April 2013

Opensim und der Rest

Während Linden Lab ja mit Hochdruck dabei ist, seine Technik und die Plattform mit Hochdruck um neue Features zu erweitern, die so wirklich Sinn machen – Serverside Baking, Material System usw. – tritt Opensim scheinbar auf der Stelle. Zumindest findet dort nicht wirklich erkennbar eine Entwicklung von solchen Sachen statt.

Die Folge wird schlicht und ergreifend sein, dass Second Life Opensim technisch bis auf einige, wenige Spezialitäten wie das Hypergrid massiv abhängen wird und Opensim wird es immer schwerer haben, den technischen Vorsprung von Second Life aufzuholen.

Vielleicht wollen sie das auch nicht, nur wird so die Schnittmenge an gemeinsamer Funktionalität eben deutlich kleiner im Laufe der Zeit. Vielleicht wäre jetzt mal endlich so langsam ein guter Zeitpunkt, dass Opensim den Schnitt der da facto sowieso kommen wird endlich praktiziert und gewisse Sachen selbst in die Hand nimmt. Warten wir es ab.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Linden Lab macht langsam mit Sunshine ernst und bald kommen die Änderungen am HTTP-Transfersystem für Assets und dergleichen mehr. Maddy beschreibt das bei sich sehr schön.

Damit wird es auch nicht mehr allzu lange dauern, bis alle Sims auf dem Maingrid darauf umgestellt sein werden. Das Ergebnis wird sein, dass die Bewohnerschaft mal wieder zweigeteilt sein wird: während die einen, die noch immer technisch veraltete Viewer wie den Phoenix benutzen, jammern werden warum sie nur noch graue Avatare und anderes Zeug mehr sehen, werden sich diejenigen, die modernere Viewer benutzen einer besseren Geschwindigkeit erfreuen.

Aber man kann es nun einmal nie allen Recht machen und diese Änderungen sind sinnvoll. Nur das Gejammer wird trotzdem kommen.

Neue Blogs

Es gibt wieder einige, neue RP-Geschichtenblogs, die ich erwähnen möchte, als da wären:

  • Talias Erlebnisse. Es handelt sich dabei um die nicht mehr so neue Schriftgelehrte aus Jorts Fähre, die zuerst ihre Geschichten im offiziellen Blog der Sim schrieb und inzwischen auch noch ihr eigenes Blog munter füttert. Ich glaube, als sie sich seinerzeit noch ganz neu im Kaffeehaus (oder ähnlich) in der Sim einspielte an ihrem ersten Tage da ebenfalls rumgesessen zu haben.
    So oder so ist es ein sehr schöner Geschichtenblog und wer solche mag, der ist da genau richtig.
  • Letters by a lady – da schreibt wiederum die Schriftgelehrte Mithrandriel aus Turmus seit kurzem ihr rollenspielerisches Leben nieder. Auch sehr empfehlenswert.
  • Dazu kommt dann noch das Äquivalent zum momentan entschlafenen Südlandbotenmädchen, der Turmus Ausrufer.

Zum Südlandbotenmädchen geht’s übrigens hier entlang – ich bin mir sicher, die haben gegen neue Schreiberlinge nichts einzuwenden, wer denn mag. 

Dazu kommt noch die offizielle Homepage der Sa me Arquana, die ich bis gerade eben ebenfalls nicht kannte.

Chemiker und Ingenieure

Wer sich jemals in akademischen Bereichen bewegt haben sollte oder Kontakt zu diesen hat, der hat vielleicht schon einmal folgenden Satz gehört: in der chemischen Industrie wird (angeblich) oft einem Chemiker ein Ingenieur zur Seite gestellt, damit beide zusammen produktiver arbeiten.

Warum? Weil beide für gänzlich unterschiedliche Herangehensweisen und damit Denkschulen an ein Problem stehen. Der Chemiker ist zuständig für die Grundlagenforschung und Entwicklung neuer Produkte; der Ingenieur dann für die Umsetzung im großtechnischen Maßstab.

