseele kommt, nämlich über Masken und deren Verwendung im RP. Genauer gesagt über diese Maske namens Triopta made by Stiller himself.

Diese Maske alleine schon erzeugt für mich offen an einem Avatar getragen eine gefühlte Aura der Rundumgruseligkeit und Scheußlichkeit, die nur noch schwer zu überbieten ist. Diese Maske ist weder schön, noch ästhetisch oder sonst etwas, sondern einfach nur noch hässlich. Es mag ja sein, dass eine freie Frau des Tragens der Schleier müde ist, aber wie wir ja alle wissen, gibt es da regionale Unterschiede und wieso sollte sich eine Frau auch ständig so eine Maske an den Kopfe hängen, wo schon ein Schleier beim Atmen schwer genug sein kann? Dazu dann noch so eine Rostbeule wie dieses Ding, dessen Augen zudem noch einen sanften, ultragoreanischen rötlichen Gloweffekt eingebaut haben, damit es dramatischer wirkt?

Sicher, kreativ ist die Maske schon und so etwas könnte ich auch fraglos (bisher) nicht selber bauen, handwerklich gut gemacht ist sie auch. Aber bitte: was soll diese Maske ständig getragen im alltäglichen RP, noch dazu auf einer BtB-Sim, wenn man nicht gerade mal Karneval feiert? Da kann es doch nur wirklich einen überraschend einfachen und triftigen Grund dafür geben, der da heißt: Auffallen um jeden Preis. Warum auch sonst trägt man ständig etwas, was abseits der Norm ist? Wie soll man mit so etwas auch im RP groß umgehen? Ich persönlich entschied mich für links liegen lassen, alles andere wäre mehr oder weniger unschön geworden, da ich mein Spiel auf einer BtB-Sim nicht bereit bin so weit zu dehnen und fertig. Für Manche mag diese Maske ja RP-Anreiz sein, für mich und sicher andere auch ist sie ein Anreiz, das RP weitestgehend zu minimieren bis hin zur Vermeidung.

Natürlich kann man sich durch irgendwelche RP-Stories die Existenz und das ständige Tragen der Maske zu erklären versuchen, gar keine Frage. Die Frage ist dann, wie das Umfeld dabei mitzieht – oder auch nicht. Nur verwässert man durch solche Sachen auch ganz gehörig das normale Spiel, eigentlich ist bei der Avatargestaltung weniger eben doch mehr, ganz simpel und einfach kann dennoch sehr ästhetisch und in sich stimmig wirken.

Hier aber hat es eine offen zur Schau getragene Extravaganza der Meisterklasse. Sicher, im RP mag es erklärbar sein und die Story der Rolle ist auch sicherlich so gestrickt, aber muss man wirklich ständig ums Biegen und Brechen mit irgendwelchen kreativen Stories als Erklärung Sachen ins RP einführen, nur weil sie einem – so vermute ich – mal quasi direkt ins Gesicht sprangen, dann einen die Idee einer Headcrab in Half Life gleich nicht mehr los ließ und das „HABEN WILL!“ so stark wurde, dass man das nun unbedingt im RP so haben und auch spielen will, damit das einem eigene Ästhetikempfinden zumindest mal für einen kurzen Moment Ruhe gibt bis man den nächsten Spleen in sich entdeckt? Ich denke doch mal nein.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber ich finde diese Maske einfach nur so GNAAAA und auf einer BtB-Sim absolut deplaziert. Alles, was man im RP erst durch irgendwelche Spezialkonstruktionen der Charakterstory erklären muss, ist auf lange Sicht gesehen heikel, wir tragen schon durch unsere Rolle Masken genug, so ein Ding da muss nun wirklich nicht auch noch sein!

Mein Lied zum Frühlingsanfang

Frühling ists, zumindest dieses Wochenende kamen doch schon fast hochsommerliche Gefühle hoch, man ist draußen unterwegs, kann sich endlich mal wieder von der Sonne liebkosen lassen oder hockt sich einfach nur hinter seiner Bude in den Rasen und genießt die Jahreszeit. Doch leider hat man schon fast erfolgreich verdrängt gehabt, was es in dieser Jahreszeit denn noch für spießbürgerliche Nerverscheinungen gibt, die es nur darauf abgesehen haben, einen bis in den Wahnsinn zu nerven, allen voran die werten Rasenmäher, denn es darf in teutschen Gärten nichts wachsen, was dem teutschen Gärtner an seiner Heimatfront nun nicht gefällt.

