second life

Am Samstag in der Oase

Am letzten Samstag gab’s in der Oase die großen Abschlussfeierlichkeiten zum vierjährigen Jubiläum. Es war als OOC-Kostümfest angeküdigt und DJ Emir legte vergnügt ein Lied nach dem anderen auf, und so ging ich hin – man beachte das schmucke, jugendhafte Aussehen und die sündhaft teure, dem Klima angepasste Kleidung:

Irgendwann überkam mich danach noch der Drang es dem Monster von Loch Ness gleich zu tun und ich begab mich so mal unter Wasser:

Schön war’s und ein guter Abschluss für das Jubiläum – bis zum nächsten Jahr!

Unheilig? WÜRG!

Es gibt ja durchaus Moden im Musikgeschäft und damit auch in den diversen Clubs der SL-Szene. Eine Mode in SL, die vom RL her durchschlägt, ist dabei dass sehr viele Leute ständig irgendwelche Lieder der Gruppe Unheilig hören wollen, mehr noch manche DJs auch schon mal ein Set fast alleine mit Liedern dieser Gruppe bestreiten. WÜRG!

Unheilig hat für mich etwas vom Lied „Last Christmas“ von Wham – solange man es ab und an hört ist es ein wunderschönes Lied, wird es aber wie bei uns zu Weihnachten mit schöner Regelmäßigkeit im Radio rauf- und runtergenudelt, dann verkommt das Lied zur akustischen Folter. So geschieht es auch bei der Gruppe Unheilig – ich kann es und mag es wirklich nicht mehr hören, die Gruppe ist fraglos gut, aber zu viel Unheilig macht auch einfach keinen Spaß und es reicht einfach. Unheilig ständig und überall, bis einem die Lieder vor lauter Dauergedudel schmerzhaft wieder zu den Ohren rausquellen, das muss doch wirklich nicht sein! Es ist ja nicht so, als gäbe es nicht noch andere gute, deutschsprachige Gruppen und Interpreten. Im Gegenteil! Wenn ich es mir recht überlege, dann sollten mal manche Clubs einen Tag ohne Unheilig einlegen, die werte Kundschaft wird es ihnen sicherlich danken.

Früher war vieles schlechter aber was hatten wir für einen Spass!

Es ist momentan mal wieder die Zeit in der viele, langgediente Gorspieler so ein wenig das Sinnieren anfangen und sich über die diversen Modeerscheinungen auslassen, die auf Gor rumrennen aber nicht wirklich Gor sind.

Fredi zum Beispiel schreibt etwas über beratungsresistente Nordmänner, die auch bei Eiseskälte im tiefsten Norden es noch schaffen mit nacktem Oberkörper ihren Sixpack zur Schau zu zeigen – der Skin für 2000 L$ will schließlich der Damenwelt gezeigt werden – um so ihre Chance auf ein paarungswilliges Weibchen massiv zu erhöhen. Das Auge isst schließlich mit, und wenn alle im Herdentrieb so rumrennen wird man sich selber auch dem kaum verschließen können, nicht wahr, und Baggy Pants sind ja auch ganz ok, die hat man wohl irgendeinem Erdling mal abgenommen und ein unbekannter Schneider fertigt sie seitdem auf Gor in Serie. Es sagt ja schließlich keiner, dass jeder Furz in den Büchern beschrieben wird und das ist dann nunmal ein goreanischer Furz, nicht wahr, also wozu darüber aufregen? Fredi schreibt weiter, sie habe es inzwischen aufgegeben solche Leute bekehren zu wollen, denn das sei meistens hoffnungslos.

Mila sieht auch irgendwie eine Invasion der Baggy Pants und schreibt ähnliches. Beliebt sind auch Piercings bis zum Abwinken, Ganzkörpertattoos vom Kopf hin bis zum Arsch, Totenköpfe kommen auch nicht schlecht oder viele, viele Blümchen am Bogen, das macht den Raid doch gleich ein wenig friedvoller.  Sie fragt sich dann am Ende, wieso man nicht einfach mal getreu nach dem Setting spielt und mehr so einen Dark-Urban-Mischmasch-Ramsch.

