second life

Der Einbau des Mesh-Deformers ist in Gefahr!

Wie alle wissen, die bereits mit Meshkleidung Erfahrung haben, ist das Hauptproblem daran, dass man die Kleidung nicht seinem Shape anpassen kann, sondern seien Shape bisher der Kleidung anpassen muss. Das ist für viele ein großer Hemmschuh, sich Mesh zuzulegen, da sie dazu nicht bereit sind. Seit November 2011 nun arbeitet Qarl Fizz an einem Stück Software, den sog. parametrischen Meshdeformer, dessen Programmierung von SL-Bewohnern finanziert worden ist und dass genau diesen Umstand beheben soll. Damit würde sich dann die Kleidung dem Shape anpassen und gut, die Designer würden mehr verkaufen und Linden Lab selber erklärte sich dazu bereit, das in seinen Viewer einzubauen. Inzwischen gibt es sogra einen Projektviewer von Linden Lab mit dem Feature und Qarl arbeitet wieder heftig daran, also dachten alle das wird gut. Bis heute!

Denn im zugehörigen Jira STORM-1716 schlägt nun ausgerechnet der bisher in der Community wohl geschätzte Oz Linden, der sich für die Viewerentwicklung bei Linden Lab insgesamt verantwortlich zeigt, ganz andere Töne an.

Es begann damit, dass Oz Linden am 3. Mai einen Aufruf im JIRA startete, dass Linden Lab zu Testzwecken von Designern Meshes bräuchte, um das Feature zu testen und Regressiontests zu bauen, für den Fall des Einbaus der Funktion.

Am 8. Mai – also nicht mal fünf Tage nach dem Aufruf nur im JIRA! – dann kam von Oz folgender Kommentar, der mit Sorge aufgenommen wurde:

Perhaps this issue really isn’t all that important, or worth the trouble to integrate.

So far, only one designer has responded with one test garment.

Let me be clear – the lack of test material is a major blocker for testing, and therefor accepting, this proposed feature. If you want it, step up and do it soon.

Oz zeigt sich darüber enttäuscht, dass bisher nur ein Designer Material zur Verfügung gestellt hätte. Daher sei die Funktion vielleicht gar nicht so wichtig, wie viele tun würde oder es gar überhaupt wert, integriert zu werden. Der Mangel an Testmaterial sei ein Problem beim Testen und damit letztendlich für den Einbau dieser Funktion. Wenn man das immer noch wolle, solle man endlich seinen Arsch kriegen und Linden Lab schnell Testmaterial schicken.

Danach startete natürlich ein entsetzter Aufruhr, was denn dieser Tonfall solle und überhaupt sei JIRA dafür das falsche Medium, es seien zwar viele Designer als Abonennten des Tickets mit dabei, aber längst nicht alle würden Mesh erstellen. Also bekam Oz umgehend die Retourkutsche zu hören, das läge an schlechter Kommunikation von Seiten Linden Labs, wenn dann müsse man das an besserer Stelle kommunizieren.

Oz antwortete darauf dann damit:

Good suggestion, Sabina… done.

I don’t think it’s fair to say that no one knows.. there are 175 Watchers on this issue who got mail when I posted the request, and it did get picked up in at least one fairly popular blog.

However, the forums may reach a wider audience… let’s see.

Oz findet also die Idee gut und hat das nun bereits getan. Allerdings findet er es unfair zu sagen, keiner würde von dem Aufruf wissen, denn 175 Leute hätten das Ticket abonniert und damit den Aufruf per Email bekommen, außerdem sei er in zumindest einem populären Blog geposted worden. Allerdings könnten die Foren vielleicht ja eine bessere Reichweite haben und genau das probiere er nun aus.

Mit seinem recht harschen Tonfall sowie auf einmal der Eile, die Linden Lab nun in der Sache an den Tag legt, hat Oz viele Leute verstört. Dazu kommt, dass er von den Einsendern für Testmaterial verlangt, dass sie eine Mitwirkungserklärung unterschreiben sollten. Diese gibt es aber nicht im Wiki, sondern wohl nur bei Oz per Email und darüber, was darin steht, hüllt er sich im JIRA in Schweigen. Vermutlich geht es darum, dass Linden Lab die Teile für seine Regressionstests verwenden darf und man ihnen so dafür ein uneingeschränktes, dauerhaftes Nutzungsrecht einräumt.

Damit geht zunächst einmal der Appell an alle Designer: wenn ihr mithelfen wollt, dass der Meshdeformer kommt und ihr Mesh im Angebot habt, dann schickt doch Linden Lab Testobjekte. Letzten Endes profitieren wir dann alle davon.

