Auf der Mailingliste „Opensim Users“ ist seit gestern durch eine Ankündigung von Snowcrash Short (nachzulesen hier) eine denkbar lebhafte Diskussion entbrannt.

Worum geht es? In Kurzfassung darum: Snowcrash Short hat angekündigt ein clientseitiges Tool zur Dezentralisierung von Benutzerinventaren zu schreiben, das er in zwei Wochen als Opensource veröffentlichen will.

Die Idee dahinter ist, dass das Inventar und die dahinterliegenden Assets vom Benutzer kontrolliert werden könnten. Es sei für ihn frustrierend, in X Grids X verschiedene Inventare zu haben. Zu diesem Zweck habe er ein Tool geschrieben, das das Inventar in einen lokalen Cache kopiert und dann in ein anderes Grid kopieren kann. Dabei sei es so geschrieben, dass es die Second Life Richtlinien für den Export beachte, es gäbe auch eine uneingeschränkte Version für Opensim.

Diese simple Ankündigung reichte schon aus, dass in der ansonsten recht friedlich vor sich hin dümpelnden Liste ein gewaltiges Echo ausbrach.

Beispielsweise meldete sich Melanie Thielker von Avination zu Wort und findet gibt ihm folgenden Rat:

My advice is to consult a lawyer at your place of residence, as in some jurisdictions producing software capable of performing these actions is a criminal offense.

IMHO, open source is a very bad idea for this type of software.

Nun, auch eine Meinung, nur ist sie damit mal eben fünf Jahre zu spät dran. Warum? Ganz einfach darum, weil das Übertool für den Inventarklau seit über fünf Jahren bereits Opensourcesoftware ist – nämlich der Second Life Viewer selber. Da ist alles drin, was man jemals dazu brauchen wird und das stört da inzwischen keinen mehr.

Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man die Schranken für den Export senken sollte oder auch nicht, nur: wer unerlaubt kopieren will, der tut das so oder so, egal nun ob es dieses Tool gibt oder nicht. Das alleine kann kein Hinderungsgrund mehr sein, es nicht als Opensource zu veröffentlichen, sonst kann man gleich bei Stored Inventory bleiben.

So oder so jedenfalls eine interessante Lektüre und man sieht, dass auch die OS-Community zumindest dort für solche Themen sehr sensibel geworden ist und nicht längst alles offen begrüßt, was irgendjemand schafft.

Was bleibt? Die Ankündigung, dass das Tool kommen wird und dann wird man weiter sehen.

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