Slinfo.de wird zehn Jahre alt

Slinfo.de, die Mutter aller deutschsprachigen Second Life-Foren, wird zehn Jahre alt. Dies ist beachtlich, da bei seiner Gründung wohl keiner voraussehen konnte, dass es einmal so lange existieren wird.

Im Forum ist dabei, wie in Second Life gefühlt auch, deutlich weniger los als früher, zumal der Hype schon Jahre vorbei ist. Dazu kommen diverse Ausgründungen (z.B. Amazonen, Schiffsratten, Bilderstürmer, Fairforum usw.) aus dem Forum, die jedes Mal mit einer massiven Abwanderung von prägenden Figuren verbunden waren, die eine deutliche Lücke hinterließen, die sich dann nicht mehr schloss.

Auch hat es einen geglückten Besitzerwechsel hinter sich und Lurch Swindlehurst zeichnet sich nun für den Forenbetrieb verantwortlich, während die Moderation weitestgehend die alte ist. Die wirklich speziellen Diskussionen finden schon längst nicht mehr dort statt, sondern entweder in Nischenforen oder Blogs. Übrig geblieben ist in dem Forum eine gegenüber Neulingen fremdelnde Community, die weitestgehend lieber unter sich bleibt und vor allem eines zu haben scheint – Angst. Angst vor dem Euro, Rußland, den USA, der Wahrheit über Flugzeugabstürzen nachzugehen versucht, den Ukrainekonflikt behandelt und anderes mehr. Die Politikthemen sind zahlreich und die wirklichen Second-Life-Themen rar, es hat doch eine deutliche Verschiebung des Schwerpunktes im Forum stattgefunden. Sehr schön hatte es auch dieser ominöse Blogger forumliert, den Uli Jansma hier zitierte: zu viel Offtopic, zu viel Politikbeiträge wenn man die Anzahl anschaut, es ist inzwischen mehr Politik- und Wirtschafts- als Secondlife-Forum. Die Meinung über die politische Gesinnung allerdings kann man getrost knicken.

Woran das liegt? Vermutlich daran, dass man irgendwann einfach mit den meisten Themen in Second Life eben durch ist und einem dann nur noch so etwas bleibt, ich weiß es nicht. Und wenn man nicht über Politik streitet, dann dreht sich das Forum zur Not eben mal wieder um sich selber, wie erst kürzlich mal wieder ein Sturm der Entrüstung und Kritik auf die Moderatoren einprasselte. Man hat offensichtlich aus der Vergangenheit wenig gelernt und es war eben mal wieder nun soweit.

Slinfo.de zeigt das typische Endstadium vieler Forenprojekte, die in sich erstarrt sind: einerseits herrscht noch genug Restleben und es zuckt munter vor sich hin, andererseits ist man unfähig, noch wirklich Neulinge dauerhaft zu binden und diese zu integrieren. Wenn das so weitergeht, dann wird es sich irgendwann wie damals das Fairforum auch einfach in Wohlgefallen auflösen und nicht mehr sein. Puff, weg ist es! Davor ist kein Forum gefeit, wenn es sich nicht ständig selbst erneuert, kann das jedem passieren.

Und wenn schon gar Ganzbaf Nothilfe für das Forum haben will, damit ihm seine tägliche Quelle trollischer Freuden erhalten bleibt und Zasta aus dem Exil fröhlich mitquakt, nun ja, das sind dann schon so zweifelhafte Komplimente, die einem an der Lebensdauer und -fähigkeit des Forums doch zweifeln lassen. Wobei ein paar Jahre dürfte es schon noch machen – die Frage ist nur, als was und wieviele.

Festungen Gors, heute: die Dead Island Outlaws

Heute gibt es mal ein Novum, denn das erste Mal in der Geschichte der Serie schreibe ich nicht selber, sondern verweise einfach auf einen Beitrag von Shay zu den Dead Island Outlaws.

Wer bisher nie so recht verstanden haben sollte, wieso ich von Kool-Door nichts halte, der kann es dort reichlich bebildert sehen beim Stadttor und auch sonst. Wer freiwillig auf diese Sim geht, um dort zu spielen, dem kann man auch nicht mehr helfen. Wer so etwas wie das Stadttor baut, der kann und will einfach mit aller Gewalt nicht verlieren.

Interessant sind auch die Meinungen der Kapitana zu BDSM und die No-RP-Liste in ihrem Profil. Im Grunde scheint sich die gute Frau in der RP-Tür geirrt zu haben.

