Krieg!

Wer sich fragt, was ich gerade so tue und es noch nicht mitbekommen habe sollte, obwohl Gors Buschtrommeln normal da sehr flott sind: es ist Krieg! Kasra hat Belnend den Krieg erklärt und wird seit einigen Tagen von Kriegern Kasras zusammen mit der Roten Hand belagert, die irgendwo ein Feldlager aufgeschlagen haben. Es gibt schwerste Gefechte, den Einsatz von Belagerungswaffen, gespannte Tarnnetze und auch Tarns, die fröhlich durch die Gegend fliegen. Ausgang: ungewiss, aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und wer siegen wird, ist gar nicht mal so wichtig. Da die Sim belagert wird, werden durch den Sonderfall Krieg normale Raids auf Ivalo nicht angenommen. Logisch, das würde dieses Spiel kaputt machen.

Berichtet wird darüber mehr oder weniger u.a. im Post „Es beginnt!“ bei Georg, in „Krieg ist gut fürs Geschäft“ bei Nasty, „Seltsames in Belnend“ bei Fredi und „Im Feldlager“ bei Nea. Weitere Posts werden sicher noch folgen.

Getreu dem Motto „Boyz need toyz“ kommt allerlei schön anzusehendes, sinnvolles und gefährliches Spielzeug zum Einsatz, alle haben in der Mehrheit eine Menge Spaß, das OOC-Feedback ist überwiegend positiv und vor allem auch richtig viel und gut zu tun. Wir lassen es also mal so richtig krachen auf gut Deutsch gesagt! Da so ein Krieg als Großereignis ja auch immer Zaungäste aller Art anlockt bin ich noch gespannt, wer so alles da erscheinen wird. Man kriegt jedenfalls eine Menge geboten und kann mal so richtig schön den Krieger oder Helden in einem rauslassen, wenn es einem gefällt

Das Ganze kam mehr oder weniger durch einen Zufall zustande, ein Gespräch brachte mich damals spontan auf die Idee, die teilte ich dann unserer Gruppenleitung mit und sie fanden die Idee gut. Wie man sieht, hat es ja nun auch mit der Idee geklappt, sehr schön.

Kommentar: Mesh ist voll für’n Arsch und Linden Lab juckt’s nicht

Die Mehrzahl der Bewohner von Second Life sind eine konservative Spezies: entweder hassen oder lieben sie etwas heftig, dazwischen gibt es meist nicht viel. Sie lieben Second Life trotz der Standardjammer über das allgegenwärtige und allmächtige Lag, Lag und nochmals Lag immer noch, sonst wären sie nicht mehr hier. Sie lieben es, sich in Second Life auf vielfältigste Art und Weise die Zeit zu vertreiben, sei es mit Bauen, Shoppen, Breedables züchten, Rollenspielen, Clubs besuchen, Sex, und und und… und sie lieben es, gut auszusehen und sich entsprechend auszustatten.

Sie hassen den Viewer 2/3 von Linden Lab abgrundtief, da dieser ihnen einfach nicht zusagt und klammern sich wie Schiffbrüchige auf der Titanic um die Rettungsboote kämpfen an den Phoenix Viewer, da dieser ihnen gut gefällt und möglichst bitte noch lange, lange, lange laufen möge. Firestorm selber ist für sie schön und nett, aber der läuft noch zu instabil und so viele Meshes gibt es noch nicht, dass es sich lohnen würde, ihn zu benutzen.

Überhaupt Mesh, Mesh ist nicht der Heilsbringer, für den es viele gehalten haben. An und für sich ist es der nächste, logische Schritt in der Weiterentwicklung von Second Life gewesen, aber die Umsetzung darf man getrost als lieblos bezeichnen. Welche Erwartungen und Wünsche doch viele mit den Meshes verknüpften, und ach, was ist daraus denn nur geworden. Mesh ist in vielen Bereichen nichts weiter als ein vermeintlich gefundener Trüffel, der auf einmal faul schmeckt.

