Es gibt so viele, schöne Geschichten da draußen – nur wer archiviert sie?

Das ist gerade ein wirrer Gedanke, der mir durch den Kopf schoss: es gibt wirklich eine Menge an Blogs draußen, in denen haufenweise schöne RP-Geschichten erzählt werden. Von den Stilen und Perspektiven her völlig unterschiedlich auf eine Art und Weise, so dass da für wirklich jeden was mit dabei sein sollte.

Nur: wer archiviert diese Geschichten? Ein Blog entsteht und vergeht schnell, aber es wäre doch schade, wenn all diese Arbeit dann verloren ginge. Eine Art zentrale Bibliothek für solche Geschichtenblogs erscheint da doch wie eine interessante Idee, damit sie auf längere Sicht nachlesbar bleiben. Sozusagen sowas wie Web.archive.org, nur genau für diese Blogs, oder wenn man so will eine Art Projekt Gutenberg für diese Blogs, möglicherweise mit einer strikten Opt-In-Policy. Oder aber nicht?

Was ist eigentlich eine Kampfsub?

Da ich es ja gerade damit hatte, mal einige Gedanken zum Thema „Kampfsub“ und was ist das denn nun schon wieder bitte genau? Also… wie so oft, gibt es auch hier keine wirklich anerkannte einmalige Definition, sondern eine ganze Palette an unterschiedlichen Meinungen.

Man kann’s aber vielleicht mit Pferden vergleichen: die lammfrommen Pferde kann jeder problemlos führen und reiten. Dann gibt es aber auch die Abteilung der eigenwilligen Pferde, die nicht einfach zu führen sind, oft mit zum Besten gehören, was die Zucht zu bieten hat, aber das eigenwillige Pferd nur derjenige, der des Reitens eben auch wirklich mächtig ist. So.

Das bedeutet, im Fall der Kampfsub ist es nicht nur einfach ein „ich prüf den nun und irgendwann vielleicht unterwerfe ich mich und bin lammfromm“, sondern mehr ein „ich will zunächst wirklich genau wissen, dass der auch für mich der Richtige ist und danach gebe ich die Katze.“ Was nichts anderes bedeutet, als dass man immer mit einer gewissen Widerspenstigkeit rechnen kann, wie bei einer Katze, die mal schmusen will aber auch einmal die Krallen ausfährt, und so wird das immer ein wechselseitiges Spiel geben.

So, nun ist auch das eine Spielart des menschlichen Zusammenlebens, über die man keinesfalls pauschal den Stab brechen sollte, denn wie so oft gibt es auch genügend Leute, die daran ihren Gefallen finden und als Topf die Auswahl zwischen mehreren Deckeln haben. Erlaubt ist, was gefällt und ich sehe den Begriff auch nicht als negativ an. Er ist es nicht, er ist erst einmal nur eine Beschreibung einer besonderen Spielart, nicht mehr, nicht weniger.

Ein Problem dabei ist aber, wenn für den ständigen Machtkampf jedwedes gesunde Augenmaß dafür fehlen sollte, was nun noch wirklich geht und Spaß macht und was nicht und sich das stark ins Extrem verkehren sollte. Denn damit wird es dann eben schwer und ggf. hat jemand, der es überzieht sehr schwer, dann noch Anklang zu finden. Natürlich bleiben ja auch längst nicht alle auf einem Stand stehen, der Mensch entwickelt sich ja ständig weiter und so wird das auch hier passieren.

Nun ist ja auch RP – und Gor ist da keine Ausnahme – auch immer Datingkarussell. Viele gingen mit dem Vorhaben rein, jemanden für sich zu finden, andere gingen ohne dieses Vorhaben rein aber fanden wen. So. Nun gibt einem der ideologische Unterbau von Gor einem eine recht strikte Gesellschaftsordnung vor, die nach dem Motto „Solange du nicht zu stark aneckst, solange lebst du länger“ funktioniert, eben das Recht des Stärkeren. Und das Recht des Stärkeren bedeutet dann in dem Fall, dass man je nachdem, welche gesellschaftliche Stellung man innehat, solche Touren möglicherweise nicht lange unversehrt übersteht oder gar überlebt, wobei das noch immerhin eine Beschäftigung mit einem darstellt. Die einfachste und wirkungsvollste Methode, zu der dann aber viele in einem solchen Falle greifen, ist das Ignorieren der Person und Ausblenden aus dem RP.