Wer Objekte dafür beisteuern will, hier ist die Anleitung, wie man das mit dem Projektviewer tun kann.

Das Problem an der Sache ist: im JIRA wird man wohl kaum in der Masse an die Designer herankommen, die Oz braucht um seine Testobjekte zu bekommen. Er hat nun ebenfalls im offiziellen SL-Forum einen Aufruf gepostet, aber auch dort ist es fraglich, ob er seine Zielgruppe gut erreicht. Es ist wohl mal wieder einer derjenigen Fälle, in denen Linden Lab ein Feature fundamental anders bewertet als seine Benutzer und in der Kommunikation zu versagen droht.

Was tun? 
Nun, ganz einfach wenn ihr den Deformer wirklich haben wollt, dann sprecht alle euch bekannten Designer die in Mesh machen darauf an, dass genau dieses Feature gerade auf er Kippe steht, weil Linden Lab händeringend Testobjekte für seinen Viewer sucht und gebt ihnen den Link mit dem Aufruf, was Linden Lab genau sucht. Noch ist es nicht zu spät!

Das zarte Geheimnis hinter dem Schleier

Heute gibt es mal einen Gastbeitrag zum Thema freie Frauen. – Bart

Im Rollenspiel ist es nicht immer ganz einfach, die Vorgaben des jeweils gewählten Settings umzusetzen. Speziell wenn es sich wie bei Gor um eine Fantasywelt handelt, die ein mäßig begabter Autor in x Romanheftchen umgesetzt hat, die aber eigentlich nie dazu gedacht war, irgendwann einmal als Rollenspielsetting zu dienen.

Da es ein eigenes Buch füllen würde, den ganzen Rollenspielrahmen auszubreiten, beschränke ich mich auf ein kleineres Thema: Die Kleidung der freien Frauen bei Norman und auf (Deutsch-)GOR.

Wie kleidet sich also eine freie Frau in den Büchern? (Theorie)
Laut Norman ist die Kleidung der freien Frau vom Stand, dem Anlass und der Region unterschiedlich. Die Mär, die sich online eingeschlichen zu haben scheint, dass nur Frauen der Tahari voll verschleiert sind, ist allerdings nicht wahr.

Frauen der hohen Kasten tragen schwere Roben, vergleichbar mit der Burqa in muslimischen Ländern, nur ungleich prachtvoller, je höher die Frau steht. Die Roben dürfen alle Farben aufweisen, allerdings überwiegt meist die Kastenfarbe.

Niedrige Kasten sind einfacher gekleidet, benutzen gröbere, billigere Stoffe. Die Frauen sind dabei fast vollständig von Stoffen verhüllt, nur ein schmaler Spalt bleibt für die Augen.

Schleier
Eine einfache Frau der niederen Kasten besitzt oft nur einen Schleier, der für sämtliche Anlässe genügen muss, die höherkastigen Ladies tragen je nach Anlass auf der Straße schon zwei bis zehn Schleier. In Torvaldsland werden dagegen recht selten Schleier getragen.

Kosmetika und Parfüm
Außerdem schminken sich Freie Frauen vieler Gegenden selten und tragen kein Parfüm, da dies Dinge sind, die Sklavinnen eben tun, genau wie viele Freie aufwändige Frisuren tragen, die Sklavinnen eben meist verboten sind.

In anderen Gegenden wiederum, gerade sehr großen Städten wie Ar, gibt es extra Läden, die Kosmetik und Parfum für Freie anbieten.

Gründe und Konsequenzen dieser Tracht
Der erste Grund der Verhüllung liegt auf der Hand. Sie müssen sich von Sklavinnen abheben, deutlich ihren Stand zeigen. Eine Verwechslung mit einer Sklavin ist genauso schlecht, als wenn sich ein Mann an „sklavenhaftes Verhalten“ erinnert fühlt, weil die Frau sich wie eine anzieht – beides kann die Versklavung nach Verfahren vor dem Stadtrat nach sich ziehen.

Ein weiterer Grund liegt natürlich darin, dass sich ein Dieb kaum die Arbeit machen wird, eine Frau zu stehlen, von der er nicht sagen kann, ob ihr Gesicht hält, was die Stoffe versprechen. Noch dazu, weil er sich nie sicher sein kann, ob eine Freie ihre Gewänder nicht mit Giftnadeln gespickt hat. Lieber stiehlt er eine Sklavin, bei der er deutlich sieht, was er sich ins Haus holt.

