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Burkhard Schröder ist Yuroki Uriza

Yuroki Uriza könnte manchem, trotzdem er hauptsächlich im englischsprachigen Gor unterwegs ist, ein Begriff sein. Er ist der Herausgeber der „New Voice of Gor“, die regelmäßig eine deutsche Sparte enthält und in allen relevanten deuschsprachigen Gruppen verteilt wird, wobei sie zweifelsohne als eine der in world Publikationen zum Thema Gor überhaupt gerechnet werden kann, wenn sie nicht gar die bedeutendste ihrer Art ist.

Er ist der Besitzer des „House of Yuroki“, einem weitverzweigten und schon lange existenten goreanischen Handelsimperiums.

Er ist der Besitzer und Betreiber der BtB-BildschirmfotoSim „Tancred’s Landing“ und ich bin mir ziemlich sicher er steckt auch hinter dem Avatar Raschid Hassanein, der immer mal wieder ein wenig gerne in Gor auf Deutsch trollte und durch gezieltes Lancieren von Mitteilungen für Aufruhr in der Gruppe sorgte.

All das und sicher noch viel mehr ist in world Yuroki Uriza, es handelt sich dabei im internationalen Gor um eine feste Größe. Warum ich diese schreibe? Dies ist ganz einfach, weil es sich bei dem Spieler hinter Yuroki Uriza vermutlich um eine der prominentesten deutschsprachigen Personen auf Gor überhaupt handeln dürfte, nämlich der Berliner Journalist Burkhard Schröder. Dass Schröder Yuroki Uriza ist, schreibt er selber bei sich in seinem eigenen Blog und ist damit absolut kein Geheimnis.

Kommen wir damit zur Prominenz. Woran kann man die fest machen? Ein Indiz ist, dass Burkhard Schröder über seinen eigenen Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia verfügt, der bis heute von all den Löschfanatikern dort unangetastet blieb. Überspitzt gesagt: er ist nach den aktuellen Kriterien für die Wikipedia relevant. Er ist damit meines Wissens der einzige deutsche Gorspieler, über den man etwas überhaupt auf die Art und Weise in der Wikipedia lesen kann. Das hat bisher sonst keiner geschafft.

Schröder selber, so kann man in der Wikipedia lesen, ist am 10. August 1952 in Holzwickede (NRW) geboren worden und momentan damit 61 Jahre alt. Bekannt wurde er durch eine Vielzahl von Publikationen und Büchern, wobei seine Recherchen zum Thema Tron mit die bekanntesten sein dürften, die in der Hackerszene geteilt aufgefasst wurden und zu einem offenen Disput von ihm mit dem CCC im Jahre 1999 führten. Auf Amazon finden sich noch weitere Bücher von ihm, unter anderem zum Thema Rechtsextremismus und Verfassungsschutz/Geheimdienste.

Schröder ist weiterhin langjähriger, fester Autor bei der Publikation „telepolis“ des Heise-Zeitschriftenverlags in Hannover und hat für diesen eine Vielzahl an Beiträgen verfasst. Auch kam er 2008 in den Genuss einer Hausdurchsuchung bei sich durch die Berliner Polizei, weil man angeblich Explosivstoffe in seiner Wohnung vermutete. Es mutete stark als Behörenwillkür an und endete für ihn mit einem Freispruch.

Neben all seinen goreanischen Rollenspielblogs betreibt er auch seit 2003 sein Hauptblog namens „Burks Blog“, auf dem er neben Gor-Rollenspiel, das hier nur eine Nebenrolle einnimmt, über frühere Reisen referiert, zur aktuellen politischen Lage schreibt, die Fortschritte seines Lauftrainings publiziert und anderes mehr.

Eines von Schröders Hauptanliegen ist auch die Verbreitung von kryptographischen Kenntnissen in der Bevölkerung; er war Gründungsmitglied der nicht mehr existierenden German Privacy Foundation und arbeitet nun unter dem Projekttitel „German Privacy Fund“ an einer Vielzahl an Anleitungen, wie man Emails und andere Kommunikationsmedien hochgradig verschlüsseln kann.

Sicher ist, Schröder teilt auch mal durchaus gerne aus und beschäftigt sich auch mit Themengebieten, wo die Gesellschaft von heute lieber bewusst nicht so genau hinsieht. Damit hat er sich im Laufe seines Lebens längst nicht nur Freunde gemacht.

So oder so, er ist sicherlich einer der prominentesten Vertreter, der sich ins Gor-Rollenspiel verirrt hat und auch eine Beschäftigung mit der Person hinter den Pixeln ist in dem Fall äußerst interessant und spannend. Es lohnt sich allemal.

Impressionen vom „goreanischen“ Wandermarkt

Märkte sind ja an und für sich eine gute Idee. Aber die sind doch in character gedacht, oder?