Das ist eben der Grund, warum jemand der wirklich so ticken sollte, dann beispielsweise die Kajira im Rollenspiel gibt und es dabei gehörig übertreibt, es dann doch recht schwer haben wird, denn gerade diese überbordende Widerspenstigkeit ist mit dem, was eine Kajira eigentlich ausmacht nur schwer vereinbar, wenn überhaupt. Panthermädchen wäre da schon eher passend, aber dann wieder auch nicht so wirklich.

Und das ist das Problem an der Sache: Normans Welt lässt für diesen Typus devoter Menschen nur wenig Existenzberechtigung übrig, wenn sie es denn zu dolle treiben sollten, Recht des Stärkeren und so, wissen schon. Nicht, dass es ihn nicht geben mag, aber wenn man es wirklich probieren will, dann wird die Luft da doch schon arg, arg dünn weil die restliche Gemeinschaft meistens anders darauf reagiert, als man es sich selber erhofft. Und fertig.

Teamviewer Control oder: RLV war gestern!

Es gibt eine neue Modeerscheinung in Second Life. Ob sie nun weit verbreitet ist oder nicht, kann ich nicht sagen, aber es gibt sie definitiv: eine Gruppe von Spielern, die in ihrem Profil freiwillig einen kompletten Satz Teamviewer-Daten angeben, so dass jeder der Teamviewer hat und weiß, was man damit anzufangen hat, den Avatar für eine gewisse Dauer völlig übernehmen kann.

Von der Grundidee her ist das also ein wenig wie RLV, nur natürlich viel weitgehender. Während man bei RLV gewisse Dinge einfach sperren kann, so ist das hier viel weitreichender. Man steuert einen fremden Avatar komplett, kann wenn man will und vorhanden dessen Geld ausgeben, Inventarobjekte einfach so löschen, und und und… Ganz mal abgesehen davon zu schweigen, ob ein solches „Spiel“ überhaupt durch die Terms of Services erlaubt ist oder eben nicht.

Es mag ja Leute geben, die genau auf diese Art von „Zwang“ stehen, aber mal ehrlich: so etwas lohnt sich bestenfalls mit Avataren, die kaum Geld auf der hohen Kante haben und Aussehen wie Ma Flodder unterm Sofa. Der Mißbrauchsfaktor ist einfach viel zu hoch und auch, wenn diejenigen natürlich jederzeit den Server abschalten können, so muss man auf eine solch krasse Idee erst einmal kommen.

Kann ja sein, so etwas macht Spaß – nur sollten die Leute mal lieber ein wenig ihr Hirn einschalten und den Mist einfach sein lassen.

Shangri-La, das mythische Land des Bunkerknackers

Gestern gab es bei uns mal wieder seit längerer Zeit einen Angriff der Black Shark Piraten zusammen mit ihren englischsprachigen Simbewohnern, den Redemption Mercs. Da ich einloggte, als die Sache schon gelaufen war, lehnte ich mich OOC entspannt in meinem Haus zurück und beobachtete, was außen so geschah – und ging danach weg. Gewisse Sachen muss ich mir nicht mehr geben und da so etwas außerdem nur zu Beschwerden Marke „No Reinforcements“ führen würde habe ich dafür sogar einen guten Vorwand gehabt, nichts zu tun – nicht, dass ich den bräuchte, aber ist doch schön wenn man einen hat!

Nun hausen die Black Shark Piraten inzwischen auf der Sim namens „Shangri-La.“ Shangri-La ist eigentlich ein mythischer Ort im Tibet, den es irgendwo da geben soll und den kaum jemand findet, dieses Shangri-La aber ist sehr real und vor allem für jeden, der es besuchen mag, ohne Probleme zugänglich.