Und es gibt einen dritten Grund für diesen aufwändigen Kleidungsstil: Er gehört sich einfach. Er ist Tradition und zeugt von Anstand und guter Erziehung. In manchen Städten ist er sogar Gesetz, vor allem die Verschleierung. Dort wird wiederholter Verstoß gegen die Schleierpflicht mit Versklavung geahndet.

Jedoch gilt auch in anderen Städten, in denen eine gesetzliche Regelung fehlt, eine gesichtsnackte Frau als sozialer Fehltritt und wird Repressalien ausgesetzt sein, zumindest dem Spott und den Beleidigungen der anderen.

Im Gegenzug ist auch das gewaltsame Entfernen der Gesichtsschleier einer freien Frau eine schwere Straftat und wird entsprechend verfolgt.

Das lässt sich ja ganz leicht auf unsere eigene Kultur übertragen: Wie wird jemand auf der Straße angesehen, der sich nicht den Erwartungen der breiten Masse gemäß kleidet?

Kommt ein Mädchen mit der Burqa in die Schule, wird sie gehänselt und ausgelacht. Setzt sich eine Frau damit hinters Steuer, wird sie von der Polizei angehalten. Es gilt das Vermummungsverbot.

Praxis
Wie aber setze ich, wenn ich die Rolle gewählt habe, diese Vorgaben in Second Life um? Will ich sie überhaupt eins zu eins umsetzen, also „by the books“ spielen? Vor dieser Entscheidung steht jeder Rollenspieler einmal, der sich genügend eingelesen hat.

Und für jede freie Frau ist die Lage nur zu ärgerlich. Da hat man sich gerade einen wunderschönen und wunderteuren Skin geholt, den noch geschmückt mit Tätowierungen und einer genauso schönen wie teuren Haarpracht und allen sonstigen Schikanen, die gerade so Mode sind, von Candyketten im Mund bis Primfüßen an den Beinen und dann soll man ihn so zudecken, dass er zum Schluss aussieht wie Papa Schlumpf auf Ectasy. Das will nicht jede/r ihrem/seinem Avatar antun, und schon steht sie/er vor einem Problem.

Entweder, man kauft sich tatsächlich solche Roben, zuckt mit den Achseln und denkt sich „btb ist btb“. Das sieht dann zum Beispiel folgendermaßen aus:

Oder man wählt eine Alternative dazu:

Die zweite Möglichkeit ist, sich mit Roben (also eben mittelalterlich anmutenden Ballkleidern zum Beispiel, oder wirklich Roben ohne die Haube eben) und einem Schleier zu behelfen, damit man wenigstens erkennen kann, dass unter dem ganzen Zeug eine „Sie“ und kein „Es“ steckt. Auch das ist für die meisten, die so annähernd buchnah spielen wollen, noch recht akzeptabel.

Oder man verkrümelt sich als Freie in den Norden und verzichtet dort buchnah auf Schleier.

Weniger buchnah sind dann die Varianten „ich bin Outlaw/ Piratin/ die Priesterkönigin – ich brauche keinen Schleier. Gerade diese netten Randerscheinungen sollten tunlichst in Städten Schleier tragen und möglichst verhüllt auftreten, um nicht erkannt, gefangen und getötet zu werden.

Auch kritisch finde ich die „Ich bin Nordfrau, lebe zwar schon seit 100 Jahren im Süden, trotzdem brauche ich keinen Schleier und darf auch sonst alles, was Südfrauen nicht dürfen – wie praktisch.

Ich denke, man sollte sich schon entscheiden, wo man spielt, und sich dann entsprechend anpassen. Klar, dass eine Nordfrau, die zum ersten Mal in den Süden reist, vielleicht keinen Schleier hat. Klar sie ist vielleicht nicht begeistert, son Zeug vor dem Gesicht haben zu müssen und wickelt sich beim nächsten Besuch vielleicht einen Schal um den Mund, statt in vollendeten Verhüllungsroben zu erscheinen.

Da man die Reisekultur auf SL-Gor integrieren muss, die so in den Büchern nicht passiert (außer einem Tarl Cabot, aber wenn ich irdisches Leben nachspielen wollte, würde ich auch nicht grad die Figur eines Marvel – Comichelden wählen), muss man eben mit seinem gesunden Menschenverstand überlegen, wie man die Rollen dann am besten ausfüllt.

Wenn man sich allerdings länger an einem Ort, der der eigenen Kultur fremd ist, aufhält, sollte man sich dann eben schon assimilieren, schon aus dem Grund, dort unbescholten leben zu können.

