2010

Kleine Bloglese

Und mal wieder eine kleine Bloglese:

  • Es gibt eine neue, offizielle Version namens 1.5.2.725 vom Phoenix Viewer, darauf haben sicher viele sehnsüchtigst gewartet. Es handelt sich dabei um einen Release Candidate, das bedeutet eine Version, die noch durchaus einige Fehler enthalten kann, und erst nach einigen Tests zur nächsten Standardversion werden wird. Wer also lieber auf der sicheren Seite lebt, der sollte sich diese Version schenken. Wer es nicht mehr erwarten kann, der kann sie testen, muss aber u.U. noch Fehler in Kauf nehmen. Eure Wahl.
    Die Liste der Änderungen dabei ist lang, man hat u.a. das alte Multi-Attachment-System vom Emerald begraben (alte Attachments der Art werden automatisch nach Dialog ins neue System umgewandelt), man unterstützt die Anzeige von Display Names, es gibt auch endlich Unterstützung für Inventory Links (also noch schneller und komfortabler Umziehen, denn jetzt kann endlich auch alles no copy zu einem Outfit werden), und und und… die Downloads sind gerade entsprechend lahm, also saugt die Fanbase ihn inzwischen weltmeisterlich herunter. Das Release dürfte in Kürze folgen.
  • Die Kajira Bo aus Lydius (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Commander aus Belnend) wagte den Selbstversuch und spielte mit einem wohl bis dato unbekannten Alt eine freie Frau zu Besuch in Port Lydius und Lydius Wood. Das Ergebnis dabei ist vernichtend, das neue Dorf auf Lydius Wood empfand sie als Zeitverschwendung und in Lydius selber fühlte sie sich übertriebenem Misstrauen und goreanischen Superhelden ausgesetzt, auch gefallen ihr Zastas Kommentare in dessem Blog dazu nicht wirklich.
    Das ist schon etwas komisch, übertriebenem Misstrauen selber war ich in Lydius nicht mal ausgesetzt gewesen, als ich als Männeravatar verkleidet in Frauenklamotten dorf rumlief. Im Gegenteil, ich wurde sofort dem Administrator damals als mögliche, zukünftige Verlobte vorgestellt und wir unterhielten uns im Teehaus, wieso sollte man auf eine normale, freie Frau so wie bei Bo beschrieben reagieren? Oder werden hier Ausnehmen zur Regel und Regeln zur Ausnahme? Ich habe keinerlei Ahnung, vielleicht hat sie da auch einfach nur einen schlechten Tag erwischt gehabt.
  • Belnend feiert nach wie vor dreijähriges Jubiläum und lässt die Sau raus, prima, heute mal wieder mit mir als FCMinator. Ich kann all meine „zelebrierten“ Gefährtenschaften schon lange nicht mehr an zwei Händen abzählen.
  • Ansonsten sinniert Stiller Himmel momentan angeregt über die möglichen Menstruationsprobleme von Rollenspielern und erklärt uns, welche Haare von Truth und Skintypen mit Fischmündern er einfach nur eklig findet. Bei dem Bild, was er für gut erachtet, fiel mir sofort ein röhrender Hirsch ein. Daher extra für Stiller hier mal ein Hirsch als Geschenk, bitte sehr, einfach in der Bildverarbeitung verfremden, ausdrucken und daran Freude haben! 😀

    Ein röhrender Hirsch in freier Wildbahn.

Runde Häuser sind BAH!

Runde Häuser sind bah! Runde Häuser in Zylinderbauweise sind zwar in den ersten Gor-Romanen mehr oder weniger guter Standard, aber danach verschwinden sie nach und nach. Auf der Erde selber gab es Völker, wie z.B. die Kelten, die die runde Bauweise bevorzugten, aber der rechte Winkel ist und bleibt in den meisten Kulturkreisen der Standard.