Ja, woher kommt das wohl? Unwissen plus man wird nicht gezwungen richtige Kleidung zu tragen gepaart mit Herdentrieb. Angenommen es macht eine neue Marke für Kleidung auf, dann will die einen gewissen Markt bedienen. Weil nunmal Kilts sowieso überall sind, gelten dann Kilts schon als goreanisch, und wenn die dann noch cool aussehen verkaufen die sich prima. Dazu kommt auch das Manche das einfach nicht so eng mit der Kleidung sehen und wenn sie erstmal ihre Wohlfühlkleidung erworben haben nur wenig dazu bereit sind, sich akkurate Kleidung anzuziehen. Dazu kommt das die Mehrheit mit wirklich akkurater Kleidung nichts anfangen kann, und wenn man dann zum Beispiel mit einer Tunika rumläuft als Mann und die Frauen verulken das als Röckchen ist nicht jeder so stark genug gestrickt, das einfach nach dem Motto „Ja, wat redet ihr ein Blech!“ zu ignorieren.

Nun ist es ja so, dass gewisse Themen einfach Evergreens sind und ständig mal wieder hochkochen, weil das einfach in gewissen Modewellen kommt und man sich dann damit gefühlt wieder stärker befasst. Ich tröste mich inzwischen damit, dass früher alles noch schlechter war. Es gab einfach noch keinen wirklichen oder nur einen recht kleinen Markt für akkurate Bekleidung, schon alleine mal eine gescheite Tunika mit Sandalen zu finden war nicht einfach und den Damen dürfte es ähnlich ergangen sein, die hatten ja vor allem Probleme mal flache Schuhe zu finden, die Mehrheit der Schuhe hatte immer mehr oder minder hohe Absätze gehabt. Auch damals gab es schon das Diskutieren über Baggy Pants und ähnlichem im Rollenspiel, Beispielsweise hier eine Diskussion über Piraten und Outlaws aus dem Jahre 2009, dazu als Parodie auf die marodierenden Schwarzhorden die megamächtigen Tri’tra Trullas, dann „Gor oder eher Görchen“ aus dem Jahr 2008 und aus demselben Jahr „Sind RPler eine aussterbende Art?“ – die Frage kann man getrost mit Nein beantworten. Interessant auch aus dem Jahr 2007 die Diskussion „Kuschelgor und der Sittenverfall“, die auch jeder von uns kennt.

Im Endeffekt müsste man gar nichts mehr in der Art diskutieren, denn alles ist schon mal dagewesen und wurde bis zum Erbrechen durchgekaut. Es reicht eigentlich völlig aus in den einschlägigen Foren nur mal die dicksten Diskussionen zu dem Thema unter dem Hinweis „Da lies das da!“ zu suchen und dann jemanden zur Lektüre zu geben. Aber da ständig neue Spieler nachkommen, die auch eine Entwicklung durchlaufen und möglicherweise selber Sims gründen, kehren diese Diskussionen auch ständig wieder, aber auch die Erscheinungen wie Baggy Pants und dergleichen mehr.

Die alten Spieler sind in der Hinsicht eben einfach weiter als der Rest, weil sie sich möglicherweise (Alter bedeutet ja nicht gleichzeitig Entwicklung im RP) intensiver mit der Materie beschäftigt haben und daher auch ein differenzierteres, kritischeres Bild bekommen haben. Und weil sie länger im Geschäft sind, fallen den alten Spielern auch die Wellen stärker auf.

Dabei ist es aber bei manch alten Spielern so, die heute sehr strikt gestrickt sind, dass sie auch früher möglicherweise recht ballermässig unterwegs gewesen sind, man wusste manches einfach nicht besser, man sah daher manches aber auch nicht so eng und hatte dennoch eine Menge Spass gehabt. Es gibt durchaus einige, die sich nach dieser unbeschwerteren Zeit sogar zurücksehnen – andere dagegen sind so geblieben, wie sie anfangs waren, wiederum andere finden nun im buchnahen Spiel ihre Erfüllung.