Dankenswerterweise hat Reinhard Mey diesen Frust über Rasenmäher und ähnlich nervige Geräuchskulissen in ein passendes Lied gegossen, das es genau trifft und den schönen Titel „Irgendein Depp mäht irgendwo immer“ trägt:

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Gedanken zum Bloggen an sich

Die letzten Tage war ich weniger im RP an sich unterwegs, was vor allem daran lag, dass es u.a. eine OOC-Sitzung samt davon mir gefertigten Protokoll sowie Neubau eines Herbergsgebäudes gab. Es waren sehr nette, produktive aber auch ruhige Tage, die gar nicht so schlecht noch schwer waren. Ich brauche nicht unbedingt immer nur Rollenspiel ohne Ende, sondern kann mich in SL auch ganz gut anderweitig beschäftigen.

Es war nach den Ereignissen der letzten Woche auch eine recht interessante und erkenntnisreiche Zeit gewesen. Vermeintliche Freunde haben ihre Maske fallen gelassen und meinen einem, gute Ratschläge geben zu können und wiederum fand ich dort Freunde, wo ich sie am wenigsten erwartet hätte, es war dort wirklich alles mit dabei gewesen.

Manche Leute haben auch ein Fass ohne Ende aufgemacht und sich tierisch gefreut, sollen sie, das Meiste hat sich in Wohlgefallen aufgelöst und jetzt ist wieder mehr oder minder Alltag angesagt.

In letzter Zeit gerieten ja Blogs an sich recht stark ins Fadenkreuz der Kritik. Das ist eine Erfahrung, die ich neben Georg,  Dina und Tela auch mitmachen durfte, wobei ich es bei ihnen weniger verstehen kann als bei mir, da ich auch durchaus gerne mal einiges austeile wenn mir danach ist, aber gut. Ich bin mir auch sicher dass einige Leute Kampagnen gegen Blogs fuhren oder sogar noch fahren, in einigen SL-Gruppen gingen jedenfalls definitiv Links mit Artikeln auf diversen Blogs herum, darunter auch meines.

Eine Frage, die sich mir dabei immer wieder und wieder stellt, ist ganz einfach diese: wieso ist alle Welt so furchtbar dünnhäutig und bekommt erst einmal alles, was man nur in den falschen Hals bekommen kann, auch genau da rein? Warum müsste man eigentlich fast immer noch eine Gebrauchsanleitung mitliefern, in der das ist so und nicht anders gemein drin steht, damit auch alle verstehen, wie es gemeint ist? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht.

Hängt es vielleicht damit zusammen, dass die Medienkompetenz bei manchem Zeitgenossen stark unterentwickelt ist? Oder ist es einfach ein Wesenszug mancher Menschen, erst einmal grundsätzlich alles Schlechte auf sich zu beziehen, bevor sie richtig verstehen was gemeint ist? So oder so, eine befriedigende Antwort habe ich nicht. Mir scheint vielmehr, dass es fast eine Art Urinstinkt des Menschen ist, gerade bei solch leidenschaftlichen Themen stark an die Decke zu gehen.

Dann gibt es ja die werten Mitmenschen die meinen, hier gehöre eine Art neutraler Standpunkt rein, also so etwas wie der gerne in der Wikipedia verwendete NPOV oder gar meinen mir Tipps geben zu müssen, wie ich über was oder am besten gar nicht schreiben solle.

Sorry Leute, da gehört erst einmal klipp und klar gesagt: ich blogge zuerst und überhaupt nicht für euch, sondern ich blogge in erster Linie für mich. Es ist mein Blog, meine Veranstaltung und damit mein Hobby und es soll vor allem mir Spaß machen. Solange ich Spaß daran habe, wird es ihn auch in irgendeiner Form weiter geben. Dazu gehört für mich, dass ich über das, was mich interessiert und bewegt blogge wie ich es will und nicht anders. Das hier ist keine Zeitung, es ist ein Panoptikum meiner Meinungen und nichts anderes, diese müssen längst nicht immer Mainstream sein, kuschelig noch jedem gefallen. Den Blog hier gibt es schon lange, ich hatte ihn lange Zeit gepflegt und er interessierte niemanden, jetzt hat er sich eine gewisse Leserschaft erarbeitet, was mich sehr freut, aber ich werde sicherlich nicht meine grundlegenden Prinzipien nun groß deswegen ändern. Sicher ändert sich manches im Laufe der Zeit bewusst oder unbewusst, aber das Patentrezept für ein erfolgreiches Blog gibt es genau so wenig wie für einen Kassenschlager in den Kinos, sonst wären wir schon alle reich.