Woran liegt das, welche Vorteile hat der rechte Winkel gegenüber der Baumaterial sparenden Kreisform? Einige, als da z.B. wären:

  • rechte Winkel lassen sich besser aneinander reihen,
  • rechte Winkel nutzen die Grundstücksfläche eindeutig besser aus als vollkommene Kreisbauten, was besonders in großen Städten bei hoher Verdichtung eine entscheidende Rolle spielt,
  • rechte Winkel und Häuser mit quadratischem/rechtwinkligen Grundriss sind viel einfacher als Kreise zu bauen,
  • bei kreisrunden Häusern kann man kaum Möbel von der Stange kaufen, da der Radius eine entscheidende Rolle spielt, während bei Häusern mit rechtem Winkel alles gleich ist. Dank dem rechten Winkel aber ist alles genormt, was ein wesentlicher Vorteil ist,
  • man vergeudet beim Materialzuschnitt der Bretter für Holzdecken  viel weniger Material als bei Kreisbauten.

Daher mögen im RP vielleicht kreisförmige Häuser Standard sein, aber praktisch sind sie nicht. Außer „hier ist was gänzlich anders“ zu zeigen erfüllen sie nicht mal dort einen wirklich guten Zweck.

Der entscheidende Vorteil des kreisrunden Grundrisses ist, dass er in Relation zur Grundfläche am wenigsten Baumaterial benötigt. Aber meistens ist dieser Vorteil nicht relevant genug. Dennoch gibt es auch bei uns in der Geschichte durchaus Bereiche, wo man am Liebsten kreisrund baute: nämlich bei mittelalterlichen Stadtmauern. Daher sind die meisten, mittelalterlichen Stadtkerne auch mehr oder minder kreisrund gewesen, denn hier war dieser Vorteil ausschlaggebend.

Es gibt natürlich im realen Leben auch Ausnahmen, wo tatsächlich Häuser gebaut worden sind, die keinerlei rechten Winkel haben. Hundertwasser zum Beispiel hat solche gebaut, u.a. in Darmstadt, strikt kreisrund sind diese vom Grundriss her aber auch nicht. Diese sind Exoten, sicher sehr schön anzusehen, aber wer dafür wirklich passende Möbel benötigt, braucht einen Schreiner.

Wenn Frauen Männer spielen und ähnliche Katastrophen…

Wenn Frauen Männer spielen, dann kommt meistens dabei früher oder später Mist dabei heraus. Die Frauen spielen nämlich oft genug die Männer so, wie sie denken, dass sie sein müssten aber nicht so, wie Männer sind. Das Ergebnis dabei sind meistens harte Kerle, die weder Furcht noch Tadel kennen, kompromisslos ihre Sache durchziehen und weder Freund noch Feind kennen. Einige Zeit lang kann das gut gehen, aber oft genug kommt irgendwann das Desaster. Denn: wahre Macht besteht nicht darin, dass man alles in seiner Macht stehende auch umsetzt, sondern sich oft damit zufrieden gibt, dass man es könnte, wenn man es wollte. Bei vielen von Frauen gespielten Männern aber fehlt diese Einsicht im Spiel völlig, und damit sind sie dann letzten Endes nur überzeichnete Karikaturen dessen, was sich Frauen unter Männlichkeit vorstellen, auf die Spitze getrieben Zerrbilder einer Eigenschaft, die man nicht normieren kann und eine große Bandbreite an Möglichkeiten zulässt.

Sehen wir es doch ein: eine Frau wird niemals wie ein Mann denken können und irgendwann ist da einfach das Ende der Fahennstange erreicht.

Analog gilt dasselbe aber auch für den anderen Fall, wenn nämlich Männer Frauen spielen. Auch das geht häufig nur bis zu einem gewissen Grade gut und danach geht es aufs Glatteis, denn die Männer spielen häufig genug die Frauen so, wie sie die gerne hätten, aber Frauen nunmal nicht sind. Das kann auf Dauer nur selten gut gehen und geht auf Dauer nur selten gu.

Diese Transgender-Spieler gibt es übrigens zahlenmäßig mehr, als man glaubt. Besonders lustig ist es immer, wenn dann von Männnern gespielte Panther in den einschlägigen Kanälen das Fehlen der harten Kerls[tm] beklagen und ähnliche Sachen.