So oder so, früher war wirklich vieles schlechter, entweder weil es einfach noch die nötige Ausstattung nicht gab oder man es nicht besser wusste. Spass aber hatte man schon damals entgegen allen Unkenrufen eine Menge, und mal ehrlich schon damals gab es reihenweise Cassandren die an allen Ecken und Enden ständig den Untergang des Abendlandes witterten, das Setting aber besteht bis heute und die Anzahl der Spieler ist recht stabil geblieben. Das zeigt dann nur, was man von den mahnenden Rufen der Cassandren zu halten hat.

Ein paar Randnotizen

Nur dies und das, was mir gerade so im Kopfe rumschwirrt:

  • die neue Moderationslinie in GaD trägt erste Früchte, es gibt weniger Rauschen, die Diskussionen sind zielgerichteter und auch oft freundlicher. Alles in allem eine schöne Sache.
  • Die Sim Germanius, auf der bisher Forst Haskins hauste, ist zu Kassau geworden oder am werden. Zumindest ist sie als „Kassau“ bereits in der Ortesuche auffindbar.
  • Zora Design hat für immer seine Tore geschlossen. Kann sein, der Inhaber hat einen Käufer gefunden, der alles Full Perm übernahm, aber das wird man dann noch mitkriegen.
  • Ich war auf der Sim „Rive de Bois“ und habe mir mal die Stadt Ostia angesehen. Die Sim ist englischsprachig und das Publikum da ist international, es gibt auch eine europäische Fraktion, die dort vertreten ist. Rive de Bois hatte früher den Ruf als Ballersim inne, aber das hat sich schwer geändert. Die Sim wirkt auf den ersten Blick recht einfach gebaut, ist aber sehr gut durchdacht und vor allem in sich stimmig. Sie wirkt vom Ambiente her sehr römisch antik, es gibt überall Wandmosaike, und obwohl sie etwas mehr als 1/4 der Sim einnimmt, kann man sich regelrecht drin verlaufen. Die Häuser sind meist mehrstöckig, es gibt einen richtig schönen Auktionsblock, einen netten Tempel für die Priesterkönige und eine tolle Hafenansicht.
    Auch gut gefiel mir, dass man beim Meter die Wahl hat zwischen dem normalen Gorean Meter und einem RP Titler. Wer also keinen CM-Kampf mag, der trägt einen einfachen Titler den es kostenlos gibt und mögliche Kämpfe werden dann mit Würfeln entschieden. Die Würfel gibt es auch kostenlos in der Skybox. Eigentlich ist das mal einen längeren Artikel wert, mal schauen wann ich dazu Zeit habe.
  • So langsam, aber sicher greift das böse Sommerloch um sich: wir werden alle störbennn!1!
  • Die Oase der vier Palmen hat ihr vierjähriges Jubiläum beendet. Was manchmal gerne vergessen wird ist dass es sich hierbei um die erste deutschsprachige Gorsim überhaupt handelt und die Leute dort haben damals Pionierarbeit geleistet und damit etwas initiiert, an dem heute sehr viele teilhaben.
  • Mila regt sich drüben bei sich über eine goreanische Copycat auf, die ihrer Ansicht nach viele Produkte von Fatale leicht abgewandelt nachbaut und dann verkauft. Eine unschöne Sache, aber da wird man wohl nicht viel machen können und der Marketplace Store ist voll mit Zeugs. „Imitation is the sincerest form of flattery“ trifft wohl da am ehesten zu.
  • Die Wakanda sind umgezogen und haben ein neues Quartier im Südland bezogen.
  • Seltene Rollen: nach diesem Thread bei Slinfo gibt es tatsächlich ein, zwei Personen die Rencer spielen auf Deutschgor.
  • Drüben bei Suca gibt’s eine Abstimmung zum Thema „Auf welcher Sim gibt es das beste RP“. Die Liste ist recht klein, repräsentativ kann’s auch nicht sein, jeder möge daraus das schließen, was er meint.
  • Ansonsten ist alles wie gehabt: das RP lebt.