Mambas mal wieder

Bei Cori schwappt gerade mal wieder die übliche Welle der Empörung von Mambas über sie herein, die es nicht verstehen wollen oder können, was man für Probleme mit deren Rolle an sich so hat. Das Thema selber ist für mich auch alles andere als neu, offensichtlich aber kocht es immer wieder und wieder mal hoch.

Zunächst einmal die paar harten Fakten, die es zu der Rolle gibt:

  • die Mambas existieren als ein eingeborener Stamm bzw. Volk in den Dschungeln von Schendi und sind dort als Menschenfresser bekannt,
  • sie benutzen Speere und Messer als Waffen,
  • sie bilden Dörfer mit einer gewissen Gesellschaftsstruktur,
  • sie machen Jagd auf die Pygmäen und diese fürchten sie,
  • sie legen gerne ihre Opfer mit Hinterhälten herein,
  • vermutlich hinken sie dem Rest Gors technisch einige Jahrhunderte hinterher.

Und das ist es auch schon im Großen und Ganzen, was man in den Büchern über die Mambas lesen kann; sie sind eine absolute Nebenrolle einer Nebenrolle, einfach nur Staffage, um den Dschungel ein wenig gefährlicher zu gestalten und ansonsten nicht von weiterer Bedeutung.

Das bedeutet, die Mambas an und für sich geben ein ganz grobes Gerüst vor und lassen viel Spielraum für die Ausgestaltung der Rolle. Als Vorbild dafür kann man sich dann ja irdische Völker suchen, die im Dschungel leben und entsprechend nehmen. So ist es ja auch geschehen. Goreanisch ist die Rolle auf jeden Fall, damit ist sie natürlich auch spielbar und existent.

Was aber sind die Probleme im Spiel mit Mambas? Nun…

  • Mambas kommen in den Büchern in genau einer Region vor: den Dschungeln von Schendi. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass sie die schützenden Dschungel überhaupt verlassen, dafür müsste schon eine Katastrophe größeren Ausmaßes geschehen. Anders ausgedrückt: dass Mambas auf weite Reisen gehen, ist so gut wie ausgeschlossen. Mambas gehören als Rolle in den Dschungel, d.h. auf eine Dschungelsim und müssen dort dann auch streng genommen spielend nur da aktiv sein. Das begrenzt den Anteil an rollenspielerischer Interaktion mit außen erheblich, was in der Regel bei vielen dann zu einem Lagerkoller führt und irgendwann dann gehen sie eben doch auf Reisen.
  • Inwieweit Mambas sich mit den anderen Fraktionen auf Gor verständigen können ist fraglich. Bestenfalls dürften sie einige einfache Worte sprechen, ansonsten eben ist die gute, alte Zeichensprache angesagt.
  • Auf Gor gilt das Recht des Stärkeren. Was wird ein normaler, zivilisierter Goreaner also tun, wenn er auf Menschenfresser treffen sollte, darum weiß und sie eine Gefahr darstellen und er es kann? Einen Trupp Söldner oder Krieger hinschicken, damit die mal aufräumen, was nichts anderes als die Mambas abschlachten bedeutet. Die Mambas sind ja an sich nicht doof und wissen darum, also schränkt auch das den Grad möglicher Interaktion mit außerhalb ein.
  • Das Limit vieler Mambaspieler: kein Tod. Einerseits den Menschenfresser geben und rollenwidrig überall rumreisen und kämpfen wollen, andererseits dann erwarten, dass der Rest der Mitspieler sein Spiel soweit verbiegt, dass die Mambas nur mit Samthandschuhen angefasst werden. Das geht schon mal gar nicht.

Und das sind die Probleme mit der Rolle: entweder man nimmt die Rolle ernst – dann bedeutet es, dass die Mambas nur dort im Spiel vorkommen können, wo sie in den Büchern beschrieben sind. Mambas im Torvaldsland beispielsweise? Ein Ding der Unmöglichkeit. Sollte man solche weitgereisten Mambas aber dann dort akzeptieren, dann kommt es auf das Auftreten an und spätestens dann, wenn man sie als wertlose Wilde und Gefahr erkennt, wird die Wahl an Möglichkeiten eng, wie man mit denen umgeht: entweder man tötet sie oder lässt sie laufen. Und da viele Mambaspieler den eingebauten Gottmodus aka „kein Tod“ als Limit haben, lässt man sie eben laufen und das war’s.