Zwei werte Schreiberkollegen jedenfalls machten munter mit und wurden dorthin verschleppt, so ganz scheint das Spiel dort jedenfalls nicht ihres gewesen zu sein. Als ich sah, wohin, meinte ich nur „ah, haben sie sich mal wieder eine Festung Marke Brechstange hingestellt?“ Darauf hin kam von jemand, der früher bei uns war aber inzwischen bei den Sharks spielt ein gereiztes Hüsteln, also legte ich noch eine Schippe drauf „Oho, braucht man diesmal den sprichwörtlichen Bunkerknacker, um da erfolgreich zu sein?“ Naja, was liegt also näher, als sich mal die aktuelle Behausung dann anzusehen, um sich selber darüber ein Bild zu verschaffen? Eben!

Gesagt, getan, gerade das tat ich dann und ich kann mit Fug und Recht sagen: ich bin nicht enttäuscht worden. Die aktuelle Festung bebildert nach allen Regeln der Kunst auseinanderzunehmen, das schenke ich mir. Positiv ist zu vermerken, dass man sich selbst als Gorean Evolved (GE) etikettiert, da weiß also jeder sofort, wo er dran ist, wenn er die Regeln liest. Auch wird einem direkt in der Skybox der Hinweis gegeben, dass man mit den Redemption Mercs alliiert ist und die Sim gemeinsam verteidigt. Gut!

Um es kurz zu machen: die ganze Sim ist mal wieder eine einzige Festung, bei der so ziemlich alle Vorteile auf der Hand liegen und aktiv wie auch passiv den Bewohnern in die Hände spielen. Wo die Sharks enden und die Mercs anfangen kann man als Außenstehender sowieso nicht erkennen, wozu auch, wenn beide Gruppen sich so lieb haben, dass sie die Sim dann gemeinsam verteidigen?

Nach Eigendarstellung in den viel zu langen Regeln ist man in erster Linie dem Rollenspiel angetan, wer sich das Opus aber ansieht bekommt da doch leichte Zweifel und denkt mehr an das Offensichtliche: dem Kampf und dass man ungern verliert.

Dazu kommt noch die inzwischen überhand nehmende Unsitte, ein stark terrassiertes Gelände mit vielen Wassergräben zu erschaffen und dann dem Angreifer das Setzen von eigenen Enterhaken zu verbieten.

Kurz und gut: wer’s mag, der soll ruhig dahin, der Rest wird woanders glücklich, man bleibt sich eben als Gruppe seinem tradierten Baustil einfach treu. Mich zieht da absolut nichts hin.

Coris Secondlife, der Gruppentherapie-Blog

Bei Cori hat sich in den letzten Tagen eine erstaunliche Wandlung des Blogs gezeigt, die vermutlich Zasta und seine Gang recht amüsant finden dürften. Der Popcornfaktor ist dabei recht hoch, auch wenn das Thema nicht ganz ohne ist.

Es fing damit an, dass im Post „Zwischen den Stühlen“ einige Gruppen erklärten, wieso nicht in der Art und Weise mit den Pyranas spielen woll(t)en und woran es liegt. Anstelle das aber nun bilateral unter vier Augen abzuarbeiten, macht das Cori in aller Ausführlichkeit (viel zu ausführlich übrigens, fasse dich kurz gilt auch hier als oberste Maxime!) und vor allem auch in aller Öffentlichkeit!

So gibt es längliche Diskussionen mit Enkara und Fellglanz darüber, wie man miteinander spielen könnte oder auch nicht. Nichts gegen eine solche Diskussion, besonders wenn sie denn zielführend sein sollte, aber so in aller Öffentlichkeit ist das ein wenig, mh… schlecht.

Am Besten wäre alles löschen und direkt nur noch in Second Life diskutieren, davon hätten alle eindeutig mehr davon – auch wenn das Popcorn dann fehlt. Aber gut, jeder kann es auf die Art und Weise machen, wie er oder sie es für richtig hält. Nur aber weil etwas geht, ist es noch lange dann nicht auch wirklich gut.