2011

Wenn weniger nicht mehr sondern zu wenig ist

Heute mal ein kleiner Post zum Thema Webbrowser: ich persönlich nutze nach wie vor Firefox, nun in der Version 4.0, am meisten. Das kommt daher, weil ich vor allem doch so einige Add-Ons im Browser nutze, Internet Explorer unter Linux nunmal nicht läuft, mir aber auch sonst nicht wirklich gefällt und Chrome von Google zwar inzwischen auch einen Haufen Erweiterungen hat, diese aber vom Reifegrad her dem Firefox noch stark hinterherhinken.

Mit dem Sprung von Version 3.6.x auf 4.0 wurde beim Firefox – manche sagen dazu leider – das Benutzerinterface ordentlich entrümpelt. Man hat vor allem zwei Sachen ausgebaut, auf die viele nicht verzichten wollen, als da wären:

Das Bild der freien Frau auf Gor

Anbei einige Gedanken von mir zum Thema „Freie Frauen auf Gor“, um deren Rahmen einmal grob abzustecken und ihre Stellung zu verdeutlichen. Bei den Zitaten und Fallbeipielen gilt aber auch wie immer, dass es auf die jeweilige Situation und Region auf Gor ankommt. Ich beschreibe hier das Bild im normalen „Mittelgor“, also wie es in Ar sein könnte.

Fangen wir mit einem Zitat an, das die Stellung der freien Frau in der goreanischen Gesellschaft besonders gut ausdrückt:

„Es gibt zum Beispiel, keine höher stehende Person, niemand der mehr respektiert wird als die goreanische freie Frau.“

Das drückt ganz gut die Wertschätzung aus, die ihnen normal von Seiten der Männern gegeben wird. Freie Frauen sind zunächst genau mal eines: nämlich frei. Damit sind sie den Männern ziemlich innerhalb der Gesellschaft fast gleichgestellt, aber es gibt auch einige Unterschiede. So gibt es einige Kasten, in die sie nicht eintreten können (z.B. Initiaten, vermutlich die Assassinen) und sie unterliegen auch besonderen gesellschaftlichen Konventionen bezüglich ihrer Kleidung und Verhalten.

Einer freien Frau ist es erlaubt, ihren Körper nach ihrem Belieben zu verhüllen, damit unterscheidet sie sich von der Sklavin. Die Roben der Verhüllung mit dem dazugehörigen Schleier sind auf Gor keine Strafe, sondern – ganz wichtig – ein Privileg der freien Frauen, es unterscheidet sie von den Sklavinnen und ist sichtbares Zeichen ihres Status als Freie. Schon alleine deshalb wird das jede freie Frau mit Freuden tun, sie will ja nicht in der Öffentlichkeit als Sklavin angesehen werden Je höher sie in der Gesellschaft steht, desto kunstfertiger die Roben und auch sicher mehr Schleier wird sie übereinander tragen. Sicherlich wird sie auch nicht das Parfum einer Sklavin nutzen noch deren Schmuck freiwillig tragen wollen.

Ganz wichtig ist dabei ein fundamentaler Grundsatz, den man sich vor Augen halten muss und den viele im RP gerne vergessen bzw. ausblenden: freie Frauen bewegen sich normalerweise relativ gefahrlos nur in dem gesellschaftlichen Rahmen, den ihnen die Männer zugestehen. Der Knackpunkt dabei ist, und man kann es nicht genug betonen: den ihnen die Männer zugestehen! Diese simple Tatsache vergessen im RP leider nämlich sehr, sehr viele!

Übertreten freie Frauen diesen Rahmen, sei es bewusst oder unbewusst, dann müssen sie die Folgen tragen, denn Gor wird von Männern beherrscht, es ist ein Patriarchat. Manche freie Frau aber ist innerhalb dieser Grenzen sehr dreist und nutzt diesen Rahmen stark für sich aus. Aber jede freie Frau ist sich normalerweise dieser grundlegenden Tatsache stark bewusst und handelt entsprechend!