Es gibt also Bereiche, wo jeder seine Schwerpunkte zum Glänzen hat und Bereiche, wo der andere einfach besser ist. Zusammen ergänzt man sich dann gut, denn einen Ingenieur will man nicht wirklich chemische Grundlagenforschung machen lassen und einen Chemiker keine Düngemittelfabrik projektieren lassen. Aus dem Wissen heraus, wo der eine seine Stärken hat und wie man sich ergänzt, geschieht dann die Teambildung. An und für sich ist das eine sinnvolle Sache.

Genau so ist es eben auch, wenn man in Second Life Rollenspiele auf die Beine bringen will. Der eine mag ein Gespür für Ästhetik und die tollsten Geschichten schreiben können, der andere wiederum ist darin schlechter aber ein fantastischer Netzwerker und schafft es so, potentielle Mitspieler an Land zu ziehen und wunderbare Außenwerbung für das Kind zu erzeugen. Der dritte ist wiederum ständig auf der Sim und gibt dem Spiel an sich Impulse, und und und… alles Bausteine, die eine gute Sim gebrauchen kann. Erfahrungsgemäß sollte man eine Sim mindestens mit fünf Stammspielern projektieren, darunter hat es meistens leider wenig Sinn auf Erfolg.

Wenn solch jemandem solch eine gute Kombination gelingt, die es schafft möglichst viele Aspekte unter einen Hut zu bringen und zu integrieren, dann kommt dabei solch ein Plot wie Turmus heraus.

Wenn es jemandem leider nicht gelingen sollte, dann hat er/sie es zumindest versucht und auch das ist anerkennenswert und weiß es für das nächste Mal eben besser, dann man lernt ja aus seinen Fehler und manche Sachen bringt einem erst mit der Zeit eben so die Erfahrung. Aber klar, solch ein Schlag will auch erst einmal verdaut sein.

Und dann gibt es auch noch die Fraktion der Unverbesserlichen, die es immer mal wieder versuchen, aus den vorherigen Erfahrungen und Fehlern aber nichts lernen und immer wieder über die eigenen Fehler stolpern. Die kreisen dann meistens mehr um sich und ihrer eigenen, kleinen Clique was auch in Ordnung ist, wenn es ihnen genau so gefällt, aber so scheitern sie dann meistens am eigenen Anspruch und der Verschlossenheit. Manchmal leiden sie dann öffentlich, und ihr öffentliches Leiden hat dabei mitunter dann sogar etwas pathologisches an sich.

In eigener Sache: Feedburner abgeschaltet

Ich bin gerade ein wenig beim Frühjahrsputz hier und habe im Rahmen meiner Aufräumarbeiten hier im Blog Feedburner rausgeworfen.

Was das bedeutet? Ganz einfach, dass der RSS-Feed dieses Blogs wieder direkt vom Server hier und nicht mehr von Googles Infrastruktur geliefert wird. Es sollte zwar normal alles klar gehen, kann aber ggf. nötig sein, dass ihr den Feed neu abonniert.

http://blog.no-carrier.info/feed/ ist dabei die URL zum normalen Feed des Blogs hier.

Über den geringen Sinn von Waffenlisten

Ich habe ja so einige Hüte in Second Life, die ich auf meinem Schädel trage, weil ich ganz einfach gefragt worden bin ob ich Lust dazu habe, diese Tätigkeiten auszuüben.

Eine dieser Tätigkeit ist dabei die als Waffentester für die gemeinsame Liste von Südland mit Ivalo. Das bedeutet schlichtweg nicht mehr und nicht weniger als genau das, wenn ein Waffenhersteller für Bögen oder Nahkampfwaffen sich neu auf den Markt begibt, dass diese dann von dem dahinter stehenden Team auf Konformität mit den Richtlinien des Gorean Meters (GM) überprüft wird. Geht die für Testzwecke zur Verfügung gestellte Waffe damit konform, dann wird sie zugelassen. Nutzt sie dagegen Werte, die außerhalb der Norm stehen, dann natürlich nicht

Da diese Liste von ungefähr insgesamt 30 Rollenspielsims einfach und direkt, bestenfalls mit einigen kleinen Anpassungen übernommen wird, hat sie natürlich schon Gewicht. Damit steht auch mein Name in all den Sims auf den Waffenlisten drauf, davon kaufen kann man sich natürlich aber dennoch nichts.