Sind Meshes eine Totgeburt?

Von vielen als eine Art Heilsbringer angesehen und sehnsüchtig erwartet, befindet sich die neue Wunderwaffe für Content Designer namens Meshes momentan noch in der offenen Betaphase. Meshes werden die Möglichkeit bringen, innerhalb gewisser Grenzen direkt dreidimensionale Objekte nach Second Life zu bringen und das viel einfacher als bei Sculpties. Eines der ökonomischen Probleme an Meshes ist, dass ein Mesh sehr viele Prims ersetzen könnte und somit die Balance bei den Prims flöten gehen würde. Deswegen hat sich Linden Lab eine komplizierte Formel einfallen lassen, nach der für jedes Mesh die Anzahl ein Primäquivalenten berechnet wird – ein Mesh entspricht dabei also dann einer bestimmten Anzahl an Prims. Da die Wirtschaft bisher auf Prims basiert, klingt das zunächst einmal wie ein logischer Schritt. Das Problem an der jetzigen Formel ist, dass diese ein „work in progress“ ist und längst nicht jeder Designer mit der bisherigen Formel zufrieden ist, dabei aber nach der Roadmap der Zeitpunkt für die Einführung von Meshes auf dem Maingrid immer näher rückt.

So gibt es nun einen viel beachteten Thread in den Communityforen von Second Life, den Lilith Heart gestartet hat. Lilith Heart ist eine der beiden Designerinnen von Heart’s Botanicals, einem der Premiumhersteller von Primpflanzen und seit Monaten auf dem Betagrid mit Meshes aktiv. Nach Heart gibt es bei der jetzigen Formel zur Berechnung der PEs ein ganz einfaches Problem: sie liefert viel zu hohe Werte.

Als Beispiel nennt Heart folgendes: sie habe in ihrem Portfolio einen Baum, der aus drei Sculpties besteht. Drei Sculpties, also drei Prims. Baut sie diesen nun mit einem Mesh nach, was ohne Probleme möglich ist, der sogar von der Grafikleistung her schonender für die Grafikkarte ist, schneller lädt und besser aussieht, dann entspricht dieses Mesh nach der jetzigen Formel dem Äquivalent von 500 Prims! Das ist das Problem, das Heart mit der bisherigen Formel hat: dieser Baum sieht wunderschön aus, aber keiner würde ihn kaufen was verständlich ist. Sie hält die Werte, die die Formel liefert, für viel zu hoch und ist der Meinung, daher seien Meshes in der jetzigen Form eine Totgeburt. Wirklich brauchbar wären sie so nur für Avatare und ihre Kleidung, aber nicht für Gebäude und Architektur wo man sie am meisten bräuchte. Heart schließt ihren Post mit dem dringenden Appell an Linden Lab, die Formel zu überarbeiten weil es sonst ein nettes Feature sei, das aber kaum jemand wirklich nutzen würde. Die Mehrheit im Thread jedenfalls stimmt ihr zu, was nun Linden Lab daraus machen wird bleibt abzuwarten.

Wie man Fragen richtig und erfolgreich stellt

Es gibt im englischen Sprachraum vom Opensourceevangelisten Eric S. Raymond ein klassisches Howto mit dem schönen Namen „How to ask questions the smart way“, also eine Anleitung wie man Fragen in Foren und Chats intelligent stellt. Intelligent bedeutet in dem Sinn, dass die Chance auf Beantwortung der Frage wächst, indem man die wichtigen Informationen rüberbringt, zeigt das man selber ein wenig recherchiert hat und den Leuten etwas zum Arbeiten gibt. Diese Anlitung lässt sich großteils auch problemlos auf Second Life Gruppenchats anwenden, da die Mechanismen überall dieselben sind, und wurde auch ins Deutsche übersetzt. Auf Deutsch heißt es einfach „Wie man Fragen richtig stellt“.