Dazu kommt, dass freie Frauen ja nach Normans Lesart jedem Manne körperlich normal haushoch unterlegen sind. Sie wissen natürlich auch darum und werden sich entsprechend zu verhalten wissen. Freie Frauen tragen häufig einen Dolch und vergiftete Haarnadeln zur Selbstverteidigung. Ein Mann weiß ob der Tatsache, dass eine freie Frau mehrere Waffen versteckt am Körper tragen kann, so gleicht sie nämlich den körperlichen Vorteil des Mannes ihr gegenüber wieder aus. Männer selber dürften Giftwaffen eher als unehrenhaft ansehen und weitestgehend für sich selber im Gebrauch ablehnen. Mehr erfahren

Wider den Counterstrike-Mythos

Counter Strike - ein oft mißverstandenes Teamspiel.

Es muss einfach mal gesagt werden: Counterstrike als Spiel ist um Längen gehaltvoller und fordernder als CM-Kampf mit Schwert und Bogen auf Gor in SL.

So, nun steinigt mich, aber das ist die reine Wahrheit, Counterstrike als Schimpfwort taugt einfach nicht, eigentlich müsste Gor-Combat als Schimpfwort gebraucht werden.

Wer das nicht glauben mag, der hat noch nie wirklich Counterstrike gespielt und weiß nicht, worum es in Counterstrike geht. Also hier kommt nun Bartis kleine Counterstrike-Intro.

Was ist Counterstrike?

Counterstrike (auf Deutsch also Gegenschlag) ist ein rundenbasierter, teamorientierter Egoshooter in dem sich der Spieler einer der beiden Fraktionen (Terroristen oder Antiterror-Einheit) anschließt und dabei innerhalb eines gewissen Zeitraums (oft maximal fünf Minuten) ein gewisses Ziel erreichen muss. Das klingt einfach, ist es aber nicht.

Counterstrike basiert dabei auf verschiedenen Karten, Maps genannt. Jede Map enthält ein anderes Szenario. Ein Szenario kann z.B. sein, dass man innerhalb von fünf Minuten als Terrorist die Geiseln bewachen muss und dafür sorgen muss, dass sie gefangen bleiben – der Auftrag der Antiterroreinheit ist dementsprechend, die Geiseln innerhalb der Zeit zu befreien. Ein anderes Szenario und damit andere Map ist zum Beispiel, dass man auf einer Map als Terrorist an drei Orten nach und nach Bomben legen muss – der Auftrag der Antiterror-Einheit ist dementsprechend, die Terroristen entweder daran zu hindern oder die Bomben vor Ablauf der Zeit zu finden und entschärfen. Auf anderen Maps kann der Auftrag auch simpel dergestalt sein, dass man alle Mitglieder der anderen Fraktion ausschalten – also töten – muss.

Nun ist Counterstrike rundenbasiert und teambasiert. Teambasiert bedeutet, dass man nur wirklich dann einen Vorteil hat, wenn man als Team auch zusammenarbeitet und sich ergänzt. Der Einsatz von Voice (wie z.B. Teamspeak) ist ein gängiges Mittel dabei, sich als Team zu koordinieren und warum auch nicht, beide Mannschaften haben eben Sprechfunk und fertig. Das ist logisch erklärt und kein Problem.

Ein wesentliches Merkmal von Counterstrike-Runden ist dabei, dass wer tot ist für den Rest der Runde auch tot bleibt. Das bedeutet er kann nicht mehr ins Spiel eingreifen, sondern nur noch als „Geist“ beobachten, wie der Rest miteinander spielt. Beim Beginn der nächsten Runde ist er dann wieder mit von der Partie.

Die Waffen in Counterstrike sind moderne Schusswaffen (Sturmgewehre, Pistolen, Maschinenpistolen, Scharfschützengewehre, Nahkampfwaffen wie Messer), die man nicht alle am Anfang zur Verfügung hat, sondern sich teilweise erst kaufen muss. Geld bekommt man leistungsabhängig nach Ablauf einer Runde ausgezahlt und hat am Anfang einer Runde kurz Zeit, sich auszurüsten. Waffen benutzen auch Munition, die Geld kostet, man kann sich ebenso Körperpanzerung kaufen und Waffen müssen auch mal nachgeladen werden. Nachladen kostet, wen wundert es, dabei auch ein wenig Zeit.

