Frisch aus dem Archiv

Aus aktuellem Anlass habe ich mal ein wenig im Archiv gekramt und mir mal wieder den Thread „Gor RP und Rechtsradikales?“ durchgelesen. Das war seinerzeit in 2009 einer der größten Aufreger überhaupt gewesen.

Die damalige Hysterie, Diskussion und ihr Verlauf ist nach wie vor interessant und es kann nicht schaden, sie sich mal wieder durchzulesen, denn das ist und bleibt eben ein Dauerbrennerthema. Und bekanntlich wiederholt sich die Geschichte ja.

LiG, Teil 2

Also das ging ja mal flott: die von mir verlinkte Aufzeichnung der Raid-Liveübertragung von Legio i Germanica wurde bereits gestern nachmittag vom Netz genommen. Da ist wohl dann doch noch jemandem aufgefallen, dass solch ein Video für jedermann offen einsehbar im Netz nicht unbedingt nur positive Effekte bringt. Es könnte ja wie in dem Fall sein, jemand mit einer gewissen Reichweite wie ich findet es und publiziert den Link, um es bekannter zu machen.

Und ja, ganz so vorteilshaft war das Video sicherlich nicht für die Gruppe, wer es sich angesehen hat der weiß genau, was ich damit meine. Wäre es schadlos für die Gruppe, dann wäre es ziemlich sicher noch im Netz zu finden, ganz einfach.

Nun ist mir klar, dass solcherlei Berichterstattung bei den jeweiligen Gruppen natürlich nicht nur positiv ankommt. Allerdings hatte LiG einen Raid von 32 Minuten live ins Internet übertragen gehabt, man konnte da auch einen Haufen Avatare mitsamt Namen sehen plus die Kommentare der Gruppe dazu, was im Teamspeak ablief, hören. Also mache ich da im Grunde nur das mit ihnen nun, was sie selber bereits in ähnlicher Form selbst praktiziert haben. Da müssen sie nun durch.

Epic Gorfail: Legio i Germanica

Ich hatte heute, je nach Sichtweise, das unbeschreibbare

  1. Glück oder
  2. Pech

einem Angriff einer mir bis dato völlig unbekannten jungen, dynamischen, progressiven und sympathischen Gruppe namens „Legio i Germanica“ beiwohnen zu können. Meine Fresse aber auch, solch eine Kreativität habe ich schon lange nicht mehr ertragen müssen. F-u-r-c-h-t-b-a-r! Da hatte sich das OOC bleiben jedenfalls schon gleich gelohnt gehabt.

Die Eigenbeschreibung der Gruppe lautet dabei wie folgt:

Wir versuchen Gor in ein spiel umzusetzen
so das man spass daran haben kann
das man auch mal ein fehler machen kann
ohne das man gleich mit denn finger auf einen
zeigt .. und das alles in der deutschen sprache ,,Gor made in Germay

Na, das klingt noch gar nicht mal so schlecht, oder? Leider ist in dem Fall Spaß gleichbedeutend mit wir machen einfach das, was uns gefällt – fertig. Gut, das ist auf Gor nichts grundlegend Neues und man ist ja als goreanischer Rollenspieler allerlei Leiden gewohnt. Allerdings nimmt es in dem Fall schon sehr interessante Formen an.

Die Gruppe war gemischt aus Männern und Frauen, allesamt hoffnungslos in Schwarz gekleidet, wie es sich eben so für Söldner (?) gehört. Und ansonsten sagt ein Bild mehr als tausend Worte, und weil ich mich da nicht lumpen lassen will, so gibt es derer gleich drei zum Bewundern. Bitte sehr.

lig001Diese junge Dame macht den Anfang. Alle von der Gruppe benutzten Soundgesten ohne Ende, die absolut deplaziert waren und einfach nur nerven. Bisher dachte ich, das Zeitalter dieser kewlen Nervgesten sei vorbei, doch weit gefehlt!

Man beachte auch die Nekoohren am Kopf, die offenkundig gerade in Mode zu sein scheinen und als Tippanimation in der rechten Hand die beiden, ausgerissenen Augäpfel. Na, wenn das mal nicht Gor ist, und dabei habe ich dazu noch kein Wort zu den Waffendesigns verloren. Aber keine Sorge, das ist durchaus noch steigerungsfähig!