Eine typisch konfuse Fragesituation

Zuerst mal als Beispiel eine typische Fragesituation, die man besser in SL so vermeiden sollte. Chat ist dabei in Kursiv gesetzt.

Frager: Hallo, jemand da?
A: Ja.
B: Bestanden!
C: X
D: Hallo!
E: Hallihallohallöle!
F: Ja, guten Tag auch!

So kann man natürlich eine Frage anfangen und tun es viele, das Problem ist dabei aber dass das so eine Menge an Rauschen erzeugt und schon einige Mitleser, die vielleicht die Antwort wissen könnten, entnervt den Chat schließen, da man nicht direkt mit dem Anliegen rüberkommt und es so Manche für den Beginn einer der typischen, langen Laberrunden halten.

Oft geht es dann so weiter:

Frager: Ich habe eine Frage zu $BLAFASEL, ist jemand da der sich damit auskennt?
A: Nein.
B: Zu was?
C: Fleisch ist heute aus!
D: Stell die Frage doch einfach!
E: Uh, huhu $SOMEGUY, lange nicht mehr gelesen, winke winke!
$SOMEGUY: Holla die Waldfee, du lebst ja auch noch!
F: $SOMEGIRL kennt sich damit aus, ist aber gerade nicht online.

Auch das zerrt dann erneut stark an den Nerven der Mitleser, da sie nun zwar wissen da will jemand eine Frage loswerden, aber kommt noch immer nicht damit heraus, was es denn nun ist – das Rauschen wächst weiter und so machen erneut viele den Chat dicht. Außerdem ist diese Frage, ob jemand da ist der sich damit auskennt einfach schlecht, denn wenn einer da ist wird er sich schon melden, wenn er mag, wenn nicht kriegt man es auch mit und stellt die Frage vielleicht später einfach noch einmal. Natürlich sollte die Gruppe thematisch zu der Frage einigermaßen passen.

Frager: Ach, ich stelle die Frage nun einfach: wie kann ich den $NIPPEL durch die $LASCHE ziehen, weiß das jemand?

Erst damit ist dann die eigentliche Frage gestellt und im Raum, so dass die restlichen Mitleser damit arbeiten können, aber viele werden den Chat bereits entnervt verlassen haben wegen des Rauschens. Das wiederum vermindert die Wahrscheinlichkeit, dass man eine passende Antwort auf die erwünschte Frage bekommt.

Wie man es besser macht

Wie aber kann man es nun besser machen und damit dafür sorgen, dass die Wahrscheinlichkeit einer passenden Antwort wächst? Indem man sofort mit der Frage rausrückt, denn die erste Textzeile ist das einzige, was wirklich dann alle Teilnehmer von einem lesen und es intelligent formuliert. Das kann dann zum Beispiel so aussehen:

Frager: Hallo! Ich habe schon $HIER, $DORT und $SOWIESO gesucht, aber nichts gefunden und frage mich: wie kann ich den $NIPPEL durch die $LASCHE ziehen? Antworten bitte direkt an mich per IM, Danke!

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine solch formulierte Frage beantwortet wird, ist recht groß. Erstens zeigt man, dass man sich schon mit dem Thema auseinandergesetzt hat, zweitens stellt man die Frage direkt und fragt nicht zuerst, ob jemand da ist der sich damit auskennt oder nicht. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit der Antwort enorm, und wenn man denn sagt die Leute sollen sich per IM melden, entlastet es den Chat noch. Natürlich kann man danach sich noch im Kanal für die Antworten bedanken und die Lösung, die einem weiter half, kurz nennen. So einfach könnte mit ein bisschen Nachdenken ein gut funktionierender Chat sein.

Denn merke: was man als Antwort aus einem Chat ziehen kann hängt stark davon ab, wie gut die Frage gestaltet worden ist!

