Das Hypergrid-Desaster

Eines der schönsten Features am Opensimulator ist die Technik namens Hypergrid. Diese ermöglicht dezentrale Assetstores, man kann überall sein Inventar hin mitnehmen wo Hypergrid ist und es ist eines der Killerfeatures, die viele an Opensimulator schätzen gelernt haben. Man bewegt sich nahtlos von Grid A nach C über B und hat überall sein liebgewonnenes Inventar mit dabei. Eine schöne, feine Sache im Prinzip.

Nun ist es so, dass die erste Implementierung, auch gerne Hypergrid Version 1.0 genannt, mehr ein „Proof of Concept“ gewesen ist als schon wirklich für den Produktiveinsatz gedacht. Das macht im Prinzip erst einmal nichts, Opensimulator ist ja offiziell immer noch vom Status her als Alpha eingestuft und damit ist dort sehr vieles im Fluss. Oft schneller, als manchem lieb sein kann. Hypergrid v. 1.0 hatte vor allem eine Schwäche: ein externer Server konnte dem lokalen Server mal eben einfach so sagen „Lösche dies und jenes“ und er hat es getan, oder aber – weil er das gesamte Inventar sah – alles zu sich kopieren. Es soll auch Fälle geben, wo dies geschah – entweder aus Böswilligkeit oder aber einfach aus Programmierfehlern.

Jedenfalls ist das eine Sache, die in Hypergrid v. 1.5 behoben wurde. Auf dem externen Grid sieht man fortan nur noch einen Ordner „My Suitcase“, und in dem landen erst einmal alle Objekte, umgekehrt sieht das externe Grid auch nur diesen Ordner. Es ist also ein erster Ansatz an Sicherheit für das eigene Inventar, der bei Version 2.0 noch stärker ausgebaut werden soll. Das Hypergrid ist eigentlich für Content Creators, die das bisherige Geschäftsmodell von Linden Lab gewohnt sind, sowieso der absolute Albtraum.

Nun ist es aber leider so, das Hypergrid 1.5 mit dem letzten, offiziellen Release von Opensimulator v. 0.7.0 eingeführt wurde, aktuell ist 0.7.0.2, herausgekommen vor knapp sechs Monaten im letzten September. Seitdem aber drehte sich die Welt weiter und es gab im Hypergrid v. 1.5 noch diverse Fehler, die dazu führten, dass man das Protokoll modifizierte und anpassen musste. Die notwendigen Änderungen aber wurden nicht – wie man es normal erwarten würde – in eine Version 0.7.0.3 von Opensimulator eingepflegt, sondern sind nur im Bleeding Edge verfügbar.

Das führte dazu, dass sich Hypergrid 1.5 fragmentierte. Die einen Grids lassen nun Hypergrid v. 1.5i6 laufen, die anderen 1.5i7 – und da alle diese Versionen untereinander inkompatibel sind, heißt es für den Simbetreiber nun entweder oder.

Die Inkompatibilität ist wohl notwendig, da der Fehler selber zum Teil sich im Protokoll wiederfand. Schlecht ist es aber, das es bisher keinen Backport der aktuellen Hypergrid-Version auf das letzte, aktuelle Release gegeben hat. Andere Projekte handhaben so etwas normal besser, andererseits ist es hier eine Alpha-Software mit sehr wenig wirklichen Entwicklern bei der Arbeit, so dass sie vermutlich einfach die Zeit dafür nicht haben.

Dennoch: es ist und bleibt unschön, und ausbaden darf diese unnötige Fragmentierung letzten Endes der Benutzer der Software.

Licht und Schatten

Ich habe heute ein wenig mit den erweiterten Grafikfunktionen von Firestorm herumgespielt. Anbei einige Bilder desselben Ortes aus demselben Blickwinkel mit unterschiedlichen Beleuchtungseinstellungen und aktiviertem Schattenwurf. Die Schatten und damit erzeugten Stimmungen können sich wirklich sehen lassen, leider ist nur das viel zu rechenaufwendig als dass man es schon wirklich brauchbar nutzen könnte.