Rollenspiel hin oder her, eine andersgeschlechtliche Rolle wird man immer nur bis zu einem gewissen Grad perfekt spielen können, weil einem danach einfach die Möglichkeiten und Sinne verlassen werden. Das mag vielleicht nicht besonders berauschend klingen, aber ist eben so.

Besonders lustig wird es nur dann, wenn während des Spiels auf einmal echte Gefühle entstehen sollten und der Gegenüber sich aber über das Geschlecht seines Spielpartners unklar ist. Dafür gibt es dann die praktische Bisexualität, aber nur eine Minderheit der Spieler tickt ja so. Häufig ist es das Ende der zarten Pflanze namens Liebe.

Rollenspiel als Ware

Rollenspiel ist ein Second Life eine Ware, ein wenn auch gemeinsam erarbeitetes Produkt. Ein Großteil der Spielerschaft gehört der normalen, arbeitenden Bevölkerung an und hat dementsprechend wenig Zeit, um sich mit Rollenspiel in Second Life zu unterhalten.

Für Rollenspiel wird auch immer geworben. Es geht darum, eine gewisse Kernmannschaft anzulocken, Bewohner, die mitspielen und Miete zahlen, auch das entspricht dem Charakter einer Ware.

Diese Faktoren führen dazu, dass viele Spieler an Rollenspiel mit der Erwartung eines Fernsehzuschauers herangehen: ich will unterhalten werden, sobald ich die Kiste einschalte und da bin! Und wehe, wenn das nicht immer der Fall ist, dann werden sie frustriert bis wütend, weil sie keinen Anteil am Spiel haben.

Eine mögliche Folge dessen ist die Zuwendung hin zu Combat-Capture-Roleplayelementen. Das ist leicht durchführbar und geht immer. Wenn man kein Spiel findet, dann greift man einfach jemanden an und der Abend ist schon gerettet. Pech nur, wem das auf Dauer zu eintönig wird.

Eine weitere, mögliche Folge ist auch, dass man sich früher oder später anderen Betätigungsfeldern zuwendet. Warum auch nicht.

Nur selten aber führt es zu der Einsicht, dass man im RP beides ist, sowohl Sender als auch Empfänger und es ein gemeinsamer Prozess ist. Ebenso selten führt es zu der Einsicht, dass man nicht ständig auf Rundumsorglos-Unterhaltung hoffen darf, nur weil man gerade jetzt da ist und spielbereit ist. So funktioniert die Sache nun mal nicht.

Mitunter muss man längere Durststrecken durchstehen können und vor allem dazu bereit sein, doch diese Bereitschaft fehlt auch vielen eben total. Auch kann man nicht erwarten, sofort in eine bestehende Gruppe als Neuling integriert zu werden. Auch dies ist der begrenzten Zeit geschuldet, viele haben eben ihre diversen Plots am Laufen und jemand Neuen darin direkt zu integrieren oder auf ihn zuzugehen dauert dann mitunter etwas.

Natürlich kann man auch nur bis zu einem gewissen Grad auf gleichzeitig anwesende Personen reagieren. Mehr als zwei Konversationen gleichzeitig zu folgen wird für viele eben schon schwer und so kommt es dann auch oft ins Stocken.

Viele wollen ihr Spiel auch vollkommen selbst bestimmen, nach dem Motto „Wenn ich schon dafür zahle, dann möchte ich nur mir genehme Sachen erleben.“ So aber berauben sie sich auch vieler Möglichkeiten.

Kurz und gut, viele Probleme und Frustration ums Rollenspiel rührt einfach daher, weil es oft nur als Ware, aber nicht gemeinsam erarbeitetes Werk verstanden wird. Erst wenn sich diese Denke grundlegend ändern sollte wird es in mancherlei Hinsicht entspannter und allgemein besser.

