So absurd kann die Realität sein

Kennt ihr schon diesen Witz? Also… geht ein Fleischfresser in ein bekanntes vegetarisches Restaurant, setzt sich hin und liest die Karte. Nach genauem Studium dieser Karte verlangt er als Speise „Ein schönes Steak, blutig bitte“ – und als die Bedienung ih unter dem Hinweis „Entschuldigen Sie bitte, aber wir sind ein vegetarisches Restaurant, wir führen überhaupt kein Fleisch.“ zu einer anderen Speisenwahl animieren will, da beginnt der Gast sich nur lautstark darüber zu auszulassen, wie es denn sein könne, dass man in einer Gaststätte denn kein einfaches Steak bekäme als ehrlich zahlender Gast, wo käme man denn da nur hin! Sodom und Gomorrha, immerhin ist der Gast noch König und das sei ja der Gipfel der Unverfrorenheiten! Das Ende vom Lied ist, dass der Gast sich so in Rage redet, dass man ihn am Ende in hohem Bogen aus dem Laden einfach hinaus wirft.

Absurd, sollte man meinen. Aber nichts ist so absurd, dass es nicht dennoch durch die Realität eingeholt wird und so ist es auch gewesen. Heute begab sich nach Ivalo ein Spieler, der fleischgewordenes Cool wie ein Actionheld auszustrahlen scheint und so vom Aussehen her mehr in die Kategorie „Gor Modern“ einzuordnen ist. Er legt Wert auf sein Aussehen und seine Katanas. Katanas sind cool und seit Gor Band 29 ja auf Gor eingeführt, wer könnte da denn bitte da noch etwas gegen diese haben?  Katanas aber sind dummerweise in Ivalo und allen weiteren Sims mit der gemeinsamen Waffenliste, also zum Beispiel dem kompletten Südland,  vor allem eines – nämlich nach wie vor verboten und eine Änderung dessen ist nicht in Sicht.

Aber was macht man als Gast auf einer Sim, die andere zahlen? Versucht man sich an die Regeln der Sim zu halten? Nicht doch, wo käme man denn da nur hin, man fängt danach lieber eine Diskussion darüber an und tritt in „Erwachsenengor auf Deutsch“ eine kleine Lawine zu dem Thema los. Ja, so sehen sie aus, die Fleischfresser in vegetarischen Restaurants.

Sicher, es gibt Band 29 „Swordsmen of Gor“, aber wie wahrscheinlich ist es denn für einen Goreaner, einem leibhaftigen Pani mal über den Weg zu laufen? Eben. Was man darüber aber immer diskutieren kann ist beachtlich, dabei ist es doch ganz einfach – passen mir die Regeln einer Sim nicht, dann gehe ich eben nicht mehr dahin und fertig.

Aber muss man wirklich so eine Welle lostreten wie da geschehen, nur weil man nicht bereit ist und was eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich sich als Gast auf einer fremden Sim an die dortigen Waffenregeln zu halten? Nee… wirklich nicht. Meine Hochachtung gilt daher all den OOC-Admins, die täglich mit solchen Geschichten aus Absurdistan konfrontiert werden und es dennoch schaffen, dabei ruhig zu bleiben.

Schwachfuglimits, die Tausendste

Heute sah ich einen neuen Knaller aus der Abteilung „Schwachfuglimits“, der da wäre:

sometimes no bow-sheath because of lag

Was nichts anderes bedeutet als: ich trage manchmal kein Bogenattachment am Rücken des Körpers wegen des Lags.

Was lernen wir daraus? Wenn wir alle die Bogenattachments abnehmen, wird die Sim gleich vieeel lagfreier! So ein Blödsinn!

Wenn das wirklich stimmen würde, müssten auch alle ihre Primhaare, Primbekleidung und sonst noch etwas abnehmen, nur wegen des Lags. Tun sie aber nicht, warum wohl nicht? Eben, weil es nichts bringt. Den AO ausschalten ist da viel effizienter als so ein Käse!

