Der Krieg um Lydius, Teil II

Lydius befindet sich unerwartet wieder im Krieg. Diesmal geht es aber nicht gegen die Kassler, wie sie die Kassauer intern liebevoll gerne bezeichnen, sondern gegen den Gründervater der Sim überhaupt, Schweini Spitteler. Es handelt sich um einen ausgewachsenen OOC-Konflikt.

Über die Gründe kann man nur spekulieren, der Stein des Anstoßes aber ist gewesen, dass Schweini Spitteler nach eigenem Bekunden nach Port Lydius teleportieren wollte und erstaunt feststellte, dass das nicht mehr ging, da er auf einmal dort gebannt ist. Über die Gründe des Banns und dergleichen ist auch öffentlich nichts bekannt, aber es ist immer eine schlechte Idee, ausgerechnet denjenigen Avatar zu bannen, dem grob gesagt nach wie vor die Hälfte der verbauten Prims auf der Sim gehört und noch diverse andere zur Sim gehörenden Sachen, wie das Forum oder die Lesergruppe zur Zeitschrift „Drei Monde.“

Es kam so, wie es kommen musste, Spitte war extrem sauer und reagierte entsprechend. In der Lesergruppe von Drei Monde ging eine Nachricht von ihm herum, dass das Magazin für ihn ab sofort Geschichte sei und er die Gruppe bald auflösen werde. Bedanke solle man sich bei denen, die zwar wissen, was alles koste aber nicht, was es wert sei.

Nun ja. Machen kann er das sicherlich, aber ob das Magazin „Die Drei Monde“ weiter besteht oder nicht liegt längst nicht mehr in seiner Hand. Wenn der Rest der Mannschaft weitermachen will, dann ist in SL eine neue Gruppe schnell gegründet und der Rest kann weitergehen wie bisher. Das ist ja das Schöne an Second Life und letzten Endes sind wir alle ersetzbar. Es geht durchaus auch ohne ihn, wenn der Rest es denn so machen will.

Weiter schloss er zeitweilig das Forum Dreimonde.siteboard.eu, das inzwischen aber wieder erst einmal offen ist. So oder so ist das Forum an dem Ort aber sicherlich inzwischen bald Geschichte, da sich die Verantwortlichen schon nach Alternativen umsehen dürften. Ich würde es machen und da ich persönlich über genügend Webspace verfüge, wäre das innerhalb von einigen Minuten aus dem Hut gezaubert. Aber auch so gibt es Forenanbieter wie Sand am Meer und es gibt keinen vernünftigen Grund, sich da weiterhin in der Abhängigkeit zu befinden.

Wäre ich die Simleitung, würde ich dieses Verhalten zum Anlass nehmen, um mich endgültig vom Gründer zu trennen, denn was passiert, wenn einem sonst irgendwann die Prims direkt zurückgegeben werden sollten. Das heißt nichts anderes, als alle noch von ihm vorhandenen Prims zurückzugeben und die Sim neu aufzubauen. Sicher sähe das Ergebnis dann anders aus, vielleicht auch nicht mehr so aus einem Guss, in erster Linie aber kommt es zuerst auf die Spieler an und dann auf die Bauten.

Denn eines ist klar: so geht es einfach nicht, wenn jedes Mal wieder mit ähnlichem Verhalten zu rechnen ist, wenn ihm etwas sauer aufstösst, ihm dabei quer im Magen liegt und er dann erstmal so ähnlich handelt wie jetzt anstelle nachzufragen. Besser ist es da wirklich, nun gleich den schmerzhaften Schnitt zu vollziehen, um in Zukunft einfach mehr Sicherheit vor ähnlichen Aktionen zu haben.

Adolphine und der Pumuckl

Es gab ja gestern den ersten Zusammentreff von der holden Lady mit dem schönen Namen Adolphine, einer Schreiberin aus dem schönen Ort Belenus nahe des Vosk-Delta mit dem Administrator Zasta von Lydius im Teehaus der Stadt. Zasta, den unsere Frauen weil rothaarig, große Nase und klein gewachsen auch gerne mal liebevoll als Pumuckl titulieren, war vom Anblick der holden Maid sowas von der Rolle, dass er wie ein scheues Reh kaum ein Wort aus dem Munde rausbekam und dann innerlich frohlockte, als sie das Teehaus gen Herberge verliess. Sowas aber auch.