Zeugs halt

So viel zu bloggen, so wenig Zeit, es gibt einfach zu viel interessantes in meinem Feedreader, also in Kurzform:

  • Stiller Himmel schreibt in seinem Blog, dass es auf der Sim „Imperial Ar“ genügend Assassinen gäbe. Mag sein, es ist auch eine sehr gut gemachte Sim und CM innerhalb der Stadtmauern ist verboten. Allerdings ist es eben auch eine englischsprachige Sim und im deutschsprachigen Gor gibt es keine vernünftigen Assassinen mehr, die noch spielen. Alle Guten haben inzwischen entnervt das Weite gesucht. Was bleibt sind Sims wie Port Jula, die sich mit dem Label „Black Caste“ schmücken, aber außer einem gewissen Coolnessfaktor nicht gerade für handwerklich korrektes Assassinenplay stehen. Wer einen deutsch sprechenden Assassinen sucht, der sein Handwerk beherrscht fängt besser selbst an, sich dafür einen Alt zuzulegen.
  • Zasta Korobase ist heute zum Erklärbär mutiert und schreibt ein „Howto Lydius.“ In dem Post wird erklärt, wie man als Gast in Lydius auf die richtigen Leute trifft und zu Rollenspiel kommt. Indirekt klingt dabei auch an, dass es als Gast nicht immer einfach ist, in Lydius zu Spiel zu gelangen. Ein Thema, das ich hier in dem Blog auch schon einmal aufgriff.
  • Übrigens: die Spieldauer in einem Setting alleine ist kein brauchbares Kriterium, um die Güte eines Rollenspielers zu bewerten. Es gibt Leute, die sind schon nach zwei Wochen irre fit und Leute, die haben es nach drei Jahren immer noch nicht gelernt und werden es auch nie lernen.
  • Meter hier, Meter da: auf slinfo.de schrieb ich einen Artikel über das „Ling Combat System“, kurz LCS-Meter, der sich momentan in der geschlossenen Betaphase befindet. Es handelt sich dabei um ein geschlossenes System, den Schaden macht alleine das Meter und die Waffen sehen nur noch gut aus dabei. Oder so, dazu gibt es noch verschiedene Rollen und unterschiedliche Statswerte. Es ist vom GM verschieden genug, braucht sicher mehr Skriptleistung und ob es sich durchsetzen wird, steht noch in den Sternen. Zasta griff das Thema auch bei sich kurz drüben auf, der Tenor war dabei „coole Sache, aber warten wir es ab, was kommt.“
  • RP-Systeme die zweite: auf Asperiche stellte Kusa mehreren Leuten ihr Handelssystem vor. Das sind einfach geskriptete Objekte mit einem Benutzungszähler, Teppich kriegen Löcher bis sie kaputt sind, Essen hält nicht ewig usw. Eine ganz nette Sache und vor allem nichts so aufgezwungenes wie beim NLS, also eine nette Bereicherung fürs eigene Rollenspiel, wer mag. Zasta und Amidala Oh haben das ebenfalls thematisiert und finden es beide für gut.
  • Stiller Himmel findet, dass in den relevanten Foren kein Schwein mehr postet und sich die Diskussionen in Gruppenforen sowie Blogs verlagert haben. Das ist eine Beobachtung, der ich zustimme. Woran es liegt? Nun, in den Foren sind alle wichtigen Grundsatzdiskussionen inzwischen oft genug durchgenudelt worden, und auf eine weitere Diskussion zum Thema „Prinzessinenkajirae“, „Freie Frauen mit Schwert – ja oder nein, und wenn nein, warum nicht?“, „Wo sind die echten Kerls nur hin?“, „Wo sind die freien Frauen hin?“, „Wie emote ich gescheit?“ oder „Alle Goreaner sind geisteskrank und fressen heimlich kleine Kinder“ dürfte weitestgehend die Lust fehlen. Dazu kommt in manchen Foren sicher auch die Moderation, so oder so, die Motivation ist weg, Foren dienen heute primär der Selbstdarstellung nach außen hin. Grundlegend neue Erkenntnisse sind dort nicht mehr zu erwarten und in den Blogs hat es zudem eine familiärere Atmosphäre.
  • Zwischenzeitlich ging in Lydius ein Megaplot, bei dem man sich offensichtlich an Isnoguds Mantra „Ich möchte Kalif anstelle das Kalifen werden!“ orientierte leider viel zu schnell zu Ende. Es endete in einer furiosen OOC-Diskussion wegen einer Wunderheilung und mit dem Tod der Oberintrigantin.
  • Chefredakteurin Syleena Sheridan verkündet freudig, dass die Dezemberausgabe der „Drei Monde“ rechtzeitig fertig sein wird.
  • Georg Rang schreibt in seinem Blog über den Trend, gelaufene Rollenspiele in Blogs zu dokumentieren und findet ihn nicht lustig. Damit hat er Recht, denn man spielt nicht in Second Life, um dann diese Sachen noch namentlich in Blogs dokumentiert zu sehen. Außerdem fühlen sich dann manche in ihrem RP eingeschränkt, wenn sie OOC zu viele Informationen haben. Andererseits packe ich auch hier ab und an durchaus mal gegenüber Gruppen die namentliche Keule aus und benenne diese, aber normal schreibe ich auch mehr über Metathemen als das tagesaktuelle Spiel. Umgekehrt aber machen sie das sicher aber genau so, von daher…
  • Die aktuelle Besucherstatistik.