Mal was zu Meeros

Wirklich Geld mit Meeros und sonstigen Breedables machen genau zwei Gruppen von Leuten: die Macher selber und die Early Adopters.

Ihr glaubt wirklich, damit ließe sich einfach und gefahrlos Geld verdienen? Vergesst es, wenn der Hype zu euch dringt, sind sicherlich schon längst zu viele Züchter auf dem Markt, die über kurz oder lang diesen mit ihren Züchtungen überschwemmen werden. Die Folge: der Markt kollabiert und die Karawane zieht zum nächsten Breedable weiter.

Der König ist tot, lang lebe der König!

Was schon einige Zeit lang in der Luft lag, wurde heute Wirklichkeit: Zasta Korobase hat sein IC-Amt als Administrator der Freien und Handelsstadt Lydius aufgegeben.

Über die Gründe liest man am Besten sein Blog durch, wer dies in letzter Zeit aufmerksam verfolgt hat weiß, dass er schon einige Zeit lang mit der Idee schwanger ging, heute nun hat er den Schritt vollzogen. Die Frage ist bei so etwas weniger alleine, warum ist das geschehen, sondern viel wichtiger: was und wer kommt nun nach? So oder so, egal wie man zu der Tatsache per se steht, es ist Zastas gutes Recht, seine Freizeit so zu verbringen, wie er es will und nicht anders, vielleicht war es auch letzten Endes so, dass er Monat für Monat einen ordentlichen Batzen Geld ausgab, um die Sim mit am Laufen zu halten, und er bekam letzten Endes nichts anderes als ständig nur Meckereien und Schimpftiraden ab. Klar, da wird selbst der stärkste Mensch irgendwann müde und gibt auf. Es ist eine Entscheidung, die zu respektieren ist, denn es ist nicht selbstverständlich, dass da täglich jemand stundenlang für eine Sim den Vorturner macht, sondern von ihm auch ein Geschenk an seine Rollenspielgemeinschaft. Leider wird dieses Geschenk viel zu oft nicht wirklich geschätzt.

Stiller Himmel jedenfalls hat bei sich wiederum dieses Ereignis bereits für sich selber in Form eines Rants aufgearbeitet, in dem ein bisschen so durch Stillers Sicht die lydianischen Probleme beleuchtet werden. Weitere werden möglicherweise noch folgen, und wer bei Stiller ein wenig zwischen den Zeilen liest, wird schnell fündig, wo nach Stillers Meinung die Knackpunkte liegen.

Stilller entwirft das Bild von einer scheinbar glücklich pazifizierten Sim, in der man neben Vorlesungen auch bald Flohmärkte und OOC Silkparties erwarten könne. Und, was ist schlecht daran? Das ist nur Meckern auf hohem Niveau, solange es der Sim, ihrem Erhalt und der Marke Lydius als solches dient, ist daran nichts falsch, wenn man mal ein wenig Spaß hat, im Gegenteil.

Diese Meinung, die vor allem sehr viele besonders strikten Rollenspieler haben, erinnert mich immer wieder fatal an den Puritanismus in den USA, den mal H.L. Mencken spöttisch als „die quälende Furcht, dass irgendjemand irgendwo glücklich sein könnte“ bezeichnete. Bloß keine OOC-Parties, Flohmärkte und sonst was, da könnten ja andere Spaß haben und ich müsste zugeben, dass ich unter all dem Grummlertum insgeheim auch daran Spaß habe, mein Ruf würde daran massiv leiden und daher kann ich das nicht für gut befinden! Furchtbar, furchtbar, sei’s drum.

Weiterhin sieht Stiller die Entscheidung als richtig, aber für die Sim viel zu spät an, daraus kann man folgerichtig schließen, dass nach Stillers Meinung Zasta schon früher den Sessel hätte räumen sollen. Warum? Weil es eine gewisse Anzahl an politikinteressierten RPlern gegeben habe, die damals von allen Seiten massiv etwas aufs Dach bekommen hätten und daher nun die Biedermeierfreuden der inneren Resignation durchleben würden – sie hätten sich entweder in ruhige Positionen zurückgezogen oder seien weiter gezogen.