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Und dieser junge Mann hier ist die Steigerung! Er trägt eben einfach genau das – irgendwas, seine Tippanimation ist ein hübscher mit gemütlichen Flammen vor sich hin lodernder Totenschädel in der linken Hand und natürlich hat er einen Ohrring und ein Piercing in der Nase. Yeah! Vom tätowierten Oberkörper par excellence mal ganz zu schweigen, zumindest hier mal aber keine Nekoohren.

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Und diese Dame zeigt, dass es sie noch gibt, die offenherzigen, freien Frauen auf Gor, die das Herz jedes Mannes höher schlagen lassen – oder etwa nicht? Auch hier wieder mit schönen Nekoohren, offensichtlich muss man das heutzutage haben.

Was bleibt da außer Kopfschütteln noch zu sagen? Richtig: willkommen im Wunderland, Alice!

Und natürlich: will ich mir nicht wirklich und aus noch ganz anderen Gründen gänzlich anderer Natur, die ich hier nicht weiter ausführen werde, geben.

PS: wenn ich mir das offizielle Bild der Sim anschaue, dann sieht das hübsch aus, aber ziemlich viele Vorteile liegen – wie könnte es auch anders sein – auf Seiten der Einheimischen. Das Übliche eben.

PPS: und wer schon immer mal wissen wollte, was bei einer solchen Gruppe während eines Raids im Teamspeak abgeht und wie das aussieht, der wird hier fündig: http://de.twitch.tv/wecomeone/b/361667136.

Es sind knappe 30 Minuten, die sich aber durchaus lohnen, denn solch eine unzensierte Innensicht einer solchen Gruppe während eines Raids gab’s bisher nicht öffentlich! Also unbedingt angucken, denn es bildet wirklich ungemein!

Und bevor sich jemand wundern sollte: das Video muss von jemandem aus der Gruppe kommen, anders kann es gar nicht sein.

Moderne Rollenspielertypisierung nach Laws

Wer mein Blog ein wenig verfolgt, der weiß, dass ich in Bezug auf Rollenspiel ein Anhänger der Typisierung von Richard A. Bartle bin, der mit seinem Artikel „Player who suits MUDs“ eine grundlegende Typisierung dieser Spielerarten vornahm und auch gleich griffige Beispiele gab, wieso sich manche Spielertypen nicht gegenseitig ausstehen können.

Nea nun fand eine modernere Veröffentlichung von Robin D. Laws zu demselben Thema, die noch differenzierter und interessanter ist. Im Grunde liefert sie noch ein besseres Gedankenmodell, wer so alles in Rollenspielen unterwegs ist, und warum sich einfach manche besser gegenseitig aus dem Weg gehen sollten und es auch tun.

Das alles ist für den Interessierten zur Lektüre äußerst empfohlen, denn es verschafft einem doch die eine oder andere Einsicht in den Themenkomplex.

Episch breite Rollenspieldiskussionen gibt es längst nicht nur in Second Life

…sondern auch in den WoW-Foren. Es gibt ja tatsächlich so etwas wie Rollenspielrealms, die im Laufe der Jahre diversen Schwankungen unterlagen. Und weil die Menschen nunmal überall gleich sind, verlaufen die Diskussionen zum selben Thema dann doch meistens erstaunlich ähnlich, beispielsweise diese hier namens „Schlechtes Rollenspiel.“

Lord Finsterbrötchen und Lady Sonnenbirne sind dabei wohl sogar schon noch gar bessere Vertreter des Rollenspiels an sich, wer weiß, was denn Graf Zahl so von sich gibt. Vielleicht plant der ja tatsächlich, alle Stellen von Pi aufzusagen? Das wäre doch mal ein Vorhaben!

Auch der altbekannte Satz „Früher war alles besser!“ fehlt nicht, verbunden mit dem Hinweis, dass es heutzutage nur noch Fastfood-RP geben würde, alle nur noch direkt als Großkaiser von Hyppostadt ins RP springen, man Respekt bekommt und sich nichts mehr verdienen will. Das kommt einem dann doch irgendwie sehr bekannt vor, oder?

Alles in allem sehr amüsant zu lesen und es zeigt nur, egal wo man ist, die Probleme ähneln sich doch sehr, sehr stark…