Bei Cori beschrieb das mal früher jemand  in den Kommentaren treffend so:

Das Problem der Mambas ist nach wie vor, dass sie überall meinen mitmischen zu müssen, aber aufgrund ihrer Rolle das eigentlich nicht können und sich dann wundern, wenn der Rest der Mitspieler sie rollengerecht behandelt und meidet.

Das ist für sie dann nur intolerant, sie jammern dann gerne offen dämlichst herum und finden es Scheiße, wenn man sie meidet, fordern Toleanz ein! Dass sie sich aber selber für diese Ghettorolle entschieden haben, das interessiert sie absolut NULL! Und oh ja, Mamba sein ist doch so toll!!1!

Nur wenn es so toll ist, warum jammern sie dann immer? Tja…

Wie gesagt: alles kein Problem, wenn sie denn unter sich dort bleiben, wo sie in den Büchern vorhanden sind und man sie dort besucht oder sucht. Alles darüber hinaus wird schwer… und das ist eben der Knackpunkt, weil viele Mambaspieler es irgendwann unter sich alleine dann nicht mehr aushalten und auf Reisen gehen.

Zombieparade bei Cori

Cori schreibt einen Artikel zum Thema Combat. Der Artikel wird kommentiert. Und die Kommentare haben es diesmal in sich, denn da kriechen auf einmal Gestalten ans Tageslicht, die man so normal nicht mehr zu Gesicht bekommt, aber dort zeigen sie ihr hässliches Haupt.

Die Kommentare dort drüben sind ein Paradebeispiel dafür, warum es einfach besser ist, seine Kommentare zu moderieren.

Combat – zu Tode reguliert

Häufig beklagen sich ja viele Goreaner der kämpfenden Fraktion darüber, dass es kaum noch möglich sei, zumindest im deutschen Gor denn auch noch wirklichen Kampf zu finden. Einerseits stimmt das. Andererseits schieben diese Kämpfer dann gerne die Schuld für den Schwund am Kampf der BTB-Fraktion zu und dass diese ja komischerweise etwas dagegen haben, mit Admiralinnen spielen zu wollen, die die BTBler auf deren Sim angriff.

Zum Teil ist der Vorwurf natürlich berechtigt; zum Teil kommt es aber auch woanders her, dass es so gut wie noch kaum Kampf gibt, denn es gilt hier das schöne, alte Sprichwort „Wie man sich bettet, so liegt man.“ Und wie man sich bettet, also seine eigene Sim bebaut und mit Regeln bestückt, da redet den Kämpfern kein BTBler rein, das machen die alles in Eigenverantwortung unter sich aus.

Und was sollte man denn auch schon haben gegen:

  • zig Regeln, wie ein regelkonformes Fesseln, Wiederbeleben im Kampf bzw. nach dem Kampf und Entwaffnen auszusehen hat,
  • die allseits beliebten Kool-RP-Türen, deren Besitzer sie sofort öffnen können, weil sie da einen Schlüssel haben, aber Fremde sich erstmal einen Abwürgen müssen, bis sie das Ding geöffnet bekommen und bitte schön auch hier mit ellenlangen Emotes, und am Besten baut man im Stadttor dann gleich mindestens dreimal hintereinander so eine Tür, damit der Angreifer irgendwann einfach die Lust verliert und man „invalid“ schreien kann,
  • dazu verbunden mit Verboten für Enterhaken und ähnlichem Gerät, aber gleichzeitig überall verbaute Rutschseile für die Verteidiger hin zu allen wichtigen strategischen Stellen,
  • Verboten auf Hügel klettern zu dürfen,
  • Verbote zu Schwimmen,
  • genau festgelegte Raidratios oder gar noch Raidzeiten,
  • Reliefgestaltung, die alle Vorteile auf Hand der Verteidiger und alle Nachteile bei den Angreifern hat,
  • megalange Wege vom Landepunkt bis zur eigentlichen Siedlung,
  • Fallen allerorten, in denen die Angreifer reintappen können,
  • GM-Regionserver-Einstellungen, die den Verteidiger haushoch übervorteilen,
  • dem typischen OOC-Rumgejaule, wenn jemand verliert verbunden mit
  • Entfesselungskünstlern, die nachdem sie gefesselt sind, in ein paar Minuten wieder frei und weg sind?

Das sind alles Sachen, für die die BTBler nichts können und die Combatler massiv übertrieben haben. Und auch und vor allem daran ist Combat gestorben und nichts anderem, weil alle nur gewinnen aber keiner verlieren will und es einfach nur noch bis ins lächerlichste überreguliert und damit letzten Endes zu Tode reguliert wurde.