Kaum war ich unten auf der Sim, war das Erste, was mir entgegen schallte, das hier:

sooooo verehrte gäste die tanzen Lieben Leben die tanzgruppe gibt uns heute ein exklusives material das von der erde zu kommen scheint. sie benutzen den Media player für die musik also nicht den landstream einschalten. der chef der truppe sagt dann Musik ab und weige sekunden später werdet ihr es dann auf dem media hören. für die synchrone darstellung der tänzen spolltet ihr nahe auf sie zoomen und so werdet ihr es auch nicht verpassen

Dann gab es noch eine Tanzgruppe; ein Mann also US-Polizist verkleidet und vier Frauen in orangenen Einteilern mit High Heels und den Brüller hier:

Wer weiss, was unsere Tänzerinnen angestellt haben. Sie wurde eingebuchtet und dürfen jetzt einige Zeit im Knast verbringen. Wie sie die täglichen Gymnastikstunden gestalten, zeigen sie uns im folgenden Tanz. Viel Vergnügen …

Na wenn das so ist, dann kann ich da auch zivil rumrennen, wozu brauche ich dann noch die Gorklamotten, denn bist du in Rom, tu es den Römern gleich. Oder so. Also gesagt, getan. Gestört hat es niemand.

Das Angebot: fast 90% Waren von G&S sowie gegen GM-Coins. Mh, meines ist es nicht, aber offensichtlich gibt es da genug, denen es gefällt. Egal, das war mein persönlicher WTF des Tages.

Einen hab ich noch…

…und zwar gibt es nun ein junges, neues, hoffnungsvolles Blog namens „be Gorean“ und als Untertitel „gorean stuff.“ Damit ist das Themengebiet für mich eindeutig abgegrenzt. Der Aufmachung nach dreht es sich dabei um goreanische Rollenspieloutfits oder vielmehr das, was die Macher dieses Blogs denn so dafür halten. Es reiht damit nahtlos in die wachsende Gemeinde der Ungorfashionblogs ein, die sich für Gor halten.

Besonders toll finde ich dabei den Beitrag „Raven“ – also vom ästhetischen Standpunkt alleine betrachtet durchaus gut. Nur: all das, was da gezeigt wird, hat mit Gor so viel zu tun wie Darth Vader in einem Mittelalter-LARP, nämlich gar nichts.

Die Macher des Blogs sind Raven Demen und Chri Burnstein. Burnstein erlebte ich das erste Mal Anfang 2009 in Talbot im Rollenspiel und eigentlich, so sollte man meinen, könnte inzwischen auch mal sich bei ihm rumgesprochen haben, wie man sich auf Gor rollengerecht kleidet, aber wenn ich mir nun seinen Blog betrachte, dann gibt es da bei ihm in den letzten fünf Jahren absolut keinerlei Entwicklung, naja fast keine. In seiner Feuerbringerphase unter Cry Hawker damals zeigte er schon, dass er anders kann, wenn er denn will oder vielmehr muss.

Alles in allem ein Blog mit netten Bildern, aber der Gorgehalt ist absolut Null und hat damit überhaupt nichts zu tun. Nicht mehr und nicht weniger.

Hätte Zeusel gerade nicht seine drei Posts für das Jahr abgeliefert, dann würde er sicher im Grab rotieren. Aber so passt das zeitlich ganz gut zusammen und er rotierte eben präventiv schon mal, so kann er sich das nun einfach sparen.

Der Norden nervt einfach

Es ist mal wieder soweit: der Norden im Deutschgor nervt einfach wieder tierisch, eigentlich nervte er ja schon immer gehörig.

Genauer: es nervt einfach, dass es überall Met gibt und dass die selbsternannten Nordmänner, die sich für Nordmänner halten aber wie grenzdebile Dark-Urban-Trottel herumlaufen, die man nicht ernst nehmen kann, ernst genommen werden wollen und mit ihrem Pseudomachowikingergetue sowie dem Lied „Südwürmer sind alles Schwächlinge“ allen nur furchtbar auf die Nerven gehen.

Das zeigt einfach wieder einmal nur, dass bei denen nur ein beschränktes Rollenspielsverständnis Marke „auf der Sim gibt es nur die Leute, die als Avatar vorhanden sind“ existiert.

Nehmen wir mal Kasra, dort habe ich es in letzter Zeit selbst erlebt, wie drei Pseudonordmanntannen da auf großen Zampano machten, weil sie sich sicher fühlten und damit gehörig selbst blamierten. Wenn man nur die Punkte auf der Karte zählt, dann kann man das vielleicht so machen.

Wenn man aber mal nur ein wenig nachdenkt, dann ist es so: Kasra ist eine Stadt mit einer stehenden Stadtwache, sagen wir meinetwegen mal mit 10000 Einwohnern. Nur weil ich nicht ständig Avatare sehe, wird die Stadt dadurch nicht kleiner. Man selber ist als Nordmann alleine und tausende von Kilometern von der Heimat entfernt, also ist es da für das persönliche Wohl deutlich besser, man passt sich an und benimmt sich, weil es sonst sehr schnell sehr böse werden kann.

So und nicht anders ist es, wenn man seine Rolle ernst nimmt und auch ernst spielt. Aber 99% der Nordmanngewächse sind schon diese kleinen Feinheiten und Selbstverständlichkeiten des Rollenspiels im Süden deutlich zu viel. Damit nerven sie einfach nur und ich warte noch immer darauf, dass irgendwer die Oase der drei Langhäuser in der Tahari eröffnet.

