second life

Anleitung: wir basteln uns einen Phoenix Viewer unter Windows

Intention

Dieser etwas länglichere Artikel handelt darüber, wie man auf einem unter Microsoft Windows laufenden Rechner (ab Windows XP bis Windows 7) sich selbst einen 32 bit Second Life Viewer aus dem öffentlich zugänglichen Sourcen kompilieren kann, hier in dem Fall Phoenix. Da es so etwas bisher auf Deutsch nicht zu geben scheint, kann es mal nicht schaden, das hier skizzenhaft zu dokumentieren.

Die dazu nötigen Programme samt dem Compiler von Microsoft sind dabei allesamt kostenlos erhältlich, so dass man außer etwas Zeit und Geduld nichts weiter investieren muss.

Einige Worte in eigener Sache vorweg und was man an Wissen braucht

Das Kompilieren eines Viewers ist nichts alltägliches und da Windows ohne einen Compiler daherkommt, muss man erst einmal die Buildumgebung einmalig installieren. Das braucht einiges an Zeit, Zeit um die Programme herunterzuladen und auch noch zu installieren.

Diese Anleitung setzt dabei gute Kenntnisse von Microsoft Windows inklusive des Dateisystems und dessen Kommandozeile voraus, auch sollte man grob wissen was ein Compiler ist und dieser so tut! Wem es zu mühsam ist, teilweise unter Windows  auf der Kommandozeile zu arbeiten sowie erst einmal einen Haufen Programme installieren zu müssen und auch sonst schon wenn der Drucker mal wieder streikt, den Sohnemann/Nachbarn rufen muss, weil er das nicht selber schafft und für wen Anleitungen im WWW immer nur böhmische Dörfer sind, für den ist diese Anleitung definitiv nicht gemacht!

Mit Hilfe dieser Anleitung wird der sog. „Bleeding Edge“-Code aus dem Quellcode-Repository von Phoenix kompiliert. Bleeding Edge bedeutet, dass dieser Code fehlerhaft sein kann und das oft auch ist, möglicherweise nicht einmal bis zum fertigen Programm kompiliert und auch ansonsten schlimme Sachen passieren könnten. Wenn also Aliens kommen sollten um deine Festplatte aufzufressen, dann wasche ich meine Hände in Unschuld!

Daher: Benutzung und Durchführung ausschließlich auf eigene Gefahr! Wer Angst um seinen Computer oder seine Daten hat, der möge vorher ein Backup anfertigen (auch wenn normal nichts dergleichen passiert, ist ein Backup zu haben immer eine gute Idee!) Wer Angst um seinen Avatar hat, weil er mit einem eigens gebauten Viewer nach Second Life Verbindung aufbaut, der soll es einfach gleich sein lassen oder nur zu Opensim konnektieren.

Übrigens: ich bin für Kommentare und Verbesserungsvorschläge immer dankbar, aber nicht Willens noch in der Lage in dieser Angelegenheit Support in irgendwelcher Art zu leisten. Ich habe schlicht und einfach nicht die Zeit dafür euch beim Einrichten einer solchen Umgebung zu helfen noch sonst wo nachzuschauen, wenn es bei euch mal klemmt, werde den Artikel aber längere Zeit pflegen.

So, wenn ihr nach dem ganzen Sermon noch immer mit dabei seid und euch das nicht abschreckt, dann legen wir mal los, ihr furchtlosen Recken! Mehr erfahren

Geschichten aus dem Lab, heute: Viewer 2.0 und God-Tools

Ich habe mich heute mit meiner alten Bekannten Guu Nishi in SL unterhalten gehabt, die früher so einiges über das Linden Lab aus guter Quelle hörte. Das Gespräch ging dabei, wie meistens, über Hü und Hott, Wohl und Wehe von Linden Lab und dergleichen mehr. Momentan macht sie jedenfalls recht stabile Umsätze und ist der Meinung, es könnte etwas bergauf gehen.

Wie auch immer, der Viewer 2.0 war wohl selbst bei den Mitarbeitern von Linden Lab, als er veröffentlicht wurde, nicht gerne gesehen. Der Grund dafür sei einfach gewesen: er hatte damals nämlich noch keinerlei Zugriffsmöglichkeit auf die God-Tools gehabt, die aber viele Mitarbeiter im täglichen Betrieb auf dem Grid einfach brauchten. Das alleine wäre nicht das Problem gewesen, aber die Benutzung des Viewers 2.0 war damals intern bereits vorgeschrieben. Tja… dumm gelaufen.