    „Das Ohr von Gor“ hat mich neulich jemand genannt und an mich die Frage gestellt, wieso ich manche Dinge nicht einfach im stillen Kämmerlein lasse sondern hier kommentiere. Nun, weil ich es nicht will, das mag nicht jedermanns Sache sein, aber wem es nicht gefällt, der muss hier auch nicht lesen. Dazu wird keiner gezwungen. Jedenfalls überrascht es mich mittlerweile immer wieder selbst, wer sich auch in SL per IM bei mir wegen meines Blogs zu Wort meldet und Beiträge kommentiert/diskutiert. For the record: ich habe hier im Blog je nach Tag im Schnitt irgendwas um die 50-150 Besucher und das ist für ein Nischenblog, das nie groß beworben wurde, doch ganz ordentlich. Es gab mal einen Spike, da waren es an einem Tag tatsächlich 4000 gewesen, das war zur Zeit der Emerald-Probleme. Dazu kommen laut Feedburner noch ca. 14 Subscriber meines RSS-Feeds. Also ist es eine kleine, aber wohl auch feine Gemeinschaft, die hier wohl mitliest.

  • Belnend feiert das kommende Wochenende sein dreijähriges Simbestehen, darauf trinken wir einen! Das schaffen wirklich nur wenige Sims!
  • Und wo wir schon beim Feiern sind: am 8. und 9.12. gibt es in Kassau ein Winterfest. Sehr schön, das letzte Fest dieser Art erlebte ich seinerzeit 2008 noch im inzwischen längst entschwundenen Talbot und es war einfach nur genial. Daraus kann man viel machen, ich bin gespannt.
  • Apropos Winter: es gab die Woche eine Diskussion in GaD über den ach so dominanten Norden im SL-Gor. Ausgetauscht wurden die allseits bekannten Standardargumente, die Diskussion verlief gewohnt substanz- und ergebnislos, es zeigte sich allerdings eines: nur weil eine Sim ziemlich weit im Norden verortet ist, muss es noch lange kein Torvaldsland auch sein.

Warten auf Godot

So schlimm ist es zwar nicht, aber die Leute denken mal wieder zu wenig nach und es gehen zu viele komische Gerüchte. Beim Gorean Meter Version 4.0 jedenfalls ist es so, dass dieser inzwischen 6 Wochen in der Tradition großer Softwarehäuser nicht unähnlich dem angekündigten Termin hinterherhinkt. Wann er also kommen wird muss sich zeigen, vermutlich gilt hier ähnlich wie bei Duke Nukem Forever der Spruch „It is done when it is done.“

GM 4.0 Ankündigung.

