King of Kotelett

Und das isser, Peer Steinbrück, der King of Kotelett, bitte sehr:

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Nun jut. Das TV-Duell Steinbrück gegen Merkel war so unterhaltsam und informativ wie Prinz Valium gegen Prinz Valium. Routinierte Schwurbelpolitiker, die einfach nur ihre einlullenden Thesen unters Volk bringen und zahme Kuschelhündchen, die sich Politjournalisten schimpfen dabei aber in Wahrheit den Politikern aus der Hand fressen.

Stefan Raab als Exot, der damit nicht sein Geld verdient und auch unabhängig von den Politikern ist, konnte es sich leisten, ein wenig ausfallend zu werden. Die Erwartungen an ihn waren recht gering, dabei ist der Mann durch und durch Profi und bereitet sich auf alles, was er anfasst, vor.

Dazu kommt das hämische Herumreiten in den Medien darauf, dass er ja „nur“ Metzgergeselle sei. Dass er auch einige Semester Jura studiert hat wird dabei mal eben so locker unter den Tisch fallen gelassen.

Und so kam es eben, das Raab der den Status des Narren und Exoten inne hatte, all diese Fragen zumindest teilweise gestellt hat, die man vom Rest eigentlich gerne erwartet hätte. Er vertrat eine halbwegs zahme Abteilung Attacke, die noch wesentlich schärfer hätte ausfallen müssen. So oder so, zwei Politiker und vier Moderatoren ist eindeutig zu viel, das Format mit seinem Korsett ist tot, der Wähler hat deutlich besseres verdient.

Einen Lacher hatte dann Raab aber dennoch auf seiner Seite, als er nämlich kackdreist Peer Steinbrück die Frage stellte, wen er denn wählen müsse, damit Peer Steinbrück Vizekanzler und Finanzminister werde. Steinbrück erwiderte darauf, die Frage stelle sich für ihn nicht und Raab meinte, das sei doch keine Einstellung zu sagen, man mache sich nur ans Werk, wenn man denn „King of Kotelett“ sei, immerhin sei auch Oliver Kahn 2006 zur WM mit gekommen, obwohl er nur noch Nummer 2 war, und warum – weil es der Sache diente. Steinbrück sollte mal seine Einstellung ändern, dann schaffe er es vielleicht sogar noch, auch Raab als Wähler zu überzeugen.

Nun ja. Raab war der Achtungserfolg des Abends und den Rest kann man getrost in die Tonne kicken, der wirkte nicht wie gestandene Politjournalisten mit viel Erfahrung, sondern wie Fünftklässler beim Abholen eines Verweises beim Schulrektor. Business as usual und hoffentlich kommt der Mist so nie mehr wieder.

Da bleibt noch die Frage, wen man denn bitte wählen solle – Wolfgang Münchau, seines Zeichens Mitgründer der inzwischen eingestellten Financial Times Deutschland, empfiehlt Rot-Rot-Grün zur Bewältigung der Probleme der Eurozone und ist von der Linkspartei in der Analyse des Problems ganz fasziniert. Und morgen friert die Hölle zu.

Und noch ein Bild

Diesmal zum Thema Privatsphäre. Naja.

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Übrigens wenn man mit Leuten diskutiert die meinen, wer so wie sie denn nichts zu verbergen habe, der habe ja auch nichts zu befürchten, der soll denen darauf doch mal diese Fragen stellen:

  • Wieviel verdienst du im Monat?
  • Nimmst du Drogen?
  • Bist du schwul?
  • Bist du schon jemals in deinem Leben fremd gegangen?

Die wenigsten werden das einfach so über sich ergehen lassen, und dann könnte ja doch noch ein Lernprozess bei denen einsetzen. Oder auch nicht.

Snowden hat übrigens auch die Budgets der Geheimdienste veröffentlicht. Die CIA kriegt deutlich mehr Geld als die NSA. Sehr interessant.

Auswurf: PvP in WoW saugt tote Hamster durch Strohhalme

PVP, also Spieler gegen Spieler, könnte ja so schön sein. Es könnte – ist es aber eben nicht. In WoW selber ist dies nach wie vor eine recht lautstarke Fraktion der Spielerschaft, die sich vor allem daran erfreuen. Nur sind sie mit Patch 5.3 unzufrieden wie noch nie und in allen möglichen Esportligen ist WoW schon seit mindestens zwei Jahren außen vor. Bis auf die alljährliche Blizzcon findet es nicht mehr wirklich statt.

Woran liegt das? Die Gründe sind wohl vor allem diese:

  1. einem WoW-Match zu folgen ist recht schwer und vor allem langweilig,
  2. die fehlende Klassenbalance ist problematisch und
  3. die ständigen Änderungen an den Klassen tun ihr übrigens dazu.

Also mal der Reihe nach: viele, bekannte Spiele die als Esport etabliert sind, sind einfach zu begreifen: da gibt es die Roten gegen die Blauen und sie kämpfen um Land, dabei hat jede Einheit zwei oder drei Fähigkeiten. In WoW gibt es elf Klassen, die gegeneinander kämpfen können, nur schwer voneinander zu unterscheiden sind und Myriaden an Fähigkeiten haben. Das bedeutet schon mal ganz einfach dies, dass es sehr schwer ist ein solches Match zu verstehen, wenn man nicht selber PvP in WoW spielt.

Die fehlende Klassenbalance ist indirekt ein Problem, weil ganz einfach ab einem gewissen Leistungsniveau fast immer nur dieselben Kombinationen an Klassen auftreten werden. Besonders interessant ist dies dann auch nicht.

Und die ständigen Änderungen an den Klassen sorgen eben dafür, dass man sich im Grunde vorher erst die aktuellen Patchnotes durchlesen müsste, um zu begreifen, wieso innerhalb von zwei Monaten ein und derselbe Spieler auf einmal total anders agiert. Auch das mehr so naja.