Es ist zugegebenermaßen nicht immer leicht, sich an John Normans Setting zu halten, dass er immer noch weiter ausbaut, zumal er sich dabei mehr als einmal widerspricht, wie wir alle wissen.

Man sollte trotzdem sehen, dass man sich die Grundlagen davon als kleinsten gemeinsamen Nenner setzt. In punkto Kleidung heißt das: Frauen tragen zwar keine Hosen, dafür aber Schleier, und der Ausschnitt bis zum Bauchnabel ist, egal wie toll der Ava nun aussieht, eben Sklavinnen vorbehalten.

Und, liebe goreanische Männer, seht es doch einmal so: Eine Sklavin sieht jeder, erkennt jeder sofort. Die freie Frau wahrt mit ihrer Verschleierung ihre und die Ehre ihres Gefährten. Dieser Mann hat die Frau für sich allein, während rotseidene Sklavinnen in den Büchern nicht nur von jedem angesehen werden können, sondern es auch Usus ist, dass sie von mehreren benutzt wird.

Eine Frau, von der man(n) nur die Augen sehen kann, hat etwas Geheimnisvolles. Wie mag sie wohl unter dem Schleier aussehen? Wie erhasche ich als Mann vielleicht sogar einen Blick, ohne die Regeln zu verletzen?

In dem Sinne wünsche ich noch gutes RP.

Die Gasttippse Elena 🙂

Quellen:
Rolls
Bilder:
Verhüllungsroben: Lady oookusama Hirano mit einer Robe von Art Asylum (Royal Markets)
„nur“ Schleier: Meine Wenigkeit mit einem Kleid von Anari.

Hat Second Life seine besten Zeiten hinter sich?

Auf Sluniverse gibt es gerade einen sehr interessanten Thread, der sich erfreulich sachlich und unaufgeregt dem Thema widmet, ob Second Life seine besten Zeiten inzwischen hinter sich habe – oder nicht.

Der Thread ging damit los, dass der Threadstarter Jauani die Frage stellt, was mit Second Life passiert sei – früher sei es hip gewesen, drin zu sein, heute dagegen wäre es vielen seiner alten SL-Freunde peinlich, noch mit Second Life in Verbindung gebracht zu werden. Was also ist passiert?

Zuerst gibt es ein wenig Geschichte – früher war es tatsächlich so, dass bis 2006 Linden Lab noch den Clubs für Events Geld bezahlte. Man wollte wohl eine lebhafte, interessante Szene haben und förderte diese so, aber irgendwann in 2006 wurde das Programm ersatzlos gestrichen und die Clubs waren fortan auf sich alleine sgestellt.

Einige sehen ein Problem darin, dass Linden Lab keine Geschäftsstrategie habe, wieder andere bringen es auf die einfach Formel: Second Life ist eine fantastische Idee und Linden Lab eine grottenschlechte Firma.

Die in meinen Augen beste Analyse aber in dem Thread stammt dabei von Penny Patton; hier ist ins Deutsche übersetzt, was sie dazu zu sagen hat:

Second Life war und ist eine großartige Idee, aber Linden Lab hat jedesmal den Ball fallen lassen, wenn sie die Möglichkeit hatten sich ihn zu schnappen. Nun haben wir Rodvik, der sich in Schadensbegrenzung übt. Es wird sehr, sehr lange brauchen, die zwölf Jahre an schlechten Entscheidungen und an Entwicklung in Schlüsselgebieten rückgängig zu machen.

Linden Lab hat versagt, die Inhaltsersteller mit den Werkzeugen und Funktionen zu unterstützen, die diese brauchen würden um Inhalte zu erstellen, die für normale Bewohner interessant und bezaubernd wären. Dieser Mangel an Unterstützung und Werkzeugen hat eine große Menge an potentiellen Inhaltserstellern aus Second Life vertrieben. Warum sollte man für Second Life etwas bauen, wenn es viel einfacher ist, Sachen für Unity, CryEngine, iDtech, Unreal usw. zu erstellen? Die letzteren könnten einem zudem helfen, einen Job zu bekommen, der besser bezahlt wird als die besten Inhaltsersteller in Second Life jemals zu träumen wagten.

Linden Lab hat darin versagt, die Community mit den sozialen Werkzeugen zu versorgen, die notwendig sind um einfach und intuitiv die diversen Communities und Inhalte zu finden. Die meisten ihrer Versuche, die sozialen Werkzeuge zu verbessern hatten den gegenteiligen Effekt.