Wir sind jedenfalls jetzt ganz guter Dinge, Rodvik Linden hat ja eine Holzhütte gebaut, und das ist schon mal mehr, als M Linden am Anfang jemals überhaupt machte. Wird Zeit, dass der sich mal einführt, aber das könnte spannend werden.

Vorgeschmack auf Firestorm

Die Macher vom Phoenix Viewer um Jessica Lyon geben in diesem interessanten Video auf Englisch einen kleinen Einblick, wie deren Next Generation Viewer Firestorm aussehen wird. Das ist noch Pre Alpha und basiert auf dem Quellcode des Viewers 2.x, zeigt aber schon deutlich wohin die Reise gehen wird.

Vor allem sind schon jetzt so ziemlich alle Aufreger des Viewers entweder abgeschafft oder konfigurierbar, kurz man kann sich das Teil ziemlich gut so gestalten, wie man es selber haben mag.

Kurz gesagt: das sieht nach dem Viewer aus, den Linden Lab besser vor einem Jahr veröffentlicht hätte, dann hätte es diesen Aufschrei des Entsetzens nie gegeben und das Video macht doch Appetit auf mehr, oder?

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Gor als Wunschkonzert

Georg beschrieb es schon bei sich drüben und auch Zasta hat etwas in der Richtung (nur inzwischen wieder gelöscht): manche betreiben Gor als eine Art Wunschkonzert, ob nun unabsichtlich oder nicht. Fakt ist, die Bücher lassen natürlich eine Menge Interpretationsspielraum zu und vor allem wird sicherlich nicht jeder Furz darin beschrieben, wieso auch, das wäre ja langweilig und würde keinen interessieren. Bücher wollen verkauft werden, also rein mit Sex, Sex und noch mehr Sex – fertig ist die Laube.

Schwierig wird es nur, wenn man beginnt, die Grenzen des Plausiblen stark zu dehnen, denn dann wird es auf einmal nahezu beliebig, was man sich alles auf Gor vorstellen könnte, weil – und jetzt kommt das Totschlagargument – es ist ja denkbar. Damit kann man selbst den hanebüchensten Schwachsinn noch auf Gor einführen und es wird daraus eben irgendwas, aber nicht mehr Gor.

Man stelle sich zum Beispiel vor, die Kurii würden einen Trupp US-Marine in voller Kampfausrüstung nach Gor verschleppen, um ein wenig Chaos zu stiften. Denkbar? Ja klar. Würde man das aber spielen wollen? Wohl weniger.

Oder man stelle sich vor, es gibt irgendwo eine Verleihung eines Ordens, was auch immer, und ein Priesterkönig zeigt sich auf einmal in der Öffentlichkeit. Möglich? Ja. Wäre es aber gut? Nein.

Dazu kommt, wie bei Georg, möglicherweise falsch verstandene Interspeziesfortpflanzung: die Kurii pflanzen sich nur untereinander fort, sie sind zum menschlichen Erbgut nicht kompatibel, und fertig.

Ebenso ist es mit den Hausbauern. Sicher, sie sind eine der Kasten, die ständig forscht und allen möglichen Blödsinn treibt, aber daher auch gefürchtet wird und mißtrauisch beobachtet wird, da man den Zorn der Sadar nicht heraufbeschwören will. Von daher ist auch deren Erkenntnisgewinn eingeschränkt.

Wenn ich dann, wie bei Zasta, lesen muss, dass sich ein Hausbauer allen Ernstes mit Geothermie beschäftigt hat – ja sorry, das ist für mich auch Wunschkonzert, wenn auch auf hohem Niveau. Erstens setzt es eine profunde Kenntnis der Geologie voraus, die wohl kaum gegeben sein dürfte – oder gibt es auf Gor Tiefenbohrungen in einen Kilometer Tiefe und mehr? –  und zweitens braucht man dazu einen erheblichen technischen Aufwand um einfach die nötigen Bohrtiefen zu erreichen, die normalerweise im dreistelligen Meterbereich liegen. Ein Hausbauer soll ruhig spinnen dürfen, aber alles im Rahmen des Erträglichen, so etwas geht für mein Rollenverständnis auf jeden Fall zu weit.

Es wäre allen gedient, wenn man Zeusels altes Mantra berücksichtigt: alles schön simpel halten, die Bücher geben den kleinstmöglichen Nenner an, man sollte sich einfach nur an die wirklich grundlegenden Richtlinien so gut als möglich halten und schon hat man ein recht striktes Rollenspiel und kein Wunschkonzert mehr. Es ist in der Theorie so einfach und in der Praxis doch so schwer, weil man mit der „nicht jeder Furz wird beschrieben“-Totschlagkeule im Prinzip fast alles spielen kann, was einem in dem Kram passt, ohne dass es wirklichen Sinn machen muss.