Wirklich, ich habe schon lange nicht mehr einen so egoistischen Part gelesen. Es heißt nämlich im Klartext nichts anderes als „RABÄÄÄÄH, ihr macht bei meiner Spielweise nicht mit, ihr seid schuld, IHR IHR IHR Dösbaddel – also züchte ich von nun an nur noch Rosen!“ Es spricht ja nichts dagegen, dass man intrigiert und so etwas ins RP mit einbringt, aber – und da beginnt schon der Denkfehler – der IC-Administrator wird auch häufig als OOC-Chef der Veranstaltung angesehen, teilweise in diese Rolle gedrängt und letztendlich bleibt ihm nicht viel mehr übrig, als in dieser Rolle dann auch zu agieren und sie auszufüllen. Dazu benötigt man eine starke Leidensfähigkeit und ein gewisses Persönlichkeitsprofil mit diversen Qualitäten, das nicht jeder hat. Nur weil jemand gerne wie Isnogud nun IC „Ich will Kalif anstelle des Kalifen werden!“ spielt, heißt das noch lange nicht, dass er auch schon alleine deshalb wirklich als Wannabe tatsächlich einen guten Administrator abgeben würde, hätte er mal sein Ziel erreicht!

Dazu kommt, wenn diese Klientel tatsächlich von allen Seiten massiv aufs Dach bekommen hat, mal die bescheidene Frage: warum ist das so gewesen? Könnte es vielleicht sein, dass diese Spieler – und im Zusammenhang von Lydius hörte man das ja oft genug – unbeirrt dominant versucht haben, der restlichen Spielerschaft ihr Spiel ohne Rücksicht auf Verluste aufs Auge drücken wollten und diese womöglich deshalb rebellierte? Denn von nichts kommt nichts, es wird schon einen massiven Grund gehabt haben, wieso die Spielerschaft da letzten Endes eben nicht mitzog!

Stiller meint also, einen Plan B neben „die politikinteressierten Spieler werdens schon richten“ scheint es nicht zu geben. Falsch! Plan B ist nämlich ganz einfach, dass sich mal die komplette Besitzerriege von Lydius OOC zusammensetzt, festlegt, wohin sie sich mit der Sim weiter entwickeln wollen und entsprechend OOC für einen neuen Scheffe sorgen. Das mag nicht goreanisch klingen, ist aber machbar und es gilt immer noch: wer zahlt, schafft an!

Gut, in einem Punkt mache ich mir auch nichts vor, wir sind alle Diven und wenn man uns in mancherlei Hinsicht nicht beachtet, werden Diven mitunter auch schon einmal eingeschnappt. Wenn man dann der Meinung ist, man kommt in seiner Heimatsim nicht mehr zu der gewünschten Spielweise, kann man entweder auf Sturkopf machen und geht, oder aber passt sich an und kommt vielleicht irgendwann mal wieder in der Zukunft zu seinem Spiel. Zeus nannte das erstere Verhalten einmal „In Schönheit sterben“, und nicht zu Unrecht.

Mache ich mir Sorgen um Lydius? Nein, gar nicht. Die Sim war schon öfters tot gesagt, und hat bisher immer allen Unkenrufen zum Trotz überlebt, wenn man es richtig anpackt und wieder ein paar Stränge anstößt, die die RP-Flaute vertreiben, wird es auch da wieder viel mehr Leben geben. Es muss nur eben irgendeiner damit anfangen… das ist alles.

Las Belnend

Gestern feierte Belnend aus Anlass des dritten Wappenfestes mal wieder seit längerem eine gepflegte OOC-Party, der Wilde Westen war das Thema gewesen. Kurzerhand wurde die Stadt zu „Las Belnend“ umfunktioniert, es gab Line Dance und Lasso werfen, der schon lange im voraus gebuchte DJ kam mit einem Haufen Countrysongs im Gepäck an, kurz: schön war’s.

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