Linden Lab hat darin versagt, Second Life kompetent zu fördern. Alles, angefangen von den schlechten Starteravataren zu den hässlichen, Linden gehörenden Umgebungen und DPW Projekten verjagt die potentiellen, neuen Benutzer durch das schlechte Aussehen. Das ist einfach nicht der Weg, wie man Leute nach Second Life bekommt und ihnen das Potential zeigt, was sie erschaffen könnten.

Linden Lab ruhte sich auf seinen Lorbeeren aus und versagte selbst im Bedienen von einfachsten Funktionen. Uns wurde bis zu dieser Woche gesagt, dass clientseitige AOs unmöglich seien (trotz des Faktes, dass Phoenix&Co. das bereits seit Jahren erfolgreich vorgemacht hatten). Uns wurde bis vor zwei Jahren gesagt, dass das Maskieren von Avataren unmöglich sei, bis auch das sich als falsch herausstellte.

Materialien und Normal Maps gibt es nicht. Der Aussehen-Editor ist auf so vielen Ebenen kaputt, dass er Avatare mit 2,50 m Körperhöhe und ellenlangen Armen garantiert. Die Kameraplatzierung ignoriert konsequent Jahrzehnte des Experimentierens und Praxis in der Videospielindustrie. Linden Lab hat kürzlich ein Alignment-Tool verworfen, welches Second Life eine der besseren und einfacheren Lösungen im Vergleich zu anderen 3D-Editoren gebracht hätte.

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Übrigens ist einer der Gründe, der wirklich bis jetzt Opensim daran hindert Second Life zum Frühstück zu verspeisen, dass die Opensim-Entwickler sich selbst dadurch klein machen, dass sie viele der fatalen Fehler von Linden Lab kopieren. Würden sie das realisieren und diese Fehler beheben, dann wäre Linden Lab in ernsthaften Schwierigkeiten.

Wie auch immer, Rodvik scheint die Probleme anzugehen, aber es wird ihn einige Zeit beschäftigen. Er muss die innere Einstellung von Linden Lab grundlegend ändern, all diese Probleme lokalisieren, herausfinden wie man sie am Besten lösen kann und all das braucht seine Zeit.

Wie man sich selbst über Second Life am Laufenden hält

Ab und an werde ich gefragt, wie ich persönlich es denn schaffe, mich über Second Life und dessen aktuelle Entwicklungen so am Laufenden zu halten. Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach: man muss nur wissen, wo sich die wichtigsten Informationsquellen für den Neugierigen befinden und dann diese lesen. In der Mehrzahl sind diese auf Englisch, also braucht man einigermaßen gute Englischkenntnisse oder nutzt Dienste wie den Übersetzer von Google. Diese Übersetzungen sind dann zwar nicht besonders schön, aber der Sinn wird erkennbar und das reicht dann allemal damit aus.

Was sind also die wichtigsten Informationsquellen? Nun, wie ich finde diese:

  • Second Life Grid Status Reports – wenn es zu ungeplanten Problemen im Grid, Abschaltungen oder Wartungsarbeiten kommen sollte, dann informiert dort Linden Lab darüber, ebenso ab wann das Problem behoben ist. Darüber hinaus finden sich dort Informationen über geplante Rolling Updates an den Servern.
  • Offizielles Second Life Blog – wenn es etwas wirklich grundlegendes, bahnbrechendes oder ähnliches gibt, dann wird das hier veröffentlicht. Das Blog spielt allerdings längst nicht mehr die wichtige Rolle, welche es früher innehatte, das hat sich deutlich verlagert. Die wichtigsten Meldungen sind unter „Featured News“ zu finden. Die Blogs beider Schlagzeilen sind auch auf Twitter erhältlich.
  • Die Profilseite von Rodvik Linden – wer den Account nicht zuordnen können sollte: Rodvik Linden, mit wirklichem Namen Rod Humble, ist der aktuelle Geschäftsführer von Linden Lab. Manche wichtigen Neuerungen, aber auch teilweise interessante Diskussionen finden sich kurioserweise zuerst dort, obwohl man mit dem Blog deutlich mehr Bewohner erreichen könnte. So oder so – das Beobachten dieser Seite ist ein Muss.
  • Second Life in Google+ – meist dient es nur Reposts von Infos aus dem Blog, manchmal aber entstehen da interessante und sehr themenfokussierte Diskussionen.
  • Sluniverse – eindeutig das größte internationale Forum mit Themenschwerpunkt Second Life überhaupt. Daher eine weitere, sehr gute Quelle für interessante Informationen, ab und an meldet sich dort innerhalb von wichtigen Diskussionen ein Linden oder gar Rod Humble selber zu Wort.
  • Dwell on it – das Blog von Tateru Nino, mit allerlei interessanten Statistiken zu Second Life selber und Posts zu Second Life.
  • New world notes – das Blog von Wagner James Au, der früher als von Linden Lab bezahlter Blogger für Second Life Werbung machte und nach dem Aufhören der Tätigkeit als eingebetteter Journalist das Blog bis heute in Eigenregie weiterführt. Auch wenn er manchmal recht komische Posts schreibt und manchmal ungefragt einen Haufen guter Ratschläge von sich gibt, so sollte man das Blog dennoch gut verfolgen. Es ist und bleibt einfach eine der wichtigsten Informationsquellen in der Blogosphäre überhaupt.
  • The Alphaville Herald – Second Lifes am längsten laufendes Boulevardblatt (eigentlich eine Parodie auf das Format). Man sollte es nicht unterschätzen, hat es doch in der Vergangenheit mehrere unschöne Dinge ans Tageslicht gefördert, die auch dort zuerst thematisiert worden sind und wirklich alle etwas angingen, wie beispielsweise die diversen Machenschaften von Entwicklern des früheren Emerald-Viewers oder das Gemini CDS-System.
  • Second Life Grid Survey – ein Haufen aggregierter Zahlen und daraus abgeleiteter Statistiken, die sich um die Entwicklung des Grids drehen. Da Linden Lab viele Statistiken nicht mehr veröffentlicht, eine der wichtigsten Informationsquellen dazu überhaupt.
  • Metaverse Business – ein weiterer Statistikanbieter mit vielen Zahlen zu Second Life, Opensim und mehr.
  • Second Thoughts – das Blog von Second Lifes bekanntester Kassandra namens Prokofy Neva. Wer schon immer der Meinung war, Second Life ginge den Bach runter, findet dort sicherlich viele, viele Mitstreiter – und das seit 2004. Muss also was dran sein oder anders gesagt: kann man oft nicht so ernst nehmen. 
  • Gwyneth Llewelyn – ein Blog aus Portugal, in dem mehr gemächlich publiziert wird, wenn dann dafür entweder Bilder oder äußerst lange Artikel. Der Einfluss dieses Blogs und seiner Postings wird gerne unterschätzt.
  • Twitter – genauer eine Suche nach dem Hashtag #Secondlife. Damit findet man sehr schnell heraus, was sonst noch gerade der Aufreger des Tages ist.
  • Blog vom Phoenix Viewer – auch das ist für viele wichtig, immerhin ist dies mit beiden Versionen nach wie vor der am meist genutzte TPV überhaupt.
  • Second Life Mailinglisten – wer sich für speziellere Themen interessiert, wie Server-Betas, Viewerentwicklung und anderes, dann ist das für denjenigen eine sehr wichtige Infoquelle.
Sicher gibt es noch mehr Quellen, die interessant sein könnten, dies hier sind aber Knotenpunkte in der Community. Wer sich dort informiert, und natürlich vor allem auch an den offiziellen Quellen, der dürfte gut auf dem Laufenden sein und kaum eine Entwicklung verschlafen. Wer nur das Wichtigste braucht, der ist mit den beiden offiziellen Blogs eindeutig am Besten bedient, wer noch die Aufreger der Community mitbekommen will, nimmt Sluniverse und die diversen Blogs dazu.

Rants in Folge

Nea hat’s heute von „Tanten und Tunten“ und wie diese das Gor-RP ruinieren, Georg bläst fast zeitgleich und unabhängig davon ins selbe Horn mit seinen „Thesen„, die manche für bare Münze halten und das Spiel zu eindimensional halten.

Zur Abwechslung habe ich mal selber keinen Rant auf Lager, aber frage mich, was im RP los sein mag, dass das gerade mal wieder aufläuft. Die einfachste Erklärung dafür: heute ist Vollmond! Wer hätte es gedacht.

Ein Haufen Zeug

Weil es zu viel zu posten und ich zu wenig Zeit habe, hier in aller Kürze die Kurzfassung:

  • Kasra will sich eine Gesetzgebung verpassen, was wie oder warum auch nicht ist Gegenstand einer Diskussion und man ist geteilter Meinung darüber. Naja, kann man machen wer mag, ich mag das nicht allzu starr und kompliziert, das ist das Recht im RL schon mehr als genug. Ich persönlich mag es willkürlich, korrupt (da ist bisher kaum einer drauf gekommen) und Entscheidungen nach eigenem Gutdünken je nach Tageslaune. So spiele ich das. Georg hat das dann auch noch bei sich ein wenig weiter thematisiert und offenkundig findet er Bürokratie nur „bah“, aber irgendeine Lösung wird man sicherlich schon finden.
  • Als ich hier in den Kommentaren zu Port Kar mal fragte, wie die dort das Würfeln handhaben, hat Kenny bei sich drüben mal erklärt, wie man das in Brundisium handhabt. Er macht sich da einige Gedanken, wie man ein Bonus-/Malussystem in den Würfel integrieren könnte, um beispielsweise mit Würfeln schwächliche Frau trifft auf Brutus, den Superkrieger besser abbilden zu können.
  • Maddy schreibt über Nirans Viewer 1.34 (ist Niran nun weiblich oder männlich? Irgendwie scheiden sich da ja die Geister…) und kündigt an, dass er noch einen größeren Test der neuen Version in der Pipeline hat.
  • Sura schreibt über Idler-Pilger in Port Kar, und dass sie diese einfach rauswirft wenn sie zur Spielzeit auf gar nichts reagieren – oder den Tisch abschaltet. Gut so! Die offizielle Politik der Leute von der Pilgerreise ist sowieso klugerweise sich aus so etwas komplett rauszuhalten, denn sie haben schon so genug zu tun und es ist besser, da nicht den Schiedsrichter zu geben.
  • Übrigens Port Kar – Romero berichtet ebenfalls von seinen Erlebnissen in Kar auf der Pilgerfahrt. Übrigens muss man hier zwischen Port Kar auf deutsch und englisch unterscheiden, beide Sims haben einen Pilgertisch. Auf Port Kar in Englisch fing ich seinerzeit mit Gor an.
  • Neuer englischsprachiger Blog: Next Pointless Trend, hauptsächlich Bilder von Landschaften und Klamotten.
  • Wir Blogger, schön, reich und berühmt – also noch ein Blog: Piedmont Cardonicus, deutschsprachiger Gorsimverbund.

Geburtshilfe

Ich habe, da man mich um Hilfe gebeten hatte, einem neuen Blog ein wenig Geburtshilfe gegeben. Es läuft auf einem eigenen Server wie hier auch und nicht auf wordpress.com, die Besitzerin will es für Werbezwecke nutzen und so habe ich ihm gleich mal eine gute Portion der Plugins spendiert, welche ich auch hier im Einsatz habe und die sich eben einfach bewährt haben.

Die Rede ist von „Royal Markets“. Das ist ein noch recht neues Geschäft, das sich auf der Sim „The Royals“ befindet und dort allerlei zum Kauf anbietet. Royal Markets ist eine Zusammenarbeit von Oookusama und Tatso Hirano mit Art Asylum von Sandee Dagger, und damit wie zu erwarten hauptsächlich ein Ausrüster für Rollenspielbedarf aller Art. Mehr dazu könnt ihr einfach hier nachlesen.

Das Blog wird sich sicherlich recht schnell mit Inhalten füllen, so wie ich es sehe ist es inzwischen offiziell eröffnet und freut sich auf interessierte Mitleser und Kommentare.

Interview mit Neal Stephenson

In der aktuellen Technology Review findet sich ein Interview mit Neal Stephenson über die Frage, wie sich Zukunftstechnologie möglichst schnell umsetzen lässt. Stephenson ist unter anderem der Autor des Scifi-Romans „Snowcrash“, dessen Handlung eine große Inspiration für Second Life gewesen ist.

Stephenson selber wünscht sich von seinen Kollegen mehr positives Denken, er ist der Meinung Scifi müsse nicht immer automatisch düster sein. Er ist der Meinung, dass man vieles was als Zukunftstechnologie angesehen würde schon heute mit den aktuellen technischen Mitteln realisieren könne, ohne dass man darauf warten müsse dass einem erst noch weitere Technologien durch Forschung irgendwann in den Schoß fallen. Aber gerade das Warten auf technologische Durchbrüche und damit das Verschieben solcher Projekte sei leider in Mode gekommen.

Er bedauert, dass das „Big Thinking“ abhanden gekommen sei, solche Projekte wie in den 60ern die Mondlandung seien aktuell unmöglich geworden, weil diese Denkweise aus der Mode gekommen sei. Mehr dazu lest am Besten im Interview oder direkt bei ihm nach, sehr interessanter Stoff.

Alles neu macht der Mai

Wieder ist ein Monat vergangen, und wenn ich mir die Zeitlinie im Statistiktool Piwik anschaue, dann ist es der zweitbeste sei Einführung dieser Auswertung gewesen.