Dazu kommen weitere Sachen, wie dass man seinen Charakter ja erstmal auf Level 90 bringen muss, Rüstung mühsam erarbeiten und das Spiel eben neben dem eigenen Talent auch stark von der Rüstung abhängig ist. Und bei der ESL ist WoW rausgeflogen, nicht weil es uninteressant zum Ansehen gewesen wäre, sondern weil es ganz einfach dem Veranstalter zu teuer wurde, eine Lizenz dafür zu erwerben, einen eigenen Realm zu mieten, Blizzardmitarbeiter vor Ort zu bezahlen und anderes mehr.

Ach ja, und ein gescheiter Beobachtermodus ist eben auch nicht existent, wie beispielsweise in Counterstrike. Das trägt sein übriges dazu eben bei.

Alles in allem ist es aber einfach die Komplexität und die visuelle schlechte Möglichkeit, da etwas zu unterscheiden, die vielen das Erlebnis uninteressant werden lässt. Und so ist es dann eben…

Dazu kommt, dass es momentan in gewissen Modi auch einfach keinen Spaß mehr macht, denn im Grunde besteht es da nur noch aus „Crowd Control in Serie auf den Gegner“ und dann alles auf den drauf, bis er stirbt. Das ist effektiv, aber nichts ist nerviger und langweiliger als genau das eben. Andere Spiele verpassen dem Charakter nach einer Festsetzung automatisch zwei Minuten Immunität dagegen, aber in WoW ist man leider einfach noch nicht soweit.

SSA im Selbstversuch

Diese Woche Dienstag hat ja Linden Research endlich nach langer Wartezeit das neue Feature namens „Serverside Appearance“ aus dem Projekt Sunshine gridweit ausgerollt. Wer damit nichts anfangen kann: das Aussehen der Haut eines Avatars wird fortan grundsätzlich auf Rechnern von Linden Lab berechnet und nicht mehr, wie bisher, auf dem Client des jeweiligen Benutzers. Wer noch mit einem veralteten Viewer unterwegs sein sollte, der diese Umstellung nicht beherrscht, der sieht nur noch graue Avatare in Second Life.

In der Theorie soll es dazu führen, dass man das Aussehen eines Avatars quasi sofort betrachten kann. Vorher dauerte es ja je nach Region durchaus eine Weile, bis der Avatar gerezzed war, manchmal blieb auch eine Hälfte gar grau, wenn der Upload vom Client nicht klappte. Hält aber diese Theorie der Praxis auch stand?

Um das herauszufinden hilft nur ein Selbstversuch. Also habe ich mir den neuesten Firestormviewer geschnappt und installiert, einen Clean Install gemacht und den Cache geleert. Eingeloggt habe ich dabei auf einer Wassersim und gewartet, bis mein Avatar normal geladen war und dann ging es ab auf äußerst belebte Sims, wo sich sehr viele Avatare gleichzeitig tummeln, denn da kann man nunmal eben genau den Unterschied am Besten begutachten.

Also führte mich mein Weg nach Tempura Island, Sweetheart’s Jazz Club, Phatland und einen der Infohubs für Neulinge von Second Life. Und in der Tat hat Linden Research es geschafft, mit SSA genau das zu liefern, was man sich davon in der Theorie davon versprochen hat: das Aussehen eines Avatars ist nun gestochen scharf sofort da, da dauert es auf einmal länger, bis die Haartextur oder Textur der Schuhe geladen ist. Ungewohnt, aber eine deutliche Verbesserung der Second Life Erfahrung.

Genau das sollte es sein, wollte es sein und genau das ist es nun auch. Ich persönlich bin damit äußerst zufrieden. Texture Rebakes eines Avatars dürften damit nun endlich ein für allemal der Vergangenheit angehören. Ein ständiges Ärgernis weniger in Second Life also. Gut so!

Der Blödsinn der Woche: SSDs mit WLAN-Anschluss!

Manchmal muss es eben so richtig schnell sein. Das kennt man ja bei Computern, und je schneller, desto besser. Im Bereich der Speichermedien sind momentan Solide State Disks (SSDs) unerreicht und stellen das Optimum dar. Die Datentransferraten sind unübertroffen und um sie richtig ausnutzen zu können, braucht es einen schnellen SATA-Anschluss im Rechner. So weit, so gut.

Nun gibt es aber Hersteller von externen Speichermedien, die verbauen SSDs in externen Gehäusen. Das wäre ja nichts schlechtes, wenn diese Gehäuse dann auch noch über einen USB 3.0 oder eSATA-Anschluss verfügen würden. Oh Wunder, viele Gehäuse aber tun das eben nicht. Da hat man dann nur die Wahl zwischen USB 2.0 oder – keuch – WLAN! Beispielsweise sei mal dieses Gerät hier verlinkt.

Wollt ihr euch wirklich ein externes Medium zulegen, dann tut euch selbst einen Gefallen und kauft solch einen Mist nicht. Denn das Wesen jeder Geschwindigkeit liegt nunmal in der Übertragung. Eine SSD braucht, um das volle Potential ausschöpfen zu können, Leitungen mit einer großen Bandbreite. USB 2.0 jedenfalls liefert schon deutlich weniger Übertragungskapazität als das, was SSD benötigt, um schnell zu laufen und WLAN je nach Installation nochmals deutlich weniger.

Tut euch einen Gefallen und kauft für dasselbe Geld lieber eine klassische, externe Festplatte, da bekommt ihr dann je nach Hersteller gleich 500 GB bis 1 TB und die Preis/Leistungsrelation stimmt wieder. Bei solchem Ramsch wie da oben tut es das keinesfalls.