Woher kommen aber nun die Namen? Adolphine ist der Name der weiblichen Hauptfigur einer kleinen Geschichte von Heinrich Clauren aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die dem romantischen Kitsch zugeordnet wird. Belenus wiederum ist einer der Stammesgötter von Asterix und Obelix, der andere wäre Teutates. Allerdings war auch Adolphine durchaus ein gängiger Frauenname im 19. Jahrhundert gewesen. Ach ja, und der erste Teil des Textes geht dann so:

Adolphine streckte ihre zarten Glieder auf das weiche Moos; das heilige Rauschen in den Wipfeln der uralten
Bäume, das Plätschern des zum Vater Rhein hinabeilenden Baches, lullten die Schlummermüde ein. Der Champagner
und die Freude hatten den Liliensammet ihrer Wangen gerötet; das Köpfchen lag in der rechten Schwanenhand;
die linke (sic!) ruhte auf dem schwellenden Moose. Freundlich lächelten die Purpurlippen, als schwebe
ihr der Scherz des Tages vor der freudetrunkenen Seele, der kleine Mund war halb geöffnet, wie eine eben sich
entfaltende Rosenknospe; der Lilien-Busen wogte ruhig, und das niedlichste aller Füßchen im ganzen Rheingau
war nur bis zur Zwickelspitze des blütenweißen Strümpfchens sichtbar. Leise Lüfte vom flutenden Rhein herauf
küßten ihr kühlend die brennende Stirn und das geschlossene Auge und spielten heimlich mit dem lockigen
Haar und den flatternden Bändern, und der lose Gott der Träume, der ihr auf des Champagners leichtem
Schaume ein ganzes, mit mancherlei Gaukelwerk der Phantasie befrachtetes, buntgeflaggtes Schiffchen in des
Herzens stillen Hafen gesandt, umfing sie jetzt mit seinen Blumenarmen.

Ein Hunt und das Ergebnis…

Im GIC gibt es bis Freitag noch den Halloween-Hunt. Irgendwie finde ich zwar immer viel, aber greife von Vigo meistens Frauenkrempel ab. Heute auch so wieder, diverse Roben für Schreiberinnen und Heilerinnen, ich kann damit inzwischen locker einige Avatare ausrüsten. Also kann man das Zeug doch auch mal anziehen und was damit anfangen, wenn man es schon umsonst nachgeworfen bekommt.

Gesagt, getan und so sieht das Ergebnis aus, ein bekannter Männeravatar in Frauenklamotten im Hafen von Lydius im Tower, wie es sich gehört und mit einigen Freien am Plaudern, bitte sehr:

In der Robe liegt die Kraft!

Und was sonst noch so daraus werden wird, das werde ich bald feststellen. 😀

Die Grenzen der Moderation

Ich bin ein bekennender Vielschreiber. Neben meinen regelmäßigen Beiträgen in meinem Blog hier, in Slinside.com sowie Slinfo.de, wo ich mit irgendwas um die 558 positiven Bewertungen sicher kein unbeschriebenes Blatt bin, kommen diverse Nebenforen wie das Fairforum und meine schreibende Tätigkeit bei Virtual World Info. Zu letzterem kam ich, weil mich seinerzeit Linda Paine darauf ansprach. Ich schreibe also durchaus viel, je nach Lust und Laune.

Nun entstand im Forum Slinside eine Diskussion über ein monatlich erscheinendes Magazin namens „iFace“, welches nur in Second Life direkt in Form eines HUDs verfügbar ist und ein breites Feld an Themen abdeckt. Eigentlich ist so ein Magazin eine schöne Sache, es muss viel Arbeit in ein solches rein gesteckt werden, es sind gewisse Zeiträume einzuhalten, und und und. Wirkliches Geld verdienen kann man damit sowieso nicht, es ist und bleibt ein Hobbyprojekt. Aber auch mit einem Hobbyprojekt kann man Erfahrungen sammeln, die einem im späteren Leben oder im Berufsleben sowieso dann zugute kommen können.