Meldungen wie diese…

…zeigen, was in Second Life inzwischen für Bildungseinrichtungen falsch läuft. Linden Lab hat ja schon vor einiger Zeit die Rabatte bei der Simmiete für Bildungseinrichtungen ersatzlos gestrichen, so dass diese nun vor der einfachen Frage stehen: was machen wir nun und wohin mit uns?

Die Antwort, die darauf viele fanden ist so einfach wie einleuchtend: wir ziehen uns aus Second Life zurück und bauen uns auf Basis von Opensimulator unsere eigene, kleine Welt oder schließen uns bereits bestehenden Grids an. So ist das auch hier geschehen.

Eine Universität, die früher 3000 US$ im Jahr für ihre Region ausgab, hostet nun auf eigener und bereits bestehender Infrastruktur zehn Sims ohne weitere Folgekosten. Natürlich ist Opensim noch nicht so weit wie Second Life in manchen Dingen, aber der entscheidende Punkt ist dieser: es ist in house verfügbar, die Universität kann es selber warten, die Kosten sind viel geringer und vor allem in manchen Dingen bereits weit genug.

Damit ist es klar, dass die Universitäten sowie andere Bildungseinrichtungen als Pioniere nun sich vermehrt in Opensim tummeln, nachdem die Lindens diese Klientel – die für das Image der Linden sehr wichtig gewesen ist – nicht mehr haben wollte. Was daraus werden wird, bleibt abzuwarten.

 

Dane Zander: warum ich „Lost Gardens of Apollo“ aufgab

Bei Wagner James Au hat sich in den Kommentaren zu Apollo der ehemalige Besitzer Dane Zander höchstpersönlich zu Wort gemeldet und erklärt, wieso es zur Schließung von der Sim Apollo – die es seit November 2005 gab und für viele eine der schönsten Sims überhaupt gewesen ist – kam.

Der Hauptgrund dafür ist so einfach wie simpel: die Finanzkrise und doppelte Hypotheken auf sein Haus. Diese Last habe ihn seit 2008 finanziell ziemlich gebeutelt, so dass er keine Reserven mehr habe. Anfang August werde sein Haus zwangsversteigert, die Vorbereitungen dafür am zuständigen Gericht esien schon am Laufen.

Danach werde er zu Gericht gehen müssen und sich für eine Privatinsolvenz melden müssen. Damit dies möglich sei, müsse er in allen Details seine privaten Finanzen offenlegen. Apollo selber habe 199 US$ im Monat plus die Dänische Mehrwertsteuer in Höhe von 25% gekostet, so dass er in etwa 250 US$ pro Monat zu zahlen gehabt habe. Er lebe derzeit von einer ausreichenden Behindertenrente, aber diese werde durch die Privatinsolvenz für die nächsten fünf Jahre auf ein lebensnotwendiges Minimum gekürzt werden. Daher sei er nun an einem Punkt angelangt, wo er sich den Luxus einer solch virtuellen Immobilie nicht mehr erlauben könne. Deswegen habe er die Sim aufgeben müssen.

Er teile dies mit, weil einige ihn nach den realen Kosten für die Sim fragten und den wirklichen Motiven hinter der Schließung. Seine Gründe seien klar: er müsse sich zuallererst um sein wirkliches Leben kümmern. Der Besitz einer Sim in Second Life sei nach allen Maßstäben ein Luxus, wenn man sich die Mietpreise betrachten würde. Er teile diese Gründe nicht mit allen, um nun Mitleid oder ähnliches zu bekommen – es sei einfach kein großes Geheimnis und so sehe sein Leben nun einmal gerade aus.

Er habe die Schließung von Apollo lange Zeit immer und immer wieder verschoben, weil dieser Platz einen speziellen Fleck in seinem Herzen erobert habe und in den Herzen seiner Freunde. Besonders seine Freunde, die ohne jegliche Bezahlung sich unermüdlich um Apollo gekümmert hätten, damit es der friedliche Platz sein konnte, den wir alle mochten.