Displaynamen leicht gemacht

Mit der Einführung des Viewers 2.3 hat Linden Lab auf dem gesamten Second Life Grid als neues Feature die sog. Displaynamen (engl. display names) scharf geschaltet. Mit dieser Einführung ändern sich einige, fundamentale Sachverhalte in Second Life, und manche betrachten es mit Skepsis. Worum geht es?

Wie es bisher gewesen ist

Wir alle kennen es: als man seinen Avatar erzeugte, benötigte man einen Vor- und Nachnamen. Der Vorname war dabei frei wählbar während der Nachname aus einer durch Linden Lab gegebenen Liste ausgewählt werden musste. Nachnamen waren dabei z.B. Lecker, Gallacher, Oh, Gossipgirl, Writer usw. Die Nachnamen waren dabei aber nicht ewig wählbar, sondern wurden von Zeit zu Zeit ausgetauscht. So ist es z.B. schon lange nicht mehr möglich, Gossipgirl mit Nachnamen zu heissen.

Dieses System erzeugte ein gewisses Gefühl für Generationen in Second Life, für Persönlichkeit und ähnlichen Sachen. Wir alle waren und sind es gewohnt. Natürlich hat es auch so seine Probleme, wer z.B. anstelle von „Andrea“ mehr „Andera“ im Vornamen stehen hat, der musste bisher damit leben und konnte nichts daran ändern. Ebenso war es unmöglich, wenn man in Second Life heiratet, den Nachnamen des Partners anzunehmen oder den Namen in was ganz anderes zu ändern.

Es gibt ja diverse Rollenspielsettings in Second Life, und bei manchen wäre es schon schön, wenn man den Avatar direkt umbenennen könnte. Gesagt, getan, heraus kamen dabei die Displaynamen, die genau das leisten.

Was Displaynamen ausmacht

Displaynamen sind Namen, die der Viewer ab sofort als Avatarnamen standardmässig anzeigt. Diese Namen können einmal wöchentlich bisher kostenlos geändert werden. Gleichzeitig hat sich Linden Lab vom alten Nachnamenssystem verabschiedet. Wer sich ab sofort nun neu registiert, der bekommt standardmässig immer den Nachnamen „Resident“, also Einwohner, verpasst. Der Vorname ist dabei auch weiterhin frei wählbar.

Das hat nun verschiedene Folgen: mit jedem Avatar sind nun zwei Namen verknüpft. Das eine ist der Loginname, das andere der in Second Life angezeigte Name. Der in Second Life angezeigte Displayname kann der Loginname sein, muss es aber nicht. Das bedeutet, wenn ich z.B. Lieschen Müller bin und Otto Meier heirate, dann werden die Nachnamen natürlich gleich bleiben, aber ich kann den Displaynamen in Lieschen Meier abändern.

Der Loginname wird dabei im neuen Viewer in der Form vorname.nachname klein unter dem Displaynamen angezeigt. Wichtig dabei ist, dass der Loginname aber weiterhin unveränderlich bleibt und der Name ist, mit dem man den Avatar weiterhin eindeutig identifizieren können wird. Der Displayname selber ist ja frei wählbar und von daher taugt er nicht zuverlässig zur Identifizierung eines Avatars, denn wenn es drei John Waynes geben sollte, dann ist das eben so.

Im Fazit kann man sagen, es ist ein Schritt in die richtige Richtung, vor allem Pärchen und Rollenspieler werden es leben. Der Trubel, den Einige nun darum veranstalten zeigt nur, dass sie das System nicht verstanden haben. Mit dem Verschwinden der vorgenerierten Nachnamen aber verschwindet ein Stück Flair von Second Life, andererseits war dort aber wohl inzwischen das Problem gewesen, dass man solche fiktiven Nachnamen nicht bis zur Unendlichkeit generiten konnte.

Die Nutzer von alternativen Viewern werden warten müssen, bis deren Entwickler nachgezogen haben. Bei Phoenix ist im aktuellen Trunk z.b. die Funktionalität schon integriert, aber es gibt davon noch kein offizielles Binary.