Kurz notiert…

Maya-Tempel.
Maya-Tempel.

Ich war kurz zu Besuch auf der Sim Scagnar. Die beiden vorherigen Gruppen (Outlaws&Thorvaldsländer) sind woanders hingezogen, jetzt haust dort ein Pantherstamm. Die Sim hinterlässt dabei für mich ein extrem zwiespältiges Bild.

Einerseits ist der Wald wirklich sehr gut gemacht, andererseits hat der Stamm offensichtlich eine sehr starke Liebe zu Maya-Tempeln, anders kann ich mir das nicht erklären, wieso der frühere Maya-Tempel nun dort noch gleich einen Zacken bombastischer und prestigeträchtiger hingebaut wurde.

Keine Frage, es sieht sehr schön aus und ist mal etwas jenseits der üblichen Festungen, obwohl man auch sicher aus dem eine gute Festung machen kann, aber so etwas ist für mich nicht Gor.

Andererseits könnte Norman noch irgendwann mal die Mayas auf Gor einführen (wer weiß, wie lange der rüstige Schreiberling noch seine Fans mit neuen Büchern beglücken wird), und dann ja dann, obwohl – nein, für mich passt das trotzdem von vorne bis hinten nicht.

Der Egoplayer

Der gemeine Egoplayer oder: bin ich nicht schön?
Der gemeine Egoplayer oder: bin ich nicht schön?

In einer Diskussion ob buchnah und was das zu bedeuten hat oder auch nicht entstand neulich ein neuer Begriff: der Egoplayer.

Gemeint ist mit dem Begriff jemand, der mit aller Gewalt zu seinem Spiel kommen will und zwar in der Art und Weise, wie er/sie es haben will und wenn seine Art nicht zieht sorgt er meistens dafür, dass sich seine Art irgendwie durchsetzt. Das bedeutet wenn er/sie online geht, und sei es nur für eine halbe Stunde, dann kann und will er/sie ohne RP nicht sein und schreit lautstark rum, wenn sich um ihn herum absolut nichts tut.

Dazu kommt, dass es für ihn nur eine Vorstellung von Rollenspiel gibt, nämlich die seine, alles andere ist ja nur Mumpitz. Das deckt sich dann mit buchnah, aber der Egoplayer geht ja noch darüber hinaus. Der Egoplayer an sich geht nicht unbedingt dann das wahre Gor predigend durch die Lande, aber wenn ihm etwas missfällt, dann macht er das längst nicht nur in character aus, sondern meldet sich auch oft meistens sehr schnell in IMs und teilt einem das OOC mit, was er gerne hätte. Mitunter dient er sich auch regelrecht an, was beim Spielpartner nicht unbedingt auf ungeteilte Gegenliebe stoßen mag. Es kann auch sein, dass der Egoplayer noch RPs verbiegt oder ignoriert, wenn ihm etwas nicht wirklich in den Kram passt, aber das ist nicht zwingend noch wird das jeder Egoplayer tun. Die Pflege des eigenen Egos steht dabei vielmehr wirklich im Vordergrund.

Der Egoplayer mag damit ein recht angenehmer Zeitgenosse sein, solange man auf einer Wellenlänge liegt, tut man das aber nicht, so hat man mit solch einem Genossen in seiner Gruppe wirklich ein echtes Problem. Sich von anderen etwas sagen wird der Egoplayer nämlich nur bedingt, nein er wird einfach ohne Kompromisse auch weiterhin sein Spiel so durchziehen, wie es ihm gefällt und auf mögliche Probleme nicht weiter achten noch sich darum scheren, was das innerhalb der Gruppe für Schäden bedeuten könnte. Nun ist es ja auch so, dass nur ein großes Ego zu haben aus einem noch längst keinen guten Rollenspieler macht und umgekehrt. Das bedeutet, ein Egoplayer kann ein guter Rollenspieler sein, aber er muss es nicht zwangsweise.

Die herausstechende Eigenschaft von ihm ist vielmehr wirklich, dass er zuerst und fast bis zum Ende nur sich und sein Rollenspiel ansieht, als wichtig erachtet, wo er ist, da scheint die Sonne und ansonsten ist ihm relativ viel egal. So etwas kann also einige Zeit lang in einer Gruppe mal ganz nett sein, aber er braucht natürlich wie alle anderen Spieler auch eine Bühne, auf der er/sie sich bewegen kann. Sobald man ihm diese aber nicht mehr bietet oder er/sie nicht mehr genügend Beachtung findet, ist der Egoplayer einer der ersten, die eine Gruppe verlassen, um auf zu neuen Ufern zu reisen und dort dieselbe Masche erneut durchzuziehen.