Mehrere Jahre lang machte Apollo eine schwarze Null, manchmal sogar einen kleinen Profit. Dies wurde alles in Tiere und Pflanzen, bessere Animationen und Texturen, zeitweise einen eigenen Musicstream nur für die Sim und einige Verbesserungen am Avatar Dane Zander verwandt. Seine Besucher seien immer spendabel gewesen. Viele wären Monat für Monat gekommen und hätten gespendet. Aber die Wirtschaftskrise habe überall auf der Welt zugeschlagen, und damit seien die Spenden langsam aber sicher weniger geworden. Wenn einer wissen würde, welche Auswirkungen die Krise auf das verfügbare Einkommen habe, dann er.

Natürlich habe er über andere Finanzierungsmodelle nachgedacht wie Sponsoring, Gruppenbesitz und vieles, vieles mehr. Aber so oder so bedeute alles letztendlich, dass er es nicht mehr finanzieren kann.

Sponsoring würde kommerzielle Anzeigetafeln und Poster überall bedeuten, eine Sache, die er stets über die Jahre vermieden habe. Mit der momentan ständig wachsenden Kommerzialisierung von Second Life sei gerade das eine Sache gewesen, die seine Besucher zu schätzen gewusst haben. Ein Platz, wo man nicht ständig überall um Spenden angebettelt wurde. Es war kostenlos, hinzugehen, sich dort zu entspannen, erforschen und es zu genießen. Genau dafür wurde es gebaut.

Dies alles machte den Verkauf schwerer, selbst wenn es mögliche Käufer gegeben hätte, wäre es geradezu unmöglich gewesen ihnen zu diktieren, dass alles so bleiben müsse wie es ist. Er kenne keinen, der unter diesen Bedingungen eine Sim kaufen würde, und bei den Kosten zum Betrieb einer Sim sei das auch nur zu verständlich.

Letztendlich habe er sich die Freiheit genommen, Linden Lab darüber in Kenntnis zu setzen und ihnen Apollo anzubieten – damit es eine offiziell von Linden Lab betriebene Sim werden könne. Auf die Art und Weise könnte die Sim offen bleiben. Man solle dem Lab Zeit geben, darüber nachzudenken und dann schauen, was passiere. Linden Lab habe die Wirtschaftskrise genauso gespürt und so könne er ihre Motivation Geld zu verdienen verstehen, und so etwas nicht ohne Bedenkzeit zu vollziehen.

Altersverifizierung für SL radikal vereinfacht

Die neue Altersverifizierung
Die neue Altersverifizierung - ein Klick und das war's!

Linden Lab hat heimlich, still und leise die Altersverifizierung radikal vereinfacht. Erinnert ihr euch noch an die mühsamen Zeiten, als man seinen Realnamen mitsamt Geburtsdatum mit Geburtsort und Passnummer oder Führerscheinnummer eingeben musste und dann manchmal bange war, ob er die Daten überhaupt annahm? Ehrlich, das hat sich schwer geänder!

Alles, was nun noch nötig ist – schaut es auch auf dem Bild dazu hier an – ist die Angabe irgend eines (!) Geburtsdatums und dem Klick in die Checkbox. Der Klick alleine reicht Linden Lab als Bestätigung aus, dass man 18 Jahre oder älter ist und das war’s dann auch schon gewesen!

La Grande Opera

Zeus hat mal wieder das Baufieber gepackt und heraus kam dabei eine wahrlich verfallen aussehende, düstere sowieso durchaus versexte Oper vor dem Herren, die einem Film Noir entsprungen zu sein scheint. Die Bilder sind arg dunkel geworden, weil der gesamte Bau einfach sehr dunkel ist und die Oper als solche befindet sich dabei in einer Skybox auf einer Adult-Sim.

Der gesamte Bau bekommt von mir das Prädikat sehenswert verliehen – schaut es euch ruhig einmal an.

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