All das bedeutet, dass man zwar nach Rambo-Manier – also „Ich bin unverwandbar und mähe alles alleine platt!“ – losziehen kann, aber damit nicht wirklich viel gewinnt, denn man wäre schnell erledigt. Man muss lernen, wirklich als Team zusammen zu arbeiten, einer macht meinetwegen mit dem Scharfschützengewehr Leute aus dem Hintergrund platt, während drei im Nahkampf unterwegs sind und das Feld aufmischen – sonst geht man unter.

Also alles in allem ein kurzes, knackiges und auch intelligentes Spielerlebnis, wenn man es richtig zu meistern weiß. Combat in SL-Gor ist dagegen dümmlicher zu bewerten und schon fast fade, ach ja und Lag ist in Counterstrike auch viel weniger das Problem als in SL, da die Karten ja vorgefertigt samt allen Texturen lokal auf dem Rechner liegen.

Counterstrike wird regelmäßig von Millionen Menschen gespielt, manche nennen es auch einen Esport, es gibt regelrechte Ligen samt Turnieren, in dem diverse Mannschaften – genannt Clans, meist in der Größe von 4-6 Leuten – gegeneinander antreten. Manche Spieler sind dabei so geschickt, dass sie je nach Können sogar vom Sport dabei ganz gut leben können.

Kurz und gut: wer Counterstrike als Schimpfwort gebraucht, der zeigt vor allem nur eines überdeutlich, nämlich dass er von Counterstrike absolut keine Ahnung hat.

Primbarfüsse? Nein, danke!

Aktuelle Heels mit Primfuß von N-Core.

Es gibt ja so gewisse Modewellen in Second Life, die alle mehr oder weniger aus einem einfachen Grund mitmachen: der Standardavatar ist in mancherlei Hinsicht technisch doch sehr beschränkt, das Avatarmesh in die Jahre gekommen, die Mehrheit will schön aussehen und das ist mit dem Mesh alleine nicht mehr machbar. Bekannte Beispiele dafür sind u.a. aktuelle Haare, Kleidung mit Primattachments sowie vor allem bei Frauen Schuhe mit aus Prims gestalteten Füßen.

Der kritische Part bei Primfüßen dabei ist immer der Übergang vom Avatarmesh zum Attachment. Hier gibt es nunmal einen sichtbaren Bruch, den es zu kaschieren gilt, damit er nicht auffällt. Meistens behilft sich der Designer damit, dass er an der Nahtstelle ein Lederbändchen oder ähnliches hinzaubert, das optisch kaum auffällt. Wer genaueres wissen will, einfach mal rechts auf Bildchen klicken, das ist so in etwa momentan mit Hilfe von Sculpties in Second Life State of the Art.

Dabei darf man auch nicht vergessen, dass Schuhe dieser Machart inzwischen mindestens zwei Jahre Evolution hinter sich haben und die Technik damit ausgereift sein sollte. Die besten Füße dieser Art übrigens die ich je gesehen habe sind von Naergilien Wunderlich bei ihren Chopines, gerade weil sie eben nicht zu perfekt gearbeitet worden sind, sondern kleine Asymmetrien und „Schönheitsfehlerchen“ haben, das wirkt dann glatt einen ganzen Zacken lebensechter und in sich stimmiger, aber das nur nebenbei.

Wichtig dabei, wenn man sich das Bild dabei rechts anschaut: der kritische Punkt ist die Nahtstelle, man muss natürlich auch den Skinton des Schuhs per HUD an den Rest das Avatars abgleichen (können) und diese Objekte sind statisch, d.h. unflexibel und bewegen sich nicht.

Momentan greift in SL aber auch die Mode um sich, dass inzwischen viele verständlicherweise mit dem hässlichen Standardplattfuß Marke Donald Duck unzufrieden geworden sind und so entstand ein Markt für eben einfach so anziehbare Primbarfüße. Im Prinzip eine nette Idee, so kann man dem Avatar endlich mal ein gescheites Paar Füße spendieren, in der Umsetzung dann aber etwas, was mich vom Standpunkt der Ästhetik bisher nie ganz überzeugt hat.