Das fängt schon mit der Formel an, mit der – Achtung, Neusprech! – der Land Impact bzw. die Primäquivalente berechnet werden. Wenn ich normale Prims vergrössere, dann bleibt die Primanzahl gleich. Wenn ich Sculpties vergrössere, dann bleibt die Primanzahl gleich. Wenn ich aber ein Haus aus Mesh vergrössere, dann steigt die Primanzahl! Ein Umstand, der manchen Builder schlaflose Nächte bereiten und schier in den Wahnsinn treiben kann, ist das doch eine massive Abkehr der bisherigen Gewohnheiten in Second Life. Dazu kommt, dass diese Primäquivalente manchmal immer noch dank der komplizierten Formel höher sind als wenn man das durch schlechter optimierbare Sculpties bauen würde, von der dann mal höheren Uploadgebühr gleich abgesehen.

Ein weiterer und extrem schwerer Showstopper ist, wen wundert’s, Meshkleidung: alle haben Hurra geschrien, endlich Kleidung die sich mit dem Avatar dehnt und fließend mitbewegt, nicht eben nur Attachments, sondern quasi feinster echter, digitaler Stoff. Aber auch hier gibt es eine massive Abkehr von den bisherigen Gewohnheiten: bisher passte sich die Kleidung fast immer dem Avatar an, und wenn was nicht passte, passte man die Kleidung dem Avatar an. Das ist aber bei Mesh nun eben nicht der Fall, da ist es genau umgekehrt: Kleidung aus Mesh ist in der Größe unveränderbar, was dazu führt, dass man den Avatar an den Mesh anpassen muss!

Gerade dies ist wiederum für viele ein absolutes Nogo, weil sie schlicht und einfach den bisherigen Komfort genießen wollen und nicht ständig den Shape beim Kleidungswechsel abändern wollen, was aber öfters nötig wäre. Solange dieses Problem neben der unzureichenden Verbreitung von Viewern, die Mesh darstellen können, nicht gelöst ist, wird es nichts wirklich weiter werden mit Mesh.

Nun hat Maxwell Graf von Rustica bei Linden Lab als Feature-Idee einen „Parametric Mesh Deformer“ eingereicht, der genau dieses Problem automagisch lösen würde. Solche Deformer sind in anderen Onlinespielen wie Blue Mars oder Aion Standard. Die einzige Aktion von Linden Lab auf diese wirklich gute Idee war, dass sie als Umsetzungszeitraum „Maybe“, also „Vielleicht mal, irgendwann“ verpasst haben, was ungefähr gleichbedeutend ist wir scheißen darauf und kommt mal in fünf Jahren wieder, dann habt ihr das.

Verständlich, dass diese Antwort vielen Buildern, Fashionistas und Bewohner tierisch auf den Sack geht und sie damit nicht abwarten wollen, bis der träge Kahn Linden Lab sich irgendwann mal dazu herablässt, dieses fundamental wichtige Feature für Meshkleidung zu implementieren. Da die meisten davon die Lindens mit ihren Marotten kennen, haben nun einige beschlossen, auf die Lindens nicht länger zu warten, sondern die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Maxwell Graf hat bei Indiegogo die clientseitige Programmierung des „Parametric Mesh Deformers“ unter einer Opensource-Lizenz als Projekt eingerichtet. Indiegogo ist dabei eine Seite zum Crowdfinancing, was also nichts anderes heißt, da kann jeder ein Projekt anlegen, setzt sich dabei offen ein Finanzierungsziel und geht dann mit der virtuellen Sammelbüchse für echtes Geld durch die Gegend. Entweder ist der Betrag am Ende des Zeitraums, hier ist er 60 Tage lang, vorhanden oder das Projekt wird nicht ausgeführt.

Neben einer Projektidee braucht es natürlich einen Programmierer, der sich das zutraut, dies zu programmieren. Maxwell Grad hat dafür den Programmierer Karl Stiefvater gewinnen können, den viele besser unter dem Avatarnamen Qarl Linden, also der Erfinder der Sculpties und Flexie Prims, kennen und schätzen gelernt haben.  Stiefvater hat sich bereiterklärt, für das Projekt zur Verfügung zu stehen, und bei seinem Wissen um die inneren Abläufe Second Lifes sowie unbestrittenen, tiefen Viewerkenntnissen ist er sicherlich außerhalb des Labs einer der besten Programmierer für den Job. Dazu kommt noch, dass der ursprüngliche Meshcode auch auf seinen Mist gewachsen ist.