Der sterbende Schwan oder noch schöner sterben

Fast nirgends stirbt es sich so schön wie im Ballet, so sagt man ja. Dort wird das nahezu regelrecht auf den Brettern, die die Welt bedeuten, prunkvollst zelebriert. Auch im Rollenspiel gibt es ja einige dramaturgisch mehr oder minder begabte Zeitgenossen, denen es extrem viel Spaß macht, ihren Tod regelrecht zu zelebrieren. Meistens sind das nicht Anhänger der Perm-Death-Fraktion, sondern ihren Körper trifft danach zur Not einfach ein göttlicher Blitz und man lebt weiter. Wunder geschehen eben, Problem gelöst, und es gibt nicht mal eine der sonst üblichen Erinnerungslücken samt komischer Erklärung für das Umfeld. Super!

Meistens geht es bei den Aufführungen ja darum, sich entweder schnell aus einem unliebsamen Play zu befreien oder aber den Gegner mit dem eigenen Tod zu nerven. Leute, die sich einfach aus einem Play befreien wollen, bekommen eben schon mal einen Herzinfarkt, sie trifft mitten im Kampf leider ein Pfeil mitten ins Herz oder aber wenn sie gefesselt mit einer Schlinge am Hals über den Boden herumgezogen werden, dann wird aus dieser ihre Todesschlinge, Ersticken inklusive. Zuhause gibt es dann einfach einen Meterreset, man besucht die Sim eben ein paar Tage nicht und so ist man weiterhin mit Spaß an der Sache.

Die Leute aber, die dem Gegner richtig eine reinwürgen wollen, spielen so, dass der Heiler extreme Gewissensbisse bekommt. Meistens hat man dann praktischerweise eine offen klaffende Wunde an der Halsschlagader und blutet wie eine Sau. Normalerweise ist bei so etwas im echten Leben nach maximal 5 Minuten ja Schluss mit lustig und man ist endgültig in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Nicht ganz so aber hier, nein hier will man ja ein möglichst großes Publikum unterhalten, nerven und bestrafen! Also bleibt man einfach so rumliegen, blutet wie eine Sau und wartet bis zu dem Moment, an dem dann irgendwer entfernt Heilkundiges aufläuft. Meistens lässt man sich dann noch hektoliterweise blutend bis in irgendeine Hütte tragen nur um gerade dann, wenn der vermeintlich lebensrettende Helfer seine Arbeit begonnen hat, unter einem kraftvollen Röcheln endgültig den letzten Atemzug zu machen. Und das geschieht bei solchen Vögeln nicht nur einmal, sondern oft genug in Serie.

Kein Wunder, wenn meistens irgendwann solche sterbenden Schwäne entweder vom Gegenüber ignoriert und liegen gelassen werden, oder aber – und das ist noch die härtere Variante – direkt an Ort und Stelle abgemurkst werden. Wer ständig nur einen solchen Mist spielt, der hat es nicht wirklich besser verdient.

Sag mir, wo die Assasinen sind, wo sind sie geblieben?

Ein Attentäter in Aktion.

Sag mir, wo die Assasinen sind, was ist geschehen? So dachte ich jedenfalls neulich, als ich wirklich das erste Mal stark darüber IC nachdachte, einen Assassinen anzuheuern. Einen handfesten Grund hatte ich allemal gehabt, dem Opfer hätte ich es auch mehr als nur gegönnt und das Geld mehr als gerne dafür gezahlt.

Nur zeigte sich dabei ein Problem: es gibt keine vernünftig gespielten Assassinen im deutschsprachigen Gor mehr. Die vernünftigen Assassinen, die wirklich handfest und akkurat spielen, findet man nicht einmal mit der Lupe mehr. Entweder handelt es sich dabei um Alts von Leuten, die selber mit dem Hauptavatar kaum noch unterwegs sind oder aber sie haben Gor entnervt verlassen und die Segel gestrichen, weil sie der Meinung sind, dass die Rolle an sich heutzutage nahezu unspielbar und von den meisten Mitspielern nur noch kaputt gemacht werde.