Ein aktueller Primfuss für Männer eines namhaften Herstellers.

Das Problem ist auch an denen wieder nämlich die Nahtstelle wo der Primkomplex anfängt und der Avatar aufhört, nur kann man diese in dem Fall kaum wirklich verdecken. Manche behelfen sich dabei mit Kettchen, was aber nicht immer ganz klappt, außerdem ist der Blick direkt meist auf die Prims gelenkt und damit bieten sich einem nicht immer wirklich unbedingt schöne Anblicke. Kurz und gut: meistens sehen diese Füße dann unten nur wie ein notdürftig angetackerter Fremdkörper am Avatar aus, der nicht wirklich gefällt. Schaut euch mal das Bild rechts an (eine Demo nur, aber immerhin) – schon die Zehen an dem Fuß sehen aus wie ein Fremdkörper am Fuß selber, und das ist noch ein aktuelles Modell. Außerdem sieht man immer mehr oder weniger auffällig die Übergangslinie vom Avatarmesh zum Primkonvolut, daher es ist einfach nur furchtbar und besser lieber gleich sein lassen.

Die Steigerung dessen ist dann allerdings noch, wenn sich Leute Primfüsse kaufen, auf denen man ständig nur auf den Zehen geht. Arr ja, was soll das dann? Aber gut, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten…

Eine Premiere: ich als Richter

Gestern gab es für mich eine Premiere: ich arbeitete in meiner langen Laufbahn das erste Mal als Richter und urteilte in einem Prozess, den ich selber anzettelte. Der Hintergrund liegt nun etwa fünf Tage zurück und es ging dabei um einen Streit zwischen zwei Freien – eine Frau und ein Mann – der damit endete, dass der Mann die Frau eben mal so versklavte weil sie ihm vorher Saft ins Gesicht schüttete. Also so nicht dachte ich mir damals, und wenn man schon den Richterposten seit knapp einer Woche auf einmal innehat, kann man da doch sicher etwas daraus machen. Es war für mich eine Steilvorlage, die ich so nicht ungenutzt an mir vorüberziehen lassen wollte.

Gesagt, getan, als ich an dem Tag des Vorfalls davon erfuhr, schnappte ich mir erst einmal einige Mannen und befreite die Frau aus ihrer misslichen Lage und legte gleich nach kurzer Absprache den Termin für die Verhandlung fest: Montag, 21.03.2011 um 20:00 Uhr. In der Zwischenzeit hörte ich im Vorfeld dann noch alleine eine Zeugin des Zwischenfalls, um mir ein Bild über die genaueren Umstände des Vorfalls zu verschaffen.

Nun ist ja Prozess-RP auf Gor so eine Sache, und die Meinungen darüber gingen weit auseinander, wie denn nun so ein Prozess auszusehen habe. Ich selber informierte mich dann in der Schreibergruppe, las noch einige Notecards der „Gorean Legal Academy“ durch und es passte alles doch sehr in mein Bild von einem Prozess, wie ich es schon sowieso vorher hatte. Das Bild, das dabei entstand, war kurz und knapp: es gibt mindestens vier konkurrierende Rechtssysteme (Recht der Initiaten, Stadtrecht, Kastenkodex, Handelsrecht), wobei das Stadtrecht durchaus z.B. das Kastenrecht brechen kann. Für die Rechtspflege/sprechung sind auf Gor die sog. Magistraten zuständig, diese hören sich normal alle Seiten an, überlegen dann wie es vor dem Spiegel der Gesetze steht und fällen dann nach aller Abwägung ein Urteil. Das Urteil ist dann normal auch sofort zu vollstrecken und endgültig, es gibt keinen weiteren Rechtsweg mit Berufung, Revision und dergleichen mehr, auch keine Befangenheit des Richters und ähnliche Konzepte. Auch überlegte ich mir im Vorfeld schon in groben Zügen ein mögliches Urteil mit dem Ziel, dass man aus diversen Gründen beide Seiten mehr oder weniger gleichermaßen abwatscht.