Das Finanzierungsziel liegt bei 5400 US$, wobei 5000 US$ die Entwicklungskosten abdecken sollen, also der Lohn für Stiefvater wären, und 400 US$ dafür da wären, Server und ähnliches zu bezahlen. Bisher liegt nach nicht mal einem Tag der eingesammelte Betrag bereits bei 915 US$, was darauf deuten lässt, wie wichtig viele Bewohner von Secod Life solch ein Feature erachten.

Wenn das Ding dann programmiert ist, soll der Code veröffentlicht werden und sie hoffen dann, dass Linden Lab sich dazu herabläßt, es in die offiziellen Viewer zu übernehmen.

Wäre ich Linden Lab, dann wäre mir das ganz, ganz, ganz furchtbar peinlich; ich würde Stiefvater für den Job anheuern und das Projekt selbst in die Hand nehmen. Aber so ist das einfach nur noch krass, so sieht kein Unternehmen aus, das auf seine Kunden hört und deren berechtigte Wünsche erfüllen will. Dazu kommt, dass diese Kunden das Produkt fanatisch lieben, anders kann ich es mir nicht erklären, dass sie dazu bereit sind einen Programmierer extra nur für dieses eine Projekt anzuheuern, da verschleudert Linden Lab gerade sehr viel Vertrauen und sollte sich mal überlegen, wie eine gescheite Kommunikation mit seinen Kunden aussehen könnte.

Wenn sie dann schon dabei sind, wäre es auch nicht verkehrt, wenn sie das GUI des Viewers 3 entsorgen würden, da das einfach nur Schrott ist; vielleicht geschieht zumindest aber gerade das ja mal endlich.

Was, wenn SL-Chatbenutzer im wirklichen Leben genau so wären wie in SL

Gerade gab’s mal wieder so die typische Laberrunde in einer großen SL-Gruppe und manche Mitmenschen können und/oder wollen einfach nach wie vor nicht verstehen, dass so eine Gruppe nicht für sie alleine existiert und man irgendwann einmal nach zwei Ankündigungen, wobei zwischen diesen noch drei bis vier Minuten vergangen sind, dass sie doch bitte mal aufhören mögen, eben zu anderen Mitteln greift und kurzerhand den Saft abdreht, denn dafür sind schließlich die entsprechenden Werkzeuge da. Denn die anderen 100 Mitleser interessiert es nun einmal recht herzlich wenig, wenn sich da Leute herzen, knuddeln oder sonstwas machen, sondern empfinden es meistens schlicht und einfach nur als nervigen Spam, der doch bitte schnell aufhören möge.

Dann geht danach regelmäßig der Weihnachtsbaum auf, von wegen wie kann man nur, meistens gibt’s dann von mir den Hinweis: „Einfach, ich hab’s zweimal offen angekündigt und irgendwann setze ich meine Ankündigungen eben in die Tat um, wenn ihr nicht hören wollt.“, kein Wunder, dass nun alles nur noch schlechter wird und auch ja, ich bin nun mal weg. Einfach in 99% der Fälle hilft da nur auf Durchzug schalten und gut ist es.

Irgendwie erinnert mich die Mentalität mancher, werter Mitmenschen dabei fatal an diese Leute, wie sie hier im Video gezeigt werden. Im wirklichen Leben würde sich wie da dargestellt ja auch keiner so verhalten, aber in Second Life, ja, da ist das dann doch alles ein wenig anders und manchmal kann man sich dann nur noch wundern. Aber Wundern hilft, denn Ärgern bringt uns da nicht wirklich weiter…

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Nachlese zu den beiden Festungsartikeln

Es ist Zeit und nötig, eine kleine Nachlese zu den beiden Festungsartikeln zu bringen, da die dort abgebildeten Lager der Gruppen so nicht mehr existieren.

Die Viltur Mercs haben ihre Sim komplett umgepflügt und das alte Simdesign dabei endgültig entsorgt. Herausgekommen ist nun dabei eine sehr offene Sim, die nicht mehr diesen ultrastarken Festungscharakter inne hat und auch noch sehr hübsch anzusehen ist. Sicherlich gibt es hier und da einige Vorteile für die Bewohner, aber es ist alles im üblichen Rahmen und fair gebaut.

Die Black Shark Piraten mussten umziehen und wohnen nun auf einer anderen Sim. Dort haben sie sich in die Simecke ein Piratenlager hingestellt, das nun direkt von hochgezogenem Terrain beschützt wird. Dazu ist alles nach wie vor eben, es hat nicht mehr so viele Details zur Befestigung wie die alte Behausung, aber ist nach wie vor kein leicht einzunehmendes Gebilde, da die verbauten Maßnahmen dafür allemal ausreichen.