Ich denke, das trifft es sehr gut, es ist heute nahezu unmöglich, diese Rolle noch ohne damit einhergehendes und enervierendes OOC-Drama zu spielen. Der Assassine an sich ist, wenn man es richtig spielen will, eine der schwersten Rollen überhaupt und sehr stark darauf angewiesen, dass alle dabei mitziehen. Dazu kommt der Wissenskonflikt, was der Viewer OOC hergibt vs. IC, und es wird noch haariger.

Das, was sich noch im Spiel befindet und so Assassine schimpft, ist meistens nichts weiter als die schlechte Karikatur eines Assassinen und absolut nicht ernst zu nehmen. Da finden sich Leute, die nicht mal gescheit emoten können und dann doppelt geskriptete Waffen einsetzen, weil ein Assassine ja immer seinen Auftrag ausführen kann und dergleichen Humbug mehr in Serie. Natürlich gehen deren Aufträge meistens wegen der OOC-Diskussionen und Anrufungen von OOC-Admins dann glorreich unter, so dass die Auftraggeber daran sicherlich erst recht auch keinen Spaß daran haben. Dabei gilt auch gerade und erst recht im Assassinen-RP, dass der Weg das Ziel an sich ist und ob der Auftrag nun erfolgreich ausgeführt worden ist oder nicht, das ist gar nicht so wichtig.

Häufig geben diese Leute mit ihrem Irrsinns- und Schwachsinns-RP der Rolle des Assassinen den Rest und merken gar nicht einmal wirklich, was sie damit so anrichten. Sie sind ja der Meinung, sie würden alles richtig machen und man hätte sich ihnen zu fügen!

Schade eigentlich, denn gerade diese Rollle hat sicher auch ihre Reize. Im englischsprachigen Gor jedenfalls dauert bei der Black Caste die Ausbildung zum Assassinen alleine über sechs Monate und danach hat man es normal wirklich drauf, sofern man es richtig betreibt und am Ende auch in die Kaste aufgenommen wird. Eine derart institutionalisierte und verschulte Ausbildung dieser Art dürften die meisten Möchtegernassassinen im deutschen Gor sowieso niemals absolviert haben.

Das einzige, was dann noch schlimmer ist als das Fehlen von Assassinen ist, wenn auf einmal weibliche Assassinen auftauchen, wo doch wirklich haargenau beschrieben steht, dass die Kaste keine Frauen aufnimmt. Da man in die Kaste auch nicht hineingeboren wird, sondern sich wirklich um eine Aufnahme bemühen muss, gibt es diese einfach nicht, keine Diskussion und fertig.

Talunaland mal anders

RP-Wettkampf 2010 im Talunaland.

Heute gab es auf der Sim Talunaland den jährlichen RP-Wettbewerb des Tribes der Ja’hesa me Seraka. Insgesamt gab es sieben Teilnehmer, ich meldete mich spontan kurz nach Beginn noch dazu. Im Vergleich zum Vorjahr war er weniger gut besucht und der Vorjahressieger nahm auch nicht mehr daran teil, dafür noch Kollegin Nici aus Belnend.

Alles in allem war es ein unterhaltsamer OOC-Abend und ein nettes Kräftemessen. Bei mir reichte es für den dritten Platz, aber teilweise bewertete die Jury manche Mitspieler in einer Art und Weise, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, ich hätte denen mehr Punkte gegeben. Sei’s drum, so ist es eben gewesen, Nici machte Platz eins, was eine Verbesserung zu ihrem Platz zwei im Vorjahr darstellt. Eigentlich gab es diesmal zwei Avatare auf Platz eins und dafür keinen zweiten.

Anbei noch ein kleines Bild vom Anfang des Wettbewerbs, so viele Pantherchen und Freie sieht man sonst doch eher selten friedlich vereint auf einem Platze rumsitzen. Es hat Spaß gemacht, von mir aus könnte es öfters solche Wettbewerbe geben und die grauen Zellen kamen mal wieder so richtig schön in Schwung.