Ich denke, jeder von uns kennt solche Egoplayer und kann darüber durchaus so einige Geschichten erzählen, oder?

Der eigentliche Tod des Tods im Rollenspiel ist zu viel OOC-Trouble!

Wir alle kennen das Spannungsfeld zu Genüge: einerseits heißt es ja, Gor sei eine drakonische Welt, auf der die Todesstrafe durchaus alltäglich ist und jeden treffen kann. Also ist es eine Sache, mit der man im RP durchaus rechnen muss, sofern es der Charakter zu bunt treibt, aber sonst auch. Andererseits aber wird ein Tod, selbst wenn er einvernehmlich sein sollte, wirklich kaum ausgespielt. Das liegt vor allem daran, dass solch ein RP in mindestens 50% der Fälle zuverlässig längere, enervierende Diskussionen nach sich zieht, die sich mitunter über Tage hinziehen können und die wirklich keinem richtig Spaß machen.

Das RP selber hat man vielleicht in zwei Stunden locker durch, aber die Diskussion danach kommt tröpfchenweise immer mal wieder und wieder über mehrere Tage. Dabei passiert es dann oft genug, dass man sich erklären muss, wie man nur so barbarisch sein kann, sowieso und überhaupt – was mit der Hauptgrund ist, warum so etwas wirklich kaum richtig ausgespielt wird.

Was ich dabei nicht wirklich verstehen kann ist dies: warum ticken selbst die vernünftigsten Leute, die sonst wirklich pflegeleicht sind, regelmäßig bei einem solchen Spiel aus? Warum kann so etwas fast nie vollkommen dramenfrei über die Bühne gehen? Eigentlich ist es ja nur ein Spiel, eigentlich. Aber wieso macht man dann über ein Element, das auch belegtes Bestandteil des Settings ist, so ein Drama? Wieso wiederum macht man in SL so ein Drama daraus und wird man so etwas bei reinen P&P-RPG-Playern eher weniger finden? Kann es sein, dass da einfach die Mindsets für so etwas zu verschieden sind? Fragen über Fragen… was sind denn so eure Erfahrungen mit dem Tod im Rollenspiel an sich?

Lebe mit den Folgen deines Handelns!

Eigentlich ist es ganz einfach: man hat es grossteils selbst in der Hand und entsprechende Aktionen erzeugen fast immer irgendwelche Reaktionen. Nur hat man es bei den Reaktionen nicht immer in der Hand, wie diese ausfallen, noch gefällt es einem mitunter, was man da auf einmal für einen rauen Gegenwind geliefert bekommt. Oft kann das um einige Zacken heftiger sein als das, was man sich persönlich erhofft oder erwünscht hätte, aber das wird man niemals völlig regulieren noch gar bremsen können.

Wenn einem so etwas mitunter nicht gefällt, dann sollte man einfach wirklich seine anfänglichen Handlungen lassen und gut ist es, denn man wird ja nicht gezwungen, so zu agieren. Wenn man es dann doch tut, so sollte man auch die Folgen seines Handelns ertragen und gut ist es. Alles andere ist nicht unbedingt konsequentes Rollenspiel, sondern mehr Spiel unter dem Motto „Wünsch Dir was!“ und nicht immer wirklich gut.

Gruppen, die die Welt nicht brauchte…

Mir war heute ein wenig kreatief zumute und so schuf ich eine neue Gruppe in Second Life. Und hier ist der Link: KLICK!

Meine kleine Sinnlosgruppe hört auf den schönen Namen „Ich bin zu alt fuer diesen Mist!“ und wer beitritt, der bekommt den formvollendet-wunderschönen Tag „Zu alt für den Mist“ kostenlos dazu. Überhaupt ist die Gruppe total kostenlos und dient sonst keinem weiteren Zweck. Yeah, die Welt ist bunt!

Ach ja, das ist dann noch die Charta:

Wir allen kennen das: die Welt um uns herum scheint manchmal nur noch aus lauter Deppen, Vollidioten und sonstigem Hirnschlamm zu bestehen, der sich gegen einen verschworen hat um einem endgültig den allerletzten Nerv zu rauben!

Am Liebsten würde man dann nur noch „Ich bin zu alt für diesen Mist!“ sagen und weggehen. Hier ist nun der Tag dazu!