Fan Fiction und die rechtliche Seite

Momentan veröffentlich(t)en einige Spieler ihre gesammelten, rollenspielerischen Erlebnisse als gedruckte Bücher, etwas was man gerne auch als Fan Fiction bezeichnet. Dies tun sie meistens als „Book on Demand“, also gibt es davon nur Kleinstauflagen und ein Buch wird nur dann gedruckt, wenn es geordert wird. Die Margen sind dabei denkbar gering für den Autor, den Gewinn – wenn überhaupt – streicht der Verlag ein. So weit, so gut.

Nur: das ist die finanzielle Seite. Die rechtliche Seite ist da komplizierter. Fanfiction ist ja gerade in den USA ein altbekanntes, meist geduldetes Phänomen. Die meisten Autoren erlauben es einfach, weil sie sich entweder geehrt fühlen oder sie es sich nicht mit seinen Fans verscherzen will. Man gibt dabei natürlich aber auch die Kontrolle über die Figuren aus der Hand, und dabei können durchaus Sachen entstehen, die dem Autor nicht missfallen.

In Deutschland ist es ja so, dass neben dem Urheberrecht das Nutzungsrecht entscheidend ist. Wenn ich z.B. eine Fangeschichte über irgend etwas auf Mittelerde schreibe und Orte und Plätze dieser Hintergrundgeschichte benutze, dann sollte ich mir besser vorher das Placet des Verlags einholen, der die Rechte in Deutschland innehat, nicht dass es sonst eines Tages eine böse Überraschung geben könnte. Wenn man eigene Bücher auf Basis des Settings publiziert, könnte diese Gefahr noch einen Zacken realer sein.

In dem Sinne: es ist zwar schön, wenn sich manche zu literarischen Höhenflügen regelrecht aufschwingen, aber diese Leute begeben sich auch auf verdammt dünnes Eis, es ist nur eine Frage, bis der erste irgendwann so richtig kalt baden muss.

Der Egoplayer

Der gemeine Egoplayer oder: bin ich nicht schön?
Der gemeine Egoplayer oder: bin ich nicht schön?

In einer Diskussion ob buchnah und was das zu bedeuten hat oder auch nicht entstand neulich ein neuer Begriff: der Egoplayer.

Gemeint ist mit dem Begriff jemand, der mit aller Gewalt zu seinem Spiel kommen will und zwar in der Art und Weise, wie er/sie es haben will und wenn seine Art nicht zieht sorgt er meistens dafür, dass sich seine Art irgendwie durchsetzt. Das bedeutet wenn er/sie online geht, und sei es nur für eine halbe Stunde, dann kann und will er/sie ohne RP nicht sein und schreit lautstark rum, wenn sich um ihn herum absolut nichts tut.

Dazu kommt, dass es für ihn nur eine Vorstellung von Rollenspiel gibt, nämlich die seine, alles andere ist ja nur Mumpitz. Das deckt sich dann mit buchnah, aber der Egoplayer geht ja noch darüber hinaus. Der Egoplayer an sich geht nicht unbedingt dann das wahre Gor predigend durch die Lande, aber wenn ihm etwas missfällt, dann macht er das längst nicht nur in character aus, sondern meldet sich auch oft meistens sehr schnell in IMs und teilt einem das OOC mit, was er gerne hätte. Mitunter dient er sich auch regelrecht an, was beim Spielpartner nicht unbedingt auf ungeteilte Gegenliebe stoßen mag. Es kann auch sein, dass der Egoplayer noch RPs verbiegt oder ignoriert, wenn ihm etwas nicht wirklich in den Kram passt, aber das ist nicht zwingend noch wird das jeder Egoplayer tun. Die Pflege des eigenen Egos steht dabei vielmehr wirklich im Vordergrund.

Der Egoplayer mag damit ein recht angenehmer Zeitgenosse sein, solange man auf einer Wellenlänge liegt, tut man das aber nicht, so hat man mit solch einem Genossen in seiner Gruppe wirklich ein echtes Problem. Sich von anderen etwas sagen wird der Egoplayer nämlich nur bedingt, nein er wird einfach ohne Kompromisse auch weiterhin sein Spiel so durchziehen, wie es ihm gefällt und auf mögliche Probleme nicht weiter achten noch sich darum scheren, was das innerhalb der Gruppe für Schäden bedeuten könnte. Nun ist es ja auch so, dass nur ein großes Ego zu haben aus einem noch längst keinen guten Rollenspieler macht und umgekehrt. Das bedeutet, ein Egoplayer kann ein guter Rollenspieler sein, aber er muss es nicht zwangsweise.

Die herausstechende Eigenschaft von ihm ist vielmehr wirklich, dass er zuerst und fast bis zum Ende nur sich und sein Rollenspiel ansieht, als wichtig erachtet, wo er ist, da scheint die Sonne und ansonsten ist ihm relativ viel egal. So etwas kann also einige Zeit lang in einer Gruppe mal ganz nett sein, aber er braucht natürlich wie alle anderen Spieler auch eine Bühne, auf der er/sie sich bewegen kann. Sobald man ihm diese aber nicht mehr bietet oder er/sie nicht mehr genügend Beachtung findet, ist der Egoplayer einer der ersten, die eine Gruppe verlassen, um auf zu neuen Ufern zu reisen und dort dieselbe Masche erneut durchzuziehen.

Ich denke, jeder von uns kennt solche Egoplayer und kann darüber durchaus so einige Geschichten erzählen, oder?

Der eigentliche Tod des Tods im Rollenspiel ist zu viel OOC-Trouble!

Wir alle kennen das Spannungsfeld zu Genüge: einerseits heißt es ja, Gor sei eine drakonische Welt, auf der die Todesstrafe durchaus alltäglich ist und jeden treffen kann. Also ist es eine Sache, mit der man im RP durchaus rechnen muss, sofern es der Charakter zu bunt treibt, aber sonst auch. Andererseits aber wird ein Tod, selbst wenn er einvernehmlich sein sollte, wirklich kaum ausgespielt. Das liegt vor allem daran, dass solch ein RP in mindestens 50% der Fälle zuverlässig längere, enervierende Diskussionen nach sich zieht, die sich mitunter über Tage hinziehen können und die wirklich keinem richtig Spaß machen.

Das RP selber hat man vielleicht in zwei Stunden locker durch, aber die Diskussion danach kommt tröpfchenweise immer mal wieder und wieder über mehrere Tage. Dabei passiert es dann oft genug, dass man sich erklären muss, wie man nur so barbarisch sein kann, sowieso und überhaupt – was mit der Hauptgrund ist, warum so etwas wirklich kaum richtig ausgespielt wird.

Was ich dabei nicht wirklich verstehen kann ist dies: warum ticken selbst die vernünftigsten Leute, die sonst wirklich pflegeleicht sind, regelmäßig bei einem solchen Spiel aus? Warum kann so etwas fast nie vollkommen dramenfrei über die Bühne gehen? Eigentlich ist es ja nur ein Spiel, eigentlich. Aber wieso macht man dann über ein Element, das auch belegtes Bestandteil des Settings ist, so ein Drama? Wieso wiederum macht man in SL so ein Drama daraus und wird man so etwas bei reinen P&P-RPG-Playern eher weniger finden? Kann es sein, dass da einfach die Mindsets für so etwas zu verschieden sind? Fragen über Fragen… was sind denn so eure Erfahrungen mit dem Tod im Rollenspiel an sich?