Zuerst war ich dann in Second Life auf der Suche nach einer Halsgeige für zwei Avatare gewesen, um sie da reinzustecken, fand aber nichts, der Alternativplan war ein paar Handschellen, um sie aneinanderzuketten, aber auch da wurde ich nicht fündig.

Der Prozess selber begann dann pünktlich (!) gestern um 20:00 Uhr, es waren alle wirklich erschienen und dauerte keine zwei Stunden. Alle waren sehr diszipliniert bei der Sache, es gab kaum störende Emotes dazwischen, so dass man dem Chat gut folgen konnte. Es gab während des Verlaufs auch keine großen Überraschungen, alle Erzählungen stimmten gut miteinander überein und ich unterbrach dann den Prozess für 10 Minuten, um das Urteil zu formulieren und zu fällen.

Das Urteil im Namen des Heimsteins – in wessen Namen sollte man es wohl auch sonst auf Gor sprechen – fiel dann folgendermaßen aus:

  • die Frau leistete eine mittlere Geldsumme als Wiedergutmachung an die Stadtkasse und musste dem Mann die Reinigung seines Gewandes bezahlen,
  • der Mann wiederum musste der Frau eine neue Robe der Verhüllung besorgen.

Bis zu dem Punkte gab es für beide keine großen Überraschungen und beide waren froh, dass sie noch recht glimpflich davon gekommen waren, dann aber ging es zur Freude des Mannes erstmal damit weiter:

  • damit die Frau Demut lernt und um die Ehre des Mannes wiederherzustellen, bekommt sie vom Manne fünf Hiebe mit der Kurt, was direkt im Anschluss zu vollziehen ist.

Die Frau schluckte, da sie so etwas nicht erwartet hatte, den Mann freute es, da er so etwas auch nicht erwartet hatte und dann ging es aber noch damit weiter:

  • damit der Mann lernt, dass man nicht mal eben so eine Frau des eigenen Heimsteins versklavt, solange sie kein sklavenhaftes Verhalten an den Tag legt, muss er sie die nächsten drei Tage eskortieren und die Frau berichtet danach dem Richter, ob der Mann das auch eingehalten habe.

Bei dem Punkte wussten dann erst beide nicht so recht, so schien es mir, was sie davon halten sollten und für wen das nun wohl die größere Strafe ist, aber da müssen sie durch.

Zudem wurde noch festgesetzt, sollte einer der Punkte durch die Parteien nicht vollzogen werden, gibt es sofort zwei Tage Strafcollar der Stadt, um dann an der Stadtkette Dienst zu tun.

Danach schloss ich den Prozess und der gesamte Budenzauber dauerte keine zwei Stunden, aber ich denke es hatten mal alle was davon gehabt und durch das Urteil wurde keiner übervorteilt, so dass man durchaus sagen kann es war eine runde Sache. Es gab auch keinerlei OOC-Diskussionen oder Dramen, sondern war einfach mal nur ein schönes Spiel, bei dem auch alle dankenswerterweise sehr gut mitmachten. Also ich jedenfalls hätte so gegen einen netten Prozess alle zwei bis drei Monate nichts einzuwenden.

Es war einmal wieder in GaD

Und siehe, es war einmal – nein eigentlich heute – dass in GaD jemand eine Mitteilung veröffentlichte, dass er/sie eine Sklavin suchen würde. Rufen wir uns alle einmal die Charta von GaD ins Gedächtnis zurück:

goreanisch

Chat: Fragen zu Gor-RP, Infos dazu, Hilfe in Gor, kein persönlicher Streit, keine längeren Diskussionen, keine Begrüßungsrunden

Mitteilungen: 1. eigene Veranstaltungen, Termine, zentrale Änderungen und Ausschreibung von Funktionen 2. nicht wiederholt. An Termine davor 1x erinnern. 3. Für goreanische Produkte darf 1x im Monat geworben werden. 4. KEINERLEI Diskussionen und Bewertungen anderer Gruppen, Sims oder Personen in Mitteilungen. – Mitteilungen für andere NUR durch Moderatoren

Von einer Partnerbörse steht da nun wirklich absolut nichts drin! Das würde auch den Rahmen dieser Gruppe sprengen, denn schließlich suchen so viele Leute ständig irgendwas, da wäre sie gleich leer. Es entstand also die übliche, kleine Diskussion nach eineḿ solchen Posting, und da ich heute mal besonders gut gelaunt war, schwang ich gleich mal fleißig die verbale Keule.