Was will man mehr… richtig, ein paar Links mehr sind immer nicht schlecht, hier nun neue Blogs, die entweder entstanden sind oder auf mich verlinkt haben:

  • Unfrei – auferstanden wie Phoenix aus der Asche, nachdem es einige Zeit in der Versenkung verschwunden war,
  • GIM – das German Info Magazin, welches monatlich erscheint,
  • The blogging Elf – ein englischspraschiges Blog über Rollenspielkleidung,
  • Second Life Roleplay – ein englisches Metablog über Rollenspiel in Second Life im Allgemeinen,
  • Das Zweitleben – wie es aussieht eine Art deutsches Magazin/Gruppenblog über Second Life,
  • Second Life Backpacker – das Tagebuch und Eindrücke eines oder einer Reisenden. Welcher Avatar genau dahinter steckt, konnte ich in dem Blog bisher leider nicht heraus finden. Die Bilder sind schön, aber das Blog benutzt teilweise eine sehr komische Schriftart, die mein Windows nicht hat, so dass die Sidebar unter Chrome und Safari teilweise wie unmotivierte Moppelkotze auf dem Monitor aussieht, Firefox dagegen zeigt ach so leetige Sonderzeichen an, die die Welt auch nicht braucht, die man nur schlecht lesen kann, sicher kaum so lesen will und offensichtlich aus dem Knuddelz-Schriftgenerator zu kommen scheinen. Schade, aber da kann man sicherlich etwas daran tun, die Zeiten in denen man eine Webseite nur für einen Browser optimierte, sind seit langem vorbei – und was Chrome nicht richtig darstellt, stellt Safari als ebenfalls auf Webkit basierender Browser erst recht nicht dar, und Safari ist eben mal nur der Standardbrowser von Apple für seine Macs und Webkit allgemein unter iOS sowie Android. Epic fail! 
  • Auf Pilgerfahrt – das Tagebuch eines Pilgers.
Alles in allem ein guter Schwung aus älteren, mir bekannten und bisher unbekannten Blogs, die ich aus den Referern des Monats April herausgefischt habe.

Port Kar nimmt den Spielbetrieb auf

Erinnern wir uns: am 29. November 2011 meldete sich in Slinfo Obscuracamera Resident zu Wort, dass sie auf ihrer Homesteadsim die Stadt Venedig im Mittelalter bauen lassen wolle und sie suchte nach begnadeten Baumeistern. Sie war dazu bereit dafür bis zu 1000 US$ zu investieren. Recht schnell aber verwarf sie diesen Plan und schnell war daraus die Idee geworden, eine Gorsim im überwiegenden Eigenbau zu erstellen. Als Ort wurde Port Kar gewählt und sie legte mit viel Enthusiasmus, aber durchschnittlicher Ahnung was Bauen anbelangt los. Der Learning-by-doing-Effekt war also riesig.

Aber sie baute all die Monate unverdrossen so vor sich hin, wurde von vielen Baumeistern besucht und nun ist es soweit: seit letztem Freitag hat die Sim den offiziellen Spielbetrieb aufgenommen. Es haben sich auch sofort einige Spieler bereits eingefunden, momentan ist aber noch Luft für weitere Rollen. Bisher gibts bereits einen Hafenprätor, Tarnreiter, Schmied, Wirt und evtl. Wirtin, zwei She-Urts, gesucht werden unter anderem Slaver, Rencer, ersten Kapitän, Sklavinnen usw. Die meisten Räume sind mit den wichtigsten Sachen schon vorausgestattet und zur reinen Dekoration darf man maximal 25 eigene Prims aufstellen.

Eine Besonderheit der Sim ist, dass Kampf ausschließlich per Rollenspiel ausgetragen, genauer ausgewürfelt wird. Das Tragen eines Combat Meters ist also unnötig.

Die Sim ist bereits offizieller Pilgerort, Fredi hat einen der markanten Tische dort aufgestellt, Georg war schon mal vor einiger Zeit dort gewesen, aber es hat sich noch etliches getan.

Kenny wiederum ist so sehr von der Sim und dem Fehlen eines Combat Meters begeistert, dass er seinen Avatar verschönert und zum fett-schmierigen Wirt Servius der Taverne „Silberner Kragen“ umgebaut hat. Es gibt ihn damit ab sofort wieder in einer total neuen Rolle auf Port Kar zu bewundern.

Irgendwie erinnert mich sein Wirt Servius entfernt an diesen prachtvollen, jungen Mann, die könnten fast Zwillinge sein – wobei Servius hat mehr Haare auf dem Schädel, dafür dürfte der andere Prachtgoreaner um Längen reicher sein. So ist das Leben!