Beobachtungen

Gestern war ich durch einen überraschend gestarteten Plot, der schon seit Monaten in der Schublade lag, aber nie zur Ausführung kam, dazu gezwungen, mal ein wenig mich auf die Reise nach anderen, kämpfenden Gruppen zu begeben. Der Plot, eine Art lokal versuchtes Tharna, endete dann auch so abrupt, wie er gekommen war mit dem üblichen Chaos zwischendrin aber weitestgehend bis auf eine Niete schmerzfrei.

Was soll ich sagen… es war interessant und bestätigte doch recht eindrucksvoll das Bild, das momentan viele zeichnen. Gor ist ruhiger geworden, ehemals stolze und große Gruppen sind nur noch klägliche Schatten ihrer großen Vergangenheit und es ist schwer geworden, noch jemanden zu finden, der des Kampfes willens und fähig ist. Das fängt schon mit den großen Panthertribes an, die sich früher vor Mitgliedern kaum retten konnten, wie die Arquanas, Pyranas, Catori, Sang Fori und wie sie alle noch heißen mögen. Panther sind wohl out, wie es aussieht, die Mehrheit dieser Tribes fristet nur noch ein klägliches Dasein als Grüppchen, in denen maximal fünf Leute noch zusammen spielen. Das ist verdammt wenig geworden, wirklich große und schlagkräftige Tribes scheint es nicht mehr zu geben. Zu fragmentiert scheint die Szene, jeder Tribe kocht dabei sein eigenes Süppchen und mehr scheint nicht mehr wirklich drin zu sein.

Outlaws? Fehlanzeige, die scheinen bis auf die dritte Kerbe vielleicht, von der man aber auch schon lange nichts mehr hörte, komplett vom Erdboden verschluckt worden zu sein. Piraten? Da gibt es noch zwei einigermaßen, stabile und große Gruppen, aber auch die scheinen mehr oder minder in einer Art Selbstfindungs- und Konsolidierungsphase zu sein.

Mambas? Bis auf die Ankündigung, dass es sie wieder gibt, haben wir von denen noch nicht viel gesehen noch erlebt.

Gibt es nun weniger Spieler? Nein, das nicht, die Anzahl an Sims ist nach wie vor recht konstant, also gibt es weiterhin genügend interessierte Mitspieler, die sich für Gor interessieren. Aber es gibt da zwei Trends, die ich gerade sehe:

  1. nordische, im Thorvaldsland angesiedelte Sims sind gerade wieder stark im Kommen. Fast 1/3 der inzwischen existenten, deutschen Sims ist geographisch dort verortet, und das spürt man auch deutlich, das ist auch ein Grund, warum auch manche Sim an der Grenze zu Torvaldsland angesiedelt worden ist, um mit der Klientel einfacher spielen zu können.
  2. Städte, die vor allem Wert auf städtisches RP legen.

Allgemein sehe ich einen starken Trend weg vom Kampf hin zu mehr RP, die berühmt-berüchtigten Ballersims werden deutlich weniger und die gesetzteren Sims sind stark im Kommen und haben deutlichen Zulauf. Das ist eine deutliche Schere, die sich gerade öffnet mit der Folge, dass die Kämpfer es zunehmend schwerer haben werden, auf Deutschgor noch genügend Gegner zu finden, oder aber sie überwinden mal ihre Sprachängste und schauen sich im internationalen Gor um, da gibt es noch genügend.

Gorkarte
Eine Karte der aktuellen Gorsims.

Anbei noch ein Bild der Karte aus dem Südland Airport, man sieht da ganz schön die aktuelle Verteilung der deutschen Sims und wo gerade der Barthel den Most herholt: aus dem Norden! Odins Jünger sind also eindeutig auf dem Vormarsch, eine interessante Erscheinung nachdem es lange Zeit ja umgekehrt war und die Torviesims fast vom Aussterben bedroht gewesen sind. Der Rest verteilt sich übers zentrale Gor und es gibt noch einige, wenige Sims in der Tahari. Wüste scheint mehr oder weniger gleichbleibend Out zu sein und was es gar nicht momentan mehr gibt sind solche Randgruppen wie die Wagenvölker oder Roten Wilden.