Das ging dann etwa so: zuerst gab es das übliche Rauschen, vom Poster dann nur den Kommentar „Bitte der Anweisung folgen und einfach in den Boden beißen“ sowie noch, wenn einem langweilig sei, solle man Kinder ärgern oder sonst wen, aber für Nachfragen dieser Art sei GaD doch da. Nett, wie ich heute mal gelaunt war, erlaubte ich mir den Hinweis, dass wir nun alle verstanden hätten, dass der Poster die Gruppencharta offensichtlich begriffen hätte.

Damit traf ich dann schon einen Nerv, denn der Poster wedelte mal kurz mit Punkt 4 der Charta – worauf ich nur sinngemäß erwiderte „So nicht – erst postest du was, was gegen die Charta geht und dann versuchst du mit Hinweis auf die Charta das Echo zu ersticken. Meinste, dein Einwand juckt mich?“ Als Antwort gabs noch was mit „Oberlehrer“ und ich solle Freundlichkeit und Fairness lernen, dann würde es Deutschgor besser gehen.

Hach ja…

Viereinhalb Jahre in SL

Mein erster Avatar wurde in Second Life am 25. September 2006 geboren, ich bin damit bald seit 4 1/2 Jahren in Second Life mehr oder weniger unterwegs, mal Zeit für eine kleine, persönliche Bilanz unter dem Gesichtspunkt „Boah, was ist SL heute doch nur scheiße.“ Diesen Dauernörglern kann ich nur sagen: „Früher war längst auch nicht alles gut, im Gegenteil.“

Als ich anfing gab es in SL noch Mentoren sowie nur englischsprachige Newbieinseln. Der große Hype um SL in Deutschland begann erst im Frühjahr 2007, dann aber heftig, mein Glück (oder Pech?) ist es gewesen, schon vorher geboren worden zu sein. Die ersten Stunden und Tage in SL waren planlos, orientierungslos, es war ein mühsames Rumquälen mit dem Viewer. Es gab nur bis dato den Viewer von Linden Lab und sonst gar keinen, also stellte sich die Frage nach Alternativen gar nicht. Damals war ich froh und dankbar um die Hilfe einer netten Avatarin, die einem erst mal so richtig zeigte, wie alles funktionierte (Skins, Primhaare, Inventar u.v.m.). Hätte es sie nicht gegeben, wäre ich vermutlich schon bald wieder weg gewesen, zu verwirrend war doch der Viewer und ich blickte nicht wirklich durch.

Interessant ist, dass man schon damals glaubte, dass die Wirtschaft (wenn man sie so nennen will) in Second Life garantiert den Bach runtergehen würde, weil es damals die wirklich erste Kontroverse um Copybot gab. Heutzutage ist man weiter, die Wirtschaft steht immer noch, Copybot ist längst Geschichte, dafür gibt es bösartige Viewer die viel mehr kopieren können, und die Shopbesitzer versuchen sich notdürftig irgendwie dagegen zu schützen, da sie sich von Linden Lab im Regen alleine gelassen fühlen. Stichwörter hier sind u.a. Gemini CDS und zF Redzone, beides inzwischen nicht mehr verfügbare Tools, aber sicherlich wird es demnächst irgendeinen Nachfolger davon geben, der Markt ist einfach da.

Der Copybot selber war übrigens ein Tool aus einer Programmbibliothek namens „libsecondlife“, in der Programmierer durch Netzwerksniffer versuchten, die damals noch nicht publizierten Protokolle von Second Life zu dokumentieren und nachzubauen. Libsecondlife war dabei in .NET programmiert, es wurde später die Basis für Opensimulator und hört heute auf den Namen libopenmetaverse.