Dazu kommt natürlich auch der einfache Fakt, dass wer ein Magazin herausgibt, derjenige auch mit öffentlicher Kritik rechnen kann und muss. So ist das hier geschehen, BukTom Bloch kritisierte zu Recht das bestenfalls mehr als offensichtlich schludrig durchgeführte Lektorat des gesamten Magazins und auf einmal war die Hölle los. Es entstand eine wunderbar anzusehende Diskussion, die einmal mehr die in Foren herrschende Dynamik beispielhaft aufzeigt. Es kam, wie es kommen musste, die Diskussionen kochten schnell hoch und es kam dabei auch zur Gruppenbildung. Während die einen der Meinung sind, es sei ja alles gar nicht so schlimm und nur Hobby, also solle man sich nicht haben, vertrat die andere Fraktion die Meinung, dass das Magazin gute Ansätze habe, aber so die Umsetzung gelinde gesagt unter aller Sau ist.

Was davon stimmt nun? Ich denke, beides. Einerseits ist es natürlich ein Hobby, und im Endeffekt spielt es für die Autoren dabei keine Rolle, ob und wie sie ein Lektorat ihrer Publikation betreiben oder auch nicht. Es erwachsen ihnen daraus erst einmal keine nennenswerten Nachteile.

Andererseits ist so eine Publikation aber auch immer ein Projekt von vielen, etwas an das gewisse Maßstäbe angelegt werden, welches man vorzeigen können will und über das man schließlich auch stolz „Hey, das habe ich/wir geschafft!“ sagen kann. Bei diesen Maßstäben gehört einfach ein gut durchgehaltenes Layout sowie korrekte Grammatik und Rechtschreibung hinzu. Wer diese Kritik nicht aushalten kann oder will, der sollte sich dann wirklich fragen, wozu er das Magazin publiziert. Eine gewisse Sorgfältigkeit und Ernsthaftigkeit gehört einfach zu so einem Vorhaben dazu, selbst wenn man es nur als Hobby betreibt, schließlich soll es ja gelesen werden und gerade an diesen Maßstäben wird man gemessen. Dazu kommt, das Magazin will auch Anzeigenkunden werben und diese schauen sich natürlich ebenfalls das Werbeumfeld genau an. Sollte es in den Augen des potentiellen Werbekundens zu dilettantisch sein, dann lässt er es eben bleiben und wird woanders seine Kohle los, es gibt vielleicht ja einen Wettbewerber, der es besser kann.

Wenn dann natürlich aber, wie in diesem Thread geschehen, der Vertreter des Magazins anstelle dass er die Kritik einfach zur Kenntnis nimmt mit dem Finger auf den Rest der Mitleser deutet und sinngemäß nur „Rabäääh! Ihr schreibt hier auch nicht besser, im Gegenteil!“ ablässt, dann läuft da gleich mehrfach etwas schief. Erstens ist ein Forum eine Sache, die eben mal so geschieht, und an einen schnell geschriebenen Forumseintrag kann man einfach nicht dieselben Maßstäbe wie an den Artikel in einem Magazin anlegen. Das sind zwei ganz verschiedene Sachen und dann auf die vermeintlichen Fehler der anderen zu zeigen ist gleich nochmal ein viel schlechterer Stil. Zweitens aber zeugt das von einer gewissen Eingeschnapptheit, und wenn er dann noch meint, die Diskussion solle besser in world anstelle im Forum stattfinden kann ich nur noch sagen – Tschüss. Sayonara, so ist kein Staat zu machen, der Meinung kann man zwar sein, aber man sollte sie tunlichst nicht so offen sagen.

Später hat er allerdings gesagt, er wird daran arbeiten, also ist Einsicht vorhanden und hätte er früher die Kurve gekriegt, wäre es sicherlich nicht so hochgekocht, wie es eben kam. „Die Grenzen der Moderation“ weiterlesen