Nur – welchen Sinn hat solch ein Test eigentlich und was sagt er aus? Der Test sagt einzig und alleine aus, dass die vom Hersteller zur Verfügung gestellte Waffe zum Zeitpunkt des Testes richtlinienkonform gewesen ist. Das ist dann auch schon alles .

Wenn er in seinen Waffen mit einem Update nach dem Test Skripte einbaut, die leicht außer der Norm stehen, dann fällt das mitunter schwerlich auf. Oder aber wenn er in seine Skripte diverse Betrügereien einbaut, die nur er&seine Gruppe über irgendwelche speziellen Kanäle aktivieren können, dann fällt das beim Test natürlich auch nicht auf, denn normalerweise sieht man zwar die Waffe, aber nicht den Quelltext der dazugehörigen Skripte.

Und selbst wenn man den sehen sollte, dann sieht man i.d.R. nicht den Quelltext der Skripte, die er später verbaut. Oder aber wenn er einfach mal einen Fehler einbaut, auch das kommt ja vor, wird man das kaum bemerken.

Das bedeutet damit letztendlich nichts anderes, als dass solch eine Waffenliste nur eine Momentaufnahme ist: die uns zur Verfügung gestellten Testwaffen waren zum Zeitpunkt des Testes richtlinienkonform. Keiner kann und wird da jemals eine Garantie darauf geben können, dass sie das dann auch noch meinetwegen sechs Monate nach dem Test auch tatsächlich sind.

Ein weiterer Aspekt ist auch das Streichen von nicht mehr existenten Herstellern, denn die Richtlinien wandeln sich ja ab und an doch ein wenig. Und dann dann jemand meinetwegen wie AC Creations lange genug aus dem Geschäft ist, dann kann es sich schon lohnen, die Waffe fortan nicht mehr zu erlauben. Aber auch meistens eben nur dann oder wenn sie offensichtlich neben den Richtlinien liegen wie seinerzeit die Schwerter von Mikazuki.

Die Hersteller kommen und vergehen eben, und gerade bei den Bögen werden die Pew-Pew-Liebhaber auch immer ihren Flavor of the month haben, den man unbedingt haben muss, weil er deutlich besser durch’s Lag schneidet als der Rest und man damit einfach besser gewinnen kann. Das war so, ist so und wird immer so sein. Und solange das ist, wird es immer mal wieder neue Hersteller geben, die auf der Bildfläche erscheinen und dann ihren Reibach machen. Ob die Bögen dann tatsächlich besser sind oder nicht, sei mal dahingestellt, denn oft versetzt eben auch da der Glaube Berge.

Fakt ist aber und wird es immer sein, dass das GM ein offenes System ist und wer betrügen will, der kann und wird das tun. Und die Waffenliste ist keinerlei dauerhafte Garantie dafür, dass ein Hersteller eben nicht doch irgendwann in seine Waffe Cheats einbaut. Denn auch das ist in Second Life ein Markt, es gibt genügend Spieler die dafür durchaus einiges an Linden Dollars springen lassen. Die Kunst besteht dabei dann darin, sich eben nicht erwischen zu lassen.

Es gibt zwar auch HUDs, die man entweder kostenlos bekommt oder sich kaufen kann, die die gängigsten Waffencheats angeblich entdecken sollen. Nur ist das erstens auch so eine Sache und zweitens der alte Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel. Das HUD kann nur die Cheats aufdecken, die man bereits kennt, wobei einige einfacher und andere sicherlich schwerer zu entdecken sind. Völlig neue Arten von Cheats dagegen wird es nicht entdecken können, weil es ganz einfach darauf nicht programmiert worden ist .

Als Fazit bleibt dann eines: Kampf ist eben auch Vertrauenssache, denn die Waffenlisten können wenn überhaupt nur sehr bedingt etwas über die Legalität von Waffen aussagen. Wobei viele sind auch deutlich zu vorschnell darin, wenn es darum geht, ob jemand betrogen hat oder nicht.