Als ich anfing war man als Deutscher in SL noch wirklich ein Exot. Es war die Zeit, als gerade sehr viele Amis nach SL reinkamen, eine nicht gerade kleine Population der Amis in SL wechselte übrigens von „The Sims Online“ nach SL. „The Sims Online“ war, wie der Name schon sagt, die Sims – nur eben online, und SL bot da doch ungleich mehr Möglichkeiten. Mehr erfahren

Das Hypergrid-Desaster

Eines der schönsten Features am Opensimulator ist die Technik namens Hypergrid. Diese ermöglicht dezentrale Assetstores, man kann überall sein Inventar hin mitnehmen wo Hypergrid ist und es ist eines der Killerfeatures, die viele an Opensimulator schätzen gelernt haben. Man bewegt sich nahtlos von Grid A nach C über B und hat überall sein liebgewonnenes Inventar mit dabei. Eine schöne, feine Sache im Prinzip.

Nun ist es so, dass die erste Implementierung, auch gerne Hypergrid Version 1.0 genannt, mehr ein „Proof of Concept“ gewesen ist als schon wirklich für den Produktiveinsatz gedacht. Das macht im Prinzip erst einmal nichts, Opensimulator ist ja offiziell immer noch vom Status her als Alpha eingestuft und damit ist dort sehr vieles im Fluss. Oft schneller, als manchem lieb sein kann. Hypergrid v. 1.0 hatte vor allem eine Schwäche: ein externer Server konnte dem lokalen Server mal eben einfach so sagen „Lösche dies und jenes“ und er hat es getan, oder aber – weil er das gesamte Inventar sah – alles zu sich kopieren. Es soll auch Fälle geben, wo dies geschah – entweder aus Böswilligkeit oder aber einfach aus Programmierfehlern.

Jedenfalls ist das eine Sache, die in Hypergrid v. 1.5 behoben wurde. Auf dem externen Grid sieht man fortan nur noch einen Ordner „My Suitcase“, und in dem landen erst einmal alle Objekte, umgekehrt sieht das externe Grid auch nur diesen Ordner. Es ist also ein erster Ansatz an Sicherheit für das eigene Inventar, der bei Version 2.0 noch stärker ausgebaut werden soll. Das Hypergrid ist eigentlich für Content Creators, die das bisherige Geschäftsmodell von Linden Lab gewohnt sind, sowieso der absolute Albtraum.

Nun ist es aber leider so, das Hypergrid 1.5 mit dem letzten, offiziellen Release von Opensimulator v. 0.7.0 eingeführt wurde, aktuell ist 0.7.0.2, herausgekommen vor knapp sechs Monaten im letzten September. Seitdem aber drehte sich die Welt weiter und es gab im Hypergrid v. 1.5 noch diverse Fehler, die dazu führten, dass man das Protokoll modifizierte und anpassen musste. Die notwendigen Änderungen aber wurden nicht – wie man es normal erwarten würde – in eine Version 0.7.0.3 von Opensimulator eingepflegt, sondern sind nur im Bleeding Edge verfügbar.

Das führte dazu, dass sich Hypergrid 1.5 fragmentierte. Die einen Grids lassen nun Hypergrid v. 1.5i6 laufen, die anderen 1.5i7 – und da alle diese Versionen untereinander inkompatibel sind, heißt es für den Simbetreiber nun entweder oder.

Die Inkompatibilität ist wohl notwendig, da der Fehler selber zum Teil sich im Protokoll wiederfand. Schlecht ist es aber, das es bisher keinen Backport der aktuellen Hypergrid-Version auf das letzte, aktuelle Release gegeben hat. Andere Projekte handhaben so etwas normal besser, andererseits ist es hier eine Alpha-Software mit sehr wenig wirklichen Entwicklern bei der Arbeit, so dass sie vermutlich einfach die Zeit dafür nicht haben.

Dennoch: es ist und bleibt unschön, und ausbaden darf diese unnötige Fragmentierung letzten Endes der Benutzer der Software.