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Gedanken über den Gesichtsschleier

Eine Sache, womit im RP ja wenige Frauen auf Dauer wirklich etwas anfangen können und was sie einfach schnell los werden wollen ist der Gesichtsschleier. Das mag daher kommen, weil wir in unserem Kulturkreis es nicht gewohnt sind, solche Kleidung zu sehen noch die Frauen es gewohnt sind, sie zu tragen. Im Gegenteil, alles was nur entfernt in Verbindung mit Kopftüchern steht gilt ja bei uns als diskriminierend für die Frau und schlimmeres.

Der Kulturkreis, wo es auch heutzutage noch üblich ist, dass die Frau in der Öffentlichkeit weitestgehend verschleiert wandelt, ist nun einmal nach wie vor die arabische Welt. Woher kommt das? Für mich hat es primär ganz praktische Gründe: es ist dort Wüste, Wüste, Wüste, früher war der Lebensstil dort der von Beduinen und wer den ganzen Tag über in der Wüste unterwegs ist, der braucht eine Kopfbedeckung wenn er keinen Hitzschlag auf Dauer erleiden will, so einfach ist das. Zudem gibt es auch immer mal wieder auftretende Sandstürme, die die Augen und Schleimhäute in der Nase furchtbar reizen können, also ist man dann in einem solchen Fall für jedes Stück Stoff dankbar, das man um sein Gesicht legen kann. Das führt ja dazu, dass auch die Männer dort fast immer mit einer Kopfbedeckung unterwegs sind, um ebenfalls Schutz vor solchen Unbillen zu haben.

Das Pragmatische an der Sache – Sonnenschutz und stetiger Schutz vor Sandstürmen – ist dabei eine Seite der Medaille. Die andere Seite der Medaille ist dabei der Schutz vor den Männern. Die Öffentlichkeit dort ist zweigeteilt, es gibt eine für Männer und eine für Frauen. Das führt auch z.B. dazu, dass eine Frau durchaus gewisse Vorteile geniesst, aber auch Nachteile in Kauf nehmen muss. So oder so, ein Mann ist eben ein Mann, und wenn er eine Frau öffentlich unverhüllt sieht, ist das für ihn ein ungewohntes Bild. Zuhause ist eine Sache, in der Öffentlichkeit eine andere. Aber der Mann denkt (meistens) nicht im Traum daran, sich zu ändern, also gilt es die Frau vor den möglichen lüsternen Blicken des Mannes zu schützen, und daher der Schleier.

Das ist nun stark vereinfacht dargestellt und es gibt sicherlich noch viele andere Gründe dafür, in etwa aber trifft es das durchaus. Es gibt dabei auch regionale Unterschiede darin, wie verschleiert die Frauen nun wirklich rumlaufen müssen, in Ländern wie Kuwait oder Bahrain ist man da schon einiges weiter als in Saudi Arabien. Ich war in allen dort und habe es gesehen.

Die Gründe, warum nun eine Frau auf Gor einen Schleier anzieht, sind aber teilweise dieselben: Schutz vor den Männern, offene Dokumentation des sozialen Status und des Status der freien Frau als solche sowie Abgrenzung gegenüber den Sklavinnen. Wenn man sich das mal alles durch den Kopf gehen lässt, dann ist es eben nicht einfach nur ein Stückchen Stoff, sondern einiges mehr und eine sittsame Frau hohen Status wird darauf nicht verzichten wollen, im Gegenteil. Aber auch hier gilt, dass es natürlich regionale Unterschiede gibt und in anderen Kulturen noch anders gehandhabt wird (z.B Thorvaldsland) blablabla, aber für das „normale“ Gor ist der Schleier aus genau diesen Gründen Standard.

Singularity Viewer nun im TPV Directory

Es gibt ja Leute, die früher gerne den Ascent-Viewer nutzten, weil Phoenix entweder bei ihnen nur am spinnen war oder aus anderen Gründen. Nun geht die Entwicklung von Ascent momentan nicht mehr wirklich spürbar voran, was aber nichts macht, da ein Resident namens Siana Gearz Ascent geforkt hat und es nun unter dem Namen Singularity Viewer in Eigenregie weiter entwickelt.

Der Singularity Viewer will dabei, so lange als möglich, auf der Codebasis von Snowglobe 1.5.x bleiben und bringt natürlich alle Features mit, die Ascent auch schon hatte. Neu hinzugekommen sind aber u.a. die Unterstützung für Displaynamen, Multiattachments nach Linden-Art, Bugfixes für Opensim und einiges mehr. Vor kurzem wurde zudem Singularity auch ins offizielle Third Party Viewer Verzeichnis der Lindens aufgenommen.