Den meisten Sinn machen die Listen noch darin, dass man zumindest einen gewissen Kanon an Waffen vorschreibt, die erlaubt sind und so das Erscheinungsbild einigermaßen passt. Man stelle sich mal vor, jemand würde sich mit einer AK47 nach Gor mit der üblichen Schmalspurerklärung „Ich war Soldat im Irak, wurde von den PKs entführt mit der Waffe und 300 Schuß Munition, um die PKs im Auftrag der Kurii ein wenig abzulenken“ –  das wäre total daneben und es gibt dennoch sicherlich Spieler, die genau mit solch einer Nonsenserklärung dann ihre AK47 abfeuern würden.

Genau darin mag noch der Hauptsinn von Waffenregelungen liegen, dass solch ein denkbarer Mist eben klipp und klar verboten ist.

Elitarismus

Ich denke in letzter Zeit doch ein wenig stärker über das Thema Eliten nach.

Elite ist nach Duden die Besten, Führungsschicht bzw. eine Gruppe mit besonderen Qualitäten.

Nun ist das Thema Elite eines, wer zur Elite gehört das andere. Es gibt viele Leute, die meinen zur Elite zu gehören, tun es aber in Wirklichkeit nicht. Umgekehrt gehören andere zur Elite, sind sich dessen aber nicht bewusst oder es interessiert sie nicht sonderlich weiter.

Elitarismus wiederum ist eine Ideologie, getragen von dem Bewusstsein einer Elite anzugehören. Ob das mal nun zutrifft oder nicht, sei dahingestellt.

Es gibt hier also ein gewisses Leitungsgefälle, welcher Art auch immer: die Eliten stehen dabei über dem Durchschnitt. Nun braucht der Durchschnitt nicht unbedingt zur Existenz die Elite, die Elite aber schon, weil sie sich letzten Endes vom Durchschnitt abgrenzt.

Nun gibt es Personen, die dem Elitarismus fröhnen und auch tatsächlich zur Elite gehören, zu denen schaut man mitunter nach oben auf. Dann gibt es aber auch welche, die es zwar meinen aber in Wirklichkeit nicht sind, und das ist dann ein anderes Kapitel.

Dazu kommt natürlich auch die Frage, ob eine Elitebildung und damit Elite immer eine gute Sache ist in gewissen Lebensbereichen oder eben nicht.

Elite kann eine gute Sache sein, sie muss es aber nicht sein. Aber so oder so, ohne Eliten ging die Menschheit noch nie durchs Leben, also muss ja auch was dran sein.

Bust out of your bubble challenge

Nein, einen Aprilscherz spare ich mir, den haben ja andere schon zur Genüge und irgendwie gibt’s die so überall an allen Ecken der Blogosphäre, dass man ohne einen solchen sowieso mehr aus der Masse hinaus ragt als mit.

Statt dessen gibt’s von mir einen Bericht über die „Bust out of your bubble challenge“ von Skylar Cueur, hier die dazu passende Flickr-Gruppe. Eigentlich betrifft die Idee Second Life Fashion Blogs und ist ganz interessant, so dass es mich wundert, dass sie bisher in deutschen Landen offensichtlich nicht angekommen ist.

Dabei geht es um folgendes: es gibt bei den Fashionistas bekannte Veteranen-Blogger, die jeder kennt aber auch jede Menge Neulinge, die sich noch einen Namen machen müssen und daher eben bisher nicht jeder kennt.

Was liegt also näher, als dass mal ein altgedienter Blogger da mit einem Neuling zusammen ein Modepost mitsamt gemeinsamen Bild anfertigt? Eben! Nur trauen sich da viele möglicherweise nicht dazu, die alten Bloggerhasen anzusprechen, die können sich dann vertrauensvoll an Skylar Coeur mit ihrem Wunsch wenden und diese bringt Blogger zusammen. Mehr noch, wenn man einen speziellen Wunschkandidaten hat, dann versucht sie auch das hinzukriegen.

Alles in allem eine nette Idee, die doch sicherlich auch hier ihre Unterstützer finden dürfte. Oder etwa nicht?