Denn eines ist sicher: dieses Verhalten stirbt nie aus, weil die Dummheit des Menschen nicht ausstirbt. Aber wehe, man gibt den Leuten dann mal rollengerecht kontra, dann jammern sie OOC oft herum, man würde ihnen ihre Rolle ja verleiden oder sie unspielbar machen. Das ist einfach nur noch lachhaft.

Ein paar Gedanken zu Kasra

Ich habe in letzter Zeit ja recht viel und oft in Kasra gespielt gehabt, was einfach damit zusammen hängt, dass ich quasi nach dort eingeheiratet habe und Isabell seit dem 5. Februar meine freie Gefährtin ist.

Persönlich kenne ich Kasra fast seit dem Anfang der Sim. Ich war dort das erste Mal, als die Sim gerade drei Wochen alt war, frisch, unverbraucht und zu allem fähig. Damals war das prägende Element der Sim noch die Herberge Feuerkrug mit dem Wirtsehepaar und den beiden Kampfkajirae Sandra und Rikka. Ich war dabei, als Kim noch als Taluna den Brief ihrer Mutter am Lagerfeuer las und so zur ersten Regentin von Kasra wurde, ich habe erlebt, wie man vorher – was heute völlig undenkbar scheint – wochenlang durch Gruppenmitteilungen in „Gor auf Deutsch“ einen Regent für Kasra suchte.

Ebenso war ich beim Krieg Belnend gegen Kasra dabei, den ich im Hintergrund mit eingefädelt hatte, da war Kasra damals unser Wunschpartner – und vieles mehr. Ich habe die Sim immer mal wieder besucht, meist aber nie so lange da gespielt wie in den letzten Wochen, ganz einfach, weil es dazu keinen Grund gab, denn in Belnend gab es ja genug für mich zu tun.

Nun hat sich das ja geändert, und ich habe einige Blicke nach Kasra werfen können, wie man da so spielt und wie die Sim nun so tickt. Das Bild dabei, welches ich inzwischen habe, ist ein wenig durchwachsen.

Das aktuelle Kasra ist baulich gesehen das beste Kasra aller Zeiten, darüber muss man nicht weiter diskutieren. Die Häuser sehen sehr schön aus, und obwohl der Stil oberflächlich schlicht ist, ist alles wie aus einem Guß gebaut und sehr stimmig. Also vom Simaufbau her kann man sich da absolut nicht beklagen.

Spielerisch gesehen ist es aber eine andere Sache. War früher der Feuerkrug das Zentrum der Stadt, so hat sich die Stadt in den letzten Jahren deutlich vom Feuerkrug weg entwickelt hin zu einer Stadt, wo dieser noch am Rande interessant ist, die Fischsuppe ist schon lange vergessen, die Kampfkajirae ebenso und er wird nur noch als Staffage gebraucht, um sich so ein wenig zu zeigen. Es findet nun viel mehr Spiel auch woanders statt, der Feuerkrug ist noch eben erste Anlaufstelle für Fremde/Neuankömmlinge, hat aber seine zentrale Stellung im Spiel schon lange verloren.

Früher war Kasra der Feuerkrug, heute liegt in Kasra der Fokus deutlich mehr auf der Simulation einer kompletten Stadt, wo dieser nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Das entwickelt sich eben im Laufe der Zeit und ist so.

Wenn ich so an all die Jahre zurück denke, dann muss ich aber sagen, gefiel mir die frühere Zeit persönlich deutlich besser, als der Feuerkrug der Mittelpunkt der Stadt war. So waren alle gezwungen, in einem Raum zu agieren, es gab sehr viel gemeinsames Spiel und vor allem, so finde ich, war man in Kasra damals allen möglichen Rollenspielimpulsen deutlich aufgeschlossener, als man es heute noch ist. Aber das ist eben schon lange Geschichte.

Heute besteht Kasra vor allem und zu allererst aus den Großkastigen, die sich im Rat der Stadt austoben sowie einigen wenigen, kreuzunglücklichen Stadtwachen. Es kommt teilweise für mich extrem bürokratisch rüber und selektiv, was Rollenspiel anbelangt. Nun bin auch ich sicher kein Heiliger, was Rollenspiel und Selektion anbelangt, aber in Kasra kommt es mir nun wirklich sehr extrem vor.

Auch bin ich der Meinung, dass das Konzept, einen IC-Herrscher wählen zu lassen, der nicht zwangsweise die prägende OOC-Gestalt der Sim sein muss, zumindest dort nicht wirklich funktioniert. So etwas führt eben zwangsweise immer zu Spannungen und Reibungsverlusten, gut ich sehe sie nicht, aber spüren kann man es schon.

Was bleibt ist eine schön bebaute Sim, auf der viele wohl mehr ihren eigenen Spielen zuhause nachgehen – und das aus gutem Grund. Verdenken kann ich das niemandem, und in der Tat bin ich in dem Fall mal wirklich der Ansicht: ja, früher war es da besser. Aber das ist eben meine ureigene Meinung, andere mögen anderer Meinung sein.