Wenn also jemand mit Phoenix nur Probleme hat und sich mit Viewer 2.x partout nicht anfreunden will, für den könnte es sich lohnen, mal einen Blick auf diesen Viewer zu werfen. Es lebe die Vielfalt!

Goreanische Steineschlepper

Mit Interesse beobachte ich momentan einen zumindest vereinzelt auftretenden Trend im Gor-RP zu Zweitspielplätzen, man ist auf Sim A meinetwegen Krieger, hat auf Sim B aber eine Gefährtin, die auch dort weiterhin spielen will, also spielt man nun je nach Lust und Laune auf beiden Sims. Oder man ist auf Sim C unterwegs als Steineschubser und auf Sim D als Bildhauer. Und, und, und…

Ich frage mich dabei nur wie das auf Dauer gut gehen soll. Erstens gibt es ja das Konzept des Heimsteins, das bedeutet ja schon mal die eigene Stadt steht über alles. Aufs RP übertragen bedeutet das – und das gilt aus ganz praktischen Gründen auch für Gruppen ohne solchen Heimstein wie Panther, Outlaws usw. – das man sich nicht auf Dauer zerteilen kann. Man kann nicht dauerhaft auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen, so viel Zeit hat kaum jemand und es wird dabei zu Problemen kommen. Nein, besser ist es dabei wirklich, man spielt dauerhaft nur in einer Gruppe, dort dann aber auch richtig. Alles andere wird zu verworren, komplex und unpraktikabel.

Ein alter Spieler hatte dazu mal einen Spruch in seinem Profil stehen, der da lautete: „Wer mehr als einen Heimstein hat, der ist kein Goreaner, sondern nur ein Steineschlepper.“ Recht hat er.

Neue Besen kehren gut oder: Linden Lab stellt massiv wieder ein!

Der neue Geschäftsführer von Linden Lab scheint einiges vorzuhaben. Jedenfalls ist es so, dass ja letztes Jahr knapp 1/3 der damaligen Belegschaft von 300 Mitarbeitern, also etwa 100 Mitarbeiter, mehr oder weniger auf einen Schlag entlassen worden sind. Darunter waren durchaus Koryphäen ihres Fachs wie Qarl Linden, dem wir den Flexi Prim und die Sculpties zu verdanken haben oder aber Babbage Linden, der an einer Möglichkeit C# als neue Skriptsprache zu verwenden arbeitete. Diese Leute wurden demals noch von Mark Kingdon rausgeworfen, der damals die Notbremse zog bevor er selber ging und Philip Rosedale auf den Chefsessel mitsamt des Mantras „Fast, Easy and Fun“ zurückkehrte.

Nun ist Rosedale inzwischen ja auch wieder Geschichte und der aktuelle Geschäftsführer heißt also Rod Humble. Humble selber will ja erstmal SL wieder schön rund zum Laufen bringen, das wollten sie alle vor ihm auch. Es ist aber so, dass Linden Lab auf einmal wieder Parties schmeisst, um neue Entwickler anzuheuern.

Wer also Lust hat, in die USA überzusiedeln und als Linden eine Karriere zu starten, der sollte sich mal bei Employment auf Linden Labs Webseite umschauen. Die Zahl der offenen Stellen ist massiv, mindestens 19 Stellen sind aktuell ausgeschrieben.

Arizona, Arizona…

Heute habe ich die RP-Regeln einer deutschsprachigen Westernsim zu Gesicht bekommen und war beeindruckt. Man sagt den Deutschen ja einen Hang zum Bürokratismus nach, aber das setzte wirklich dem Fass die Krone auf: jeder noch so kleine Furz wurde hier explizit in aller Ausführlichkeit behandelt und geregelt.

Zum Spaß habe ich den Text der Notecard dann mal in eine Textverarbeitung gekippt, um ein Bild von der Textmenge zu bekommen: insgesamt verteilen sich da 4078 Wörter auf satten 12 Seiten DIN A4 bei der Schriftart Times New Roman, 12 Punkt. Sapperlot!

Kurz und gut: dieses Regelwerk ist total unbrauchbar, da es kein Schwein lesen wird, besser ist wirklich es komplett zu entsorgen und es dann knapp neu zu fassen. Mehr als zwei Seiten DIN A4 sollten es am Ende nicht sein.