Ein Blog ist immer erst einmal rein subjektiv. Wer das nicht versteht oder einsehen will, der hat das Wesen des Blogs nicht verstanden. Blog an sich ist ja ein Kunstwort, das sich aus „web“ für Netz/WWW und „log“ für Tagebuch zusammensetzt, also eine Art Tagebuch im Netz, das beschreibt es auch recht gut.

Ein beliebter Vorwurf dabei lautet ja immer, Blogs seien was für Selbstdarsteller. Das lässt sich sicherlich nicht völlig von der Hand weisen, ich finde es aber auch nicht wirklich schlimm, denn für mich persönlich ist auch Rollenspiel eine Art der Selbstdarstellung, wenn auch mit anderen Mitteln. Außerdem ist ein gewisses, gesundes Maß an Selbstdarstellung bei einem Blog immer gegeben, denn schließlich lebt es davon, man sollte es nur nicht übertreiben. Es ist immer auch ein Spiegel der dahinter stehenden Persönlichkeit und daher trifft dieser Satz sicher auf die Mehrheit der Blogger zu. Im Gegenteil, ein Blog das gänzlich ohne diese Zutat auskäme wäre genau so fade zu lesen wie ein juristischer Paragraph im BGB. Nützlich, aber total uninteressant. Dabei ist es auch einfach, sollte ein Blog zu uninteressant sein, schafft es sich quasi selber ab und es wird nicht mehr gelesen.

Sicherlich können Blogs zur Meinungsbildung beitragen. Aber es wird keiner gezwungen, seine Meinung einzig und alleine auf Grund eines Blogsposts bilden zu müssen. Wer es dennoch tun sollte, bei dem ist es seine persönliche Angelegenheit und ob das immer so gut ist, sei auch mal dahingestellt. Man kann dabei auch mal den Stiefel natürlich ganz einfach umdrehen und den Leuten, die ständig nur „Meinungsmache“ schreien vorwerfen, für wie dumm sie eigentlich ihre Mitmenschen zu halten scheinen, denn schließlich nehmen sie ja an, dass eine einzelne Meinung in einem Blog bei vielen ausreiche, damit sie sofort sich dieser anschließen würden.

Schließlich und letztendlich ist ein Blog an sich weder gut noch böse, sondern es ist erst einfach nur einmal da. Es spiegelt dabei natürlich stark die Meinung seines Autors wieder. Ob er diese nun aber im WWW, Foren oder gegenüber Freunden alleine kund tut, seine Meinung wird dieselbe bleiben. Wer nicht gerade bei solchen Nischenthemen wie Second Life ohnehin danach sucht, der wird es auch nicht wirklich finden. Gleichwohl wirkt dieselbe Meinung auf viele in SL harmloser als in einem Blog oder Forum. Das mag unter anderem daran liegen, dass die potentielle Leserschaft einfach hier um einiges größer ist als in SL selber.

Der Hauptgrund, warum aber nun sich so auf die Blogs eingeschossen wird, ist einfach dieser, dass sich viele Diskussionen von den Foren in die Blogosphäre verlagert haben. Die deutschen Gorforen sind im Vergleich zu früher doch recht tot, aber inzwischen gibt es – wie man auch an meiner Blogroll sehen kann – genügend Blogs zum Thema „Gor“ und damit ist das Konfliktpotential in den Blogs ungleich größer geworden und in den Foren gleichzeitig gesunken, der Zoff selber ist quantitativ dabei gleich geblieben.

Natürlich könnte ich auch in Zukunft nur noch schöne Katzenbilder posten, Stöckchen werfen oder über Mode in Second Life bloggen, aber das ist nichts, worüber ich bloggen will, daher wird es das in der Form auch höchst unwahrscheinlich geben. Einer der wichtigsten Grundsätze beim Bloggen ist, sich selbst treu zu bleiben, und das habe ich auch weiterhin vor. Jeder definiert für sich selber, was ein Blog ist und was nicht, es gibt da keinen allgemein verbindlichen Grundsatz, und gerade davon und der Themenvielfalt lebt es erst wirklich für mich.

Ansonsten empfehle ich als Schlusslektüre die „15 Tipps für Blogger mit normal großem Ego“ und bastele mir mal ein Stöckchen, die Zeit ist reif dafür.

Ein Bann, zwo drei vier…

Gestern rauschte durch die diversen bekannten Gruppenkanäle eine Nachricht eines OOC-Verwalters mit dem Inhalt, dass ich ab sofort in einem gewissen Sim-Verbund gebannt sei wegen übler Nachrede, Schlechtmachen von Gruppen sowie Hetze sowie sich die Möglichkeit vorbehalten würde, die Löschung all meiner Accounts zu beantragen. Tja, hat also mal jemandem meine Meinung zu irgend etwas nicht so ganz gepasst, das soll’s ja geben.

Da ist es nun ein Anzahl von x Sims, sofern die Information stimmt, auf die ich im Moment nicht mehr kommen kann. Ich habe dort auch durchaus alte Freunde, aber es gibt genügend Mittel und Wege, auch sich mal woanders zu treffen und so zu spielen.

Von dem betreffenden OOC-Verwalter jedenfalls habe ich persönlich OOC schon – auch direkt – genügend mitbekommen, unter anderem waren wir mal im großen Forum mächtig aneinander geraten, dass ich getrost sagen kann er zählt weder zu meinen persönlichen Favoriten noch möchte ich viel mit ihm im Spiel oder überhaupt zu tun haben. Ich vermeide aus genügend Gründen zu ihm jedmöglichen Kontakt so gut es geht, am Liebsten ist mir immer noch  ich sehe ihn nur von hinten oder besser noch gar nicht, damit bin ich bisher immer prächtig gefahren und es hat immer Bestens geklappt. Umgekehrt geht es ihm ähnlich vermute ich mal.

Ungewöhnlich war das Mittel der Wahl, so etwas in GaD und anderen Gruppen direkt zu posten, entsprechend und erstaunlich flott binnen Minuten wurde diesem OOC-Verwalter in GaD das Postingrecht entzogen als auch interessanterweise in eGaD. Ungewöhnlich deswegen, da diese Mitteilung schließlich vom OOC-Verwalter selbst erzeugte Publicity in der Sache erzeugte und bei einigen sicher auch Neugierde.

„Gor Admins auf Deutsch“ ist, wenn schon, die Gruppe der Wahl dafür und als ich noch seinerzeit dieser angehörte muss ich sagen, dass es schon damals Sims gab die jeden Pupsbann kommunizierten und es interessierte keinen, andere hielten sich damit dann doch sehr zurück und brachten nur wirklich wichtige Informationen. Dennoch war und ist es sicher eine recht brauchbare, themenfokussierte Gruppe ohne viel Rauschen.

In eGaD wurde mir übrigens fairerweise angeboten, dass ich dazu noch eine öffentliche Stellungnahme halten könnte, wenn ich wollte, das werde ich nicht tun, es möge sich jeder einfach selber seine Meinung bilden und fertig, denn letztendlich würde das ein Fass ohne Boden werden, damit sinnlos,  und so wichtig ist die Sache nicht, dass man damit hunderte Avatare mit einer Mitteilung belästigen müsste.

Die Leute, die ohnehin schon eine Hasskappe auf mich haben oder haben sollten, werden sich mal wieder in ihrer Meinung bestätigt fühlen und die Leute, die mich bisher als (relativ) normal ansahen fragen sich nun, was da passiert ist und meldeten sich auch teilweise nachfragend. Denjenigen, die meinen Namen bisher nicht kannten, wurde so evtl. mein Name bekannt gemacht. Die Mehrheit dürfte es schlicht und einfach überhaupt nicht interessiert haben.

Kurz und gut: alles wie gehabt, das Runde muss nach wie vor in das Eckige und das Leben geht weiter, es ist das gute Recht eines Simeigentümers den Zugang auf seine Sim nach eigenem Gutdünken zu regulieren und damit hat es sich für mich auch schon. Es ist etwas, das nahezu täglich passiert, nur meistens wird es nicht so öffentlich publiziert wie in meinem Fall, nur war früher ich es der ggf. bannte, jetzt verlief die Sache eben mal umgekehrt und ich stehe am anderen Ende der Fahnenstange. That’s life, da muss ich eben durch. 🙂